• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Gesundheitspolitik: Diskreditiert" (08.11.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Gesundheitspolitik: Diskreditiert" (08.11.2013)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

GE SUNDHEIT SPOLITIK

Das DÄ sprach mit Prof. Karl Lauter- bach, gesundheits- politischer Spre- cher der SPD-Bun- destagsfraktion, und Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (DÄ 37/2013: „Bundestagswahlkampf 2013 – ,Dieses Mal brauchen wir die große Reform‘ und ,Die Menschen interessieren sich für Versorgungs - fragen‘“ von Falk Osterloh, Sabine Rieser und Heinz Stüwe).

G SU

D P b p c d u gesundheitspolitisch

Falsche Anreize

Es ist ja schön, dass die Ärzte- schaft mit Versprechungen bezüg- lich Vergütung und Regelung der Versorgung umgarnt wird. Mit Geld und den richtigen Anreizen lässt sich ja bekanntlich alles re- geln. Zudem haben die Kranken- kassen ja Rekordsummen auf der hohen Kante, passt also alles per- fekt.

Das, was langfristig die einzige vernünftige Maßnahme zur Ret- tung des Gesundheitssystems dar- stellt, wurde jedoch in den Inter- views nur in einem Nebensatz be- handelt. Auch wenn es manch ei-

ner nicht wahrhaben will, ist und bleibt das Gesundheitswesen ein Markt. Es ist aber ein komischer Markt, der so niemals in einem anderen Sektor funktionieren wür- de, denn hier werden verschieden gute Leistungen gleich vergütet.

Wo also liegt der Anreiz einer Kli- nik, nicht nur viel zu operieren, sondern vor allem gut zu behan- deln? In der Hingabe zum guten ärztlichen Handeln, das von öko- nomischen Anreizen und Druck der Verwaltungen zunehmend ver- drängt wird? Natürlich ist es schwierig, Outcome-Messungen zu implementieren, und zudem be- deuten sie auch einen höheren bü- rokratischen Aufwand. Aber von diesen Daten profitieren langfris- tig alle. Wenn Krankenkassen bes- sere Leistungen auch besser be- zahlen, was ja nur logisch ist, da weniger Folgekosten entstehen, so hätten die Klinikverwaltungen den Anreiz, solche Daten auch zu ver- öffentlichen. Junge Ärzte würden nicht zuerst lernen, welche OP- Kodierung am meisten einbringt, sondern welche Behandlung die langfristig beste ist. Und die Pa- tienten? Diese informieren sich zunehmend eh schon in Internet- portalen über Ärzteratings und Be- handlungen, und dies wird noch

zunehmen. Denn der Patient von morgen wird nicht mehr nur ins nächstgelegene Krankenhaus oder zum nächstgelegenen niedergelas- senen Kollegen gehen, sondern zu dem, der ihm seiner Meinung nach die beste Versorgung ermöglicht.

Wäre es nicht toll, wenn der Pa- tient dann auch noch auf valide objektive Daten zurückgreifen könnte, um diese Entscheidung zu treffen?

Dr. med. Vincent Ruland, Assistenzarzt, Universitätsklinikum Münster, 48149 Münster

Diskreditiert

Der Lautere! Das Editorial von Herrn Stüwe in der gleichen Aus- gabe illustriert das Problem sehr plastisch: Prof. Lauterbach tritt medial insbesondere durch pau- schale Diskreditierung der Ärzte- schaft in Erscheinung (Kumpanei, Korruption, Nötigung der Patien- ten zu IGeL-Leistungen u. v. a.).

Er, als einschlägig profilierter Po- litiker, saß im Aufsichtsrat der Rhön-Privatkliniken. Dazu hätte ich mir kritische Fragen ge- wünscht, statt ganzer Absätze im Sinne von „Hofberichterstat- tung“.

Dr. med. Johannes Decker, 10969 Berlin

B R I E F E

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dominik von Stillfried, Leiter der Ab- teilung für Grundsatzfragen bei der KBV, „kann gegenwärtig niemand mit Sicherheit sagen, wie viele Patienten in den Praxen niedergelassener

So kann es passieren , daß eine Reihe von Objek- tiven als gleichwertig ein- gestuft werden mit dem Hinweis, der Mehrpreis für..

Den Herausgebern ist es gelungen (unter deutscher Feder- führung), die internationalen Koryphäen auf dem Gebiet der gastroenterologischen Endoskopie für ein Buch zu gewinnen,

Leider schreiben sie fälschlich, das A-Kriterium der depressiven Episo- de nach ICD-10 verlange eine de- pressive Verstimmung – Fakt ist, dass nach den ICD-Forschungskrite- rien

Seit etwa einem Jahr bieten die gro- ßen privaten Krankenhaus- ketten eigene private Kran- kenversicherungen an; es soll bereits etwa eine Mil- lion Versicherte geben, und

Die Menschen (und nicht zuletzt die Medi- ziner) sind fasziniert von der Dynamik des Fort- schritts, ja geblendet, und doch breitet sich Unsicher- heit, Sorge und Angst aus,

Die Forderungen nach einer kli- nischen Studie an einer unausgelese- nen Stichprobe erscheint uns sinn- voll, doch gelang es bisher nicht, entsprechende Geldmittel dafür zur

Selbst wenn 70 Prozent des Gewebes weg sind, kann man mit 30 Prozent den Zahn 10 bis 15 Jahre erhalten, wenn es gelingt, die Progression des Knochenverlusts zu bremsen.“ Mit