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Archiv "AIDS nach Bluttransfusion" (25.06.1984)

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FÜR SIE GELESEN

Brustkrebs und Zigarettenrauchen

Bekanntlich fördert das Zigaret- tenrauchen das Entstehen meh- rerer Krebsarten. Nach dem Er- scheinen einer Arbeit von Mac- Mahon et al. wurde erstmals dis- kutiert, ob Rauchen vor Brust- krebs schützt. Es hatte sich ge- zeigt, daß die Ausscheidung der drei wichtigsten Östrogene wäh- rend der lutealen Phase der Menstruation bei Raucherinnen um 30 Prozent niedriger war als bei Nichtraucherinnen. Daraus wurde geschlossen, daß Zigaret- tenrauchen die lnzidenz des Brustkrebses um ca. 20 Prozent senken kann. Diese Hypothese konnte jetzt von amerikanischen Autoren widerlegt werden, die 2160 Frauen mit Brustkrebs nach ihren Rauchgewohnheiten be- fragten. Das errechnete relative Risiko war bei Raucherinnen und Nichtraucherinnen etwa gleich groß (1,0 bzw. 1,1). Auch die Dauer des Rauchens stand in keiner Relation zum Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Dem- nach scheint zwischen der Inzi- denz der Mammatumoren und dem Zigarettenrauchen kein di- rekter Zusammenhang zu beste-

hen. hbr

MacMahon, B.; Trichopoulos, D.; Cole, P.;

Brown, J.: Cigarette smoking and urinary es- trogens, N. Engl. J. Med. 307 (1982) 1062-5 — Rosenberg, Lynn, et al.: Breast cancer and cigarette smoking. N. Engl. J. Med. 310 (1984) 92-94 — Dr. L. Rosenberg, Drug Epide- miology Unit, School of Public Health, Bos- ton University School of Medicine, 1371 Beacon St., Brookline, MA 02146, USA

Operative Behandlung des Budd-Chiari-Syndroms

Das Budd-Chiari-Syndrom bein- haltet eine spezielle Form der portalen Hypertension durch Ver- schluß der größeren Lebervenen.

Dies wiederum führt zu einer Stauung im Bereich der Zentral- venen mit rascher Größenzunah- me des Organs und massiver As- zitesbildung. Die Autoren berich- ten über ihre chirurgischen Er-

fahrungen bei 12 Patienten mit einem Budd-Chiari-Syndrom, wo- bei 3 Patienten primär eine Poly- cythaemia vera, 2 eine Zirrhose, einer einen okkulten Tumor hat- ten. Bei einem Patienten wurde die Einnahme von Östrogen fest- gestellt. Die Diagnose wurde hi- stologisch und durch einen Le- bervenenkatheterismus gesi- chert. 6 Patienten zeigten bei der Cavographie einen zusätzlichen Verschluß der unteren Hohlvene.

Zur Dekompression der gestau- ten Leber wurde die Vena mes- enterica superior herangezogen, wobei 5mal ein mesokavaler und 7mal ein mesoatrialer Shunt vor- genommen wurde. Bei den Pa- tienten, die die Operation über- lebten und bei denen der Shunt offen blieb, zeigten Kontrollbiop- sien der Leber eine weitgehende Normalisierung der Leberarchi- tektur.

Cameron, J. L. Herlong, H. F.; Sanfey, H.;

Boitnott, J.; Kauf man, S. L.; Gott, V. L.; Mad- drey, W. C.: The Budd-Chiari syndrome.

Treatment by mesenteric-systemic venous shunt. Ann. Surg. 198 (1983) 335-344, Depart- ments of Surgery, Medicine and Radiology, The Johns Hopkins Medical Institutions, Bal- timore, MD, USA

AIDS

nach Bluttransfusion

Von 2157 Patienten mit AIDS (ac- quired immunodeficiency syn- drome = erworbenes Immun- mangelsyndrom) hatten 64 (3 Prozent) keinen der bekannten Risikofaktoren. 18 dieser Patien- ten hatten Transfusionen von Blutbestandteilen (Vollblut, Ery- throzyten, Thrombozyten, Frisch- plasma) innerhalb der letzten 5 Jahre vor Auftreten dieser Er- krankung erhalten. Bei 7 Patien- ten konnten alle Spender ausfin- dig gemacht werden. Dabei wur- de für jeden Patienten zumindest ein Spender identifiziert, der ent- weder zu einer AIDS-Risikogrup- pe (Homosexuelle mit mehreren Partnern, Fixer, in Haiti Gebore- ne, Hämophile) gehörte oder ein niedriges Verhältnis von T-Helfer- lymphozyten zu T-Suppressor-

lymphozyten aufwies. Das Ergeb- nis dieser Untersuchung ver- stärkt den Verdacht, das AIDS von einem Agens ausgelöst wird, welches durch Transfusionen übertragen werden kann, und unterstützt die Empfehlung ver- schiedener Organisationen, daß Personen mit auf AIDS verdächti- gen Symptomen oder Personen aus AIDS-Risikogruppen kein Blut oder Plasma spenden sol-

len. hbr

Curran, J. W. et al.: Acquired Immunodefi- ciency Syndrome (AIDS) Associated with Transfusions, N. Engl. J. Med. 310 (1984) 69-75. AIDS Program, Centers for Disease Control, Atlanta, GA 30333, USA

Langzeitergebnisse

der Parietalzellvagotomie

Bei der operativen Behandlung des Zwölffingerdarmgeschwürs wird heute der proximal selekti- ven Vagotomie (Parietalzellvago- tomie) eindeutig der Vorzug vor resezierenden Maßnahmen gege- ben. Die Autoren berichten über ihre Langzeitergebnisse bei 333 Patienten mit diesem Verfahren bei einer durchschnittlichen Be- obachtungszeit von 54 Monaten.

Im Mittel blieben die Patienten 33 Monate rezidivfrei, insgesamt wurden 42 Ulkusrezidive beob- achtet. Die Rezidivquote nach 5 Jahren wurde mit 13 Prozent, nach 8 Jahren mit 21 Prozent und nach 10 Jahren mit 23 Pro- zent ermittelt. Die Rezidivquote blieb dabei während der gesam- ten Beobachtungszeit konstant mit 0,23 Prozent pro Monat. Im Gegensatz zu einigen deutschen Studien fanden sich keine lokali- sationsabhängigen Unterschiede in der Rezidivhäufigkeit. Im gan- zen gesehen lag die Säurereduk- tion bei den Patienten mit einem Rezidivulkus deutlich niedriger als bei den asymptomatischen Patienten.

Jensen, H. E.; Kjaergaard, J.; Meisner, 5.: UI- cer recurrence two to twelve years after pa- rietal cell vagotomy for duodenal ulcer. Sur- gery 94 (1983) 802-806, Surgical Department 1, Kommunehospitalet, Copenhagen, Däne- mark

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 25/26 vom 25. Juni 1984 (79) 2023

Referenzen

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