• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "„Abarten„ und Zufälligkeiten" (26.02.1993)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "„Abarten„ und Zufälligkeiten" (26.02.1993)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

AUS DER INDUSTRIE

Kombination von Chinidin und Verapamil

Erfolgreiche Kardioversion beim Vorhofflimmern

100 JAHRE

1 DEUTSCHE BRIEFMARKE..

EUROPÄISCHE LUFTPOSTAUSSTELLUNG

LILIENTHAL:91«

00

••••••••••• .•••••• **** •

%I\ •

BRIEFMARKEN

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Abarten" und Zufälligkeiten

Bei der Suche nach „Brief- marken-Abarten" häufen sich die Angebote in den moder- nen deutschen Sammelgebie- ten. Manche Händler werben um die Kundschaft und ver- sprechen Wertgewinne, die den der „Normalmarke" viel- fach übersteigen sollen; es gibt auch Publikationen in der aktuellen philatelisti- schen Presse.

Große Vorsicht ist anzura- ten. Eine „Abart" ist nicht al- les, was als solche angeboten wird. Der Philatelist wird als dauernd wertbeständig nur anerkennen:

> Abweichungen, die durch Fehler bei der Gravur der Druckplatte entstanden sind (meist nur in Teilaufla- gen und in einem Platten- feld);

> Mängel, die beim Druckvorgang durch die Ver- antwortlichen entstanden sind (Doppeleinlagen von Druckbögen, fehlende Farb- komponenten, rückseitig ein- gelegte Bögen);

> sonstige Abweichun- gen, die von der Deutschen Bundespost als Auftraggeber oder ihren Druckanstalten zu verantworten sind (von An- fang an).

Solche Stücke sind gesucht und oft teuer.

Keine „Abarten" sind da- gegen Zufälligkeiten, die durch rein maschinell beding-

Abbildung 1: Bundesrepublik

Nr. 113 I: Plattenfehler weißer Fleck links oben; Katalogwert 550, — DM statt 35 DM für „Nor- malmarke'

Abbildung 2: Bundesrepublik, Lilienthalblock 1991: Fehlendes Zähnungsloch obere Reihe; ma- schinell bedingte Zufälligkeit te Mängel entstanden sind.

Sie werden keinen dauernden Gewinn erbringen. Dazu ge- hören: Verzähnungen von Marken, deren Bögen von der Maschine falsch erfaßt wur- den; (die dadurch erfolgte Dezentrierung des Marken- bildes ist eher wertmin- dernd); die Verschiebung ei- nes Bildteils (diese „Passer- verschiebung" ist ein reiner Druckzufall); das Fehlen ei- nes Trennungslochs in der Zähnung, besonders bei Blockausgaben.

Manchmal finden sich auch hier Liebhaber, die ei- nen kleinen Aufpreis zahlen.

Sehr zurückhaltend sollte man sein, wenn bei den in vie- len Millionen oder Milliarden aufgelegten Marken der Dau- er- oder Rollenserie besonde- re „Fündlein" angezeigt wer- den. Bei jahrelang wiederhol- ten Druckvorgängen geraten bisweilen ein Farbkleckschen, ein Staubpartikel oder gar die Hinterlassenschaft einer Flie- ge auf die Druckvorlage. Eine ertragsträchtige Seltenheit entsteht dadurch nicht.

Zur Unterscheidung von wirklichen „Abarten" gegen- über temporär angepriesenen

„Sensationen" sollten immer ein spezieller Katalog oder ein vertrauenswürdiger Händ- ler befragt werden.

Rudolf Clade, Bad Neuenahr

Professor Jochen Senges, Ludwigshafen, erinnerte En- de letzten Jahres in Aschau beim Expertengespräch „Kar- diologie", das bereits zum 17.

Mal von Minden Pharma ge- sponsert wurde, daran, daß von allen Patienten, die mit Antiarrhythmika behandelt werden, immerhin zwei Drit- tel an supraventrikulären Ta- chykardien leiden und davon die Hälfte an Vorhofflim- mern.

Um beim Vorhofflimmern die Überleitung auf die Kam- mer zu verlangsamen, sind Verapamil und Digitalis Mit- tel der Wahl. Erst wenn sich der Puls normalisiert hat, kann das Vorhofflimmern kardiovertiert werden. Nach Ansicht von Privatdozent Wolfgang Lengfelder, Min- den, sollte man — außer beim akuten Notfall — immer zuerst eine medikamentöse Rhyth- misierung versuchen. Bei richtiger Indikationstellung gelingt es etwa bei zwei Drit- teln der Patienten, dauerhaft einen Sinusrhythmus wieder- herzustellen. Die Klasse-IA- Substanz Chinidin wird als Klassiker unter den Antiar- rhythmika zur Konversion von Vorhofflimmern bezeich- net. Wie Lengsfelder betonte, hat sich die Kombination von Chinidin und Verapamil (Cordichin®) nicht nur be- währt, sondern scheint wirk- samer zu sein als Chinidin al- lein. Es gibt inzwischen auch eine Reihe von kontrollierten Studien, die diese Erfahrun- gen bestätigen.

Da die Intervention vor al- lem darauf abzielt, den Pa- tienten von seiner Symptoma- tik zu befreien, sollte zuvor geklärt werden, ob überhaupt Erfolgsaussichten bestehen oder ob der Einsatz von Anti- arrhythmika beispielsweise durch einen proarrhythmi- schen Effekt möglicherweise mehr schadet als nützt. Des- halb ist die Abklärung unab- dingbar, ob der Patient herz-

041

gesund ist oder ob kardiale Grunderkrankungen dahin- terstecken wie

• rheumatische Mitral- stenose/-insuffizienz (50 bis 80 Prozent),

• dilatative oder hyper- trophe Kardiomyopathie (10 bis 30 Prozent),

• koronare Herzkrank- heit,

• Hypertonie

oder extrakardiale Ursa- chen wie

• Hyper- und Hypothyre- ose,

• chronischer Alkohol- abusus.

Bei Herzgesunden ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Kardioversion in Sinusrhyth- mus gut und mit proarrhyth- mischen Effekten der Medi- kamente nur selten zu rech- nen. Bei Patienten mit einer kardialen Grundkrankheit sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich, Vorhofflimmern wieder in Sinusrhythmus zu überführen, wenn das Vor- hofflimmern schon länger als ein Jahr besteht. Auch die Schwere der Grundkrankheit bzw. des kardialen Schadens ist bedeutsam: Die Chancen verschlechtern sich rapide ab einer Vorhofgröße über 50 mm und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion.

Wenn bei chronischem Vorhofflimmern die Kardio- version geplant wird, sollte auch an eine Embolieprophy- laxe gedacht werden. Die Ar- rhythmie-Experten sind sich heute weitgehend einig, daß eine dreiwöchige Vorbehand- lung mit Antikoagulantien sinnvoll erscheint. In dieser Zeit können eventuell vor- handene Thromben bindege- webig an der Vorhofwand verwachsen, die Neubildung wird durch die Antikoagulati- on verhindert. Nach der Rückführung in Sinusrhyth- mus sollte die Behandlung über drei Wochen fortgeführt werden, da sich der Vorhof nach der Kardioversion erst A1 -558 (94) Dt. Arztebl. 90, Heft 8, 26. Februar 1993

(2)

langsam hämodynamisch er- holt. Zuerst besteht nur ein elektrischer Sinusrhythmus, aber fast keine mechanische Kontraktion. Bildet sich in dieser Zeit ein neuer Throm- bus, könnte er nach Wieder- herstellung der vollen Kon- traktionskraft losgelöst wer- den. Gabriele Blaeser-Kiel

Kmz infonniert

Diltiuc retard - Durache- mie und Lederle haben Mitte Februar gemeinsam den Kal- ziumantagonisten Diltiuc re- tard (Diltiazem) zur Senkung des erhöhten Blutdruckes und zur Eweiterung der Ko- ronargefäße eingeführt. In ei- ner Fachinformation weist Durachemie darauf hin, daß reflektorische Tachykardien

bei Diltiazem nicht auftreten.

Die Retardkapseln enthalten moderne Pellets und verein- fachen die Einnahme. S/P

BeroduaJ® Inhaletten® - Das Unternehmen Boehringer Ingelheim bietet das in der Basistherapie bei Asthma und Bronchitis bewährte Berodu- al® ab Februar in der Applika- tionsform Inhaletten an, wel- che die Inhalation ohne Treib- gas und, wie es in einer Fach- information heißt, meist ohne Koordinationsprobleme er- möglicht. Der erforderliche Inhalator M ist wiederver- wendbar, er faßt eine Tages- dosis (bis zu sechs Inhaletten) und bietet so eine Kontroll- möglichkeit bei Kindern und älteren Patienten. F/W Sandolanid® - Aus wirt- schaftlichen Gründen hat Sandoz die Produktion des Präparates Sandolanid®

eingestellt. W/B

Sicherheit

!

... bei gleichzeitig erheblicher Erleichterung der Praxisverwaltung

Sicherheit

!

für eine ebenso mühelose wie präzise Quartalsabrechnung

Sicherheit

!

durch Vorbereitung auf die künftige Chipkarte

Sicherheit

!

durch Integration der Neuregelungen des Gesundheitsstrukturgesetzes 't , für den statistischen Überblick über alle

Sicherhel · ...

relevanten Praxis- und Patientendaten

Tappeser Informatik GmbH

Eichenweg 8 W-5840 Schwerte 3 Tel (0 23 04) 69 51 . Fax (0 23 04) 6 80 53

Ar560 (96) Dt. Ärztebl. 90, Heft 8, 26. Februar 1993

<c

8 ~

§] ~ :g

.g §,

~ ~

~ 1;

@

Hämorrhoidalleiden

Analdehnen erhöht den Erfolg der Salbenbehandlung

In den Industrieländern leidet jeder Zweite minde- stens einnmal in seinem Le- ben an einer mehr oder min- der stark ausgeprägten Form von Hämorrhoiden, wie Dr.

A. Oeller, Bremen, auf einem Fachpressegespräch "Fort- schritte in der Proktologie"

im Dezember 1992 in Nieder- pöcking erläuterte. Als Ursa- che dieses Leidens wird heute eine Störung der Druckver- hältnisse im Enddarm auf- grund ballaststoffarmer Er- nährung angesehen.

Die arteriell versorgten Corpora cavernosi recti, als Hämorrhoiden bezeichnet, liegen oberhalb des inneren Schließmuskels und erschei- nen im Proktoskop als wulsti- ge Vorwölbung der Schleim- haut. Im Normalfall sind die Hämorrhoidal-Polster mit Blut gefüllt und sichern, in- dem sie sich aneinanderlegen, den anorektalen Feinver- schluß. Der Tonus des inne- ren Schließmuskels bestimmt den Grad der hämorrhoida- len Blutfüllung. Wird nun der innere Sphinkter nicht mehr ausreichend gedehnt, z. B. in- folge Störungen der Darm- entleerung, ist der Abstrom des Hämorrhoidal-Blutes nicht mehr gewährleistet. Die nunmehr ständig vergrößter- ten Hämorrhoiden werden durch den vorbeigleitenden Stuhl irritiert, der Feinver- schluß ist gestört. Austreten- der Schleim und flüssiger Stuhl führen zu einer Rei- zung der sonst trockenen Auskleidung des Analkanals.

Die chronische Entzündung der Hämorrhoiden, der Haut des Analkanals und der Um- gebung des Afters sind die Folgen. Wie Untersuchungen bestätigen, haben fünfzig bis siebzig Prozent der Patienten mit Hämorrhoidal-Leiden ei- nen erhöhten Sphinktertonus.

Bei der medikamentösen Behandlung steht einerseits die lokale Entzündungshem-

mung im Vordergrund, ande- rerseits sollte kausal in den Pathomechanismus eingegrif- fen werden, indem die ver- krampfte Sphinktermuskula- tur gelockert wird. Hierfür bietet das Unternehmen Plantorgan die Kombinati- onsbehandlung HAEMO-Ex- hirud® S plus Analdehner an.

Die HAEMO-Exhirud®-Prä- parate enthalten einen gerei- nigten Blutegel-Extrakt mit den wirksamen Komponen- ten Hirudin und Eglin. Diese Wirkstoffe sind in der Lage, in Abhängigkeit von appli- zierter Dosis und Einwirkzeit in die Haut zu penetrieren.

Die entzündungshemmende Wirkung von Hirudin wird durch Eglin ergänzt, das mit lysosomalen Enzymen und proteolytischen Stoffen aus Leukozyten und Mastzellen eine praktisch irreversible Komplexverbindung eingeht und diese inaktiviert.

Mit dem von Plantorgan neu entwickelten Analdehner steht dem Patienten ein In- strument zur Verfügung, mit dem er täglich selbst eine sanfte und vorsichtige Anal- dehnung durchführen kann.

Durch die mehrmals tägliche Anwendung lockert sich der SphinktermuskeL Durch will- kürliche Kontraktion gegen den Analdehner werden im Sinne eines isometrischen Trainings die quergestreifte Muskulatur und damit die Kontinenz gestärkt. Schmer- zen und kleine Verletzungen im Bereich von Haut und Schleimhaut können vermie- den werden, der Analdehner ist leicht zu reinigen. In einer randomisierten Studie mit 60 Patienten konnten durch zu- sätzliche Anwendung des Analdehncrs die guten Er- gebnisse der HAEMO-Exhi- rud®-Salbenbehandlung nochmals um fast fünfzig Pro- zent verbessert werden.

Dr. Dorothea Bayer

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Hinweis, daß die sehr wenigen epide- miologischen Studien bisher keine Basis für eine Risikobewertung im Hinblick auf die Nutzung von Mobil- telefonen und das Wohnen in der Nähe

Bei Einsendungen an die Schriftleitung wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, wenn gegenteilige Wünsche nicht besonders zum

Diese prospektive Studie aus Australien untersucht, ob es mittels der transösophagealen Echokardio- graphie gelingt, Patienten ohne den Nachweis linksatrialer Thromben bei

Abgesehen von einigen ländlichen Gebieten, hat Deutschland im internationa- len Vergleich immer noch zu viele Ärzte, sodass der von ihm postulierte Bedarf nicht wirklich existiert

Nach einer Inkubations- zeit von sieben bis 14 Tagen (drei bis 21 Tage) kommt es in etwa 60 Prozent der Fälle zu dem der Vir- ämie entsprechenden drei bis vier Tage

über die Gefahren durch Infek- tionskrankheiten relativ gering be- wertet werden, zeigt sich daran, daß Vorsorge- und Verhaltens- maßnahmen in bezug auf

Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2004, 88 Seiten, 18 Ab- bildungen, 6 Tabellen, 44,95 A Dem noch unkundigen Leser wird schnell bekannt: Vor- hofflimmern ist eine der häu-

Nach er- sten Vorplanungen von Präsident Reagan für das im Oktober 1984 beginnen- de Haushaltsjahr 1985 sol- len die Ausgaben des Bun- des für das Medicare-Pro- gramm durch