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Neuinstallation des Servers

Für eine Neuinstallation von Windows Server 2008 legen Sie zunächst die Boot-DVD ein, booten den Server mit dieser DVD und wählen den Start der Installation aus. Anschließend öffnet sich die Installationsoberfläche, die sich ähnlich zu Windows Vista verhält. Wählen Sie die notwendigen Daten aus und klicken Sie auf Weiter, um die Installation fortzusetzen (Abbildung 2.1).

HINWEIS

Neuinstallation des Servers

Abbildg. 2.1 Startfenster der Installation von Windows Server 2008

Die Installation von Windows Server 2008 findet bereits beim Starten in einer grafischen Oberfläche statt, es gibt keinen textorientierten Teil mehr. Die Installation von Windows Server 2008 ist weit weniger aufwändig, als noch unter Windows Server 2003. Es gibt weniger Fenster und es sind weni-ger Eingaben für die Installation erforderlich. Außerdem werden die meisten Eingaben bereits vor Beginn der Installation durchgeführt, sodass der Server während der Installation nicht die ganze Zeit beaufsichtigt werden muss. Sie benötigen für die Installation ein bootfähiges DVD-Laufwerk.

Abbildg. 2.2 Starten der Installation oder auswählen der Computerreparaturoptionen

Auf der nächsten Seite des Assistenten können Sie neben dem Fortführen der Installation die Com-puterreparaturoptionen aufrufen, um eine vorhandene Windows Server 2008-Installation zu reparie-ren. Dazu werden verschiedene Reparaturprogramme zur Verfügung gestellt. Klicken Sie auf die Schaltfläche Jetzt installieren, um die Installation fortzusetzen (Abbildung 2.2).

Klicken Sie auf Computerreparaturoptionen, können Sie entweder eine Eingabeaufforderung starten, um ein bestehendes Betriebssystem zu reparieren, oder Sie können den Arbeitsspeicher des Servers testen.

Abbildg. 2.3 Starten der Systemwiederherstellungsoptionen

Außerdem können Sie ein Image des Servers aus einer Sicherung mit der Funktion Windows Com-plete PC-Wiederherstellung wieder über den Server installieren. Um einen Server neu zu installieren, gehen Sie auf die nächste Seite des Assistenten und geben die Seriennummer ein.

Abbildg. 2.4 Weiterführen der Installation und Eingabe des Produktschlüssels

Neuinstallation des Servers

Es ist nicht notwendig, dass Sie die Bindestriche zwischen den einzelnen Abschnitten abtippen, diese werden automatisch hinzugefügt. Unter Umständen kann es vorkommen, dass der deutsche Tasta-turtreiber noch nicht richtig installiert wurde. In diesem Fall sind die Tasten Y und Z miteinander vertauscht. Wenn in Ihrer Seriennummer diese beiden Zeichen enthalten sind und der Tastaturtrei-ber die Zeichen nicht richtig angibt, wird die Seriennummer nicht üTastaturtrei-bernommen. Verwenden Sie dann einfach die Taste (Z) für das Y und umgekehrt. Neben dem Eingabefeld der Seriennummer wird ein kleines blaues Symbol einer Tastatur angezeigt. Klicken Sie auf das Symbol, öffnen sich eine Bildschirmtastatur und Sie können die Seriennummer auch durch Klicken mit der Maus eingeben.

Sie können noch das Kontrollkästchen Windows automatisch aktivieren, wenn eine Internetverbin-dung besteht aktivieren oder nicht aktivieren, das spielt keine Rolle. Bei den meisten Servern wird nach der Installation ohnehin keine Internetverbindung bestehen, da erst die Netzwerkverbindung eingerichtet werden muss.

Sie müssen aber nicht zwingend eine Seriennummer eingeben und können dadurch auf der nächs-ten Seite des Assisnächs-tennächs-ten festlegen, welche Version von Windows Server 2008 installiert werden soll.

In diesem Fall müssen Sie aber spätestens nach 60 Tagen eine gültige Seriennummer für eine Win-dows Server 2008-Lizenz eintragen. Es besteht aber die Möglichkeit diesen Testzeitraum mit dem Befehl slmgr.vbs -rearm auf bis zu 240 Tage zu verlängern, nachdem die erste Testphase abgelaufen ist, doch dazu später mehr.

Durch diese Funktion haben Sie die Möglichkeit, eine Testumgebung mit einer anderen Windows Server 2008-Lizenz zu testen, also zum Beispiel auch der Enterprise-Edition oder des Webservers.

Die Seriennummer kann jederzeit nachträglich eingetragen werden. Wir zeigen Ihnen diese Vorge-hensweise im Abschnitt »Aktivierung von Windows Server 2008« weiter hinten in diesem Kapitel.

Abbildg. 2.5 Geben Sie keine Seriennummer während der Installation ein, können Sie die Testversion aus allen Editionen auswählen

Haben Sie die Seriennummer eingetragen, gelangen Sie mit Weiter zur nächsten Seite des Setup-Assis-tenten, auf der Sie die Installationsvariante festlegen (Abbildung 2.6). Falls Sie die Server Core-Installa-tion auswählen, erhalten Sie ein Betriebssystem, das bis auf rudimentäre Anzeigen, wie zum Beispiel Task-Manager und Windows Editor (Notepad.exe), komplett ohne grafische Benutzeroberfläche aus-kommt und in der Befehlszeile verwaltet wird. Wir kommen zu den einzelnen Funktionen dieser Neu-heit noch ausführlicher in diesem und den nächsten beiden Kapiteln zu sprechen. Wird diese Variante ausgewählt, findet die gesamte Installation und Konfiguration über die Befehlszeile in einer Eingabe-aufforderung oder von einem Remoteserver aus statt. Mit dieser Version steht Ihnen eine kompakte Servervariante zur Verfügung. Ein Core-Server ermöglicht auf diese Weise den Betrieb von Systemen, die als DHCP- und DNS-Server, Domänencontroller oder Dateiserver konfiguriert sind. Bei Bedarf können noch ausgewählte optionale Features wie Datensicherung, Failover-Cluster, Netzwerklasten-ausgleich usw. zusätzlich installiert werden. In diesen Fällen werden lediglich die für diese Rollen erfor-derlichen Systemdateien auf dem Server installiert, wobei die grafische Benutzeroberfläche nicht dazu zählt. Dieser Ansatz bietet mehrere Vorteile: Da nur sehr wenige Dienste zur Verfügung stehen, redu-ziert sich der Konfigurationsaufwand auf die damit verbundenen Rollen. Des Weiteren gewährt der Core-Modus Hackern und Viren nur minimale Angriffsflächen, was potenzielle Sicherheitsrisiken ebenfalls deutlich verringern kann. Installieren Sie die Core-Variante des Servers, stehen allerdings nicht alle Rollen nach der Installation zur Verfügung (siehe Kapitel 3 und Kapitel 4). Ein Core-Server wird über die Befehlszeile verwaltet und unterstützt nur folgende Serverrollen:

Dateiserver siehe die Kapitel 3, 4 und 6 쐍 Druckserver siehe die Kapitel 3, 4 und 6

Streaming Media Services http://technet2.microsoft.com/windowsserver2008/en/servermanager/

streamingmediaservices.mspx

Domänencontroller siehe die Kapitel 3, 4 und 8

Active Directory Lightweight Directory Services AD LDS, unter Windows Server 2003 ADAM genannt, siehe Kapitel 17

DNS-Server siehe Kapitel 3, 4 und 11 쐍 DHCP-Server siehe Kapitel 3, 4 und 11 쐍 Windows Server Virtualization (WSV)

Ein Core-Server verfügt über keine grafische Oberfläche, keine Shell, keine Media-Funktionen, keinerlei Zusatzkomponenten, außer den notwendigen Serverdiensten. Die Anmeldemaske sieht allerdings iden-tisch aus, Sie müssen sich nach der Installation über die Tastenkombination (Strg)+ (Alt)+(Entf) anmelden. Sobald Sie sich angemeldet haben, sehen Sie nur eine Befehlszeile. Zur Bearbeitung des Servers können Sie den Windows Editor (Notepad.exe) öffnen, aber zum Beispiel keinen Windows-Explorer oder Internet Windows-Explorer und keinen Registrierungseditor (Regedit.exe). Durch diese Funktion können die beschriebenen Standardfunktionen von Windows Server 2008 betrieben werden, ohne dass der Server durch unwichtige Komponenten belastet oder kompromittiert werden kann.

Über den Befehl setup /unattend:<Pfad>\unattend.xml können Sie auch einen Core-Server unbeaufsichtigt installieren. Eine unattend.xml-Datei erstellen Sie mit dem Windows System Image Manager aus dem Windows Automated Installation Kit (WAIK). Mehr zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 16. Sie können das WAIK kostenlos von der Internetseite http://

www.microsoft.com/downloads/details.aspx?familyid=94BB6E34-D890-4932-81A5-5B50C657DE 08&displaylang=de herunterladen. Speziell für Windows Server 2008 und Windows Vista SP1 gibt es eine neue Version des WAIK.

TIPP

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Abbildg. 2.6 Auswahl der zu installierenden Edition, wenn eine Seriennummer eingegeben wird

Neben der eingeschränkten Möglichkeit der Rolleninstallation, können auf einem Core-Server auch nicht alle Funktionen installiert werden. Ein Core-Server unterstützt nur folgende Funktionen, die nachträglich installiert werden können (siehe die Kapitel 3 und 4):

쐍 Backup

쐍 BitLocker Drive Encryption 쐍 Failover Clustering 쐍 Multipath IO

쐍 Network Load Balancing 쐍 Removable Storage

쐍 Simple Network Management Protocol (SNMP) 쐍 Subsystem for UNIX-based applications 쐍 Telnet client

쐍 Windows Internet Name Service (WINS)

Es gibt keine Möglichkeit von einem Core-Server zu einem normalen Windows Server 2008 zu aktualisieren. Der umgekehrte Weg ist ebenfalls nicht möglich. Es muss immer neu installiert werden.

Auch die Aktualisierung von Windows Server 2003 zu einem Windows Server 2008-Core-Server ist nicht möglich.

Die Anbindung eines Core-Servers an den System Center Configuration Manager 2007 (Nachfolger des Systems Management Server 2003), ist genauso möglich, wie die Anbindung an den Microsoft System Center Operations Manager 2007 über die jeweiligen Agenten der Server, damit der Server überwacht werden kann.

HINWEIS

Nachdem Sie ausgewählt haben, ob Sie eine Vollinstallation oder nur die Core-Version installieren wollen, gelangen Sie mit Weiter zur nächsten Seite des Assistenten. Hier bestätigen Sie die Lizenzbe-dingungen (Abbildung 2.7).

Abbildg. 2.7 Bestätigen der Lizenzbedingungen

Nachdem Sie die Lizenzbedingungen bestätigt haben, gelangen Sie mit Weiter zur nächsten Seite des Assistenten. Hier wählen Sie aus, ob Sie einen Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 aktualisieren wollen, oder ob Sie eine Neuinstallation durchführen (Abbildung 2.8). Wollen Sie eine Neuinstallation durchführen, klicken Sie auf Benutzerdefiniert (erweitert). Durch diese Auswahl haben Sie auch die Möglichkeit, erweiterte Einstellungen für die Partitionierung durchzuführen. Die Upgrade-Option steht nur dann zur Verfügung, wenn Sie das Setup-Programm aus jener Windows-Installation heraus starten, die Sie aktualisieren wollen. Booten Sie das Windows Server 2008-Instal-lationsprogramm von DVD, können Sie nur die Option Benutzerdefiniert auswählen.

Nachdem Sie die Installationsart ausgewählt haben, gelangen Sie zum nächsten Fenster der Installa-tionsoberfläche (Abbildung 2.9). Hier wählen Sie die Partition aus, auf der Windows Server 2008 installiert werden soll. In diesem Fenster können Sie auch zusätzliche Treiber laden, wenn die Cont-roller für die Festplatten nicht erkannt werden. Im Gegensatz zu Windows Server 2003 benötigen Sie diese Treiber nicht mehr in Diskettenform, sondern können diese direkt per CD/DVD oder USB-Stick in die Installation einbinden. Klicken Sie dazu auf den Link Treiber laden.

Neuinstallation des Servers

Abbildg. 2.8 Auswählen der Installationsart

Abbildg. 2.9 Auswählen der Partition für die Installation

Wollen Sie die Partitionierung ändern oder eine Partition zunächst löschen, klicken Sie auf Lauf-werkoptionen (erweitert). In diesem Fall erscheinen weitere Menüs. Mit diesen neuen Optionen kön-nen Sie bequem Partitiokön-nen auf Ihren Laufwerken erstellen, Partitiokön-nen löschen und bestehende Partitionen auf zusätzlichen Festplattenplatz erweitern (Abbildung 2.10).

Abbildg. 2.10 Konfigurieren von Partitionen

Anschließend beginnt die Installation. Diese ist wie bei Windows Vista Image-basiert und kann so deutlich schneller durchgeführt werden, als noch die Installation von Windows Server 2003. Abhän-gig von der Leistung des Rechners startet die Installationsroutine den Server nach 10 bis 20 Minuten automatisch neu. Sie müssen keine Eingaben machen und keine Taste drücken. Sollten Sie verse-hentlich eine Taste gedrückt haben und die Installation startet wieder von der DVD, schalten Sie den Rechner aus und starten Sie ihn erneut. Der Computer bootet und es wird ein Fenster geöffnet, über das Sie informiert werden, dass der Rechner für den ersten Start von Windows vorbereitet wird. Las-sen Sie den Rechner am besten ungestört weiterarbeiten. Es kann sein, dass der Bildschirm während der Installation der Monitor- und Grafikkartentreiber ein paar Mal flackert oder schwarz wird. Dies ist normal und muss Sie nicht beunruhigen.

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Abbildg. 2.11 Die Installation von Windows Server 2008 läuft Image-basiert ab und ist schnell abgeschlossen

Nach der Installation muss zunächst ein Kennwort für den Administrator festgelegt werden. Erst dann ist eine Anmeldung möglich. Bestätigen Sie die Meldung.

Abbildg. 2.12 Nach der Installation muss zunächst ein Kennwort für das lokale Administratorkonto festgelegt werden

Legen Sie ein Kennwort für den Administrator fest, damit die erste Anmeldung erfolgen kann. Stan-dardmäßig sind bereits die Komplexitätsvoraussetzungen für Kennwörter aktiviert und müssen beachtet werden. Im Kennwort sollten daher auch Zeichen und Zahlen berücksichtigt werden. Sie werden daraufhin angemeldet und können mit den ersten Schritten zur Serverkonfiguration begin-nen.