4
37% USA
Schwer Schweden
•1B% Bundesrepublik Deutschtand
115% Endend
14% Japan
♦ 11%
10%
9e, MB 8%
Belgien Österreich Niederlande Frankreich
4`i Spanien
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Rentenversicherer:
4,2 Milliarden für Reha-Maßnahmen
BONN. Die Träger der ge- setzlichen Rentenversiche- rung haben im vergange- nen Jahr über 4,2 Milliar- den DM für etwa 721 000
Rehabilitationsmaßnah- men aufgewendet. Dies entspricht einem Anteil von rund drei Prozent der Bei- tragseinnahmen der Ren- tenversicherung. Nach dem erheblichen Antrags- rückgang in den vorauf- gegangenen Jahren hat sich damit die Zahl der Lei- stungen zur Rehabilitation 1985 wieder stabilisiert.
Erkrankungen von Skelett, Muskeln, Bindegewebe und Herz-Kreislauf sowie Störungen des Stoffwech- sels und der Verdauungs- organe bildeten die Haupt- indikationen für stationäre Heilbehandlungen. Psychi- sche Erkrankungen stan- den bei Männern an zwei- ter, bei Frauen an dritter Stelle der Hauptkrankheits- u rsachen.
Die Zahl der abgeschlosse- nen Heilbehandlungen we- gen Tuberkulose entwik- kelte sich 1985 weiter rück- läufig. Nach Ablauf der zweijährigen Übergangsre- gelung am 31. Dezember 1985 ist die Zuständigkeit für diese Heilmaßnahmen von der gesetzlichen Ren- tenversicherung auf ande- re Sozialleistungsträger, insbesondere die Kranken- kassen, übergegangen.
Die Antragsentwicklung im Bereich der medizinischen Rehabilitation hat sich in der ersten Jahreshälfte 1986 weiter stabilisiert.
Rund 487 000 Anträge auf stationäre Heilbehandlung sind bei den Rentenversi- cherungen eingegangen.
Das entspricht einer Zu- nahme um 3,2 Prozent ge- genüber dem vergleichba- ren Vorjahreszeitraum. rei
Selbstmedikation
im internationalen Vergleich
Nahezu ein Fünftel des ge- samten Arzneimittelumsatzes in der Bundesrepublik entfiel im Jahre 1985 auf Präparate zur Selbstmedikation, also auf Medikamente, die der Bürger ohne Konsultation des Arztes anwendet. Ein interna- tionaler Vergleich des Anteils der Selbstmedikation am ge- samten Arzneimittelumsatz im Jahr 1985 zeigt: Der Selbstbehandlung kommt in den USA sowie in Schweden und in der Schweiz ein noch stärkeres Gewicht zu als in der Bundesrepublik BPI
Gesundheitsämter und Umweltschutz
HANNOVER. Eine beson- dere Aufgabe der Gesund- heitsämter sieht Nieder- sachsens Sozialminister Hermann Schnipkoweit in der Aufklärung der Zusam- menhänge zwischen der Schadstoffbelastung von Luft, Boden sowie Wasser und möglichen Gesund- heitsstörungen. Deshalb biete das Ministerium Fort-
bildungsveranstaltungen für die Bediensteten des öf- fentlichen Gesundheits- dienstes zu Umwelt und Gesundheit an. Gerade für diesen Bereich des Um- weltschutzes bestehen bei den Gesundheitsämtern Personalengpässe. Der Mi- nister hofft, daß die noch zahlreichen freien Planstel- len für Ärzte angesichts der
„Ärzteschwemme" bald besetzt werden. EB
Hilfen für
Parkinson-Kranke
BONN. Die Deutsche Par- kinson Vereinigung e. V.
(dPV) berät und betreut seit fünf Jahren Personen, die an der Parkinsonschen Krankheit oder artverwand- ten Erkrankungen leiden.
Die dPV will Parkinson-Er- krankten Hilfen zur Selbst- hilfe geben. Die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Förderung der Forschung über Ursachen und Be- handlung dieser Krankheit stehen neben der Einrich- tung von regionalen Selbsthilfegruppen im Vor- dergrund der dPV-Aktivitä- ten. Sie werden durch ei- nen ärztlichen Beirat in me- dizinischen Fragen unter- stützt.
Von den schätzungsweise 200 000 Parkinson-Patien- ten gehören derzeit rund 4200 dem Verein an. Sie sind in 75 Regionalgrup- pen und weiteren 30 Kon- taktstellen organisiert. Wer sich für die Arbeit der Deut- schen Parkinson Vereini- gung interessiert, der wen- de sich an den Bundesver- band der dPV, Hüttenstra- ße 7, 4040 Neuss (Telefon:
0 21 01/47 04 41). rei
86 Schiedsstellen- Verfahren
KÖLN/DÜSSELDORF. Bei den neu errichteten Schiedsstellen für Pflege- satzstreitigkeiten sind bis- lang 86 Verfahren anhän- gig (allesamt von Kranken- hausträgern angestrengt).
Inzwischen sind zehn Ver- fahren abgeschlossen wor- den. In Nordrhein-Westfa- len sind demnächst 20 Schiedsstellenverfahren zu entscheiden (12 im Bereich Rheinland und acht im Be- reich Westfalen-Lippe).
Vier Verfahren sind deswe- gen anhängig, weil sich die Krankenkassen auf § 16 Absatz 5 der neuen Bun-
despflegesatzverordnung berufen und die einge- reichten Unterlagen als un- vollständig bezeichnen.
Die Deutsche Kranken- hausgesellschaft wertete die relativ geringe Zahl von Schiedsstellenverfahren als Indiz dafür, daß die ver- einbarten Ergebnisse
„sachgerecht" sind und den Erfordernissen „vor Ort" entsprechen. HC
Ausland
EG-Richtlinie Allgemeinmedizin liegt jetzt vor
BRÜSSEL. Der Ministerrat der Europäischen Gemein- schaft (EG) hat die „Richtli- nie des Rates über eine spezifische Ausbildung in der Allgemeinmedizin" am 15. September 1986 verab- schiedet.
Danach kann diese Ausbil- dung entweder im Rahmen der Grundausbildung des Arztes oder außerhalb der- selben erfolgen. Die zwei- jährige Vollzeitausbildung
(EG-Terminologie) soll mehr praktischer als theo- retischer Art sein. Während der praktischen Phase sind jeweils sechs Monate in Krankenhäusern bezie- hungsweise in zugelasse- nen Allgemeinpraxen ab- zuleisten. Sechs weitere Monate können in anderen Einrichtungen des Gesund- heitswesens, die sich mit Allgemeinmedizin befas- sen, absolviert werden. Ei- ne Teilzeitausbildung muß der Vollzeitausbildung qualitativ entsprechen. Je- der EG-Mitgliedsstaat muß bis zum 1. Januar des Jah- res 1995 die Mindestdauer der „Ausbildung" auf zwei Jahre festgelegt haben. Ab diesem Zeitpunkt wird auch die Tätigkeit im Rah- men des Sozialversiche- rungssystems vom Besitz eines Allgemeinarzt-Di- ploms (oder Facharzt-Di- ploms) abhängig sein. EB
2748 (20) Heft 41 vom 8. Oktober 1986 83. Jahrgang Ausgabe A