Rheinisch-Westf¨alische Technische Hochschule Aachen Institut f¨ur Mathematik
Prof. Dr. Heiko von der Mosel Till Knoke
Ubungen zur Vorlesung ¨ Variationsrechnung I Serie 10 vom 14.12.2011
Abgabedatum: 9.1.2012
Definition: Ein BanachraumXheißtuniform konvex, wenn es zu jedemε>0 einδ(ε)>0 gibt, so dass gilt: F¨uru,v∈X mitkukX=kvkX=1 und mitku−vkX≥εgiltku+vkX≤ 2(1−δ).(Gleichbedeutend ist: AuskukkX =kvkkX =1 undkuk+vkkX→2 folgtkuk− vkkX→0.)
Aufgabe 37
[Normkonvergenz & schwache Konvergenz⇒starke Konvergenz]
SeiXein uniform konvexer Banachraum. Zeigen Sie: Ausuk*uinXundkukkX→ kukX folgtkuk−ukX→0.
Hinweis: Machen Sie sich klar, dass Sie ohne Einschr¨ankung annehmen d¨urfen, dass kukkX=kukX=1,und nutzen Sie dann die schwache Unterhalbstetigkeit der Norm (vgl.
Aufgabe 27 (ii)).
Aufgabe 38
[Clarkson f ¨urq∈[2,∞)]
Die Banachr¨aumeLq(I), 1<q<∞, sind uniform konvex. Zeigen Sie das f¨urq∈[2,∞).
Hinweis: Beweisen Sie
|x+y|q+|x−y|q≤2q−1(|x|q+|y|q)f¨ur alle x,y∈R,q≥2.
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Aufgabe 38*
[Clarkson f ¨urq∈(1,2)]
Beweisen Sie die Aussage aus Aufgabe 38 f¨urq∈(1,2).
Hinweis: Sie d¨urfen benutzen, dass es in einem normierten, uniform konvexen Raum X mit p∈(1,∞)zu jedemε>0einδp(ε)mit der Eigenschaft
|kxk,kyk ≤1,kx−yk| ≥ε =⇒ k1
2(x+y)kp≤(1−δp)kxkp+kykp 2
gibt. (Beweis?) Obige Gleichung gilt dann auch f¨ur beliebige x,y∈ X , wobei δp = δp(max(kxk,kyk)kx−yk ). Betrachten Sie nun f¨ur f,g∈Lp(I)die Mengen
M=
t∈I
|f(t)−g(t)|p≥εp
4 (|f(t)|p+|g(t)|p)
≥εp
4 max(|f(t)|p,|g(t)|p)
und N:=I\M.
Aufgabe 39
SeiG∈C1(R), und es gebe eine KonstanteC≥0, so dass|G0(z)| ≤ C(1+|z|)f¨ur allez∈R.Beweisen Sie die Existenz einer Funktionu∈C0:={w∈W01,2((0,1)): Z 1
0
G(w(x))dx=0}, so dassD(u) =infC0D, wobei
D(w):=1 2
Z 1 0
|u0(x)|2dx
das Dirichlet-Integral bezeichnet. Hierbei nehmen wir an, dass die Klasse C0 zul¨assiger Funktionen nicht leer ist.
Aufgabe 40
Sei f ∈L2((0,1)). Zeigen Sie, dass das VariationsintegralF(w):=
Z 1 0
h1
2|w0(x)|2−f(x)w(x)i dx
eineneindeutigenMinimierer in der Klasse
C :={w∈W01,2((0,1)):|w0(x)| ≤1 f¨urL1-fast allex∈(0,1)}
besitzt.
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