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Festplattenverwaltung in der Befehlszeile mit DiskPart

Mit dem Befehlszeilenprogramm DiskPart können Sie Partitionen auch in der Eingabeaufforderung verwalten. Mithilfe dieses Programms können Speichermedien (Datenträger, Partitionen oder Volu-mes) via Remotesitzung, Skripts oder Befehlszeile verwaltet werden. Es sollte nur von Experten ver-wendet werden, da die Möglichkeit einer Fehlkonfiguration und des dadurch eventuell entstehen-den Systemausfalls oder Datenverlustes groß ist. Um Befehle mit DiskPart auszuführen, müssen die

Befehlszeilen-Tools für die Verwaltung von Dateiservern

entsprechenden Objekte vorher mit einem so genannten Fokus versehen werden. Dies bedeutet, ein gewünschtes Objekt muss vorher aufgelistet und ausgewählt werden. Ist das Objekt ausgewählt, werden alle eingegebenen Befehle darauf angewandt. Mithilfe der Befehle list disk, list partition und list volume werden verfügbare Objekte aufgelistet und die Nummer oder der Laufwerkbuchstaben des Objekts ermittelt. Die Befehle list disk und list volume zeigen alle Datenträger und Volumes auf dem Computer an, list partition jedoch nur Partitionen auf dem Datenträger, der den Fokus hat.

Abbildg. 5.16 Anzeigen und Verwalten der eingebauten Festplatten mit diskpart.exe

Ein Objekt wird anhand der Nummer oder des Laufwerkbuchstabens ausgewählt, zum Beispiel:

Datenträger 0, Partition 1, Volume 3 oder Volume C. Haben Sie ein Objekt ausgewählt, verbleibt der Fokus darauf, bis ein anderes Objekt ausgewählt wird. Wenn der Fokus beispielsweise auf Datenträger 0 festgelegt ist und Sie Volume 1 auf Datenträger 1 auswählen, wechselt der Fokus von Datenträger 0 zu Datenträger 1, Volume 1. Wird eine neue Partition angelegt, wird der Fokus automatisch gewech-selt. Sie können nur einer Partition auf dem ausgewählten Datenträger den Fokus geben. Verfügt eine Partition über den Fokus, besitzt das gegebenenfalls zugehörige Volume ebenfalls den Fokus. Verfügt ein Volume über den Fokus, verfügen der zugehörige Datenträger und die zugehörigen Partitionen ebenfalls über den Fokus, wenn das Volume einer bestimmten Partition zugeordnet ist.

Befehlssyntax von DiskPart

Über die Eingabe von help in der Befehlszeile werden Ihnen alle Optionen von DiskPart angezeigt.

Im Knowledge Base-Artikel auf der Internetseite http://support.microsoft.com/kb/300415/de finden Sie eine ausführliche Anleitung für Windows XP, die auch für Windows Server 2008 gilt. Häufig werden vor allem die nachfolgenden Optionen verwendet:

assign Weist einen Laufwerkbuchstaben zu. Gibt man keinen Laufwerkbuchstaben oder Bereitstellungspunkt an, wird der nächste verfügbare Laufwerkbuchstabe zugewiesen.

convert basic Konvertiert einen leeren dynamischen Datenträger in einen Basisdatenträger 쐍 convert dynamic Konvertiert einen Basisdatenträger in einen dynamischen Datenträger. Alle

auf dem Datenträger vorhandenen Partitionen werden in einfache Volumes konvertiert.

create volume simple Erstellt ein einfaches Volume. Nachdem Sie das Volume erstellt haben, wechselt der Fokus automatisch zum neuen Volume.

create volume stripe Erstellt ein Stripeset mit mindestens zwei angegebenen dynamischen Datenträgern. Nachdem das Volume erstellt wurde, wird der Fokus automatisch an das neue Volume übergeben.

delete disk Löscht einen fehlenden dynamischen Datenträger aus der Datenträgerliste 쐍 delete partition Löscht auf einem Basisdatenträger die Partition, die über den Fokus verfügt.

Es ist nicht möglich, die Systempartition, die Startpartition oder eine Partition zu löschen, die die aktive Auslagerungsdatei oder ein Absturzabbild (Speicherabbild) enthält.

delete volume Löscht das ausgewählte Volume. Es ist nicht möglich, die System- oder die Startpartition oder ein Volume zu löschen, das die aktive Auslagerungsdatei oder ein Speicher-abbild enthält.

detail disk Zeigt die Eigenschaften des ausgewählten Datenträgers und der Volumes auf die-sem Datenträger an

detail partition Zeigt die Eigenschaften der ausgewählten Partition an

detail volume Zeigt die Datenträger an, auf denen sich das aktuelle Volume befindet 쐍 exit Beendet DiskPart

extend Erweitert das Volume, das über den Fokus verfügt, auf den nachfolgenden, nicht reser-vierten Speicherplatz. Wenn die Partition zuvor mit dem NTFS-Dateisystem formatiert wurde, wird das Dateisystem automatisch erweitert, um die größere Partition zu belegen. Ein Datenver-lust tritt nicht auf. Wenn die Partition zuvor mit einem anderen als dem NTFS-Dateisystem for-matiert wurde, schlägt der Befehl fehl, und an der Partition wird keine Änderung vorgenom-men. Es ist nicht möglich, die aktuellen System- oder Startpartitionen zu erweitern.

list disk Zeigt eine Liste mit Datenträgern und Informationen zu den Datenträgern an 쐍 list partition Zeigt die Partitionen an, die in der Partitionstabelle des aktuellen Datenträgers

aufgelistet sind

list volume Zeigt eine Liste der Basisvolumes und dynamischen Volumes auf allen Datenträ-gern an

remove Entfernt einen Laufwerkbuchstaben oder einen Bereitstellungspunkt von dem Volume, das über den Fokus verfügt. Wurde kein Laufwerkbuchstabe oder Bereitstellungspunkt angegeben, entfernt DiskPart den ersten Laufwerkbuchstaben oder Bereitstellungspunkt, der gefunden wird. Mithilfe des Befehls remove können Sie den Laufwerkbuchstaben ändern, der einem austauschbaren Datenträger zugeordnet ist.

rescan Sucht nach neuen Datenträgern, die eventuell zum Computer hinzugefügt wurden 쐍 select disk Wählt den angegebenen Datenträger aus und verlagert den Fokus auf den

Daten-träger

select partition Wählt die angegebene Partition aus und verlagert den Fokus auf die Partition.

Wurde keine Partition angegeben, wird durch select die Partition aufgeführt, die momentan über den Fokus verfügt. Man kann die Partition anhand ihrer Nummer angeben. Mithilfe des Befehls list partition können Sie die Nummern aller Partitionen auf dem aktuellen Datenträger anzeigen. Bevor Sie eine Partition auswählen können, müssen Sie zuerst einen Datenträger mit-hilfe des Befehls select disk auswählen.

Befehlszeilen-Tools für die Verwaltung von Dateiservern

Bei Verwendung des Befehls DiskPart als Teil eines Skripts wird empfohlen, alle DiskPart-Vorgänge zusammen als Teil eines einzigen DiskPart-Skripts zu vervollständigen. Man kann aufeinander fol-gende DiskPart-Skripts ausführen, sollte aber zwischen den Skriptausführungen mindestens 15 Sekun-den verstreichen lassen, bevor man Sekun-den DiskPart-Befehl erneut ausführt, damit jedes Skript vollständig beendet wird. Andernfalls schlägt das nachfolgende Skript fehl. Zwischen den aufeinander folgenden DiskPart-Skripts lässt sich eine Pause einfügen, indem der Befehl Sleep (aus dem Windows Server 2003 Ressource Kit, welches kostenlos bei www.microsoft.de heruntergeladen werden kann) zur Batchdatei zusammen mit den DiskPart-Skripts hinzufügt wird. Um ein DiskPart-Skript aufzurufen, tippen Sie in der Eingabeaufforderung Folgendes ein: diskpart /s <Skriptname.txt>, wobei Skriptname.txt der Name der Textdatei ist, die das Skript enthält. Um die Skriptausgabe von DiskPart in eine Datei umzuleiten, tippen Sie in der Eingabeaufforderung Folgendes ein: diskpart /s Skriptname.txt > Protokolldatei.txt.

Dabei ist Protokolldatei.txt der Name der Textdatei, in die die Ausgabe von DiskPart geschrieben wird.

Wenn DiskPart gestartet wird, werden die DiskPart-Version und der Computername an der Eingabe-aufforderung angezeigt. Wenn DiskPart beim Versuch, einen Skripttask auszuführen, einen Fehler ermittelt, beendet DiskPart die Verarbeitung des Skripts und zeigt einen Fehlercode an:

0 Es sind keine Fehler aufgetreten. Das gesamte Skript wurde ohne Fehler ausgeführt.

1 Es ist eine schwerwiegende Ausnahme aufgetreten. Möglicherweise liegt ein ernstes Problem vor.

2 Die für einen DiskPart-Befehl angegebenen Parameter waren falsch.

3 DiskPart konnte die angegebene Skript- oder Ausgabedatei nicht öffnen.

4 Einer der von DiskPart verwendeten Dienste hat einen Fehler zurückgegeben.

5 Es liegt ein Befehlssyntaxfehler vor. Das Skript ist fehlgeschlagen, da ein Objekt nicht nungsgemäß ausgewählt wurde oder nicht mit diesem Befehl verwendet werden kann.

Um die aktuelle Festplatten-Konfiguration Ihres PCs anzuzeigen, öffnen Sie zunächst mit Start/Aus-führen/cmd eine Eingabeaufforderung. Geben Sie als Nächstes diskpart ein, um die Konsole für die Verwaltung von Partitionen aufzurufen. Mit dem Befehl list disk werden die eingebauten Festplatten angezeigt.

Erstellen von virtuellen Laufwerken mit Subst.exe

Auch unter Windows Server 2008 besteht die Möglichkeit, ein beliebiges Verzeichnis als virtuelles Laufwerk zu definieren. Dieses Laufwerk wird dargestellt wie alle anderen Laufwerke auch, verweist aber auf das Verzeichnis, das Sie konfiguriert haben. Diese Virtualisierung von Laufwerken wird mit dem Befehl Subst.exe in der Befehlszeile durchgeführt. Durch das Festlegen von Verzeichnissen als virtuelles Laufwerk können Sie sich so manche Klickorgie sparen, da verschachtelte und häufig ver-wendete Verzeichnisse als Laufwerk angezeigt werden. Wenn Sie in der Befehlszeile nur subst einge-ben, werden Ihnen alle virtuellen Laufwerke angezeigt. Sie können beliebig viele virtuelle Laufwerke mit subst.exe erstellen. Die Syntax zur Erstellung eines virtuellen Laufwerks ist:

Subst <Laufwerksbuchstabe>: <Pfad zum Verzeichnis>

Wenn Sie zum Beispiel das Verzeichnis c:\windows\system32 als virtuelles Laufwerk X: darstellen wollen, geben Sie in der Befehlszeile subst x: c:\windows\system32 ein. Mit der Option subst <Lauf-werk>: /d können Sie erstellte virtuelle Laufwerke auch wieder löschen lassen.

Anzeigen der geöffneten Dateien in der Befehlszeile – Openfiles.exe

Mit dem Befehlszeilenprogramm Openfiles.exe können Administratoren Dateien und Ordner, die auf einem System geöffnet wurden, auflisten bzw. trennen. Vor jedem Dateinamen sehen Sie eine ID und den Namen des jeweiligen Benutzers. Greifen mehrere Benutzer gleichzeitig auf eine Datei zu, zeigt Openfiles diese Datei unter zwei unterschiedlichen ID-Kennungen entsprechend zwei Mal an.

Damit geöffnete Dateien angezeigt werden, müssen Sie zunächst das Systemflag maintain objects list aktivieren. Mit dem Befehl openfiles /local on wird das Systemflag eingeschaltet. Der Befehl openfiles /local off schaltet ihn aus.

Abbildg. 5.17 Aktivieren des Systemflags maintain object list

Erst nach der Aktivierung dieses Flags werden mit Openfiles.exe geöffnete Dateien angezeigt. Nach-dem Sie das Flag gesetzt haben, müssen Sie den Server neu starten. Wenn Sie nach Nach-dem Neustart in der Befehlszeile openfiles eingeben, werden die geöffneten Dateien angezeigt. Möchten Sie feststel-len, welche Dateien auf einem Datenträger geöffnet sind, empfiehlt sich der Befehl openfiles | find /i

"z:", wobei z: der Laufwerks-Buchstabe des Laufwerks ist. Wenn Sie noch offene Dateien auf Ihrem System vorfinden und diese schließen möchten, verwenden, Sie den Befehl openfiles /disconnect /id

<id> oder openfiles /disconnect /a <Benutzer>. Als <id> wird die von Openfiles mitgeteilte ID einge-tragen, als <Benutzer> die mitgeteilte Nutzerkennung.

Weitere Befehlszeilen-Tools für die