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Konfigurieren von Laufwerken

Sobald die Datenträger eingerichtet sind, können auf diesen logische Laufwerke eingerichtet wer-den. Es empfiehlt sich, zunächst alle Festplatten auf dynamische Datenträger umzustellen und erst im Anschluss zusätzliche Laufwerke einzurichten, vor allem, wenn Sie erweiterte Datenträger einset-zen. Wenn Sie pro Laufwerk einen einzelnen Datenträger erstellen wollen, ist es nicht notwendig, eine Konvertierung durchzuführen. Solche logischen Laufwerke, bei Windows Server 2008 auch als

Konfigurieren von Laufwerken

Datenträger bezeichnet, werden mit dem Befehl Neues einfaches Volume angelegt (Abbildung 5.5).

Dazu muss entweder ein freier Bereich auf einem Datenträger oder die Festplatte, auf der das neue logische Laufwerk erstellt werden soll, mit der rechten Maustaste angeklickt werden. Klicken Sie mit der rechten Maustaste allerdings direkt auf den Datenträger und nicht auf einen freien Bereich, wird Ihnen die Option Neues einfaches Volume nicht angezeigt, sondern nur die erweiterten Optionen wie zum Beispiel Neues übergreifendes Volume und Neues Stripesetvolume.

Abbildg. 5.5 Erstellen von neuen Volumes unter Windows Server 2008

Ein einfaches Volume hält Daten nur auf einer physischen Festplatte.

Ein übergreifendes Volume erstreckt sich über mehrere physische Festplatten. Die Daten darauf werden fortlaufend gespeichert. Wenn der konfigurierte Speicherplatz auf dem ersten physischen Datenträger voll ist, werden weitere Informationen auf dem nächsten konfigurierten Datenträger gespeichert. Dieser Ansatz macht nur Sinn, wenn sehr große logische Datenträger benötigt wer-den, die größer als die vorhandenen physischen Datenträger sind. Er könnte genutzt werwer-den, wenn die Spiegelung oder RAID der verwendeten Datenträger über die Hardware erfolgt.

Ein Stripesetvolume geht einen Schritt weiter. Bei dieser Variante sind mehrere physische Fest-platten beteiligt. Auf jeder dieser FestFest-platten wird der gleiche Speicherplatz belegt. Die Daten werden in Blöcken von 64 KB zunächst auf der ersten Festplatte, der zweiten und so weiter gespeichert. Wenn eine Datei nur 8 KB groß ist, wird trotzdem ein 64 KB-Block verwendet, die restlichen 56 KB sind dann verschwendet, da diese nicht von anderen Dateien verwendet werden können. Sie werden also über die Festplatten verteilt. Dieser Ansatz bietet keine Fehlertoleranz.

Durch die Verteilung der Informationen über mehrere Festplatten wird eine deutlich verbesserte Performance erreicht, allerdings sind die Daten auf dem Datenträger verloren, wenn einer der physischen Datenträger ausfällt.

Eine fehlertolerante Variante davon ist das RAID 5-Volume. Dabei werden ebenfalls mindestens drei und bis zu 32 Festplatten verwendet. Dazu muss auf allen physischen Datenträgern gleich viel Platz belegt werden. Wenn drei Festplatten verwendet werden, werden auf die 64 KB-Blöcke der ersten und zweiten Platte Daten geschrieben und auf der dritten Platte Paritätsinformatio-nen, mit denen sich die Daten im Fehlerfall wiederherstellen lassen. Die nächsten Blöcke von Daten werden auf die zweite und dritte Festplatte geschrieben, während die Paritätsinformatio-nen auf die erste Festplatte gelegt werden. Dieser Ansatz bietet ein Optimum an Fehlertoleranz und gute Performance bei vergleichsweise geringem Verlust an Plattenplatz. Bei einem RAID 5-System mit drei Datenträgern werden 33 % des Plattenplatzes für die Informationen zur Wie-derherstellung verwendet, bei fünf Festplatten sind es sogar nur noch 20 %. Allerdings sind RAID-Systeme als Softwarelösung nur eingeschränkt sinnvoll, da sie zum einen keine optimale Performance bieten, da die Paritätsinformationen nicht von einem dedizierten Prozessor

berechnet werden und weil sie zum anderen kein Hot-Swap unterstützen. Hot-Swap bezeichnet den Wechsel von Festplatten im laufenden Betrieb. Es wird daher empfohlen, auf Hardware-Lösungen für RAID-Systeme auszuweichen.

쐍 Schließlich gibt es noch die Plattenspiegelung. Dort werden alle Informationen auf zwei Fest-platten geschrieben. Von gespiegelten FestFest-platten kann auch gebootet werden. Dieser Ansatz lässt sich bei einer reinen Softwarelösung sinnvoll realisieren, weil das System selbst dadurch kaum belastet wird.

Falls ein Datenträger erzeugt wird, der sich über mehr als eine physische Festplatte erstreckt, müssen bei der Definition des Datenträgertyps im nächsten Schritt die Festplatten ausgewählt werden, die beteiligt werden sollen (Abbildung 5.6).

Abbildg. 5.6 Auswählen der physischen Datenträger für das übergreifende Volume

Der nächste generell erfolgende Schritt ist die Zuordnung von Laufwerksbuchstaben und -pfaden.

Dieser Schritt kann jederzeit später über den Befehl Laufwerksbuchstaben und -pfad ändern im Kon-textmenü des entsprechenden Laufwerks durchgeführt werden. Hier finden sich drei Optionen (Abbildung 5.7):

쐍 Dem Laufwerk kann ein Laufwerksbuchstabe fest zugeordnet werden.

쐍 Das Laufwerk kann in einem leeren Ordner eines NTFS-Systems bereitgestellt werden. Damit können bestehende Datenträger erweitert werden. Diese Erweiterung kann im laufenden Betrieb erfolgen und ist sinnvoll, wenn neue Verzeichnisstrukturen geschaffen werden müssen, die viel Platz erfordern werden. Dem Laufwerk wird kein eigener Laufwerks-Buchstabe zugewiesen, sondern Sie können ein bestimmtes Verzeichnis auswählen, dass auf einem bereits konfigurier-ten Laufwerk liegt. Werden Dakonfigurier-ten in diesem Verzeichnis gespeichert, lagert Windows diese Daten auf den neuen Datenträger aus.

쐍 Es kann auch auf die Zuordnung von Laufwerkbuchstaben verzichtet werden. Dieses Laufwerk kann dazu verwendet werden, um von einem Ordner einer Festplatte auf einen Ordner einer anderen Festplatte zu gelangen. Dafür können sowohl der Windows-Explorer als auch der Befehl

Konfigurieren von Laufwerken

cd in der Befehlszeile verwendet werden. Dieser Befehl stammt noch aus der DOS-Zeit und ermöglicht das Wechseln zwischen Verzeichnissen in der Befehlszeile. Die ausführliche Syntax erfahren Sie, wenn Sie in der Befehlszeile cd /? eingeben.

Die letzten Festlegungen betreffen die Formatierung des Datenträgers. Der Datenträger kann forma-tiert werden, wobei grundsätzlich das NTFS-Dateisystem als Datenträger verwendet werden sollte (Abbildung 5.7).

Abbildg. 5.7 Festlegen des Laufwerksbuchstabens für das neue Volume

Um Speicherplatz zu sparen, lassen sich Dateien auf NTFS-Laufwerken komprimieren. Diese Kom-primierung erfolgt für den Benutzer völlig transparent. Er muss keine zusätzlichen Programme ver-wenden und arbeitet mit den Dateien genauso wie mit allen anderen auf dem Laufwerk. Beachten Sie bei der Verwendung der Komprimierung, dass dies zu Lasten der Performance des Servers geht, da dieser die Komprimierung und Dekomprimierung der Dateien übernimmt, sobald ein Benutzer darauf zugreift. Die Komprimierung kann jedoch ohne weiteres für spezielle Archivierungsordner sinnvoll sein. In Zeiten, in denen normalerweise genügend Speicherplatz zur Verfügung steht, sollte die Komprimierung nur für Archivdateien verwendet werden, die ansonsten Speicherplatz ver-schwenden würden. Sie können auf einem NTFS-Datenträger einzelne Ordner oder Dateien kom-primieren, während andere Ordner unkomprimiert bleiben. Die Komprimierung können Sie in den Eigenschaften eines Ordners auswählen. Komprimierte Ordner werden durch eine blaue Farbe der Beschriftung gekennzeichnet. Im Regelfall kann bei der Formatierung die Standardzuordnungsein-heit belassen werden. Diese wird in Abhängigkeit von der Größe des Laufwerks gesetzt und ist damit in den meisten Situationen korrekt gewählt. Nur wenn feststeht, dass ausschließlich mit sehr großen Dateien gearbeitet wird, macht es Sinn, einen höheren Wert manuell zu setzen.

Über die Befehle im Kontextmenü von Datenträgern können noch weitere Funktionen ausgeführt werden.

Abbildg. 5.8 Kontextmenü mit weiteren Optionen für Datenträger

쐍 Datenträger können erstmals oder erneut formatiert werden. Bei der Formatierung gehen alle vorhandenen Daten verloren.

쐍 Datenträger können erweitert werden. Damit kann bei dynamischen Datenträgern im laufenden Betrieb weiterer, nicht konfigurierter Platz hinzugefügt werden. Die Erweiterung eines Datenträ-gers kann dabei auf andere physische Festplatten erfolgen. Damit wird ein übergreifender Datenträger erzeugt. Diese Vorgehensweise ist sinnvoll, wenn mehr Platz in einer bestehenden Verzeichnisstruktur benötigt wird und diese nicht umgestellt werden soll.

쐍 Datenträger können verkleinert werden. Nicht verwendeter Speicherplatz wird in diesem Fall freigegeben.

쐍 Für Datenträger kann die Spiegelung eingerichtet werden, was bereits bei der Erstellung möglich war.