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Archiv "Gesundheitspolitik in Bonn: Mangelhafte Koordination" (22.06.1978)

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t-K)MEMT MAL Die Information:

Bericht und Meinung DAS INTERVIEW

Gesundheitspolitik in Bonn:

Mangelhafte Koordination

Interview mit MdB Dr. med. dent.

Hanna Neumeister (CDU/CSU) DEUTSCHES ÄRZTEBLATT: Frau Dr. Neumeister, Sie sind eine der wenigen Bundestagsabgeordne- ten, die Gesundheitspolitik betrei- ben, und — Sie sind eine Frau. Be- deutet das nicht eine Bestätigung des Vorurteils, Gesundheitspolitik sei eine Sache für die weiblichen Politiker? Auch Adenauer soll ja seinerzeit ein eigenes Gesund- heitsressort nur eingerichtet ha- ben, um den Frauenverbänden ei- nen Gefallen zu erweisen.

Dr. Neumeister: Seit Adenauers Zeiten hat sich gewiß einiges in der Einschätzung der Gesund- heitspolitik gebessert. Sie ist si- cherlich nicht mehr allein „Frau- ensache". Und was mich betrifft — ich bin als Zahnärztin schon von Berufs wegen interessiert und be- troffen. Zuzugeben ist allerdings, daß Gesundheitspolitik in Bonn nicht immer das Interesse findet, das diesem lebensnahen Bereich gebührt, und daß „Gesundheit"

häufig nicht als ein eigenständiger Bereich behandelt wird. Das hat

Frau Neumeister gehört seit 1972 dem Deutschen Bundestag an Foto: Giesen

ganz praktische Auswirkungen:

Die verschiedensten Ressorts be- schäftigen sich mit Fragen, die pri- mär gesundheitspolitischer Art sind, ohne daß ein Gesundheits- politiker gleich von Anfang an da- bei mitmacht oder hinzugezogen wird. Ich erinnere, um ein Beispiel aus jüngster Zeit zu nennen, an das geplante Transplantationsge- setz, das weithin als Angelegen- heit des Justizressorts verstanden wird. Oder das Kostendämpfungs- gesetz: hier waren vornehmlich die Arbeits- und Sozialpolitiker am Werk. Wir Gesundheitspolitiker haben uns erst relativ spät ein- schalten können. Das liegt natür- lich nicht zuletzt an der Ressort- verteilung im Kabinett, bei dessen Neubildung das Gesundheitsres- sort nicht sonderlich gut abge- schnitten hat.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT: Aber nicht nur bei der Bundesregie- rung, sondern auch in Ihrer eige- nen Partei wird Gesundheitspolitik nicht selten hintangestellt. Nen- nen wir etwa das gesundheitspoli- tische Programm der CDU, über das schon lange geredet wird, das aber immer noch nicht vorliegt.

Oder nehmen wir den eigenartigen Zustand, daß die anderen Fraktio- nen im Bundestag einen gesund- heitspolitischen Sprecher haben — nicht aber die CDU.

Dr. Neumeister: Beim gesund- heitspolitischen Programm der CDU hat es zwar einige Verzöge- rungen gegeben. Wie ich aber aus meiner Mitarbeit im Bundesfach- ausschuß für Gesundheitspolitik der CDU weiß, wird mit Hochdruck an einer Neufassung der gesund- heitspolitischen Vorstellungen meiner Partei gearbeitet. Mit einer Vorlage ist in Kürze zu rechnen.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT: Und wie steht es mit dem speziellen gesundheitspolitischen Sprecher im Bundestag?

Dr. Neumeister: Ich gebe Ihnen zu, daß uns hier die anderen Par- teien voraus sind. Auch ich hiel- te einen gesundheitspolitischen Sprecher der CDU im Bundestag für wichtig. Bei einer Koordination der Gesundheitspolitik mit den

„anderen Politiken" wäre das zweifellos von Nutzen. (NJ)

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1482 Heft 25 vom 22. Juni 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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