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Windows Server-Virtualisierung mit Hyper-V

Mit Windows Server-Virtualisierung (Windows Server Virtualization, WSV) liefert Microsoft eine inte-grierte Lösung zur Virtualisierung. Mit Windows Server 2008, Windows Server Virtualization und Sys-tem Center Virtual Machine Manager (SCVMM) 2007 erreichen Unternehmen eine neue, ganzheitliche Stufe der Virtualisierung, bei der unterschiedliche Produkte Hand in Hand zusammenarbeiten: Dabei ist die Virtualisierung als fester Bestandteil in Windows Server 2008 integriert. Virtuelle Rechner erstel-len Administratoren mit Windows Server Virtualization unter Windows Server 2008 oder mit Virtual Server 2005 R2 unter Windows Server 2003. Mit Hilfe von SCVMM lassen sich diese dann verwalten und mit System Center Operations Manager überwachen. Im Gegensatz zu Virtual Server 2005 R2 bie-tet die Windows Server Virtualisation mit der Hypervisor-Technologie eine direkte Verbindung mit den Virtualisierungsfunktionen der aktuellen AMD- und Intel-Prozessoren. Nach der Installation von

Windows Server-Virtualisierung mit Hyper-V

Hyper-V auf einem Server ist WSV aktiv und kann über eine eigene Verwaltungsoberfläche verwaltet werden. Über diese zentrale Konsole werden virtuelle Maschinen erstellt und überwacht.

Abbildg. 1.20 Die Verwaltung von WSV findet über den Hyper-V-Manager statt

Sie besteht aus einer kleinen hochspezialisierten Softwareschicht, die direkt zwischen der Server-hardware und den virtuellen Maschinen positioniert ist. WSV partitioniert die Hardware-Ressour-cen eines Servers. Dabei können übergeordnete und untergeordnete Partitionen, so genannte Parent-VMs und Child-VMs erstellt werden. Während in der Parent-VM die VMware Worker Pro-zesse, der WMI-Provider und der VM-Dienst laufen, können in den Child-VMs die Anwendungen positioniert werden. Dabei tauscht nur die Parent-VM Informationen mit Windows HyperVisor direkt aus. Untergeordnete Partitionen stellen die Anwendungen im Benutzermodus zur Verfügung, während im Kernelmodus nur die Virtualization Service Clients (VSC) und der Windows Kernel betrieben werden. Dadurch wird neben der Geschwindigkeit natürlich auch die Stabilität der Maschinen gesteigert. Zu weiteren Möglichkeiten gehören die Virtualisierung von Desktops über die Terminaldienste, sowie die Applikationsvirtualisierung, bei der Anwendungen zentral konfiguriert und den Clients dann virtuell zur Verfügung gestellt werden. Für diese Bereiche bietet Microsoft mit neuen Funktionen in den Terminaldiensten von Windows Server 2008 und mit SoftGrid Applica-tion VirtualizaApplica-tion die passenden Lösungen an. Und auch im Bereich der herkömmlichen Server-und Desktop-Virtualisierung mit Virtual Server 2005 R2 SP1 Server-und Virtual PC 2007 stehen entspre-chende Produkte zur Verfügung.

In den aktuellen Prozessoren von AMD und Intel sind bereits Virtualisierungsfunktionen eingebaut.

Sie können aber nur genutzt werden, wenn auf den entsprechenden Servern auch virtuelle Rechner installiert werden, und die Virtualisierungsinfrastruktur diese Funktionen unterstützt. Mit Win-dows Server Virtualization zeigt sich hier eine der Stärken von WinWin-dows Server 2008: Die Lösung unterstützt die neuen AMD- und Intel-Virtualisierungsfunktionen für x64-Server-Prozessoren und setzt diese für den Einsatz voraus. Technologische Basis ist dabei ein HyperVisor, eine 64-Bit-Soft-wareschicht, die zwischen der Hardware und dem Betriebssystem platziert wird und die die Hard-wareressourcen des physischen Windows Server 2008-Systems auf die einzelnen virtuellen Rechner verteilt. Mit ihr ordnen Administratoren die Ressourcen CPU und Arbeitsspeicher den virtuellen Betriebssystemsitzungen exakt zu. WSV verwendet synthetische Gerätetreiber, sodass für I/O-Zugriffe keine Softwareemulation erforderlich ist. Die Geschwindigkeit der virtuellen Maschinen wird durch diese Funktion stark gesteigert. Wie aktuell Virtual Server 2005 R2 wird auch HyperVi-sor künftig Linux oder andere Plattformen, die Intels x86-ProzesHyperVi-sorarchitektur nutzen, als

Gastbe-triebssysteme unterstützen. So ist es beispielsweise möglich, auf einem Windows Server 2008-Host-System mit Windows Server Virtualization einen virtuellen 64-Bit-Server, einen 32-Bit-Server und ein Linux-System parallel zu betreiben. Neben 32-Bit- und 64-Bit-Systemen unterstützt Windows Server Virtualization auch Mehrprozessorsysteme als Gast.

Windows Server Virtualization lässt sich in System Center Virtual Machine Manager integrieren, aber auch in einer eigenständigen Microsoft Management Console (MMC) unter Windows Server 2008 verwalten. Die neuen Server-Funktionen werden auch dadurch optimal verbunden, dass Win-dows Server Virtualization eine Server-Rolle für den Server Core-Betriebsmodus von WinWin-dows Ser-ver 2008 ist. Durch das reduzierte Host-Betriebssystem können Administratoren ihre ganze Auf-merksamkeit den virtuellen Computern widmen. Auch Windows PowerShell, ebenfalls in Windows Server 2008 integriert, enthält Befehle, mit denen Sie virtuelle Server starten und stoppen können.

In der Windows PowerShell lassen sich zudem Skripte zur Automatisierung erstellen. Microsoft ver-besserte auch den Windows Server 2008-Clusterdienst für die Virtualisierung. Er bindet virtuelle Computer und deren Festplatten jetzt optimal in einen Failover-Cluster ein. Fällt zum Beispiel ein physischer Server aus, der mehrere virtuelle Rechner verwaltet, erkennt Windows Server Virtualiza-tion dies und führt eine so genannte Quick MigraVirtualiza-tion durch. Voraussetzung ist, dass die Rechner in einem Speichernetzwerk (SAN) vorhanden sind. Der zweite physische Knoten im Cluster startet die virtuellen Computer, so dass diese den Anwendern sofort wieder zur Verfügung stehen. Diese Funk-tion unterstützt geplante, aber auch ungeplante Ausfälle von Clusterknoten.

System Center Virtual Machine Manager ermöglicht die zentrale Verwaltung und Konfiguration der gesamten virtuellen Infrastruktur: Administratoren können Server in Gruppen zusammenfassen, den Status abrufen und auch die Host-Systeme in der gleichen Konsole überwachen. SCVMM ent-hält außerdem Migrationswerkzeuge, mit denen physische Server oder virtuelle Festplatten von anderen Virtualisierungslösungen zum VHD-Format der Windows Server 2008-Virtualisierung migriert werden können. Vor allem die Migration von physischen zu virtuellen Servern, auch P2V genannt, wurde in SCVMM erheblich verbessert. SCVMM unterstützt darüber hinaus den Schat-tenkopiedienst von Windows Server 2003 beziehungsweise 2008 und eine blockbasierte Übertra-gung der Festplatten, ähnlich wie Imageprogramme von Drittanbietern. Das ermöglicht die Über-führung von physischen Festplatten zu virtuellen Rechnern ohne lange Ausfallzeiten für die Anwender. Um die Auslastung in virtuellen Infrastrukturen zu steuern, verwendet SCVMM Infor-mationen aus System Center Operation Manager. Abhängig vom Ressourcenverbrauch der instal-lierten Anwendungen werden den virtuellen Computern mehr oder weniger Ressourcen auf den physischen Servern zugeteilt. Der Zugriff auf die virtuellen Rechner kann durch eine Active Direc-tory-integrierte Authentifizierung geschützt werden. Neben Windows Server Virtualization unter-stützt SCVMM auch Virtual Server 2005 R2 uneingeschränkt. Durch Gruppierung von virtuellen Servern können Administratoren physische Ressourcen gezielt bestimmten Servern zur Verfügung stellen. Weitere Informationen zum Thema Virtualisierung finden Sie in Kapitel 25.

Zusammenfassung

Wie Sie in diesem Kapitel feststellen konnten, hat Microsoft in Windows Server 2008 zahlreiche Neuerungen integriert, die den produktiven Nutzen des Servers verbessern. In den weiteren Kapi-teln dieses Buches gehen wir ausführlich auf diese Funktionen ein und wie diese im produktiven Netzwerk genutzt werden können. Im nächsten Kapitel widmen wir uns der Installation und Aktua-lisierung auf Windows Server 2008. Auch die Core-Server-Installation und die Aktivierung wird im nächsten Kapitel behandelt.

Kapitel 2

Installation,

Treiberverwaltung und