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Was ist Lärm?

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 179-185)

Inhalt:

Definition von Lärm, Subjektivität der Lärmwahrnehmung, Gefährdung durch Lärm

Materialien und Medien:

Versuch 27: Schallaufnahmen (2 tragbare Aufnahmegeräte)

M 1: Audio-Dateien Nr. 16: „Trompetenübung“, S. 67, 18: „Gesangs-übung“, S. 67, 22: „Verkehrslärm ohne Schallschutzwand“, S. 68, 38 bis 42: „Kompressor“, „Schmiedehammer mit Stanze“, „Plast-zerkleinerungsmaschine“, „Kantenfräse“, „Flaschenabfüllanlage“, S. 69 und CD-Player

Zeitrahmen:

Ca. 1 Unterrichtsstunde

Vorschlag für die Unterrichtsgestaltung:

Lärmaufnahmen

In Vorbereitung für den Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler etwa acht Tage vorher die Aufgabe allein oder zu zweit mit Aufnahmegeräten für den Versuch 27: „Schallaufnahmen“ anzufertigen. Dabei ist sicherzustellen, dass genügend Aufnahmegeräte organisiert werden können, da viele MP3-Player noch kein Mikrofon besitzen oder nur schlechte Aufnahmen zulassen.

Auswertung der „Lärmaufnahmen“

Zu Beginn schreibt die Lehrkraft ein Tabellenraster an die Tafel und fordert die Schülerinnen und Schüler auf dieses für die Auswertung der „Schallaufnahmen“

zu übernehmen, z.B.:

Lfd. Nr. Beispiel Lärm Kein Lärm

1 Bohrmaschine X

Die Schülerinnen und Schüler sollen Schallereignisse aufnehmen, von denen ein Teil typisch für Lärm ist. Ihre Tonaufnahmen hören sie anschließend ab und suchen einen besonders geeigneten Ausschnitt mit einer Spieldauer von ca. einer halben Minute heraus. Die Lehr-kraft sollte selbst einige Aufnahmen parat haben, falls die der Schülerinnen und Schüler nicht ausreichen oder nicht typisch genug sind (hierzu bieten sich die Audio-Dateien Nr.

16: „Trompetenübung“, 18: „Gesangsübung“, S. 67, 22: „Verkehrslärm ohne Schallschutz-wand“, S. 68, 38 bis 42: „Kompressor“, „Schmiedehammer mit Stanze“, „Plastzerkleine-rungsmaschine“, „Kantenfräse“, „Flaschenabfüllanlage“, S. 69, an).

BA USTEINE B 12

Danach werden die ausgewählten Ausschnitte der Klasse vorgespielt. Vor dem Abspielen jedes Ausschnitts wird dieser benannt und die Benennung wird auf der Tafel angeschrieben. Die Beispiele werten die Schülerinnen und Schüler zunächst für sich aus und tragen die Bewertung unter „Lärm“ bzw. „Kein Lärm“ in ihre Tabelle ein.

Es ist nicht sinnvoll, etwa wegen der Zeitersparnis, nur einige Aufnahmen vor-spielen zu lassen. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler und die Unter-schiedlichkeit der Wahrnehmungen machen es nötig und den Schülerinnen und Schülern Spaß, eine größeren Anzahl ausgewählter Beispiele vorzuspielen. Um Zeit zu sparen sollten die Aufnahmegeräte vorher eingesammelt werden und möglichst zwei Geräte zum wechselseitigen Abspielen vorhanden sein. Falls nötig, spielt die Lehrkraft eigene Aufnahmen (oder von der CD) vor.

Bei der anschließenden Auswertung wird unter jeder Ziffer in die Tabelle an der Tafel eingetragen, wie viele Schülerinnen und Schüler die jeweilige Aufnahme als

„Lärm“ bzw. „Kein Lärm“ bewertet haben.

Wie die Erprobungen gezeigt haben, sind die Bewertungen sehr unterschiedlich (ergänzend M 33: „Fragen zum Lärm“, S. 212). Das führt zu der Frage: Was ist Lärm?

Einfache Definitionen von Lärm: Lärm ist negativ bewerteter Schall

Die Antworten der Schülerinnen und Schüler aus den Erprobungen zeigen, dass es keine einheitliche Meinung gibt. Dies gilt auch für die Bewertungsmaßstäbe, die individuell ausgerichtet sind und daher z.T. erheblich schwanken. Einige Schü-lerinnen und Schüler verweisen z.B. auf die Lautstärke, andere auf die Dauer der Beschallung. Besonders wichtig ist die Art des Schalls (z.B. Impuls, Rhythmus, Monotonie, Tonhöhe). Ebenso wichtig ist auch die aktuelle Tätigkeit der Person, während der der Schall einwirkt.

Trotz aller Unterschiedlichkeiten in der Bewertung der Aufnahmen werden alle Schülerinnen und Schüler Beispiele für Lärm finden. Im Unterrichtsgespräch ergibt sich, daraus dass sie bei der Beschreibung dessen, was für sie Lärm ist, negative Charakterisierungen verwenden, was zu der einfachen Definition von Lärm führt (s.a. Versuch 24: „Belästigung durch Lärm“, S. 172):

Lärm ist negativ bewerteter Schall

Diese Aussage wird unter die Tabelle geschrieben und von den Schülerinnen und Schülern übernommen.

BA USTEINE

BAUSTEIN 13

Lärm stört

Inhalt:

Konzentrationsfähigkeit und Lernerfolg während des Hörens von Musik, erste erweiterte Definition von Lärm: Lärm ist negativ bewerteter Schall, der stört.

Materialien und Medien:

Versuch 28: Konzentrationsfähigkeit bei Musik (M 28.1 - 28.3: Testbogen des Konzentrationstests, Audio-Datei Nr. 20: „Klaviersonate professionell gespielt“, S. 67, weitere CDs oder MP3- Files, z.B. Pop- oder Rock-Musik, Chopin o.Ä. und Player)

Versuch 29: Beeinflussung des Lernerfolgs durch Musik (Fingerlabyrinthe, Audio-Datei Nr. 20: „Klaviersonate professionell gespielt“, S. 67, weitere CDs oder MP3-Files, z.B. Pop- oder Rock-Musik, Chopin o.Ä. und Player)

Zeitrahmen:

Dieser Baustein muss in mehreren Stunden unterrichtet werden. Die Experi-mente erstrecken sich über drei Wochen, s.u., innerhalb derer jedoch Zeit für andere Unterrichtsvorhaben zur Verfügung steht.

Vorschlag für die Unterrichtsgestaltung:

Vorbereitung

In Vorbereitung für den Unterricht müssen für den Versuch 28: „Konzentrations-fähigkeit bei Musik“ zwei der drei Tests 14 resp. 7 Tage vor Beginn der Lernein-heit durchgeführt werden.

Falls in der Schule noch keine Fingerlabyrinthe vorhanden sind, sollten diese rechtzeitig vor Beginn der Lerneinheit hergestellt werden (z.B. auch in Vertre-tungsstunden).

Konzentrationsfähigkeit und Lernerfolg während des Hörens von Musik Im Mittelpunkt der Lerneinheit stehen ein Konzentrationstest und ein Lern-experiment. Sie werden durchgeführt um die Beeinflussung der Konzentrations-fähigkeit und des Lernerfolges durch Musik zu untersuchen.

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Vorlauf

Der erste Teil des Versuchs 28: „Konzentrationsfähigkeit bei Musik“ muss zwei Wochen vor der weiteren Behandlung im Unterricht oder als Hausaufgabe zu Hause durchgeführt werden, dann sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Lieb-lingsmusik wählen.

Mit der Wiederholung der Definition von Lärm aus der dem vorigen Baustein (Lärm ist negativ bewerteter Schall) beginnt die Unterrichtseinheit. Es schließt sich die Frage nach den Wirkungen von positiv bewertetem Schall auf die Kon-zentration an. Dazu werden die KonKon-zentrationstests ausgewertet und später der Versuch 29: „Beeinflussung des Lernerfolgs durch Musik“ durchgeführt.

Bei den Erprobungen wurden folgende Ergebnisse erzielt:

1. Test: Nach zwei Minuten sind die ersten fertig und bald auch die anderen. Es ist mit einem Fehlerquotienten (Anzahl der Fehler geteilt durch Anzahl der Versuchspersonen) von 1,5 zu rechnen.

2. Test: Die ersten Teilnehmer sind nach vier Minuten fertig. Ein Fehlerquotient von knapp 4 ist zu erwarten.

3. Test: Bereits nach drei bis vier Minuten wird der Test mit einem Fehlerquo-tienten von 1,5 beendet.

Mittels des Versuchs 29: „Beeinflussung des Lernerfolgs durch Musik“ wird der Einfluss von Musik auf den Lernerfolg geprüft. Einige der Schülerinnen und Schü-ler führen als Versuchsleiter mit den restlichen MitschüSchü-lerinnen und MitschüSchü-lern dazu folgenden Test durch:

BA USTEINE

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Die Auswertung der Testbogen des Konzentrationstests wird von den Schülerinnen und Schülern vorgenommen:

Die Testbogen M 28.1 und M 28.2 werden an die Schülerinnen und Schüler zurückge-geben.

Die Schülerinnen und Schüler tauschen ihre Testbogen mit den Nachbarinnen und Nachbarn wechselseitig aus.

Die Bogen werden korrigiert, die Fehlerzahl festgestellt und auf den Bogen notiert.

Die durchschnittliche Fehlerzahl der Klasse wird bei jedem der drei Tests ermittelt und an der Tafel notiert.

Der Konzentrationstest ist dreiteilig und sollte immer zur gleichen Uhrzeit erfolgen, der erste Teil muss zwei Wochen vor Beginn der Unterrichtseinheit durchgeführt werden:

14 Tage vorher wird der Testbogen M 28.1 von den Schülerinnen und Schülern bear-beitet. Die Geräuschkulisse bleibt unverändert. Die Bearbeitungszeit beträgt max. 5 Minuten. Anschließend werden die Testbogen eingesammelt (Auswertung s.u.).

7 Tage vorher wird der 2. Test (M 28.2) durchgeführt. Im Unterschied zum 1. Test wird während des 2. Tests Pop- oder Rock-Musik gespielt. Anschließend werden auch diese Testbogen eingesammelt (Auswertung s.u.).

Eine Woche später erfolgt dann der 3. Test (M 28.3). Diesmal wird als Musikkulisse ein Klavierstück von Schumann (Audio-Datei Nr. 20 der CD: „Klaviersonate professionell gespielt“, S. 67, oder weitere CDs oder MP3-Files), Chopin o.Ä. ausgewählt. Die Test-bogen verbleiben jetzt bei den Schülerinnen und Schülern.

BA USTEINE

In den Erprobungen ergaben die Versuche, dass die Konzentrationsfähigkeit und der Lernerfolg durch Musik beeinflusst werden. Dabei erweist sich Pop- resp.

Rockmusik als störend. Klaviermusik wirkt manchmal störend. Lediglich in einer 7. Klasse konnte keine negative Auswirkung des Lernerfolgs durch das Abspielen von Musik während des Tests festgestellt werden.

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Um den Einfluss der Musik zu prüfen, werden die Versuchspersonen in drei Gruppen aufgeteilt:

Der ersten Gruppe wird bei der natürlichen Geräuschkulisse des Klassenraumes das Labyrinth vorgelegt, während

der zweiten Pop- oder Rock-Musik und

der dritten ein Klavierstück von Schumann (Audio-Datei Nr. 20 der CD: „Klaviersonate professionell gespielt“, S. 67, oder weitere CDs oder MP3-Files) vorgespielt wird.

Während der Durchführung des Versuchs müssen die nicht beteiligten Gruppen das Klas-senzimmer verlassen. Sollte aus organisatorischen Gründen (Problem der Beaufsichti-gung) dies nicht möglich sein, können auch drei unterschiedliche Fingerlabyrinthe ver-wendet werden, die die Versuchspersonen nacheinander benutzen. Dann wird jeder der drei Versuche mit je einem der drei Labyrinthe von allen Versuchspersonen durchgeführt, sodass dann alle Schülerinnen und Schüler alle Versuchsbedingungen durchlaufen. Die Schülerinnen und Schüler können dann im Raum bleiben, wenn ihre Mitschülerinnen und Mitschüler Versuchspersonen sind.

Diese schulorganisatorisch einfachere Variante hat jedoch zwei Nachteile:

Wenn alle Versuchspersonen alle drei Versuchsvarianten durchlaufen, wird für den Ver-such mehr Zeit benötigt.

Daneben kommen zusätzliche Variablen (z.B. Tagesform, Trainingseffekte) ins Spiel, die sich auf die Versuchsergebnisse auswirken und zu einem weniger eindeutigen Ergeb-nis führen.

Für den Versuch sind rechtzeitig vorher Labyrinthe aus Streichhölzern zu bauen. Diese werden auf Pappe geklebt. Sie können auch in anderen Lerngruppen verwendet werden.

Die Versuchsleiter verbinden den Versuchspersonen die Augen, sodass diese nicht die Labyrinthe sehen können. Der Versuchsleiter setzt einen Finger der Versuchsperson auf die Startposition. Die Versuchspersonen erhalten die Aufgabe solange das Labyrinth mit dem Finger zu verfolgen, bis sie zweimal hintereinander fehlerfrei die Zielposition erreicht haben. Sobald sie vom Weg abweichen, müssen sie wieder von vorne beginnen. Das Errei-chen des Zieles wird ihnen angesagt.

Der Lernerfolg wird entweder an der Anzahl der fehlerhaften Versuche oder der benötig-ten Zeit gemessen.

Erste Erweiterung der Definition von Lärm (störender Schall)

Das anschließende Unterrichtsgespräch, das sich mit der Diskussion der Tester-gebnisse beschäftigt, ist im Allgemeinen nicht widerspruchsfrei. Es werden eine Reihe von Schülerinnen und Schülern erklären, dass sie es gewohnt sind mit Musik zu arbeiten. Einige werden behaupten, dass sie nachweislich ohne Musik schlechter arbeiten. Dabei sind die einzelnen Positionen deutlich herauszuarbei-ten. Zum einen ist zu beachten, dass es unterschiedliche Arten von Arbeiten und Aufgaben gibt, die zu erledigen sind. Zum anderen können auch die mit Musik besser arbeitenden Schülerinnen und Schüler recht haben, weil sie sich daran gewöhnt haben. Das heißt aber nicht, dass es für das Arbeitsergebnis notwen-dig und für den Einzelnen günstig ist sich an stännotwen-dig begleitende Musik gewöhnt zu haben. Es ist nachgewiesen, dass Menschen bei ähnlichen Tätigkeiten unter-schiedlich durch Musik beeinflusst werden. Musik kann einerseits während einer Autobahnfahrt die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers fördern, andererseits ist sie bei der Fahrt auf kurvenreichen Straßen nachweislich ablenkend. Bei den schulischen Hausaufgaben macht es einen Unterschied, ob man stereotype Auf-gaben erledigt oder schwierigere Probleme lösen und Einfallsreichtum haben muss.

Im Unterrichtsgespräch wird herausgestellt, dass Lärm störende Wirkungen hat und damit die Definition von Lärm zu erweitern ist (s.a. Baustein 10: „Lärm“, S. 172): Lärm ist negativ bewerteter Schall, der stört.

BA USTEINE

B 13

MA TERIALBOGEN M 28.1

Konzentrationstest 1

Name:

1. Welcher Begriff passt nicht?

Beispiel:

a) Johannisbeere b) Ananas c) Pfirsich d) Erdbeere e) Torte

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 179-185)