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Archiv "Drogen in Europa: Viele Antworten stehen noch aus" (10.12.1999)

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A-3132

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 49, 10. Dezember 1999

Drogen in Europa

Viele Antworten stehen noch aus

B

ei fast allen Fällen von problematischem Drogengebrauch in der Europäischen Union (EU) ist Heroin mit im Spiel. Schätzungswei- se drei bis fünf Millionen Menschen dürften es min- destens einmal probiert haben. Demgegenüber gilt der Gebrauch von Cannabis (Haschisch) eher als normal oder „cool“ denn als verwerflich. Mehr als 40 Millionen Menschen in der EU haben es bereits ausprobiert. Ob Cannabis für medizinische Zwecke eingesetzt werden soll, wird in Europa intensiv disku- tiert. Auch über die Gefahren durch den Cannabis- konsum von Autofahrern herrscht keine Einigkeit, zumal häufig noch andere Suchtmittel mit im Spiel sind. Das ist dem Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) mit Sitz in Lissabon zu entnehmen.

S

ie soll Informationen und Daten zusammen- tragen, die Basis für qualifizierte Entschei- dungen in der Drogenpolitik sind. Nach Er- kenntnissen der EBDD scheint die Prävalenz des problematischen Drogengebrauchs mit eins bis 1,5 Millionen von 375 Millionen EU-Einwohnern im großen und ganzen konstant zu sein. Neben einheitli- chen Trends bestehen zwischen einzelnen Ländern auch große Unterschiede. Ein Beispiel: Die Beob- achtungsstelle hat ermittelt, daß intravenös injizie- rende Drogenkonsumenten in hohem Maß mit HIV sowie Hepatitis B und C infiziert sind. Die HIV-In- fektionsrate schwankt jedoch zwischen einem Pro- zent in Großbritannien und 32 Prozent in Spanien.

Die Inzidenzraten für AIDS gehen allgemein zurück, nicht jedoch in Portugal. Grund hierfür ist der feh- lende Zugang zu Behandlungen.

M

ethadon ist inzwischen die am häufigsten angewendete Ersatzdroge in der EU. Der- zeit erhalten schätzungsweise 300 000 Men- schen eine Substitutionstherapie. Über den Nutzen einer Methadon-Erhaltungstherapie sei man sich weitgehend einig. Doch wissenschaftlich fundierte Angaben zum Behandlungsprozeß lägen nur be- grenzt vor. Das ist ein Hauptproblem der Beobach- tungsstelle: Um Rückschlüsse aus den europaweiten Daten zu ziehen, müssen diese vergleichbar sein. Die Mitgliedstaaten haben sich aber erst vor kurzem dar- auf verständigt, bestimmte Daten in Zukunft einheit- lich zu erheben. Zweiter Schwachpunkt ist, daß zu wenig Projekte evaluiert sind. Wer etwas von den europäischen Nachbarn abgucken will, hat es oft schwer, gesicherte Erkenntnisse zu erhalten. Das soll sich in Zukunft ändern. Sabine Rieser

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