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Archiv "NATURWISSENSCHAFT: Das Denken diskreditiert" (10.09.1986)

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Sali-Adalat = Das Therapie- Prinzip bei Hochdruck:

• Der Bluthochdruck wird g esenkt.

• Das Herz wird geschützt.

• Der Kreislauf bleibt stabil.

• Die Nierendurchblutung wird verbessert.

• Die periphere Durchblutung steigt.

• Die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten.

• Der Stoffwechsel wird nicht beeinflußt.

• Der Patient fühlt sich wohl.

Zusammensetzun& 1 Lacktablette Sali-Adalae enthält 12,5 mg Mefrusid und 20 mg Nifedipin. Indikation: Bluthochdruck.

Kontraindikationen: Schwere Nierenfunktionsstörungen, therapieresistente Hypokaliämie, Coma hepaticum, Schwan- gerschaft und Stillzeit, Sulfonamidallergie. Nebenwirkungen Sali-Adalat ist im allgemeinen gut ver träglich. Seltene Neben- wirkungen: Kopfschmerz, Flush, Wärmegefühl, Ubelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Hautreaktionen, (Knöchel-) Odeme, Tachykardie, Wadenkrämpfe, Durst, Schmerzen im Bereich der Brust (u.U. Angina pectoris-artige Beschwerden), Krib- beln (Parästhesie) in Armen und Beinen, hypotone Reaktio- nen, Palpitationen, Kaliummangel (wegen Mehrausschei- dung); äußerst selten bei längerer Behandlung (nach Abset- zen reversibel) Gingiva-Hyperplasie. Individuell kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahmen am Straßenverkehr/zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein, besonders bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel und im Zusammenwir- ken mit Alkohol.

Wechselwirkungen Der blutdrucksenkende Effekt kann durch andere Antihypertonika, z.B. ß-Rezeptorenblocker, verstärkt werden. Bei gleichzeitigerAnwendung von Sali-Ada- lat mit ß-Rezeptorenblockern ist sorgfältige Patientenüber- wachung (gelegentlich stärkere Hypotension, Ausbildung von Herzinsuffizienz) angezeigt. Die Wirksamkeit von Antidibe- tika kann herabgesetzt sein. Gleichzeitige Gabevon Cimetidin kann zu verstärkter Blutdrucksenkung führen. Bei vorhande- nem Kaliummangel ist verstärkte Wirkung von Herzglykosi- den möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von Glukokortikoiden oder Laxantien ist an erhöhte Kaliumverluste zu denken; bei hochdosierter Lithiumtherapi wird deren Wirkung auf Herz und Nieren verstärkt. Die blutdrucksenkende und diuretische Wirkung kann bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika z.B. Indometacin, vermindert sein, Muskelre- laxantien (Curare-Typ) können verlängerte Wirkung haben;

die Wirkung von Noradrenalin kann abgeschwächt sein. Bei gleichzeitiger hochdosierter Einnahme von Salicylaten kann eine toxische Wirkung des Salicylates auf das ZNS verstärkt werden. Dosierun& Festlegung individuell; soweit nicht anders verordnet: morgens 1 Lacktablette, am besten nach der Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit, ggf, nach ca. 3 Wochen Steigerung auf 2 mal täglichä 1 Lacktablette. Nicht rnehr als 4 Lacktabletten pro Tag einnehmen. Hinweis: Lackta- bletten vor direktem Sonnenlicht schützen. Handelsfsormen:

Packungen mit 30 Lacktabletten (Ni) 47,15 DM, Packungen mit 50 Lacktabletten (N2) 74,60 DM, Packungen mit 100 Lacktabletten

(N3) 139,25 DM.

Anstaltspackung.

Stand: Juli 1984

Bayer Leverkusen

Bayer

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

NATURWISSENSCHAFT

Zu den Leserbriefen von Dr.

med. Egon Kehler, Heft 21/1986, Seite 1492, und Dr.

med. Gottfried Schreiber, Heft 21, Seite 1496

Das Denken diskreditiert

. Die Beiträge der Kolle- gen Dr. Schreiber ... und Dr. Kehler ... beziehen sich auf zwei Leserbriefe in Nr. 14 zu verschiedenen Themen, haben aber einen inneren Zusammenhang.

Die Kenntnis der alten Sprachen ist zwar zum Ver- ständnis der medizinischen Fachsprache nützlich, öff- net uns aber vor allem das Verstehen der Ursprünge unserer Kultur und damit dieser selbst. Die Naturwis- senschaften hingegen be- nötigen die alten Sprachen von sich aus nicht, somit ist auch das Interesse an La- tein und Griechisch ge- schwunden.

Doch nach wie vor be- herrscht die Metaphysik unser Leben, wenn sie sich auch in ihr „Unwesen"

(d. h. Weltanschauungen und Ideologien) verkehrt hat. Die Naturwissenschaf- ten benötigen sie in Form der Fortschrittsideologie.

Doch nach Wegfall der transzendentalen Bindung des Menschen (Gott ist tot

— Nietzsche — und Sein = Nichtsein — Existentialis- mus) hat er sich seiner Würde als Kreatur (ens creatum) begeben, haben Ethik und Moral ihre Wur- zel verloren. Christliche Moral und Hippokratische Ethik sind nicht mehr allge- meinverbindlich, soge- nannte Ethikkommissionen können weder eine Ethik noch ethische Grundsätze formulieren, es würde im- mer nur auf juristische Festlegungen hinauskom- men, auch eine normative Ethik (Fromm) ist ein Wi- derspruch in sich. Die Na- turwissenschaften benöti- gen keine Ethik, sie sind

weder gut noch böse, das wird nur der Mensch, der sich ihrer bedient. Sie be- nötigen ihrem Wesen nach nicht einmal der Wahrheit, da sie sich mit der Wirk- samkeit des Wirklichen be- gnügen, um dem Men- schen die unumschränkte Macht über die Erde, ja über Leben und Tod, si- cherzustellen. Ihr Impetus ist der Wille zur Macht (Nietzsche), zur Bewälti- gung und Lösung aller Pro- bleme, auch derer der Ver- gangenheit. Die Menschen (und nicht zuletzt die Medi- ziner) sind fasziniert von der Dynamik des Fort- schritts, ja geblendet, und doch breitet sich Unsicher- heit, Sorge und Angst aus, das Leben erscheint zu- nehmend sinn- und zweck- los, und die Naturwissen- schaften können die bren- nenden Fragen nach dem Sinn unseres Lebens nicht beantworten, auch können sie selbst nicht Sinn und Zweck sein. Wenn es rich- tig ist, daß das naturwis- senschaftliche Zeitalter zu Ende geht (C. F. v. Weiz- säcker), liegt darin allein die Chance, daß das Leben auf unserem Planeten fort- bestehen kann, denn bei völliger Sinnlosigkeit ist die Zerstörung irdischen Lebens vielleicht die letzte Konsequenz.

Auch die medizinische Wis- senschaft muß sich fragen lassen, ob ein Weitergehen auf dem gewohnten Wege nicht eine Hybris ist, der die Nemesis eines Tages folgen wird. Der „Fall Prof.

Hackethal" bekommt unter diesem Aspekt seine ei- gentliche Dimension.

Die Naturwissenschaften haben das wesentliche Denken diskreditiert, und es ist an der Zeit, mit Ernst damit wieder zu beginnen.

Die alten Sprachen wären auch dazu vonnöten.

Dr. med. H. Wilke Holter Straße 6 4815 Schloß Holte- Stukenbrock

2412 (8) Heft 37 vom 10. September 1986 83. Jahrgang

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