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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
von jeweils 1.000 Abiturienten
897 885._ eines Jahrgangs
846--
788- wollen ...
753 '- 727693
Aus Bund und Ländern
Eine Million Bürger arbeiten „schwarz"
BONN. Die sogenannte Schwarzarbeit zählt zu den „dynamischsten" Wirt- schaftszweigen der Bun- desrepublik. Nach einem Bericht, den der FDP-Bun- destagsabgeordnete Josef Grünbeck (Höchstädt an der Donau) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministe- riums erstellt hat, arbei- ten regelmäßig mehr als ei- ne Million Bundesbürger
„schwarz".
1984 belief sich der Um- satz der Schwarzarbeit auf schätzungsweise 150 Mil- liarden DM. 1975 lag der Umsatz erst bei 50 Milliar- den DM. Die Schattenwirt- schaft hat 1984 einen Steu- erausfall von 50 Milliarden DM und einen Ausfall an Sozialabgaben von 30 Mil- liarden DM verursacht. Am stärksten, so der Grün- beck-Bericht, tummeln sich Schwarzarbeiter im Bau- und Kraftfahrzeug- Handwerk. Ferner führt der Bericht die „Schwarzga- stronomie" als einen we- sentlichen illegalen Grau-
Abitur — und dann?
zonenbereich der Dienst- leistungswirtschaft an.
Um die Schwarzarbeit bes- ser zu bekämpfen, schlägt der Bericht eine Änderung des Gesetzes zur Bekämp- fung der Schwarzarbeit und des Arbeitnehmer- überlassungsgesetzes vor.
Auch müsse eine bessere Abgrenzung der Selbst- und Nachbarschaftshilfe vorgenommen werden. EB
NS-Urteile über Zwangssterilisation aufheben
MARBURG. Die „vollstän- dige rechtliche und morali- sche Rehabilitation" der Opfer des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" hat die Bundesvereinigung Le- benshilfe in einem Brief an die Bundestagsabgeord- neten gefordert. Der Ge- setzgeber solle die Ent- scheidungen der NS-Erb- gesundheitsgerichte für nichtig erklären, mit denen über 350 000 Menschen als „minderwertig" erklärt und zwangsweise sterili- siert worden waren. EB
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Ausland
Objektive Arznei- mittelinformation
— weltweit
MADRID. Ende Mai trafen sich auf Einladung des spanischen Gesundheits- ministeriums und der WHO die Herausgeber unabhän- giger Arzneimittelinforma- tionsdienste aus Austra- lien, Belgien, der Bundes- republik Deutschland, aus Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Indien, Ita- lien, Japan, Jugoslawien, den Niederlanden, Pana- ma, aus der Schweiz, Sin- gapore, Spanien, Ungarn und aus den Vereinigten Staaten in Madrid. Nach ei- nem eintägigen Erfah- rungsaustausch, bei dem sich die Probleme objekti- ver Arzneimittelinforma- tion in allen Ländern als
Krankenhausketten offerieren eigene Versicherungen
WASHINGTON. Seit etwa einem Jahr bieten die gro- ßen privaten Krankenhaus- ketten eigene private Kran- kenversicherungen an; es soll bereits etwa eine Mil- lion Versicherte geben, und Fachleute sagen vor- aus, daß sich das amerika- nische Krankenversiche- rungssystem in wenigen Jahren durch diese neue Entwicklung vollkommen verwandeln wird. Dies könnte vor allem zu Lasten der gemeinnützigen Versi- cherungssysteme wie Blue Cross und Blue Shield ge- hen, obwohl ein Anstoß für diese Entwicklung auch darin gesehen wird, daß die Regierung in den staat- lichen Systemen Medicare und Medicaid neue Ab- rechnungssysteme ein- führt und die Mittel kürzt.
Bei Medicare, der staat- lichen Versicherung für al- te Menschen, wurden ge- rade wieder 225 Millionen
nahezu gleich herausstell- ten, berichteten spanische Kollegen über mehrere gu- te regionale und überre- gionale Informationsdien- ste. Da der spanische Arz- neimittelmarkt zwar weni- ger umfangreich, aber ebenso liberal wie der deutsche ist, ergaben sich aufschlußreiche Verglei- che.
Am letzten Tage wurde na- hezu einstimmig beschlos- sen, eine internationale Gesellschaft für unabhän- gige Arzneimittelinforma- tionsdienste zu gründen.
In den vorbereitenden Aus- schuß wurde neben Vertre- tern Großbritanniens, Ita- liens, Japans, Panamas und der Schweiz auch der Herausgeber der „Arznei- verordnung in der Praxis"
der Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzte- schaft gewählt. KHK
Dollar aus dem Etat für Ge- sundheitserziehung und häusliche Krankenpflege gestrichen.
Den privaten Kranken- hausketten wird allerdings auch unterstellt, sie woll- ten mit ihren eigenen Ver- sicherungen vor allem die eigenen Betten füllen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Versicherungen für die Benutzer eigener Kranken- häuser höhere Leistungen gewähren. Die Hospital Corporation of America zum Beispiel ersetzt ihren Versicherten Kranken- hausleistungen bis zum Wert von 250 000 Dollar;
gehen die Versicherten aber in eines der 360 Kran- kenhäuser des Unterneh- mens, so steigt diese Höchstgrenze auf 500 000 Dollar. Die Humana Corpo- ration, die 84 Krankenhäu- ser besitzt, erläutert dazu, eine solche unterschied- liche Höchstgrenze sei durchaus gerechtfertigt: In den eigenen Krankenhäu- sern könne man weit bes- ser für sparsames Wirt- schaften sorgen. gb
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85 08 27 Quelle: Bundesanst. 1. Arbeit
Von fast 90 auf knapp 60 Prozent abgenommen hat innerhalb von 12 Jahren der Anteil der Abiturienten, die ein Studium auf- nehmen wollen. Bei Abiturientinnen ist der Rückgang noch hö- her. Besonders bedenklich erscheint die Tatsache, daß jeder vierte Abiturient unentschlossen ist, ob er von seiner Hoch- schulreife Gebrauch machen soll oder nicht. Anfang der siebzi- ger Jahre waren es lediglich 6 Prozent gewesen Grafik: imu
3058 (26) Heft 42 vom 16. Oktober 1985 82. Jahrgang Ausgabe A