Psychotherapie
Zeitgemäßes Nachschlagewerk
Mathias Berger: Psychische Er- krankungen. Klinik und Thera- pie. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Urban &
Fischer Verlag, München, Jena, 2004, XVI, 1264 Seiten, 158 Abbildungen, 296 Tabellen, ge- bunden, 129 A
In diesem umfassenden Stan- dardwerk, das sich an Ärzte und Psychotherapeuten wen- det, spiegeln Therapieemp- fehlungen nicht mehr nur den Kenntnisstand und die Sicht- weise des Herausgebers oder des Verfassers wider, son- dern sind evidenzbasiert, das heißt, sie stützen sich auf qualitätsgesicherte Metaana- lysen oder kontrollierte Stu- dien. Die Empfehlungen sind gesondert gekennzeichnet und
in „Evidenzstufen“ unter- teilt. Um den Leser stets auf dem Laufenden zu halten, veröffentlicht der Heraus- geber auf einer speziellen Internetseite eine vierteljähr- liche Aktualisierung der evi- denzbasierten Therapieemp- fehlungen.
Das Werk ist in drei Ab- schnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt wird in die evi- denzbasierte Medizin und die Cochrane Collaboration ein- geführt. Außerdem werden Grundlagen der Diagnostik und Therapie vermittelt. Der zweite Abschnitt handelt von psychischen Störungen.
Besonders hervorzuheben ist dabei die Neuaufnahme von relevanten Themen wie ADHS im Erwachsenenalter.
Der dritte Abschnitt ist der psychiatrisch-psychotherapeu- tischen Versorgung von Mi- granten, dem Qualitätsma-
nagement, ethischen Proble- men sowie Konsiliar- und Liaison-Diensten für psychi- sche Erkrankungen gewidmet.
Erweitert wurden vor al- lem die Kapitel über Psycho- therapie und Persönlichkeits- störungen. Nicht aufgenom-
men wurden hingegen Grundlagen der Neuro- biologie, Molekularbiolo- gie, Genetik und Moleku- largenetik – dies hätte nach Meinung der Ver- fasser den Rahmen ge- sprengt. Das 1 264 Seiten starke Nachschlagewerk besticht durch seine Ak- tualität und Übersichtlich- keit, die durch viele Tabel- len, Grafiken und Schau- bilder gewährleistet wird.
Praktiker werden si- cherlich auch die Resü- mees am Ende eines jeden Kapitels hilfreich finden;
denn diese bieten einen schnellen, aber dennoch fun- dierten Überblick. Innovativ sind außerdem die Informati- onen, Entscheidungshilfen und kommentierten Pharmakothe- rapie-Empfehlungen zur Off- Label-Verordnung von Arznei- mitteln. Marion Sonnenmoser B Ü C H E R