und wird auch in den Behandlungs- plan einbezogen.
Harnableitungen oder Schlit- zungen des externen Blasenschließ- muskels werden urologischerseits mit großer Zurückhaltung betrach- tet und im Regelfall auch nach ent- sprechender neurologischer Konsul- tation durchgeführt. Im indizierten Einzelfall haben diese Methoden — zum Beispiel bei bestimmten Entlee-
Ist der Hörtest valide?
Es wurde ein Screening-Test auf Hörstörungen vorgestellt, der be- sondere Aufmerksamkeit verdient.
Neu an diesem Test ist nicht nur das Medium Telefon, sondern vor allem die optimale Zugänglichkeit, ohne daß medizinische Dienste in An- spruch genommen werden müssen.
Allerdings muß sich auch dieser Test, unabhängig von seiner Origi-
rungsstörungen nach Querschnittslä- sionen — aber durchaus ihre Berech- tigung.
Für die Autoren:
Professor Dr. med. Peter May Chefarzt der Urologischen Klinik, Klinikum Bamberg 8600 Bamberg
nalität, an den bekannten Kriterien für Screeningtests messen und be- werten lassen. Die meisten Voraus- setzungen für die Einführung eines solchen Screenings scheinen uns er- füllt zu sein. Jedoch fehlen unseres Wissens bisher geeignete Studien, die die Validität des Telefontests nachweisen können. Ein nicht aus- reichend valider Test kann bekannt- lich erhebliche Folgen nach sich zie- hen. Würde zum Beispiel der Tele- fontest einen hohen Anteil Falsch- Positiver produzieren, so würden
neben dem erheblichen Kostenanfall durch Abklärungsuntersuchungen beim Arzt die Eltern ohne Grund beunruhigt. Ein schon kleiner Anteil falsch-negativer Fälle hätte noch fa- talere Folgen.
Insofern scheint uns die Durch- führung von kontrollierten Studien an unausgelesenen Stichproben not- wendig zu sein, bevor dieser Test ei- ne größere Verbreitung findet.
Peter Allhoff
Mitglied des Beraterkreises
„Krankheitsfrüherkennung im Kindesalter"
des Zentralinstituts Dr. med. Günter Flatten Zentralinstitut für die
kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Herbert-Lewin-Straße 5 5000 Köln 41
Schlußwort
Der Telefontest wurde in der Hals-Nasen-Ohrenklinik der West- fälischen Wilhelms-Universität Münster entwickelt. Umfangreiche audiometrische Untersuchungen wurden an klinischen Patienten durchgeführt, so wie es die klinische Routine ermöglicht.
Die Forderungen nach einer kli- nischen Studie an einer unausgelese- nen Stichprobe erscheint uns sinn- voll, doch gelang es bisher nicht, entsprechende Geldmittel dafür zur Verfügung zu stellen, zumal es ein sehr kostenaufwendiges Unterfan- gen sein wird.
Es ist sicherlich eine gute Mög- lichkeit für das Zentralinstitut, das sich ja bekanntlich intensiv mit der Krankheitsfrüherkennung befaßt, eine entsprechende kontrollierte Studie zu finanzieren. Wir sind ger- ne bereit, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Dr. med. Hans-Joachim Radü Hals-Nasen-Ohren-Klinik
Westfälische Wilhelms-Universität Karl-von-Galen-Ring 10
4400 Münster Tabelle: Ursachen neurogener Blasenentleerungsstörungen (aus Al-
ken/Sökeland: Urologie, 9. Aufl., Thieme-Verlag Stuttgart)
1. Schädigung des ZNS auf angeborener Basis:
a) Spina bifida b) Meningomyelozele c) Rückenmarksdysplasie
d) Dermoidzyste und Hautfistel des Lumbosakralmarks
2. Schädigung des ZNS auf erworbener Basis:
a) Traumen mit kompletter oder partieller Schädigung des Rük- kenmarks oder der Harnblaseninnervation (zum Beispiel nach Radikaloperation im kleinen Becken)
b) Entzündungen (Poliomyelitis) c) Tumoren
d) degenerative Schäden (Enzephalomyelitis, Parkinson-Krank- heit, Tabes dorsalis, Diabetes)
imiTelefonhörtest
Zu dem Beitrag von Dr. med. Hans-Joachim Radü in Heft 38/1986, Seiten 2519 und 2520
A-276 (52) Dt. Ärztebl. 84, Heft 6, 4. Februar 1987