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Originalveröffentlichung in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Wiesbaden, 120.1970, S. 401-402

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Tribhuvanamalla V i k r a m ä d i t y a VI. (1076—1126) h a t t e der M a h ä m a n d a ­ lesvara Ä h a v a m a l l a P e r m a n d i eine Stiftung f ü r ein Jaina­Kloster gemacht, u n d der H ä u p t l i n g Chillamaya den Yellama­Tempel errichtet. Gelegenheits­

f u n d e jedoch weisen bis in prähistorische Zeiten zurück, v e r w a n d t m i t den K u l t u r e n von Kotdijl, Nevasa u n d Yeleswaram.

H . GOETZ, H e i d e l b e r g

R. S. MCGKEGOR, The Language of Indrajit of Orchä. A study of early Braj Bhäsä Prose, 1968, Cambridge, A t t h e University Press, Seitenzahl: 264.

Das vorliegende Buch, die überarbeitete Fassung einer Londoner Disser­

tation, stellt einen wichtigen Beitrag zur K e n n t n i s der frühneuindischen Sprachform dar. D e n n der hier aus einem einzelnen, aber guten Ms. edierte T e x t , ein von d e m R a j a I n d r a j i t u m 1600 v e r f a ß t e r K o m m e n t a r z u m Nitisataka des B h a r t r h a r i , ist der erste b e k a n n t gewordene P r o s a t e x t in B r a j Bhäsä, der einst blühenden, aber h e u t e durch das allmächtige H i n d i zur völligen Bedeutungslosigkeit verurteilten Literatursprache von Nord­

indien. Mit R e c h t b e t o n t der Autor (p. 7f.), daß wir von einem solchen T e x t weitgehend A u f k l ä r u n g darüber erwarten können, was in den politischen W e r k e n n u r Zugeständnisse an Metrum, Reim, Stil usw. ist u n d was der wirklichen gesprochenen Sprache angehört. E i n konkretes Beispiel ist ähi, das bisher n u r als eine ausschließlich durch das M e t r u m bedingte oder gar der B r a j Bhäsä gar nicht angehörige Dialekt Variante zu hai „ i s t " gedeutet wurde, in unserem T e x t aber deutlich f ü r Sätze von emphatischem Charakter kennzeichnend ist (p. 163).

D a ß es freüich auch bei einem P r o s a t e x t gar nicht so einfach ist, a n die wirklich gesprochene Umgangssprache heranzukommen, zeigt bereits deut­

lich die Lautlehre. Wie in den meisten D o k u m e n t e n des Frühneuindischen wimmelt es auch hier von graphischen Varianten, die auf phonologischev Aufhebung, historisierender Schreibung (wie bei y f ü r j p. 119f.), Einfluß der Sprache des zeitlich späteren Abschreibers u n d nicht zuletzt auch auf Schreibfehlern beruhen. Bei den Bemühungen, zu der dahinter stehenden Phonologie I n d r a j i t s vorzudringen, scheint mir der Verfasser nicht immer gleich erfolgreich zu sein. So k a n n aus Schreibungen wie sali neben salya wohl k a u m auf eine allgemeine Schwächung des a im Auslaut geschlossen werden; es k a n n sich genausogut u m eine dem mittelind. Sarhprasärana vergleichbare Sonderregelung hinter dem P h o n e m y handeln. — Die um­

ständliche Behandlung des graphischen Wechsels von b u n d v (p. 120f.) wäre wohl nicht nötig gewesen; die Annahme, es habe —• wie e t w a im modernen Spanischen — nur ein stimmhaftes labiales P h o n e m gegeben, das je nach U m g e b u n g zwischen b u n d v schwankte, genügt doch vollkommen.

I m übrigen stört hier wie auch bei anderen Stellen der unklare, weil nirgends definierte Gebrauch der Termini „stress", „stressed syllable". E i n distinkti­

ver Akzent k a n n d a m i t nicht gemeint sein, denn einen solchen h a t es seit f r ü h m i . Zeit bis heute in keiner neuindoar. Sprache außer im äußersten N W gegeben, ebensowenig die rein phonetische Verstärkung der I n t e n s i t ä t , die prosodisch schwere Silben im Neuind. zu b e k o m m e n pflegen, sonst k ö n n t e in p. 114 § 7 nicht die Frage gestellt werden, ob es ein „unstressed ü " in der Sprache gegeben habe.

Originalveröffentlichung in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.

Wiesbaden, 120.1970, S. 401-402

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Die Formenlehre, die der Verfasser selbst als „relatively homogenous"

(p. 127) bezeichnet, ist m i t großer Sorgfalt u n d Übersicht dargestellt. Zu fragen ist nur, wieso das Absol. auf ­* als „ S t a m m f o r m (stem form) bezeichnet w i r d ; a u f g r u n d einer ( u n s t a t t h a f t e n ) Ü b e r t r a g u n g aus dem modernen Hindi, wo ja durch den Schwund des -i das K u r z absol. sekundär mit der S t a m m f o r m zusammenfällt? Interessant ist die Verbindung der Partikel -kirn f ü r das b e s t i m m t e O b j e k t (p. 217).

Sem­ d a n k e n s w e r t ist der A n h a n g über die wesentlichsten Eigenheiten der Sprache I n d r a j i t s (p. 226—232). Dagegen war der Verfasser nicht gut be­

raten, als er sich s t a t t m i t einem vollen Spezialwörterbuch mit einem

„select glossery'" begnügte. Gerade die Schlichtheit des Textes h ä t t e zu­

s a m m e n m i t seiner vorzüglichen D a r b i e t u n g u n d B e a r b e i t u n g das Buch besonders geeignet als E i n f ü h r u n g f ü r A n f ä n g e r gemacht, der sich n u n auch weiterhin die Vokabeln m ü h s a m woanders zusammensuchen m u ß .

H E R M A X N B E R G E R , H e i d e l b e r g

BISWADEB MUKHERJEE : Die Überlieferung von Devadatta, dem Widersacher des Buddha, in den kanonischen Schriften ( = Münchener Studien zur Sprachwissenschaft. Beiheft J.) München 1966.

U n t e r den p r o m i n e n t e n J ü n g e r n des B u d d h a n i m m t sein Vetter Deva­

d a t t a eine a u c h religionstypologisch besondere Stellung ein. worauf das W o r t „ W i d e r s a c h e r " im Titel des anzuzeigenden Buches hinzudeuten scheint.

J e d o c h hält sich die Arbeit selbst von religionsgeschichtlichen B e t r a c h t u n ­ gen frei; sie ist vielmehr eine literargeschichtliche U n t e r s u c h u n g über die Legenden von D e v a d a t t a n a c h „kanonischen Schriften". H i e r u n t e r versteht M. die Vinaya-Pitakas der verschiedenen Schulen in Sanskrit, Pali u n d

Chinesisch. E t w a s Material h a t noch der Anguttaranikäya des Palikanons sowie der Samyukta- u n d der Ekottarika-Ägama des chinesischen Tripitaka geliefert.

I n der Masse dieser Überlieferungen stellt M. 34 Episoden fest; 15 davon bilden, weil sie in mehreren T e x t e n erhalten sind, die H a u p t Überlieferung.

4 weitere erscheinen n u r in zwei bis drei Berichten, u n d 15 Episoden werden n u r in je einem einzelnen Text überliefert. Die „ H a u p t Ü b e r l i e f e r u n g " behan­

delt der Verfasser nach zwei B e t r a c h t u n g s s t u f e n : A bezieht ..diejenigen Überlieferungen ein", „die zum ältesten B e s t a n d der D e v a d a t t a ­ B e r i c h t e gehören; die übrigen späteren Überlieferungen werden in der Betrachtungs­

stufe B behandelt'

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(S. 5). Mehrere Resümees dienen dem Leser, das inzwi­

schen E r a r b e i t e t e zu überblicken (S. 95—100; 145—147). Die Arbeit schließt (S. 148) mit einer „schematischen Darstellung der Hauptentwicklungslinien der D e v a d a t t a ­ L e g e n d e in der V i n a y a ­ L i t e r a t u r " , mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis (S. 149—155) u n d drei Indices (S. 156—158).

Seinen Stoff h a t M. vorzüglich disponiert, sein Vortrag ist mustergültig

klar, sein Deutsch fehlerlos. D a ß M. sich irgendeinem akademischen Lehrer

verpflichtet f ü h l t , sagt er freilich n i c h t ; d a ß er aus der Göttinger Schule

k o m m t , erklärt aber bestimmt m a n c h e n Vorzug seiner Arbeit. Der Leser

k a n n dies n u r aus der Adressenangabe auf der Rückseite des Titelblattes

erraten. E s erscheint nicht ganz verständlich, w a r u m die Herausgeber der

..Münchener S t u d i e n " nicht auf größere Deutlichkeit gedrungen haben.

Referenzen

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