• Keine Ergebnisse gefunden

Leiter: Dr. F.H. Schwarzenbach

Die rasche und erhebliche Zunahme des Personalbestandes im Zusammenhang mit dem Aufbau des Sanasilva-Programmes 1984-87 hat allen wissenschaftlichen Diensten zusätzliche Aufgaben gebracht und verschiedentlich zu kaum mehr zu-mutbaren Belastungsspitzen geführt.

Planung, Vorbereitung und Durchführung der verschiedenen Um- und Neubaupro-jekte haben sich zeitlich überlagert; die Bauarbeiten haben nicht selten kürzere oder längere Störungen des Alltagsbetriebes verursacht.

Auf dem Gebiet der Informatik stand im ersten Halbjahr die Ausarbeitung eines neuen Gesamtkonzepts unter Einschluss der Textverarbeitung und des Ausbaus des internen Kommunikationsnetzes im Vordergrund. Im zweiten Halbjahr verla-gerte sich der Schwerpunkt auf die Beschaffung der Geräte und Programmpakete, aber auch auf die Einführung neuer Mitarbeiter.

Die Gruppe Fernerkundung wurde personell verstärkt und mit einem computer-unterstützten Auswertegerät für Luftbilder der Firma Wild AG, Heerbrugg, aus-gestattet. Im Zentrum der Arbeit standen der Aufbau und die Durchführung des Infrarot-Luftbildprogrammes 1984/85.

Zeichen- und Fotodienst wurden vermehrt und zum Teil auch für neue Aufgaben beansprucht. Die Oeffentlichkeitsarbeit erforderte immer wieder Sonderan-strengungen zur Erledigung von Arbeiten innert kürzester Zeit.

Die Aufgaben der Bibliothek nahmen erneut stark zu. Im Zusammenhang mit dem Waldsterben stieg die Zahl der forstlichen Publikationen in der Schweiz ge-waltig, so dass die Vorbereitung der jährlichen Uebersicht für die Schweize-rische Landesbibliothek erheblich mehr Zeit beanspruchte. Mit der Ausbildung eines wissenschaftlichen Mitarbeiters zum Dokumentalisten wurde der erste Schritt zum Aufbau eines eigenen Dokumentationsdienstes getan.

Die Metallwerkstatt war sehr stark ausgelastet. Sie wurde vermehrt für die Konstruktion anspruchsvoller Geräte und Maschinen beansprucht.

Die Fertigstellung des Hörsaaltraktes, die bautechnischen Vorbereitungen und die Aushubarbeiten für den Neubau eines Laborgebäudes mit Gewächshäusern ver-ursachten im betrieblichen Ablauf des Versuchsgartens grosse Umtriebe, doch konnten die zusätzlichen Arbeiten dank besonderer Anstrengungen sach- und zeitgerecht bewältigt werden.

Am 1. September nahm das Chemisch-analytische Zentrallaboratorium seinen Be-trieb auf; die Bau- und Einrichtungsarbeiten konnten bis zum Jahresende weitgehend abgeschlossen werden.

Arbeitsgruppe Informatik (Dr. F.H. Schwarzenbach)

Die Gruppe hat sich in verschiedenen Sitzungen eingehend mit der laufenden Anpassung der zentralen EDV-Anlagen, mit dem Anschluss an das übergeordnete Kommunikationsnetz KOMETH, der Einrichtung des hausinternen Kommunikations-netzes und mit der Einführung von Mikrocomputern für besondere Aufgaben be-fasst. Die Ergebnisse dieser Abklärungen sind im revidierten Informatik-Konzept 1984 festgehalten.

Versuchsgarten (E. Frehner)

Die Nachzucht von Versuchspflanzen für die EAFV und die Abgabe an das Stadt-forstamt Bremgarten wie auch an die Waffenplätze Thun und Bremgarten hielten sich im Rahmen der Vorjahre.

Die mehrjährigen Keim-, Saat- und Aufbewahrungsversuche konnten planmässig durchgeführt und teilweise abgeschlossen werden.

Die Sämlingsnachzucht betrug 73 400 Stück, 80 450 wurden verschult und 9 890 vertopft.Für Versuche und Aufforstungen wurden 33 850 Sämlinge und Jungpflan-zen sowie 27 Posten Samen abgegeben.

Aus abgeschlossenen Versuchen wurden 10 163 Pflanzen an 165 Privatkunden ge-liefert.

Die meteorologischen Ablesungen und Beobachtungen wurden nach Programm wei-tergeführt.

Für die Bundesforschungsanstalt Hamburg/Reinbeck, D, (Prof. Dr. H.-J. Muhs), wurden wiederum Buchensamen gesammelt.

Zur Ergänzung des betriebseigenen Samenlagers wurden geerntet:

- 84 kg Fichtenzapfen

- 91 kg Wald- und Bergföhrenzapfen

- Samen verschiedener Arten von Sträuchern.

Der Versuchsgartenbetrieb wurde im Berichtsjahr von den Vorbereitungsarbeiten für den Neubau des Laborgebäudes mit Gewächshäusern sehr stark belastet. So musste das Saat-, Topf- und Treibbeetquartier mit Kleingewächshäusern und Materialsilos vollständig abgebrochen und als Provisorium an anderer Stelle im Versuchsgarten neu aufgebaut und eingerichtet werden.

Metallwerkstatt (A. Kölliker)

Erfreulicherweise sind die Aufträge an die Metallwerkstatt vielseitiger und anspruchsvoller geworden.

In der Regel erklärt der Auftraggeber seine Wünsche anhand einfacher Skizzen;

Konstruktion, Materialbestellung und Ausführung liegen voll in der Verantwor-tung der Metallwerkstatt. Bei dieser Form der Zusammenarbeit werden Kosten gesenkt und Umtriebe vermieden, da am Lager liegendes Material verwendet wird und die vorhandenen Werkzeuge und Maschinen richtig ausgenützt werden.

In diesem Jahr sind auch Arbeiten für Institute der ETH Zürich, für die Eidg.

Forschungsanstalt Wädenswil, für den Lehrwaldbetrieb der ETH und für die Uni-versität Oak Ridge, USA, ausgeführt worden. Ein Auszug der Arbeiten im Be-richtsjahr gibt einen Ueberblick über die Mannigfaltigkeit der Aufträge:

- 2 Dosierpumpen mit stufenlosem Antrieb und verstellbarem Hub.

Dosiert wird mit Injektionsspritzen von 10-200 ml

- 1 Verdunklungsvorrichtung, gesteuert mit Linearmotor für Photosynthese-Vor-führungen an der Ausstellung "Phänomena"

- 1 Kammerbohrer, der in 10 Meter Tiefe geöffnet und nach der Probeentnahme wieder geschlossen werden kann

- 2 Multisäulen-Druckapparaturen für Erdextraktionen

- 1 Präzisionsfräsmaschine für Feinschnitte an Bohrkernen.

Fotodienst (P. Scherrer)

Wie immer war die Arbeit des Fotodienstes vielgestaltig. Die Ansprüche der Ab-teilungen und Gruppen des Hauses sind differenziert und die einzelnen Wünsche oft sehr detailliert.

Vielmals muss ein Auftrag beratend konkretisiert werden, um gemeinsam mit dem Auftraggeber den besten Lösungsweg zu finden. Die Diskussion von Tarif- und Aufwandfragen ermöglicht es, sinnvolle Ausführungen anzustreben oder Termin-probleme zu meistern.

172 Farbaufträge wurden an Grosslabors vergeben. Zum Teil sind es Kleinstauf-träge oder Arbeiten geringen Anspruchs, bei welchen von günstigen Tarifposi-tionen profitiert werden kann, daneben handelt es sich aber auch um Repro-duktionen farbiger Pläne, welche aufwendige Grosskameras voraussetzen.

Im Bereich der Fernerkundung müssen die Duplikat- und Kopierarbeiten der grossformatigen Farbluftbilder aus Gründen der beschränkten Arbeitskapazität ebenfalls vergeben werden, auch wenn die qualitativen Ansprüche durch auswär-tige Labors nur schwer zu erfüllen sind. Die Zusammenarbeit mit den zuständi-gen Firmen, das Beurteilen von Proben und die Anweisung von Farbkorrekturen und Reklamationen gestalteten sich sehr zeitaufwendig.

Für die Vorträge wurden 62 Diaserien ab Vorlagen erstellt. Von 19 Aufnahme-serien im Aussendienst waren 13 auf das Waldsterben bezogen. 5 Aufnahmefolgen waren von Geräten und Maschinen zu erstellen. 5 Aufträge verlangten Architek-tur- und Innenarchitekturaufnahmen, 3 Aufträge Gruppen- und Personenaufnahmen.

Sachaufnahmen waren in 13 Fällen verlangt. Bei 17 Aufträgen waren Reproduk-tionen zu erstellen. Kürzeste Termine wurden bei 10 grösseren Presseserien verlangt. Verteilt auf 194 reine Laboraufträge wurden 174 Filme entwickelt, 3892 Vergrösserungen kleinerer Formate und 608 Vergrösserungen grösser als A4 produziert.

Von den Abteilungen und Gruppen wurden zur Dokumentation der Feldarbeit

ca. 350 Diafilme mit Entwicklungsgutscheinen und ca. 60 Farbnegative bezogen.

Zeichendienst (M. Sebek)

Der Zeichendienst arbeitete mit reduziertem Personalbestand. Die Stelle ei-ner Zeichei-nerin blieb leider von anfangs Januar bis Ende Juli offen. Am

1. August trat Frau Doris Pichler als neue Mitarbeiterin ein.

Alles in allem konnten trotz dieser personellen Einschränkungen in 2402 Stun-den 604 Aufträge ausgeführt werStun-den, wie die nachfolgende Statistik zeigt.

Zeitbedarf pro Auftrag in Stunden

Anzahl Aufträge % Arbeitszeit

<l 1 - 5 5 - 10 10 - 20

>20 Total

Gruppe Fernerkundung (B. Oester)

210 252 81 33 28

604

4 % 20 % 22 %

18 % 36 % 100 %

Schwerpunkt der Tätigkeit bildete die Einführung der flächenhaften Waldscha-denkartierung mit Infrarot-Luftbildern in die forstliche Praxis. Zudem wurde ein leistungsfähiges analytisches Auswertegerät BClS der Firma Wild evaluiert, das eine rationelle Auswertung von grossmassstäbigen Infrarot-Luftbildern er-möglicht. Daneben wurden mehrere Arbeiten für verschiedene Forschungsgruppen ausgeführt:

- detaillierter Grundlageplan im Massstab 1:2000 in Alptal SZ - terrestrische Schrägaufnahmen der Auffangbecken Erlentobel SZ

und Rothenbach FR

- Waldschadenkartierungen von Teilen der Waldungen Bremgarten/Wohlen und Beznau AG

Waldveränderungskartierungen anhand von alten und neuen Luftbildern in der Gegend von Altdorf und Göschenen UR

- Kronenprojektionskarten von Pfynwald VS und Beznau AG

einzelbaumweise Beurteilung der Schäden und deren Entwicklung im Pfynwald VS - Flugplanung für verschiedene Forschungsprojekte und kantonale Forstdienste.

Chemisch-analytisches Zentrallaboratorium (M. Guecheva)

Am 1. September nahm das neugeschaffene Zentrallabor die Tätigkeit auf. Zur Zeit besteht die Gruppe aus den Mitarbeitern M. Guecheva, S. Pintado und M. Meier.

Bisher wurden folgende Arbeiten durchgeführt:

- Ausstattung des Labors mit Geräten und Reagenzien

- Uebernahme des Plasma-Photo-Spektrometers ICP. Prüfung auf Stabilität und analytische Eigenschaften

- Herstellung von Standard-Vergleichslösungen

- Prüfung von 4 gebräuchlichen Aufschlussverfahren und nachfolgende Analyse der Lösungen

- Vergleich verschiedener Aufschlussverfahren unter Einschluss von Königswas-ser, Perchlorsäure etc. mit Unterstützung und Besuch von Herrn Dr. G. Wolff, Zentrallaboratorium KFA, Jülich, D

- Vergleich der Ergebnisse bei Bestimmungen mit Einsatz des ICP und des Atomabsorbers

Analyse von 22 Bodenproben mit verschiedenen Extraktionsverfahren wie Ammoniumazetat, Lakanen, Komplexon, Säuren etc. unter Vergleich mit Stan-dardpräparaten. Festsetzung der Analysebedingungen und der spektralen Linien für die künftigen Routineuntersuchungen von Böden

- Analyse von 40 Wasserproben der Forschungsgruppe Hydrologie mit guter Kor-relation zwischen den gefundenen und erwarteten Werten

- Analyse von Föhrennadeln für die Forschungsgruppe Phytopathologie

- Vorbereitung von 250 Doppelproben von Nadelstreu (Sammlung Schweiz. Landes-forstinventar). Erprobung von Aufschlussverfahren: nasser Aufschluss,

Veraschung

- pH-Bestimmung der Bodenproben

- Vorführung des Analysegerätes für Mitarbeiter der EAFV - Beratung verschiedener Mitarbeiter der EAFV.

Publikationsdienst (M. Wino)

Im 60. Jahrgang der Mitteilungen erschienen 3 Hefte mit den Autoren Baltens-weiler/Rubli (Lärchenwickler), Greminger (Wasserhaushalt im Hangboden) und Weber (forstbetriebliches Rechnungswesen). Die beiden letzten Arbeiten sind Dissertationen aus dem Institut für Wald- und Holzforschung der ETH Zürich.

Von den 16 ausgelieferten Berichten konnten 13 als Fortdrucke aus Fachzeit-schriften übernommen werden. Von 3 Berichten wurden hausintern 250 Seiten Offsetvorlagen erstellt. Die Nummern 257 (Kuhn) und 263 (Lamprecht) gingen den Empfängern nur auf Verlangen zu.

Ausserhalb der Reihen entstanden 600 Seiten Satz und Montage für grössere und kleinere Publikationen. - Der EAFV-Kommissionsverlag Flück nahm neben den Mitteilungen 5 Arbeiten in sein Sortiment auf.

Information der Oeffentlichkeit (W. Winter)

Die beiden wichtigsten Anlässe waren die Presseorientierung in Bremgarten AG am 22. August und die Veröffentlichung der "Ergebnisse der Sanasilva-Wald-schadeninventur" am 10. Dezember. In Bremgarten wurden die Teilprojekte

"Sanasilva-Waldschadeninventur" und "Infrarotaufnahmen" den Medien eingehend vorgestellt. Bei der Demonstration einer Stichprobenaufnahme wurde ca. 40 Me-dienvertretern die Arbeit einer Aufnahmegruppe im Wald gezeigt. Farbkopien einer Infrarot-Aufnahme des Bremgartner Waldes mit einer daraus abgeleiteten Waldschadenkarte wurden neben anderem als Presseunterlage abgegeben. Das Echo in allen Medien war beträchtlich.

Die "Ergebnisse der Sanasilva-Waldschadeninventur", Text und Grafiken, wurden an der EAFV entworfen und mit dem Mitherausgeber BFF und dem Verantwortlichen

des EDI, Herrn Moll, besprochen und bereinigt. Anfangs Dezember stellte Herr Bundesrat Egli anlässlich einer Pressekonferenz den Bericht den Medien vor.

Alle Parlamentarier erhalten das Papier als Unterlage für die Sondersession

"Waldsterben", die auf den 4./5. Februar 1985 anberaumt wurde.

Das beherrschende Informationsthema des Jahres 1984 war das Waldsterben. Die Bestrebungen der Oeffentlichkeitsarbeit liefen vor allem darauf hinaus, - den Weg für griffige Massnahmen zur Bekämpfung des Waldsterbens zu ebnen

die Gefährdung der schweizerischen Gebirgswälder und die möglichen Folgen einer Schwächung dieser Flächen hervorzuheben

die schwierige Situation der Waldbesitzer, insbesondere im Gebirge, darzu-stellen

- der Bevölkerung klarzumachen, dass die Zeit für Gegenmassnahmen drängt.

Interessant war, dass das Thema Waldsterben immer wieder von den Medien auf-gegriffen wurde. Mit vielen Medienvertretern konnten etliche Mitarbeiter ein gutes Verhältnis der Zusammenarbeit und des Vertrauens aufbauen. Besonders zu erwähnen sind Anfragen aus dem Ausland: Redaktion "nature", London; Europa-redaktion des "Reader's Digest", Paris; Norddeutscher Rundfunk, Hamburg.

Fast täglich sind Anfragen und Bitten um Unterlagen von Medien, Institutionen und Privaten zu erledigen gewesen.

Merkblätter: Sieben "Merkblätter für den Forstpraktiker" (deutsch und franzö-sisch) wurden im Berichtsjahr herausgegeben. Obgleich sie vor allem für Re-vierförster gedacht sind, bieten sie auch Nichtfachleuten und Medienschaffen-den eine Fülle von Information. Anfragen für Zusendung grösserer Posten kamen aus Frankreich (Strasbourg und Grenoble) und aus Italien (Rom).