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Archiv "GEGEN KÄLTE UNEMPFINDLICH: Die Läuse überlebten" (29.09.1977)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

ösophaguserkrankungen

langsame Abnahme ösophagitischer Symptome vor dem Auftreten von ersten Stenoseerscheinungen.

Die oben dargestellten diagnosti- schen Maßnahmen werden bei Vor- liegen peptischer Stenosen durch die Radiomanometrie ergänzt, da die einwandfreie Kardialokalisation nur durch Kombination radiologi- scher Untersuchungen mit mano- metrischer Darstellung des unteren Ösophagussphinkters gelingt (Ab- bildung 3).

Behandlung

Bei den peptischen Stenosen kann eine konservative Behandlung, kom- biniert mit intermittierender Bougie- rung, ausnahmsweise zum Beispiel bei erhöhtem Operationsrisiko an- gezeigt sein, in der Regel muß in diesem fortgeschrittenen Stadium einer Refluxkrankheit jedoch die In- dikation zur operativen Behandlung gestellt werden. Es hat sich gezeigt, daß selbst bei hochgradigen und langstreckigen peptischen Stenosen die Beschwerden durch eine Fundo- plikation mit prä- und intraoperati- ver, gelegentlich auch postoperati- ver Bougierungsbehandlung erfolg- reich ist. Die entzündlichen Verän- derungen der Ösophagusschleim- haut heilen narbig ab, da der gastro- ösophageale Reflux beseitigt ist. Die Resektion der Stenose mit ösopha- gofundostomie hat in ihren Später- gebnissen wegen des fortbestehen- den Refluxes und der Möglichkeit eines Stenoserezidivs nicht befriedi- gen können, zumal dieses Vorgehen für ein gutartiges Leiden mit einem unvertretbar hohen Operationsrisiko belastet ist. Wir halten diesen Ein- griff deshalb nur ausnahmsweise bei nicht bougierbaren Stenosen, bei nicht auszuschließendem Mali- gnitätsverdacht sowie eventuell ge- legentlich bei dem Barrett-Syndrom für indiziert.

Ob bei peptischen Stenosen eine zu- sätzliche selektive proximale Vago- tomie grundsätzlich durchgeführt werden sollte, ist heute noch nicht entschieden. Von einigen Chirurgen wird dieses Vorgehen befürwortet,

andere sehen eine Indikation zu die- sem erweiterten Eingriff nur bei Be- stehen einer gleichzeitigen Ulkuser- krankung.

Die Ergebnisse nach operativer Be- handlung von peptischen Stenosen sind ermutigend. Etwa zwei Drittel aller Patienten können allein mit ei- ner Fundoplikation beschwerdefrei werden. Bei weiteren 20 Prozent der Erkrankten wird eine Besserung er- zielt, in 10 bis 15 Prozent der Fälle sind die Operationsergebnisse un- befriedigend. Der Nachteil des Ver- fahrens einer alleinigen Fundoplika- tion liegt in der Erhaltung des termi- nalen Ösophagus mit seinen häufig vorhandenen Zylinderzellmetapla- sien im Sinne eines Endobrachyöso- phagus und damit der Gefahr einer malignen Entartung.

Literatur

(1) Heberer, G., Witte, J.: Refluxösophagitis:

Fortschritte der Diagnostik und Therapie, Münch. Med. Wschr. 118 (1976) 1 - (2) Nissen, R.: Speiseröhre, in: Derra, E.: Handbuch der Thoraxchirurgie, Berlin - Göttingen - Heidel- berg: Springer 1958 - (3) Siewert, R., Blum, A.

L., Waldeck, F.: Funktionsstörungen der Spei- seröhre, Berlin - Heidelberg - New York:

Springer 1976 - (4) Skinner, D. B., de Meester, T. R.: Gastroesophageal Reflux, Curr. Probt.

Surg. XIII (1976) 1 - (5) Stücker, F. J., Schild- berg, F. W.: Zur Behandlung refluxösophagiti- scher Stenosen, Bruns Beitr. Klin. Chir. 217 (1969) 385 - (6) Stücker, F. J., Heberer, G., Rudert, H.: Die Therapie refluxösophagitischer Strikturen, Langenbecks Arch. Klin. Chir. 337 (1974) 828 - (7) van Trappen, D., Hellemann, J.:

Handbuch der Inneren Medizin, Diseases of the esophagus, Berlin - Heidelberg - New York:

Springer 1974

Anschrift der Verfasser:

Privatdozent Dr. med.

Friedrich-Wilhelm Schildberg Dr. med. Jens Witte

Chirurgische Klinik der Universität München Nußbaumstraße 20 8000 München 2

BRIEFE AN DIE REDAKTION

GEGEN KÄLTE UNEMPFINDLICH

Zu dem Beitrag von Dr. med. Tilmann Brusis und Dr. med. Werner Unshelm:

„Klinik und Therapie der Pedikulosen"

im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 5/ 1977, und den ergänzenden Anmerkun- gen der Autoren in Heft 17/1977:

Die Läuse überlebten

Die in o. a. Artikel auf Seite 1144 in der mittleren Spalte angegebenen Temperaturzahlen für das Überle- ben von Läusen können aus prakti- scher Erfahrung nicht stimmen und müssen m. E. berichtigt werden.

Während des Rußlandfeldzuges im Jahre 1941-1942 gehörte ich dem Kradschützenbataillon der 3. moto- risierten Infanterie-Division an. In den Wintermonaten der Offensive gegen Moskau und beim Rückzug trugen wir Kradschützen hochge- schlossene Rollkragenpullover, die sich bereits nach kurzem Tragen als ideale Nist- und Ruhestätten für Läuse jeden Kalibers erwiesen. So- bald wir damals eine einigermaßen temperaturerträgliche Unterkunft erwischten, rissen wir uns die Pull- over vom Leibe und knackten Mas- sen an Läusen und Nissen. Leider nur mit kurzem Erfolg, denn die Bie- ster vermehrten sich enorm.

Aus Verzweiflung hängten wir dann die Pullover in die z. T. 30-40 Grad unter Null betragende Winterkälte.

Selbst bei eisigem Schneesturm und mehrtägigem Frieren im Freien leb- ten Läuse und Nissen nach kurzem

Erwärmen in der Stube oder im Erd- bunker wieder auf und quälten uns weiter. Abgetötet wurden sie ledig- lich in der Sauna oder bei trockener Hitze, nicht hingegen bei tiefsten Temperaturg raden.

Leitender Medizinaldirektor Dr. med. Hans-Hermann Daniels Augustastraße 33

4130 Moers

2340 Heft 39 vom 29. September 1977

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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