ne besondere Überwachung erfor- derlich, wenn eine stärker überwa- chungspflichtige Substanz in der Kombination enthalten ist (zum Bei- spiel das Saluretikum im Modenol).
Diese pragmatische Empfehlung hat offensichtlich im Gegensatz zu den ausschließlich positiven Zuschriften, die uns erreichten, nur bei der Hochdruckliga zur Verwirrung ge- führt.
Zu 6.: Wir haben uns bei der Angabe zur Häufigkeit der. Herzin- suffizienz ausschließlich auf die vor- handene Literatur gestützt (25, 31).*) Es enttäuscht, wenn ein Gre- mium, das für sich in Anspruch nimmt, für die Behandlung des Hochdrucks die alleinige Richtli- nienkompetenz zu haben, statt einer wissenschaftlich fundierten Argu- mentation die gefühlsmäßige Äuße- rung „es scheint wesentlich zu hoch" anbietet.
Zu 7.: Das auch von Klaus selbst in eigenen Untersuchungen positiv bewertete Kombinationsprä- parat Diutrix wurde in klinischen Langzeitstudien geprüft (1, 22, 23).
Die Literatur wäre hier leicht zu be- schaffen gewesen. Uns kam es weni- ger auf das Präparat Diutrix an, als auf den Hinweis, verstärkt die mit weniger Nebenwirkungen belasteten retardierten Schleifendiuretika in der Behandlung des Hochdrucks überhaupt einzusetzen. Auf die Wi- dersprüchlichkeit der Hochdruckliga im Aufstellen von Forderungen und eigenem Handeln muß jedoch hin- gewiesen werden. So empfiehlt die Hochdruckliga beispielsweise für die Langzeitbehandlung des Hoch- drucks sogar Präparate wie Osyrol- Lasix, für das nicht nur keine klini- schen Langzeitstudien vorliegen, sondern für das der Hersteller selbst keine Indikation zur Hochdruck- langzeitbehandlung vorsieht.
Uns liegt es fern, in die seit Jah- ren laufenden, zum Teil polemi- schen Auseinandersetzungen zum Hochdruckligaschema einzugreifen (2, 7, 8, 10, 16).*) Die Verdienste der Deutschen Hochdruckliga, ins- besondere ihres Vorsitzenden, Herrn Prof. Klaus, um die Volks- krankheit Nummer eins sind unbe- stritten, wenngleich das Behand- lungsschema einer völligen Umge-
staltung bedarf. Auch die Argumen- tation in den Leserbriefen (Berger und Mitarbeiter; Hochdruckliga) macht deutlich, wie sehr es an Pra- xisnähe fehlt, die man von einer Be- handlungsempfehlung zur wirksa- men Bekämpfung einer Volkskrank- heit fordern muß. Ein derartiges Schema muß wirklich nicht dem letz- ten wissenschaftlichen Kenntnis- stand entsprechen. Ständige Ände- rungen des Schemas stehen einer vernünftigen praktischen Anwen- dung entgegen. Unser Beitrag sollte lediglich eine vereinfachte praxisna- he Hochdruckbehandlungsempfeh- lung für den niedergelassenen Arzt darstellen. Für die grundsätzliche Zustimmung zu diesen Empfehlun- gen ( „offene Türen eingerannt") durch die Hochdruckliga danken wir ausdrücklich.
Leserbrief Dr. med.
Ulrich Drerup
Wir bestätigen gern, daß eine Reihe von Antihypertensiva psychi- sche Begleiteffekte auslösen kön- nen. Aus Gründen der Vereinfa- chung konnten wir aber psychische Begleitkrankheiten nicht berück- sichtigen. Schematisierte Behand- lungsempfehlungen müssen leider immer unvollständig bleiben.
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.
Für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Volker Herwart Heimsoth Chefarzt der Inneren Abteilung der Ostseeklinik Damp
und der Dialyseabteilung Damp 2335 Damp
FOR SIE REFERIERT
Prophylaktische Sklerotherapie ausgeprägter
Ösophagus-Varizen
Die Autoren prüften (randomi- siert) 95 Patienten mit großen Oso- phagus-Varizen (Stadium 3 oder 4) ohne vorherige Blutung im oberen gastrointestinalen Trakt in zwei Gruppen: 49 erhielten eine intrava- rizelle Sklerotherapie und 46 wur- den als Kontrollpersonen beobach- tet.
Innerhalb des durchschnitt- lichen Nachuntersuchungszeitrau- mes von 13 Monaten bestand kein Unterschied zwischen der Skle- rotherapie-Gruppe und der Kon- troll-Gruppe hinsichtlich der Letali- tät (24,4 Prozent) und kein signifi- kanter Unterschied für den durch- schnittlichen Krankenhausaufent- halt pro Monat (3,0 gegenüber 2,6 Tagen). Mit der Sklerotherapie wa- ren signifikant mehr Episoden obe- rer gastrointestinaler Blutungen as- soziiert (26 gegenüber 10 Episoden, P < 0,05); 75 Prozent der in der Sklerotherapie-Gruppe aufgetrete- nen Todesfälle standen im Zusam- menhang mit einer Blutung im Ver- gleich zu 18 Prozent in der Kontroll- Gruppe.
Von weiteren 54 Patienten mit Zirrhose, die in diese Studie eingin- gen, wiesen 20 kleine und 34 keine Varizen auf. Die Letalität betrug hier jeweils 20 und 15 Prozent. Kein Todesfall war auf eine Blutung zu- rückzuführen.
Die Autoren kommen zu der Meinung, daß eine Sklerotherapie- Prophylaxe für Patienten mit großen Ösophagus-Varizen keinen klini- schen Vorteil bringt. Lng
Santangelo W. C. et al: Prophylactic Scle- rotherapy of Large Esophageal Varices.
New Engl. Journ. Med. 318, 13 (1988) 814-818.
Dr. William C. Santangelo, Department of Internal Medicine, Baylor University Medical Center, 3500 Gaston Ave., Dal- las, TX 75246, U.S.A.
A-2680 (56) Dt. Ärztebl. 85, Heft 39, 29. September 1988