Betten und berichteten in handschriftlichen Protokollen – tagsüber war man Student oder Radiomoderatorin. Dass ein Spitzel wieder von ande- ren Spitzeln überwacht wurde, wussten nur wenige. Der Aus- spruch des kommunistischen Oberparanoikers Lenin „Ver- trauen ist gut, Kontrolle ist besser“ wurde von den IM der Stasi voll mit Leben erfüllt.
Und diese Leute mit dieser Vergangenheit und Denkwei- se finden sich noch heute un- ter uns. Und von etwa 20 bis 25 Prozent werden sie in der ehe- maligen DDR sogar gewählt:
Denn die Idee war doch sonst gut, und für die Zukunft wird alles anders und besser ver- sprochen und vor allem sozial gerechter, auch mit Wahlfrei- heit für den Bürger.
Dr. med. B. Busch,Berliner Straße 45, 35633 Lahnau-Waldgirmes
Aviäre Influenza
Zu dem Beitrag „Diagnostik und Management von Infektionen des Menschen“ von Dr. med. Anne Becker et al. in Heft 42/2005:
Kleine Korrektur
Eine kleine Korrektur zu der ansonsten sehr guten Über- sicht: Das Gesundheitsamt kann nach dem Infektions- schutzgesetz über Schutz-, Be- obachtungs- und Quarantäne- maßnahmen entscheiden, nicht jedoch über die Durchführung einer Postexpositionsprophyla- xe mit Neuraminidasehem- mern. Ob eine solche Prophy- laxe durchgeführt wird, bleibt die Entscheidung der Kontakt- person und des behandelnden Arztes; die Gesundheitsämter können hier nur beraten. Eine Pflicht zur Prophylaxe auf der
Grundlage einer Rechtsver- ordnung des Bundes oder der Länder wäre allenfalls im Pan- demiefall denkbar.
Dr. Martin Priwitzer,Herderstraße 17, 70193 Stuttgart
GKV
Zu dem Beitrag „GKV-Finanzentwick- lung: Überschuss von einer Milliarde“
in Heft 36/2005:
Zu viele Kassen
Ich frage mich täglich bei der Bewältigung meiner Formular- dichte,von Zetteln, Anfragen und Attest-Aufforderungen vonseiten der gesetzlichen Krankenkassen: „Weshalb lei- stet sich eine BRD circa 260 ge- setzliche Krankenkassen? Kas- sen, die allesamt im Wesentli- chen denselben Sicherstellungs- auftrag haben, zudem das identische Leistungsspektrum, oft identische Formulare aus- geben und beantwortet haben wollen – aber leider aus sehr unterschiedlichen Bürokom- plexen, mit verwirrenden Tele- fonnummern und so fort.
260 Kassen heißt: 260 Haupt- dienststellen, 260-mal der Aufwand eines kompetenten Teams. Ebenso oft die Be- schäftigung von Verwaltungs- räten, Aufsichtsräten, Vor- standsvorsitzenden – 260-mal Dienstwagen (samt Chauf- feur), 260-mal „Erfolgshonora- re“ und was sonst noch 260- mal. Weshalb wird an dieser Stelle nicht gespart? Zehn hauptamtliche Kassen wären mutmaßlich schon zu viel – aber keiner regt eine Reduzie- rung dieses Überflusses an – weshalb wohl?
Dr. med. Peter Bayerl, Nymphenburger Straße 164, 80634 München
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 47⏐⏐25. November 2005 AA3247
B R I E F E
Anonym
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hat. DÄ