67. Jahrgang • Heft 22 • 10. August 1991 22/91
Die Thrombosepro
phylaxe mit Heparin 1 ist nicht immer not
wendig
CMV - bei AIDS- Patienten ist der Verlauf oft lebens
bedrohlich
AIDS und Drogen, neue Ansätze in Prävention und Therapie
Ozon bei AIDS: nichts als Beutelschneiderei?
Die Service Box mit wichtigen Informationen Das aktuelle Inter view: Prof. Distier zur Therapie
der Hypertonie
Schnell wirksam
FCKW-frei Alkohol-frei
%
uitrolingual
■
pray
•*'l«toff:Q|yceroitrjnjtrat
^2,5 ml 250 Sprayö«^
^•‘fo^lycefln). Bei Bedarf 1-2 SprtYfl*^
•'«ten Mund sprühen.
Fkimpspray
Wirkstoff: Glyceroltrinitwt i’i2g(i3.2 ml) Lösung Bei Bedarf 1-2 Spraygai’®'' 'etlie Mundhöhle spröhe"’
'fc
Nitrolinguar”-SprayAPumpspray. Zusammens. Spray: 1 Gabe entfi.0,4mg Glyceroltrinitraf; 19,70 mg DchkxdiflLxxmethan, 29,56 mg Ciyofluoran. Zusammens. Pumpspray: 1 Gabe zu 48 mg Lösung enth. 0,4 mg Glyceroltrinifrat. Enthält 82 Vol.% Alkohol. Ind.; Anfallsbehandlung und Prophylaxe aller Formen von Angina pectoris, Lungenödem. Zusätzl.
b. Spray: Asthma cardiale, Spasmen der Gallenwege, spastische Migräne. Zusätzl. b. Pumpspray: Erstmaßn. b. Myokardinfarkt wenn RRgyct.ä 100 mm Hg, Prophyl. geg. katheterinduz. Koronarspasmen. Kontraind.: Nitrat-Überempfindlichkeit, akutes Kreislaufversagen (Schock), ausgeprägte HyprSönie mit RR syst-90 R9 < kardiogener Schock. Linksherzinsuffizienz und akuter Myokardinfarkt mit niedrigen Füllungsdrücken. Obstruktive / konstriktive Karcflopathie, Atemwegsmißbildung (Alveolarhypoxie). Vorsicht bei Orthostaseneigung, akutem Myokardinfarkt (RRsyst. mmHg) und erhöhtem intrakraniellen Druck. In der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei strenger Indikation unter ärztl.Üben«achung. Nebenw.: ^Anfangs häufig Kopfschmerz. Allerg.
bzw. entzündl. Hautreakt., Flush, Benommenheit. Hypotension, ggf. Orthostase, Reflextachykardie. B. Pumpspray Brennen auf der Zunge wegen Alkohol. Ggf.
Übelkeit, Erbrechen, Schwindel- sowie Schwächegefühl, vereinzelt Kollapszustände mit Bradykardie und Synkopen. Bei einem starken Blutdruckabfall kann eine Verstärkung der Angina pectoris auftreten. Beeinträchtigung der aktiven Verkehrsteilnahme oder Maschinenbedienung möglich, insb. zus.mit Alkohol.
Wechselw.: Antihypertensiva, Ca-Antagonisten, Vasodilatatoren, Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva, Alkohol verstärken die Blutdrucksenkung.
Verstärkung der Dihydroergotaminwirkung, Abschwächung der Heparinwirkung. Ggf. geringere Wirkung mit nichtsteroidalen Antirheumatika. Dos7Anw.: Beim Anfall 1-2, ggf.3 Spraygaben, zur Prophylaxe 1 Spraygatje in den Mund sprühen. Pumpspray vor dem 1.Gebrauch und nach _ - - . /\
längerer Nichtbenutzung Ix ansprühen. Weiteres s. Fachinfo. Hinw.: Nicht in Flammen oder auf heiße Körper sprühen, Wogl# jBBMP (if | gewaltsam öffnen oder verbrennen. Verfalldatum beachten. Spray: Druckflasche nicht über 50° C erhitzen. Pumpspray: w Enthält 82 Vol-% Alkohol. Handelst.: 1 Spray DM 15,05; 1 Pumpspray DM 12,04; KP. (Stand 04 / 91 /2122 ) GmbH & Co.. D-2214 Hohenlockstedt \J/
Glosse
& /d
1307
^ -o''=lhygien®
2200 Gr«lf$wald.E|d^g
Hainslr. 26 Tel. 3911/3912
über unseren Umgang mit HIV und Hepatitis B
Anläßlich der kürzlich in Florenz zu Ende gegangenen 7. Internationalen AIDS-Konferenz wurde - wieder ein
mal - intensiv darüber diskutiert, ob durch die HIV-Antikörper-»Routine- testung« aller Krankenhauspatien
ten Ärzte und Schwestern geschützt werden sollten. Ganz unabhängig davon, daß solch ein Schutz durch die vorgeschlagenen Maßnahmen gar nicht erreichbar wäre: Die lau
testen Protagonisten finden sich häu
fig unter denjenigen, die - trotz der viel größeren Gefahr - noch nicht einmal gegen Hepatitis B geimpft sind.
Wie groß die Gefahr durch das He- patitis-B-Virus (HBV) ist und wie sorglos manche Kolleginnen damit umgehen, kann mit unzweideutigen Zahlen belegt werden. In den USA, wo etwa 1% der Krankenhauspati
enten Träger des Hepatitis B-Ober- flächenantigens HBsAg sind (in der Allgemeinbevölkerung unseres Lan
des sind es 0,8%) infizieren sich je
des Jahr 12000 Beschäftigte im Ge
sundheitswesen durch Nadelstiche oder andere Verletzungen. Von die
sen 12000 Personen sterben minde
stens 250 unmittelbar an den Folgen der Infektion, etwa 1200-1500 wer
den chronisch krank. Das Risiko, sich
beim Stich mit einer kontaminierten Nadel anzustecken, wird mit 6-30%
angegeben; das Infektionsrisiko während der Lebensarbeitszeit eines Arztes oder einer Krankenschwester beträgt 15-20%! Zum Vergleich: Bei derselben Exposition mit einer HIV- kontaminierten Nadel beträgt das Übertragungsrisiko weniger als 0,5%.
Trotz dieser Gefahren sind in den USA nur zwischen 34 und 40% aller Beschäftigten im Gesundheitswesen und nur knapp über die Hälfte aller Medizinstudenten gegen Hepatitis B geimpft. Bei uns dürfte die Situation kaum anders aussehen - trotz der Tatsache, daß der Impfstoff für Ärzte und Medizinstudenten kostenlos ist.
Über die Gründe für diese offensicht
liche Sorglosigkeit kann man nur spekulieren. Im persönlichen Ge
spräch werden gelegentlich abstruse
»Argumente« vorgebracht, wie z. B.
der (häufig gentechnologisch produ
zierte!) Impfstoff sei nicht HlV-si- cher.
Neben unermüdlicher Aufklärung und Fortbildung scheint mir auch
»sanfter« administrativer Druck ge
eignet, die Situation frühzeitig - d. h.
schon während des Medizinstudi
ums - zu verbessern: So bietet die
Abteilung Allgemeinmedizin an der Universität Göttingen Studenten (ab dem 3. Semester) einen praktischen Kurs mit dem Titel »Vorbereitung auf die Famulatur in der Allgemeinpra
xis« an. In dieser außerdordentlich populären Veranstaltung stehen ne
ben Anamneseerhebung und Rollen
spielen (mit Video-Feedback), Blutabnahme- und Injektionstechni
ken auf dem Programm, können die Teilnehmer Gipsen und Wundnähte erlernen. Voraussetzung für die Kurs
teilnahme ist der Nachweis von min
destens zwei der drei Injektionen im Rahmen der Hepatitis B-Impfung.
Die Reaktion der Studenten ist bis
lang eindeutig: Die Popularität der Veranstaltung hat eher noch zuge
nommen.
Ihr
Prof. Dr. med.
Michael M. Kochen, MPH Abteilung Allgemeinmedizin Georg-August-Universität Robert-Koch-Str. 40 3400 Göttingen
r r
Ulcogant
Zusammensetzung: 1 Tablette Ul gant 1 g, 1 Beutel Ulcogant-Orani bzw. 1 Beutel oder 1 Meßlöffel (5 i Ulcogant-Suspension enthalten Sucralfat (basisches Aluminii Saccharose-Sulfat), entspr. 190 Aluminium. Ulcogant-Suspens enthält zusätzlich Methyl-4-und f pyl-4-hydroxybenzoat (jeweils ! triumsalz) als Konservlerungsr tel. Anwendungsgebiete: Ulcus v triculi und Ulcus duodeni, Rezic Prophylaxe des Ulcus duod(
Refluxösophagitis. Oegenanzelg Bei schwerer Einschränkung Nierenfunktion (Urämie, Dialyse tienten) sollte Ulcogant wegen i Aluminiumanteils nicht eingenc men werden. Schwangerschaft i Stillzeit: Es bestehen keine K weise auf ein embryotoxisc]
Risiko. Tierversuche lassen veri ten, daß eine Ausscheidung mit Muttermilch nicht erfolgt. Nebenv klingen: Gelegentlich Obstipati Ulcogant-Suspension: Allergis(
Reaktionen (Parabene). Hlnw(
Bei Patienten mit eingeschränh Nierenfunktion ist mit einer Er hung des Plasma-Aluminiums]
gels zu rechnen. Dies ist besond bei dialysepflichtigen Patienten beachten.
Wechselwirkungen: Ulcogant kc bei gleichzeitiger Gäbe die Reso tion von Ibtrazykllnen, Phenyti Sulpirid, Digoxin, Cimetidin, Rf tidln, Norfloxacin, Ciprofloxai Theophyllin ln retardierter Fo:
Chenodeoxycholsäure und Ursa oxycholsäure beeinträchtigen. 1 kann durch eine um 1 bis 2 Stuni versetzte Einnahme vermieden vt den. Sowohl zu Beginn wie am Ei einer Ulcogant-Behandlung 1st Dosis oraler Antikoagulanzien überprüfen. Dosierung: Ulcus d denl: Täglich 2mal 2 oder 4i 1 Tablette bzw. Beutel Granulat b Beutel oder Meßlöffel Suspensi Rezidivprophylaxe des Ulcus d deni: Täglich 2mal 1 Tablette b Beutel Granulat bzw. Beutel oi Meßlöffel Suspension. Ulcus ven cull und Refluxösophagitis: Tägl 4mal 1 Tablette bzw. Beutel Gram bzw. Beutel oder Meßlöffel Susp Sion. Anwendung: Möglichst leeren Magen vor den Mahlzei bzw. unmittelbar vor dem Schlaf gehen. Handelsformen: Ulcogant 50 Ihbletten DM 39,30,100 Tablet DM 74,45. Ulcogant-Granulat; 50 B tel DM 39,30. Ulcogant-Suspensl 50 Beutel DM 39,30, 250 ml Flas«
mit Meßlöffel DM 41,23. Jew(
Klinikpackung. Apoth.-Abg’prels Stand: 1.1.1991
E. Merck, Postfach 4119, 6100 Darmstadt 1
Lange Rezidivfrei-Zeit für den Magen,
merckINHALT *** INHALT *** INHALT ***
Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 67. Jahrgang, Heft 22
1309
Gastkommentar
Poststationäre Heparin-Prophylaxe H. Schulte-Sasse
1315
Schwerpunkt
Zytomegalievirus-Infektion W, Heise und Manfred L'age
1319
AIDS und Drogen R. Bornemann
1326
Ozon bei AIDS H. S. Füeßl
1334
Service Box 1333
Das aktuelle Interview
Stoffwechselneutrale Antihypertonika bewahren vor Organkomplikationen Ein Interview mit Prof. Dr. med. A. Distier
1349
Therapeutische Erfahrungen
Schichtgitter-Antazidum als Magen
therapeutikum H. C. Dollinger
1346
Magazin 1340
Pharma-News 1342
Kongreßberichte 1343
Autoren des Heftes 1339
Quiz 1351
Online 1312
Impressum 1312
SPARTIOi:
veriangsamt die zu frequente Schla^olge, reguliert
Rhythmusstörungen,
tonisiert die venöse Strombahn.
Frequente
Herzrhythmusstörungen, Tachykardien,
orthostatische Hypotonie.
Zusammensetzung: 100 g enthalten:
Extr. fl. Sarothamnus scopaiius, stand, auf 1 mg Spartein pro ml.
Enth. 45 Vol.-% Alkohol.
Dosierung: 3mal täglich 20-30 Tropfen nach dem Essen in etwas Rüssigkeit.
Handelsformen und Preise incl. MwSt.;
20 ml DM 7,24; 50 ml DM 14,47;
100 ml DM 24,46.
Dr.Gustav Klein, Arzneipfianzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
0
■ MTMINHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * * INHALT * * *
AIDS - Herausforderung für Ärzte!
Noch immer ist ein Überblick über die HlV-Situation im Dro
genbereich nur im Ansatz vor
handen. Ärzte können durch intensive individuelle medizini
sche Betreuung das Risikoverhal
ten von drogenabhängigen Pa
tienten untersuchen und durch eine fundierte Beratung die Infektionsweitergabe verhindern.
AIDS und Drogen
1326
Zu viel des Guten...
Eine poststationär fortgeführte Thromboseprophylaxe mit Hepa
rin kann als Routinemaßnahme abgelehnt werden, da ihr Nut
zen nicht durch Therapiestudien belegt wurde. Wegen der mög
lichen Übertragung einer bovinen spongiformen Enzephalopa
thie (BSE) ist Heparin nur bei Patienten mit erhöhtem Risiko indiziert. Der Stellenwert nicht-medikamentöser Maßnahmen sollte nicht vernachlässigt werden.
Poststationäre Heparin-Prophylaxe
1315
Zytomegalievirus-Infektion - zweithäufigste Infektion bei AIDS
Beim Immungeschwächtenkann eine CMV-Infektion zu lebensbedrohlichen Krankheitsbildern mit Manifestationen im Ga
strointestinaltrakt, Retina, Lunge und Zentralnerven
system führen. Bei der Therapie einer CMV- Infektion bei AIDS steht Ganciclovir, ein Nukleosid- analogon, im Vordergrund.
Mit Ganciclovir ist aller
dings eine lebenslange Erhaltungstherapie zur Vermeidung von Rezidiven notwendig.
Zytornegalievirus- Infektionen
1319
»Ozon-Therapie« gegen AIDS - auf wackeligen Beinen ...
Der bereits als Behandlungserfolg einer
»Ozon-Therapie« propagierte Anstieg von CD4-Lymphozyten tritt nur kurzfristig auf.
Danach verschlechtert sich das klinische Bild der Patienten deutlich. Die »Ozon- Therapie« kann deshalb als ineffektiv betrachtet werden. Es ist außerordentlich bedauerlich, daß manche »Ozon-Therapeu
ten« durch voreilige Geschäfte die aus
sichtslos erscheinende Situation der AIDS- Patienten ausnutzen.
Ozon bei AIDS
1334
ritelbild: Hoechst AG
INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT *** INHALT ***
*** online *** 1311
Pharmakotherapie gegen Haarstrukturschäden und diffuse Effluvien
Anhand einer vergleichenden Doppel
blindstudie wurde der Effekt einer vier- monatigen Behandlung mit Pantogar®' auf Haarqualität und Haarwachstum ei
ner Medikation mit Verum 2 (Calcium-D- pantothenat 60 mg, L-Cystin 220 mg) ge
genübergestellt. Als Blindwert diente die Applikation von Placebo. Die Studie er
folgte an 60 Patienten mit diffusen Efflu
vien und Haarstrukturschäden unklarer Genese. Als Wirksamkeitsparameter wurden vor und nach der Behandlung die Quellung, die Abfärbbarkeit und die Dicke des Haars zur Beurteilung der Haarqualität herangezogen, sowie die Haardichte und die Trichogrammdaten zur Beurteilung des Haarwachstums.
Die Efflzienz von Pantogar® konnte durch Messung der Quellungsreaktion und durch Trichogrammdaten statistisch geprüft werden. Auch Verum 2 zeigte bezüglich der Haarquellungsmessung statistisch signifikante Haarqualitätsver
besserungen. ln der Pantogar-Gruppe war bei 74%, in der Verum 2-Gruppe bei 68% und in der Placebo-Gruppe bei 45%
der Patienten eine Abnahme der Quel
lung unter der Behandlung zu beobach
ten. Auch die Trichogrammbefunde wie
sen auf eine gewisse, allerdings schwä
chere Abnahme des Haarausfalls hin.
Nach der Behandlung wiesen in der Pan
togar-Gruppe 86%, in der Verum 2-Gruppe 75% und in der Placebo-Grupe 58% der frontalen und parietalen Tricho
gramme eine Zunahme der Anagenrate auf. Bei guter Verträglichkeit wurden keine klinisch objektivierbaren Neben
wirkungen beobachtet. (A. K.) Petri, U.: Die Wirksamkeit einer medi
kamentösen Therapie bei Haarstruktur
schäden und diffusen Effluvien - ver
gleichende Doppelblindstudie. Schweiz.
Rundschau Med. (Praxis) 1990; 79: 47.
Manipulationen in Zulassungsunterlagen aufgedeckt
Das Bundesgesundheitsamt hat mit Un
terstützung der zuständigen Landesge- sundheits- und Landesjustizbehörden Manipulationen bei der Dokumentation klinischer Prüfungsergebnisse aufge
deckt, die zum Zweck der Arzneimittel
zulassung eingereicht worden sind. Es besteht der begründete Verdacht, daß es sich dabei um Datenfälschungen handelt.
*** online ***
So
Standardisierte Ph^opharmaka ^ natürlich vo'mMüller Gqppingfen
SEPTACORD, bewirkt-init seinen überwiegend pflanzlichen Inhalts- - stoffen eine milde periphere Eqtlgstung des Herzens und löst Koronar- -s Spasmen, Die Durchblutung^er Koronargefäße sowie der Herzstoff- wecRsel werden vefbessert, die Resistenz^des Myokard g^en Hypo-v^
xie erhöht. StenoRardische Beschwerden klingen ab, Schlagfrequenz des Herzens Und'Kreisläuffünktjön werden hörhiälfsrer1.'~' ' •
Zusammensetzung je Dragee: Kalium-DL-hydrogenaspartat 1 HjO (entspr. 31 mg/0,79 mval/K*) 150 mg.
Magnesium-DL-hydrogenaspar1at 4 H2O (entspr. 10,12 mg/0,83 mval/Mg **) 150 mg. Extr. Herb. Crataegi sicc. c. Meth./Aqua parat, stand, auf 1.5 % Flavonoide ber. als Hyperosid 50 mg. Anwendungsgebiete:
Myokardhypoxie verursacht durch Störungen des Myokardstoffwechsels oder durch koronare Mangel
durchblutung; leichte bis mittelschwere Belastungsinsuffizienz; streßbedingte Herz- und Kreislaufstörun
gen; leichte Formen von Herzrhythmusstörungen. Handelsformen: OP mit 20 Dragees (NI), OP mit 50 Dra
gees (N2), OP mit 100 Dragees (N3), Anstaltspackung. Stand; Juni'89 Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG, 7320 Göppingen
imj^online *** online *** online *** online *** online
Von dem Verdacht sind mehrere klini
sche Prüfungen zu Präparaten mit unter
schiedlichen Wirkstoffen betroffen. In den entsprechenden Zulassungsverfah
ren können die Arzneimittelzulassungen aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse nicht erteilt werden.
Bei den Unterlagen handelt es sich ausschließlich um Meßergebnisse aus Bioäquivalenzstudien.
Die aufgedeckten Unrichtigkeiten in Zulassungsunterlagen sind nach bisheri
gen Erkenntnissen zurückzuführen auf eine teilweise falsche Dokumentation von Laboranalysedaten durch den Betreiber eines chemisch-pharmazeutischen La
bors, der im Auftrag eines privaten Arz
neimittelprüfinstitutes Blut- bzw. Plas
maproben aus klinischen Prüfungen ana
lysiert hat. Diese Auswertungen der Blut- bzw. Plasmaproben ergaben jeweils ein sehr günstiges Ergebnis. Das private Arzneimittelprüfinstitut hatte diese - ver
mutlich bewußt gefälschten - Werte er
halten und in die Unterlagen eingearbei
tet, die dann dem Bundesgesundheits
amt von pharmazeutischen Unterneh
mern eingereicht wurden.
Hinweise dafür, daß die Manipulatio
nen den betroffenen pharmazeutischen Unternehmern bekannt waren, liegen dem Bundesgesundheitsamt nicht vor.
Gegen den Betreiber des chemisch-phar
mazeutischen Labors läuft inzwischen ein staatsanwaltschaftliches Ermitt
lungsverfahren. (hga)
Schutz vor HlV-lnfektionen in der Klinik: die Kostenseite
Im August 1987 veröffentlichten die Centers for Disease Control Empfehlungen zur Verhinderung der Ausbreitung von
Zeitschrift für Allgemeinmedizin
German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch
schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedi
zin e.V. (Association of Teachers in General Medicine)
»Internationale Allgemeinmedizin und Hochschule«, herausgegeben von Hi. Mattem.
Schriftleitung (V.i.S.a.P.l: Dr. med. Heinz Harald Ab
holz. Ceciliengärten 1. 1000 Berlin 41 ■ Prof. Dr. med.
Peter Doenecke. Direktor der Medizinischen Klinik I.
Städtische Kliniken. Grafenslr. 9.6100 Darmstadt ■ Prof Dr. med. Winfried Hardinghaus. Chefarzt der Med. Abt., Krankenhaus St. Raphael. 4514 Ostercappeln. AG Ge
sundheitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück • Prof Dr. med. Michael M. Kochen. MPH, Abteilung für Allgemeinmedizin der Georg-August-Univ., Robert- Koch-Str. 40, 3400 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 7300 Esslingen • Dr. med.
Gertrud Volkert. Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.
Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14,7000 Stuttgart 30.
Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.
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Ruth Auschra (Stellv. Ltg.), Tel. (0711) 8931-442.
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel.
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Tel.: (0711) 8931-0. - Bezugsbedingungen: Der Be
zugspreis (unverbindliche Preisempfehlungen) für ZFA - Zeitschrift für .Allgemeinmedizin beträgt jährlich 138,- DM, zuzüglich Versandgebühren (30,- DM In
land. 54.- DM Ausland). Preis des Einzelheftes 11,- DM. Studierende und Arzte im Praktikum erhalten die Zeitschrift zum Vorzugspreis von 42,- DM im Jahr, zuzüglich Versandgebühren. Bezugspreis für das Kombi-Abonnement ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B) jährlich 148,- DM, für Studenten und Ärzte im Praktikum 54,- DM, jeweils zuzüglich Ver
sandgebühren. Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustren
nen beigeheftet. Diese Kartei referiert für den prakti
schen Arzt aus maßgebenden Fachzeitschriften des In- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen enthalten 7%
Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich je
weils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 1. Dezember vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig.
- Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto:
Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank- .Filiale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergi
sehe Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfüllungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg - .Anzeigenschluß: 6 Wochen vor Erscheinen.
Die »Beilage für die .Arzthelferin« erscheint unregel
mäßig. 12. Jahrgang 1991.
UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERLAG GESANDT WERDEN.
Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er
folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Originalarbeit handelt, die von keiner anderen Redak
tion angenommen wurde und keiner anderen Redak
tion gleiclizeitig angeboien ist. Mil der Annahme der Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, ein
schließlich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizen
zen oder sonstigen Nebenrechten.
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berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu
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beitung in elektronischen Systemen. Von einzelnen Bei
trägen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Ex
emplare für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern. § 54 (2) UrhG und verpfliclilet zur Gebührenzahlung an die VG Wort. Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49.
8000 München 2. von der die einzelnen Zahlungsmo
dalitäten zu erfragen sind.
Wichtiger Hinweis:
Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent
wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er
fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe
langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren. Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.
Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli
kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältigen Prüfung der Beipackzettel der ver
wendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kosulta
tion eines Spezialisten, festzuslellen. ob die dort gege
bene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in die
sem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder sol
chen. die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennahmen handele.
■ Jä M \ Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V.
HIV im Gesundheitsbereich. Am 900-Bet- ten-Klinikum der Universität von Iowa, USA, mit jährlich etwa 33 700 stationä
ren und 400 000 ambulanten Behandlun
gen wurden die durch die Befolgung die
ser Empfehlungen verursachten zusätz
lichen Kosten berechnet. Allein der Ver
brauch von Latex- und Vinylhand
schuhen stieg von 1,64 auf 2,81 Millio
nen Paare pro Jahr. Zusammen mit an
deren Schutzmaterialien (Gesichtsmas
ken, Schutzmäntel, Augenschutz, siche
rere Müllsäcke) führte das zu jährlichen zusätzlichen Kosten von $ 350 900. Bei der Berechnung wurden neben der Infla
tion die jährlichen Infektionsraten, die Zahl der behandelten Patienten, der chir
urgischen und diagnostischen Verfahren und der isolierten Patienten berücksich
tigt. Pro stationäre Aufnahme stiegen die Kosten für Schutzmaterialien um 60% ($
7,99). Bei den ambulanten Patienten stie
gen diese Kosten sogar um 92%. Unter der Annahme, die Zahlen seien reprä
sentativ, kommen die Autoren für die ge
samten USA auf zusätzliche Kosten von mindestens $ 366 Millionen im Jahr 1989. Nicht berücksichtigt wurden indi
rekte Kosten wie für Fortbildung oder die Überwachung der Maßnahmen. (Ch. R.) Doebbeling, B. N.. et ai: The direct costs of universal precautions in a teaching hospital. JAMA 1990; 264: 2083-2087.
Gamma-GlutamyKransferase- Erhöhung schädigt die Leber nicht irreversibel
Ist eine erhöhte Aktivität der Gamma- Glutamyltransferase bei ansonsten nor
malen Leberwerten eine Indikation für eine Leberbiopsie? In einer retrospekti
ven Untersuchung wurden 117 aufeinan
derfolgende Patienten mit Verdacht auf alkoholische Lebererkrankungen, bei de
nen eine Leberbiopsie durchgeführt worden war, in drei Gruppen geteilt: Pa
tienten mit alleiniger Erhöhung der Gamma-GT (n = 17), mit erhöhter Aspar- tat-Aminotransferase (Serum-GOT) und/
oder ohne Gamma-GT-Erhöhung (n = 34) und Patienten mit einem breiten Spek
trum pathologischer Leberwerte (n = 66).
Keine Biopsie der Patienten mit alleini
ger Gamma-GT-Erhöhung wies histolo
gische Zeichen einer Entzündung oder einer irreversiblen Schädigung auf; neun Biopsien zeigten leichte pathologische Veränderungen, acht waren normal. Das Maß der Gamma-GT-Erhöhung korre
lierte nicht mit dem Grad der pathologi
schen Befunde. In den beiden anderen Patientengruppen wurden in hohem Pro
zentsatz irreversible Schädigungen und schwere entzündliche Veränderungen diagnostiziert. (Ch. R.) Ireland. A., et al.: Raisedglutamyltrans- ferase activity and the need for liver biopsy. Br. Med. J. 1991; 302:388-389.
Klar
1313
- wie das natürliche Cellulose-Gel - liegt die Entscheidung
für dieses neuzugelassene Arzneimittel auf der Hand:
das ist die nachgewiesene Wirksamkeit und die kostensparende
perkutane Schmerztherapie.
arthrex’ ceiiugei
ZuMmciMOMtzung; 1 g Qel enthält 0,01 g DIclofenac-NatrIum In Celluloaa-Qelgrundlage.
Anwendungagablerte; Zur äuBarllchen Behandlung von Schmer
zen, Entzündungen und Schwellungen bei QlledmaBenverletzun- gen (Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen).
Qegenanzetgen: UberempflndllchKelt gegenüber Diclofenac, Acetylsalicylsäure, anderen nichtsteroidalen Antlphloglstlka, Iso
propanol oder Propylenglykol. Kinder unter 6 Jahren. Bel Schwan
gerschaft Im letzten Drittel nicht über längere Zelt und groBflächIg anwenden. Patienten mit Asthma, obstruktiven Atemwegserkran
kungen, Heuschnupfen oder Nasenpolypen können mit Asthma
anfällen, QuIncke-Odem oder Urtikaria reagieren.
geht unter die Haut
Nebenwirkungen: Gelegentlich Juckreiz, Rötungen, Hautausschlag oder Brennen der Haut. Bel sehr selte
ner Uberempflndllchkelt gegen Propylenglykol sind allergische Reaktionen an der Haut möglich.
Wecnseiwir
DM 7,60 DM 12,60
Doelerungaenteltung und Art der Anwendung: 3-4mal täglich 2-4 g Qel dünn auftragen und leicht einreiben.
Stand: März 1991
bekannt.
irkungen mK anderen Mitteln: Bisher keine
(
sagitta)
SAQITTA Arzneimittel GmbH, 8162 Feldkirchen-Westerham
online *** online online *** online *** online
AIDS: Unzureichende Aufklä
rung von Ausländem wegen Sprachschwierigkeiten
Der Wissensstanci von in Deutschland wohnenden Griechen zum Thema AIDS wurde 1988 in einer dermatologischen Praxis in Dortmund durch Befragung von 93 Patientinnen und Patienten ermittelt.
Bis auf eine Ausnahme kannten alle Be
fragten den Ausdruck AIDS, Dessen Be
deutung wußten allerdings nur 12%, Alle bis auf eine Person gaben den Ge
schlechtsverkehr als Infektionsweg an.
Der Blutkontakt als Übertragungsweg war 70% bekannt. In anschließenden Einzelgesprächen wurde aber deutlich, daß bei Männern mit wechselnden Part
nerinnen geradezu absurde und potenti
ell gefährliche Vorstellungen bezüglich der Krankheit bestehen. Am vorhande
nen Wissensdefizit scheinen Sprach
schwierigkeiten den Hauptanteil zu ha
ben. Fast alle Befragten wünschten sich mehr Aufklärung zum Thema AIDS,
möglichst in ihrer Heimatsprache.rC/i.Ä.y Kaitsiotis, A.: Befragung griechischer Mitbürger zum Thema AIDS. MMG1990;
15: 280-285.
kostensenkende
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tungsdosis allgemein '/iTablette täglich bzw. 1 Tablette an jedem 2. Tag. Azupharma, 7016 Gerlingen
Gastkommentar ZIfA 1315
H. SchuKe-Sasse
Poststationäre Heparin- Prophylaxe
Tiefe Venenthrombosen (TVT) sind in der Me
dizin eine relativ häufige Komplikation. Klini
sche Studien auf der Basis von Radiojod-Fi- brinogen-Tests und/oder Venographien haben u. a. für allgemein-chirurgische Eingriffe eine Häufigkeit postoperativer TVT von 20 bis 30%
und in der Orthopädie zwischen 45 bis 70%
(Operationen im Bereich der Hüfte und des Kniegelenks) ermittelt. Allerdings besteht eine ungeklärte Diskrepanz zwischen den Befunden zur Häufigkeit von TVT, die mittels Radiojod- Fibrinogentest ermittelt wird, und klinisch faß
baren bzw. klinisch relevanten TVT.
Es gibt heute für eine Reihe von operativen Eingriffen eine weitgehende Übereinstimmung darüber, daß die medikamentöse Thrombose- Prophylaxe mit Heparin die Häufigkeit von TVT z. T erheblich reduzieren kann. Es sollte aber wieder stärker in Erinnerung gerufen werden, daß neben Heparin andere wirksame medika
mentöse (Dextran) und nicht-medikamentöse Maßnahmen (externe pneumatische Kompres
sion, Kompressionsstrümpfe, Hochstellen des Fußteils des Bettes, frühe Mobilisation) zur Thrombose-Prophylaxe zur Verfügung stehen.
Die Möglichkeit der Übertragung der bovi
nen spongiformen Encephalopathie (BSE) durch Heparin, das aus Rinderlunge und inte
stinaler Mukosa vom Schwein gewonnen wird, ist z. Z. nicht auszuschließen. Deshalb erscheint es heute zunehmend als bedenkenswert, die perioperative Prophylaxe mit Heparin auf sol
che Patienten zu beschränken, die mit Sicher
heit von der Behandlung profitieren, also Pati
enten mit hohem (1 bis 10% Lungenembolien) oder mittlerem (0,1 bis 1% Lungenembolien) Thromboembolie-Risiko (z. B. adipöse Patien
ten mit höherem Lebensalter, TVT-Anamnese, Hüft- bzw. Kniegelenksoperationen, ausge
dehnte Malignom-Operation). Es stellt sich aber die Frage, ob die weite Indikationsstellung zur Thromboembolie-Prophylaxe auch bei Patien
ten unter 40 Jahren, bei kleineren Eingriffen u. a. noch zu rechtfertigen ist.
Neben den altbewährten unfraktionierten Heparin-Präparaten (UFH) stehen seit wenigen Jahren auch fraktionierte niedermolekulare
Heparine (LMWH) zur Verfügung, für die aber bisher keine eindeutigen Daten beweisen, daß sie eine klinisch relevante Verbesserung des Thromboseschutzes bewirken. Dagegen ver
doppeln sich die Tagestherapie-Kosten bei An
wendung der fraktionierten niedermolekularen Heparine.
Seit 1986 wird Embolex® NM angeboten, das neben LMWH zusätzlich das Mutterkorn-Alka
loid Dihydroergotamin enthält. Das ältere, un
fraktioniertes Heparin und Dihydroergotamin enthaltende Heparin-Dihydergot mußte wegen schwerer vasospastischer Komplikationen 1987 aus dem Handel genommen werden.
Zwar wurde mit Embolex® NM die empfohlene maximale Tagesdosis von 1,5 auf 0,5 mg Dihy
droergotamin reduziert, aber prinzipiell sind die Patienten, vor allem bei längerer Behand
lungsdauer, auch bei diesem Präparat nach wie vor durch vasospastische Komplikationen bedroht. Unseres Erachtens spricht die Nut
zen/Risiko-Abwägung in jedem Fall gegen die Anwendung dieser Kombination. Auch der Hersteller scheint dieses zu meinen, denn er propagiert jetzt verstärkt Mono-Embolex® ohne den Dihydroergotamin-Zusatz.
ln den zahlreichen Studien zur Heparin-Pro
phylaxe wurde die Behandlung über einige Tage (meistens eine Woche), häufiger darüber hinaus bis zur Entlassung in die ambulante
Institut für Klini
sche Pharmakolo
gie, Zentralkran
kenhaus St.-Jürgen- Straße, Bremen
Thrombose- Prophylaxe ist nicht nur mit Heparin mög
lich
Wegen der möglichen BSE- Übertragung sollte Heparin nur Patienten mit erhöhtem Risiko gegeben werden
Dr. med. H.
Schulte-Sasse, ge
boren 8. 1. 1948.
Von 1968-1974 Studium der Medi
zin in Hannover und Heidelberg, anschließend Wei
terbildung zum Arzt für Innere Me
dizin. Seit 1986 Oberarzt am Insti
tut für Klinische Pharmakologie des Zentral
krankenhauses St.-Jürgen-Straße in Bremen.
Zur Person
Z. Allg. Med. 1991; 67; 1315-1316. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991
1316 Gastkommentar
Der Nutzen am
bulant fortge- führterHepa- rinprohylaxe ist nicht durch Therapiestu
dien belegt
Weiterbehandlung durchgeführt. Eine metho
disch und fachlich zuverlässige Therapiestudie zum Nutzen einer ambulant weitergeführten Heparin-Prophylaxe liegt meines Wissens bis
her nicht vor. Anzumerken ist aber an dieser Stelle, daß die Gesellschaft für Unfallheilkunde e. V. neuerdings empfiehlt, bei fortdauernder Gipsimmobilisation die Thromboembolie-Pro
phylaxe nach stationärer Entlassung auch am
bulant fortzusetzen. Eine Werbebroschüre für das LMWH-Präparat Clexane empfiehlt eine poststationäre Thromboembolie-Prophylaxe,
»bis der Patient vollständig mobilisiert ist«. Die zum Beleg angeführte Publikation ist aber nicht - wie zu erwarten - eine Therapiestudie, son
dern berichtet über die Nachbeobachtung von 57 Patienten nach Hospitalentlassung hinsicht
lich des Thromboserisikos. Da nähere Anga
ben zum Risikoprofil dieser Patienten in der Publikation nicht mitgeteilt werden, können praxisrelevante Folgerungen auch nicht gezo
gen werden. Dies geht im übrigen aus dem Kommentar der Autoren selbst eindeutig her
vor. Insbesondere bleibt ungeklärt, ob diese Patienten in der Nachbehandlungsphase nach der Hospitalisation überhaupt von einer Hepa
rinprophylaxe profitieren.
Fazit
Eine ambulant fortgeführte Prophylaxe mit He
parinen nach stationärer Entlassung ist hin
sichtlich des Nutzens nicht durch Therapiestu
dien belegt und deshalb als Routinemaßnahme abzulehnen. Auch während der stationären Be
handlung sollte wegen des nicht sicher auszu
schließenden BSE-Risikos der Einsatz von He
parinen nur bei Patienten mit hohem oder mitt
lerem Risiko erfolgen. Der Zusatz des Mutter
korn-Alkaloids Dihydroergotamin (Embolex®
NM) ist in jedem Fall unter Nutzen/Risiko-Über
legungen abzulehnen.
Dr. med. H. Schulte-Sasse
Institut für klinische Pharmakologie Zentraikrankenhaus
St.-Jürgen-Straße 2800 Bremen 1
SIND NUN MAL
\ DAS A l'NJ)
\DEk THROMBOSE- PROPHYLAXE y
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zündliche und entzündlich aktivierte degenerative Formen des Rheu
matismus, wie z.B. Arthrosen, Spondylarthrosen, chronische Polyar
thritis, Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), akuter Gichtanfall.
Weichteilrheumatismus. Nichtrheumatische entzündliche Schmerz
zustände. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe, ungeklärte Blutbildungsstörungen, Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm, Kinder unter 6 J., Schwangerschaft im letzten Drittel, Vitamin B-Mangelerkrankungen. Strenge Nutzen-Risiko- Abwägung bei induzierbaren Porphyrien, im 1. und 2. Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Sorgfältige Überwachung bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden oder mit Hinweisen auf Magen- oder Darmentzündungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) in der Vorgeschichte, Leber- oder Nierenschäden, Bluthochdruck und/
oder Herzinsuffizienz, direkt nach größeren Chirurg. Eingriffen, älteren Patienten. Nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen (Notfallbereit
schaft) anwenden bei Patienten, die auf nichtsteroidale Entzündungs
hemmer oder Analgetika überempfindlich reagiert haben. Patienten, die an Asthma, chron. Atemwegsinfektionen, Heuschnupfen oder Nasenschleimhautschwellung leiden, reagieren häufiger durch Über
empfindlichkeitsreaktionen, wie örtliche Haut- oder Schleimhaut
schwellung, Nesselsucht. Nebenwirkungen: Häufig Magen-Darm-
Beschwerden, wie Übelkeit, Durchfall und geringfügige Magen-Darm- Blutverluste. Gelegentlich Magen-Darm-Geschwüre, u.U. mit Blutung und Durchbruch, Kopfschmerzen, Erregung, Reizbarkeit, Schlaflosig
keit, Müdigkeit, Schwindel, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Haut
ausschlag und Hautjucken. Selten Auftreten von Ödemen, besonders bei Patienten mit hohem Blutdruck, Leberschäden, Störungen der Blut
bildung, Nesselsucht. In Einzelfällen akute Nierenfunktionsstörungen oder Nierenschäden, Empfindungs- oder Sehstörungen, Ohrensausen, Krämpfe, Beschwerden im Bauchraum (z. B. blutende Dickdarmentzün
dung), Lichtüberempfindlichkeit, Hautausschlag mit Blasenbildung, Ekzem, Erythem, schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen (Ste- vens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom). Über Haarausfall wurde berichtet. Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich.
Leberwerte, Blutbild und Nierenfunktion sollten regelmäßig kontrolliert werden. Nach Vitamin Bi-Gabe in Einzelfällen Schweißausbrüche, Tacnykardie, Hautreaktionen mit Juckreiz und Urtikaria. Hinweis: Reak
tionsvermögen eingeschränkt, in verstärktem Maße im Zusammenwir
ken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Digoxin, Lithium, Diuretika, Antihypertonika, Glukokortikoide, Acetylsalicylsäure, Methotrexat; die Wirkung von L-Dopa kann abgeschwächt werden. Dar
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PI.ANTORGAN GmbH & Co. OHG, 2903 Bad Zwiscbenabn
Zeitschrift für
Allgemeinmedizin
67. Jahrgang
10. August 1991 ^
1319
Heh22
Walter Heise und Manfred L’age
Zytomegalieviras-Infektion
Auguste-Viktoria- krankenhaus, BerlinKlinisch relevante Zytomegalievirus-lnfektio- nen sind seit langem bekannt und manifestie
ren sich mit unterschiedlichem Krankheitswert von asymptomatischen subklinischen Infektio
nen bis hin zu schweren Verläufen mit lebens
bedrohlichen Krankheitsbildern. Durch das ge
häufte Auftreten von Zytomegalievirus-(CMV)- Infektionen bei Immunsupprimi'erten im Zeit
alter der Transplantationsmedizin mit Nieren-, Leber- oder Herztransplantationen bzw. durch lebensbedrohlich verlaufende CMV-Infektionen bei AIDS-Patienten sind Zytomegalievirus-Er- krankungen erneut von klinischem, diagnosti
schem und therapeutischem Interesse (8). In dieser Übersicht soll auf die wichtigsten klini
schen Verlaufsformen der Erkrankung beim immunkompetenten wie beim immunge
schwächten Patienten, auf wesentliche diagno
stische Methoden sowie auf derzeitige thera
peutische Ansätze eingegangen werden.
Allgemeines
Zytomegalieviren gehören zur Gruppe der Her
pesviren und sind ubiqitär verbreitet; der Durchseuchungsgrad beträgt in Industrielän
dern bis zu 60% der Erwachsenen, eine Über
tragung findet über Schleimhautkontakte bei persistierender Virusausscheidung im Urin bzw. Rachensekret, im Erwachsenenalter in erster Linie über Sexualkontakte statt (12, 13).
Klinisch manifeste bzw. relevante CMV-Infek- tionen treten fast immer mit einer besonderen Wirtssituation auf, die entweder von Unreife des Organismus (prä- oder perinatale Infek
tion) oder von einer Schwächung des Immun
systems (Transplantation, erworbene Immun
schwäche) charakterisiert sind. Nach erfolgter Infektion bleibt eine dauerhafte Virusausschei
dung bestehen und ermöglicht eine Neuerkran
kung im Sinne einer Reaktivierung bei verän
derter Wirtssituation, zum Beispiel bei Immun
suppression. Eine während einer asymptoma
tischen oder manifesten Infektion erworbene CMV-Infektion persistiert unbegrenzt im Ge
webe des Wirtes unter Konservierung des Vi
rusgenoms (13).
Die Virusreplikation geht mit der Bildung intranukleärer oder zytoplasmatischer Ein
schlüsse einher, die in diversen Organsyste
men wie Lunge, ZNS, Leber, Gastrointestinal
trakt, Nebennieren oder Speicheldrüsen nach-
Zytomegalievirus-Infektionen verlaufen beim Menschen in Form unterschiedlicher Krank
heitsbilder und imponieren besonders beim Im
mungeschwächten mit schweren, lebensbe
drohlichen Verläufen. Als ubiquitär verbreitete Virusinfektion kommen neben intrauterin bzw.
peri- und postnatal erworbenen CMV-lnfektio- nen beim Erwachsenen meist inapparent ver
laufende, unkomplizierte Infektionen vor. Da
gegen werden die Verläufe bei veränderter Er- reger-Wirt-Situation im Rahmen von Immun
suppression von lebensbedrohlichen Krank
heitsbildern mit Manifestationen im Gastroin
testinaltrakt. Retina. Lunge und Zentralner
vensystem bestimmt. Die Diagnostik erfordert neben serologischen Methoden bei Patienten mit Immunsuppression zusätzliche histologi
sche, immunhistochemische oder kulturelle Untersuchungen. Zur Therapie stehen beim Immunkompetenten symptomatische Maßnah
men, beim Immungeschwächten die Gabe von Ganciclovir im Vordergrund. Die Erprobung weiterer prophylaktischer und therapeutischer Prinzipien steht aus.
Der Schwere
grad der Krankheit reicht von asymptomati
schen his zu lehenshedrohli- chen Verläufen
Zum Inhalt
Z. Allg. Med. 1991; 67: 1319-1324. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1991
ZJR ^‘Fortbildung Zytomegalie-Virus-Infektionen
Bei 20% der Knochenmark
empfänger kommt es zu CMV-Pneumo- nien
Bei immun- kompetenten Erwachsenen verlaufen CMV- Infektionen klinisch meist unkompliziert
gewiesen werden können und diagnostische Indikatorfunktionen besitzen (3). CMV-Über- tragungen durch Transfusion von Blutproduk
ten mit lebensfähigen Leukozyten werden be
obachtet (13).
Zytomegalievirus-Infektionen beim Immunkompetenten
Als schwere Verlaufsform ist die kongenitale CMV-Infektion im Sinne einer Embryo- bzw.
Fetopathie anzusehen, bei der fast ausschließ
lich Feten intrauterin über eine Primärinfek
tion der Mutter während der Schwangerschaft infiziert werden. Petechien, Hepatosplenome- galie und Ikterus bei zerebralen und späteren intellektuellen Defiziten und Chorioretinitiden prägen das klinische Bild bei hoher Mortali
tätsrate (10). Perinatal oder neonatal erwor
bene CMV-lnfektionen durch Kontakt mit Muttermilch oder andere Sekrete verlaufen dagegen klinisch meist asymptomatisch und ohne vitale Gefährdung für erkrankte Säug
linge, allerdings werden auch hierbei protra
hiert verlaufende interstitielle Pneumonitiden beobachtet, die mit der CMV-lnfektion in Ver
bindung gebracht werden.
Jenseits der Neugeborenenphase verlaufen CMV-lnfektionen, die dann vor allem bei sexu
ell aktiven jüngeren Erwachsenen verkommen, klinisch meist unkompliziert und in Form eines Mononukleose-Syndroms mit Zephalgien, My
algien, Allgemeinsymptomen und Hepatitis bzw. Splenomegalie. Polyradikulomyelitiden im Sinne eines Guillain-Barre-Syndroms, Myo
karditiden, Exantheme oder Meningoenzepha
litiden sind selten, Ebstein-Barr-Antikörper in Abgrenzung zur Mononukleose fehlen (10).
dingt zu sein, ebenso wie dem CMV-Virus eine onkogene Potenz zugeschrieben wird (9, 13).
Die klinischen Veränderungen im Rahmen disseminierter CMV-lnfektionen bei veränder
ter Immunsituation sind durch den Organtro
pismus dieses Virus bedingt und verlaufen in Form von interstitiellen Pneumonien, Hepatiti
den, Gastroenteritiden mit Ulzerationen im Ga
strointestinaltrakt, Retinitiden und ZNS-Syn- dromen (8).
In der Transplantationsmedizin ist das Ri
siko der CMV-Erkrankung innerhalb von ein bis vier Monaten nach Organtransplantation am höchsten und wird vor allem durch Reak
tivierungen bedingt. Vor anderen CMV-Kom- plikationen sind es in dieser Gruppe vor allem die CMV-Pneumonien, die häufiger als ga
strointestinale Läsionen oder Retinitis Vor
kommen und z. B. bei 20% der Knochenmark
empfänger beobachtet werden.
.\bbildung 1; CMV-Ulkus im distalen Ösophagus
Die CMV-lnfek
tion ist die zweithäufigste opportunisti- schelnfektion bei AIDS
Zytomegalieinfektionen bei Immungeschwächten
Reaktivierungen einer latenten CMV-lnfektion treten unter Bedingungen einer geschwächten Immunabwehr auf und führen somit in der Situation einer Immunsuppression bei Leber-, Nieren- oder Herztransplantationen zu klinisch manifesten und gleichzeitig lebensbedrohli
chen Krankheitsbildern. Die besondere Rolle der CMV-lnfektion im Rahmen der veränderten Erreger-Wirt-Situation ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollständig geklärt, scheint aber zum Teil auch in einer Immun
suppression durch das CMV-Virus selbst be-
Bei der erworbenen Immunschwäche AIDS ist die disseminierte CMV-lnfektion mittler
weile die zweithäufigste opportunistische In
fektion und wird in Sektionsstatistiken bei über 50% der Patienten gefunden. Wichtige Organmanifestationen durch CMV bei AIDS sind Veränderungen im Gastrointestinaltrakt, Retinitiden, Pneumonien und ZNS-Verände- rungen; der Befall endokriner Organe wie Ne
bennieren, Ovarien oder Schilddrüse wird ebenso wie Lymphknotenmanifestationen, Milz- oder Pankreasherde meist erst autop- tisch nachgewiesen (8, 9). Hierin liegt auch die Problematik der frühzeitigen Diagnosestel
lung, da intra vitam bisher lediglich Magen-
Dolobene' Zusaminensetzung: 100 g Gel enthalten: Dimethylsulfoxid (OMSO) 15,0 g, Heparin-Natrium (3. WHO-Stan- dardi 50.000 I.E.. Dexpanthenol 2.5 g.
Anwendungsgebiete; Beschwerden bei: Schwellungen. Blutergüssen und Entzündungen nach stumpfen Ver
letzungen der Muskeln. Sehnen, Seh
nenscheiden. Bander, Gelenke, wie Quetschungen und Prellungen. Verstau
chungen und Zerrungen: Tennisellen
bogen, Sehnenentzundungen, Sehnen
scheidenentzündungen. Schleimbeutel- entzundungen Akute Neuralgien. Arm- und Schultersteife (Periarthritis humero- scapularis). akute Beschwerden bei ober
flächlichen venösen Beinleiden. Gegen
anzeigen; Dolobene' soll nicht ange
wandt werden bei Patienten mit Aller
gie in der Vorgeschichte. Asthmatikern, bei schweren Leber- und Nierenfunk
tionsstörungen. Kreislauflabilitat. Schwan
geren, Stillenden und Kindern unter 5 Jahren Es gibt einen Hinweis darauf, daß DMSO bei gleichzeitiger Gabe von Sulindac-hattigen Arzneimitteln eine toxische Reaktion hervorrufen kann (peri
phere Neuropathiei Daher soltte die gleich- zeibge Anwendung von Dolobene* und Sulindac-hattigen Präparaten vermieden iwrden Nebenwirkungen; DMSO oder andere inhait«tnfte t Datoberie* können in einzelnen Fällen zu allergischen Haut- erscheinungen führen. Gelegentlich auftre- tende Hautrötungen, Juckreiz und Brennen verschwinden im allgemeinen während der weiteren Behandlung. Gelegentlich kann Mundgeruch auftreten. Die bei manchen Patienten kurz nach der Anwendung von Dolobene' auftretende veränderte Ge- schmackswahmehmung verschwindet wieder nach wenigen Minuten. Unter der An- 'wendung von Dolobene ’ kann es in Qnzel- fällen zu allergischen Sofortreaktionen mit Urtikaria und Ouincke-Ödem kommen.
Merckle GmbH,_ 7M2 ^jaubeuren.
Dosierung und Anwendungsweise;
Soweit nicht anders verordnet, wird Dolobene' 2-4 mal täglich sparsam auf
getragen. Dolobene' in einer dünnen Schicht und großflächig auf der Haut des schmerzenden Gebietes verteilen, nicht einmassieren. Über die Dauer der Anwen
dung entscheidet der behandelnde Arzt.
Die Auftragsstelle muß frei von Medika
menten und Chemikalien sein. Dolobene - nicht auf offene Wunden oder auf kranke oder auf vorgeschadigte Haut aufbringen.
Bei der Anwendung unter Verbänden; Ver
band erst dann anlegen. wenn das Gel weitgehend in die Haut eingezogen und der enthaltene Alkohol verdunstet ist (we
nige Minuten.!. Falls Dolobene' zur Ionto
phorese eingesetzt wird: unter der Kathode iMinuspofi auftragen. Tube nach Gebrauch sorgfäftig verschließen. Tube/Spender nicht über 25 C aufbewahren. Spender vor Er
wärmung über 50 C (z. B. Sonnenbestrah- lungi schützen, nicht gewaltsam öffnen ober verbrennen, nicht gegen Flammen oder auf glühende Körper sprühen. Han- deteformen und Preise; OP mit 50 g Gel OM 19.90; OP mit 100 g Gel OM 29.95; OP mit 195 g Gel (Spender; OM 39.90; AP mit 400 g Gel;-AP-mif 4X-195 g Sei.--Verschrei--
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Wirkung
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praktisch zu 100%
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antiphlogistisch und hämatomresorbierend.
1322
^Fortbildung Zytomegalie-Virus-InfektionenDie Schleim
hautläsionen können im ge
samten Ga
strointestinal
trakt auftreten
Ohne Therapie droht die Erblindung
Die Kulturver
fahren haben sich als zu auf
wendig und teuer erwiesen
Darm-Läsionen, Augenhintergrundverände
rungen, CMV-Pneumonien oder ZNS-Manife- stationen diagnostiziert werden können und nur hierbei die notwendige frühzeitige Thera
pie möglich ist.
.\bbildung 2: CMV-Colitis im Sigma: Submuköse Hämorrba- gien
Die Zytomegalievirus-Retinitis beginnt oft asymptomatisch ohne Visusveränderungen, solange nicht primär zentrale Regionen der Retina die typischen weißlichen Exsudationen und Blutungen zeigen. Ohne Therapie werden dann ein progredienter Virusverlust mit der Gefahr der Erblindung sowie okuläre Kompli
kationen mit Ablatio retinae oder Glaskörper
blutungen beobachtet (6, 11).
.Vbbildung 3: CMV-Colitis mit Ulzerationen im Sigma
Im Gastrointestinaltrakt (GIT) finden sich endoskopisch eine Vielzahl von CMV-beding- ten Schleimhautläsionen, die von unspezifisch wirkenden entzündlichen Veränderungen über Erosionen bis hin zu Ulzerationen rei
chen, die gehäuft zu Komplikationen wie Per
foration oder Blutung neigen (4, 5, 14). Prädi
lektionsstellen dieser Manifestationen, die grundsätzlich den gesamten GIT befallen kön
nen, sind vor allem distaler Ösophagus, Magen und Duodenum, Zökum und Sigma/Rektum (Abb. 1, 2, 3). Die Endoskopie des oberen urtd unteren Verdauungstraktes ist deshalb die Methode der Wahl, CMV-Veränderungen früh
zeitig zu diagnostizieren. Seltener kommen CMV-Veränderungen im biliären System vor, die zu Cholestasesyndromen oder Cholangiti- den führen und durch die endoskopisch-retro
grade Cholangiopankreatikographie (ERCP) gesichert werden.
Der pulmonale CMV-Befall führt zu inter
stitiellen Pneumonien, die klinisch von Pneu
mocystis carinii-Pneumonien oder den unspe
zifischen Pneumonitiden bei AIDS nicht unter
schieden werden können. Ebenso schwierig ist es, CMV-bedingte Zentralnervensystem- Veränderungen zu erkennen, zumal die klini
schen Bilder von anderen HlV-assoziierten Enzephalitiden oder Enzephalopathien nicht zu trennen sind.
Diagnostik
Die Virusdiagnostik der CMV-lnfektion trägt einerseits dem Problem Rechnung, daß bei die
ser Infektion typische erregerassoziierte Krankheitsbilder nicht existieren und somit beim Immunkompetenten serologische Nach
weismethoden erforderlich sind. Andererseits macht die veränderte Erreger-Wirt-Situation bei Immungeschwächten zusätzliche Nach
weisverfahren notwendig, da wegen der ge
störten Immunantwort die Antikörperteste nicht aussagekräftig sein können, die Diagno
stik sich also grundsätzlich für beide Gruppen unterscheidet.
Hierbei wäre die Virusanzucht aus infizier
ten Materialien zum Beispiel in der Fibrobla
stenkultur die Nachweismethode der Wahl auch beim Immunkompetenten, selbst wenn eine Virusisolierung aus Urin oder Speichel wegen der oft jahrelangen Erregerausschei
dung nicht beweisend für die Infektion ist.
Doch haben sich diese Kulturverfahren als zu aufwendig und teuer erwiesen, so daß heute
Zovirax® 400 ist,
wenn Oma den Reifen wieder kreisen läßt.
Wer hätte das gedacht, daß Omas Auftritt die Attraktion des Festes sein würde. Diesen flot ten Hüftschwung machte ihr so schnell keiner nach. Dabei litt sie noch \'or kurzem an ihrem
Herpes zoster.
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Zovirax^ 400
Am besten gleich.
ff
jngerschatt: nur nach sorgfältiger Mutzen / Kisikoabwäqungund strenger Indikationssteüung. Während der Behandlung mit Zovirax* 400 nicht stillen. Bei vorbeuqender Anwendung: eingeschränkte Nierenfunktion oder Anurie. N^enwirkungen: Gelegentlich: Hautausschläge, Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, Selten: vorübergehende Bilirubin-, Leberenzym-, Serumharnstoff- und Kreatinin-Anstiege sowie ein leichtes Absinken hämafologischer Parameter;
Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit sowie Atembeschwerden. In Einzelfälien (reversibel): Verwirrtheit, Halluzination, Schwindel und Enlrremdungserlebnisse. Hinweiseauf reversible Krampfanfälle, Schläfrigkeit und Psychosen beziehen sich auf Aciclovir-i.v.-Infusionen bei komplizierten Krankheitsverläufen.
Handelsformen und Preise: Packung mit 35 Tabletten DM 305,14, Packung mit 70 Tabletten DM 459,81. AVP inkl. 14% MwSt. Stand: Januar 1991.
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