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Archiv "Symptome nach Hungerstreik" (24.07.1975)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

etwa die Hälfte von ihnen ahnt das nicht einmal. Sie werden erst aufmerk- sam, wenn etwa ihre Sehkraft nachläßt

— ein Spätschaden des Diabetes. Ein schlecht behandelter oder gar uner- kannter Diabetes führt oft über Arterio- sklerose zum Herzinfarkt. Sozialministe- rien und Gesundheitsämter, Kranken- kassen und Landesversicherungsanstal- ten nehmen diese Zusammenhänge vielleicht nicht ernst genug.

Freitag, 1. August

20.15: Viele könnten länger le- ben... Über Krebsnachsorge in der Bundesrepublik. NDR I, Dr. Helga Prollius

Samstag, 2. August

9.00: Die Medizin auf dem Weg an die Grenzen — Wachstumsstörun- gen der Gesundheitsindustrie. BR II, Jürgen Dahl

Die Frage nach der Schuld an der „Ko- stenexplosion" ist nach Meinung des Autors nicht das eigentliche Problem im Gesundheitswesen. Der Zeitpunkt rücke näher, von dem an der techni- sche Fortschritt nicht mehr bezahlt werden könne. Dann werde man der Frage nicht mehr ausweichen können, ob die Medizin auch in Zukunft ihre Möglichkeiten allen Kranken zugute kommen lassen soll oder ob die Seg- nungen modernster Behandlungsme- thoden auf Patienten beschränkt blei- ben müssen, die sich dergleichen lei- sten können.

10.05: Können Nadeln heilen? Für und gegen die Akupunktur; „Argu- mente" — Eine Sendung für Hörer, die mitreden wollen: Frankfurt 55 02 08. HR I

17.30: Heime für geistig behinderte Kinder „Kleine Lernschritte mit großer Geduld". NDR III, Eike Chri- stian Hirsch

Der vierjährige Sebastian, den seine Mutter zwar treu gefüttert und gewik- kelt, aber nicht gefördert hat, weil er geistig stark behindert ist, scheint in seinem neuen Heim aufzublühen. Er hat gelernt, bei Tisch zu sitzen und den Löffel zu gebrauchen. Solche Fort- schritte verlangen von den Pädagogen viel Geduld und von den Helfern per- sönliche Zuwendung. Der Autor berich- tet, was heute für solche Sorgenkinder getan werden kann und was die Helfer befähigt, diese Arbeit zu leisten.

AUS ZEITUNGEN

Willensentscheidung auch von Häftlingen respektieren

„Ärztliche Fortbildung ist in jüng- ster Zeit zum Gegenstand der Poli- tik geworden — wen wundert's, wenn nun auch der Versuch unter- nommen wird, mit der Fortbildung Politik zu machen? Die Bundesärz- tekammer hatte die im Strafvoll- zugsdienst arbeitenden Ärzte zu ei- ner Fortbildungstagung nach Mün- chen eingeladen. Auf dem Pro- gramm standen unter anderem Themen wie Selbstmordverhütung, Erfahrungen mit ‚schwierigen' Häft- lingen, Erfahrungen mit Häftlingen im Hungerstreik. Es lag auf der Hand, daß sich das Interesse vor- nehmlich auf Erfahrungen mit den

Stiddeutschaeitung

Mitgliedern der Baader-Meinhof- Gruppe konzentriert. ... Die Erfah- rungen der deutschen Anstaltsärz- te mit Mitgliedern der Baader-Mein- hof-Gruppe stellten sich als recht unterschiedlich heraus. Während der Arzt in Stuttgart-Stammheim beim ,harten Kern' der Gruppe be- reits nach einigen Tagen zur künst- lichen Ernährung überging und da- mit keine Schwierigkeiten hatte, wurde beispielsweise in Hamburg gewartet, bis der Allgemeinzustand der Häftlinge sich so verschlech- tert hatte, daß man um eine künstli- che Ernährung nicht mehr herum- kam. Dabei mußte dann allerdings meist Zwang angewandt wer- den ... Zu einer Entschließung kam es auf der Münchener Tagung nicht, weil ein Konsens offenbar nicht erreichbar schien. So blieb es dabei, daß Hans Joachim Sewe- ring aus der Sicht der Bundesärz- tekammer noch einmal die stritti- gen Punkte herausstellte:- Ein be- amteter Arzt könne zwar auf Grund des Beamtenrechtes abgeordnet werden, eine künstliche Ernährung durchzuführen, man könne ihm je- doch nicht zumuten, dies zwangs- weise zu tun. Den Grundsätzen des allgemeinen Arztrechtes sei unein-

geschränkt auch in der ‚Vollzugs- medizin` rechtliche Geltung zu ver- schaffen. Allein aus der Tatsache der Inhaftierung könne bei einem Gefangenen nicht der Ausschluß der freien Willensbildung hergelei- tet werden. Der Gesetzgeber sollte diese Problematik ,aus der grauen Zone des ewigen Zweifels' heraus- holen und die Arbeit der Anstalts- ärzte auf einen klaren Rechtsbo- den stellen ..."

Wilhelm Girstenbrey

Symptome

nach Hungerstreik

„... Der Berliner Gefängnis-Chef- arzt Dr. Reinhard Meitzner unter- strich die Möglichkeit von Fäl- len, in denen bei Zwangsernährung eine größere Gefahr für das Leben des Hungerstreikenden gegeben sei als ohne diese Maßnahme. So könne es ,nicht unerhebliche' me- dizinische Komplikationen geben, wenn Patienten, denen der Schlauch eingeführt werde, aktiven Wider- stand leisten. Dr. Meitzner be- richtete von seinen Erfahrungen mit den 13 Berliner Baader-Mein- hof-Mitgliedern und -sympathisan-

Oiitnifitie Punbritin

ten, die teilweise bis zu sechs Monate lang mit Sonden künst- lich ernährt wurden. Mit ,sanf- ter Gewalt' habe man die sechs weiblichen Patientinnen mit Tragen auf die Bettenwaage gelegt, um ihr Gewicht zu kontrollieren. Nach Ab- bruch ihrer Protestaktion hatten sie Untergewicht bis zu minus 30 v. H., doch stellten die Ärzte keine be- drohlichen Symptome, insbesonde- re keine Anhaltspunkte für Le- berschäden fest ... Demgegenüber berichtete der leitende Hamburger Gefängnisarzt Dr. Michael Fried- land, bei den dortigen zwölf Zwangsernährten seien nach Ab- bruch des Hungerstreiks umfang- reiche Störungen konstatiert wor- den ..." Suse Weidenbach (dpa)

2154 Heft 30 vom 24. Juli 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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