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Geräuschpegelmessung im Straßenraum

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 102-105)

Inhalt:

Durchführung von Geräuschpegelmessungen auf der Straße, Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der Geräuschpegelmessungen, Möglichkeiten zur Bekämpfung des Straßenlärms

Materialien und Medien:

Versuch 2: Geräuschpegelmessung im Straßenraum (Schallpegelmessgerät, Computer, Drucker, ggf. Aufnahmegerät mit Möglichkeit der Wieder-gabe, M 12)

M 12: Messbogen zur Messung von Verkehrsgeräuschen oder

M 7: Interaktives Bildschirmexperiment „Schallpegelmessung“, S. 81 und Computer, ggf. Beamer

M 13: Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Lagebeschreibung und

M 14: Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Messergebnisse

M 2: Video: „Verkehrslärmmessung in Berlin-Mitte“, S. 71 und DVD-Spieler M 11: Wie laut sind Straßengeräusche?, S. 103

M 1: Audio-Dateien Nr. 22 und 23: „Verkehrslärm ohne und mit Schall-schutzwand“, S. 68 und CD-Player

Zeitrahmen:

Ca. 2 Unterrichtsstunden

Vorschlag für die Unterrichtsgestaltung:

Hinweis zur Sicherheit:

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, ist es angebracht die Schülerinnen und Schüler auf die Regeln der Verkehrssicherheit hinzuweisen.

Messung von Geräuschpegeln

Es sind für den Versuch 2: „Geräuschpegelmessung im Straßenraum“ folgende Vorbereitungen zu treffen: Erklären der Exkursionsunterlagen (topografische Karte, M 12: „Messbogen zur Messung von Verkehrsgeräuschen“), Gruppenbil-dung, Erklären der Messmethode und der Geräte, s. S. 62, sowie Durchführen von Probemessungen. Das Interaktive Bildschirmexperiment „Schallpegelmes-sung“, S. 81, vermittelt anschaulich die Messmethode und lässt das Messen üben.

BA USTEINE

B 2

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Die Untersuchungen werden durch die Schülerinnen und Schüler gruppenweise als außerschulische Arbeit oder im Rahmen von Exkursionen durchgeführt.

Gemessen wird in verschiedenen Straßentypen. Die Auswahl ist nach lokalen Gegebenheiten zu kürzen oder zu erweitern. Es wird einheitlich zur festgelegten Tageszeit gemessen. Die Messzeit ist bei niedrigeren Klassenstufen und auf Exkursionen auf 10 Minuten, bei höheren Klassenstufen auf 60 Minuten zu begrenzen.

Denkbar ist auch, dass im Rahmen einer Hausarbeit beispielsweise eine 24-Stun-den-Langzeitmessung an einer Hauptverkehrsstraße im Wohngebiet durchge-führt wird. Schülergruppen wechseln sich mit dem Gebrauch der Messgeräte ab.

Als Straßentypen kommen infrage:

Wohnstraße in Einfamilienhausumgebung

Wohnstraße im Neubaugebiet (Sackgasse oder Stichstraße) verkehrsberuhigte Wohnstraße

Geschäfts- oder Einkaufsstraße Hauptverkehrs- oder Durchgangsstraße Fernstraße

Alternative zu eigenen Messungen

Können keine eigenen Messungen durchgeführt werden, so kann mit M 13: „Bei-spiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Lagebeschrei-bung“ und M 14: „Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Messergebnisse“ gearbeitet werden, die fußweit entfernt vom Sitz des Bundespräsidenten aufgenommen wurden. Die Messungen werden in einem Video: „Verkehrslärmmessung in Berlin-Mitte“, S. 71, gezeigt.

Die Messpunkte werden auf topografischen Karten oder in eigenen Kartenskizzen markiert.

Das Protokollieren von markanten Geräuscherlebnissen findet während der Messungen auf dem „Messbogen zur Messung von Verkehrsgeräuschen“ (M 12) statt.

Fahrzeuge, die den Messpunkt im Messzeitraum passieren, werden gezählt und ebenfalls auf dem Messbogen protokolliert.

Jüngere Schülerinnen und Schüler zählen lediglich die Kategorie „Fahrzeuge“, ältere diffe-renzieren nach Kraftrad, Pkw, Lkw/Busse, Schienenfahrzeuge (Tram, Eilzug).

Nach der Messung werden gegebenenfalls außergewöhnliche Beobachtungen und Geräusch-ereignisse im Untersuchungsgebiet notiert sowie die Regelung des Verkehrsflusses proto-kolliert (M 12). Wenn die Möglichkeit besteht, kann der Messpunkt z.B. durch Ton- oder Videoaufnahmen dokumentiert werden.

Hinweise zum Messzeitraum und zur Datensicherung:

Alle Messungen sollten innerhalb einer Woche durchgeführt werden, wobei eine mög-lichst im Umgang mit dem Messgerät erfahrene Person (Lehrkraft, aber auch Schülerin oder Schüler) die jeweils messende Gruppe vor Ort betreuen kann.

Die Messreihe wird zu Hause oder in der Schule auf einem Computer zwischengespeichert, bevor das Messgerät der nächsten Gruppe übergeben wird.

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Auswertung der Geräuschpegelmessung

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich gruppenweise zusammen und werten ihre Ergebnisse aus, ggf. fertigen sie ein Poster an, das im Anschluss auch in der Schule ausgestellt werden kann. Dann tragen alle Gruppen ihre Ergebnisse vor.

Für die Gruppenarbeit wird folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:

Darstellung des Untersuchungsgebietes: Markieren der erfassten Straßen und der Messpunkte auf einer topografischen Karte oder Kartenskizze.

Darstellung der Messergebnisse: Laden der im Computer zwischengespeicher-ten Dateien und Darstellung der Messwerte auf Monitor oder OH-Projektor, alternativ: Nutzung von bereits vorbereiteten Folien mit den Pegeldiagrammen.

Darstellung der sonstigen Beobachtungen: Kurzbeschreibung der Beobach-tungen (Stichpunkte oder Skizzen zu den erfassten Straßen).

Diskussion der Begriffe „Verkehrsgeräusche – Verkehrslärm“

Ausgehend von diesen Messergebnissen und den individuellen Geräuscherlebnis-sen der Arbeitsgruppen diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Begriffe

„Verkehrsgeräusche“ und „Verkehrslärm“ und versuchen sie gegeneinander abzugrenzen. Zusammenfassend kann Folgendes notiert werden:

Verkehrsgeräusche mit großer Schallintensität entstehen im Wesentlichen durch Fahrzeuge mit Explosionsmotor und ihren Rollgeräuschen. Diese Geräusche wer-den aufgrund ihrer Intensität von nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern häu-fig als Lärm empfunden. Durch die hohe Kfz-Dichte herrscht in den meisten Straßen ein hoher Geräuschpegel vor, der besonders in Durchgangs- und Fern-verkehrsstraßen an den Grenzwert für dauerhafte Gehörschäden (90 dB (A)) heranreichen kann.

Gesundheitsgefährdung durch Verkehrslärm

Die Schülerinnen und Schüler tragen ihre für bestimmte Straßentypen gemesse-nen dB (A)-Werte in Tabelle 2 des Arbeitsbogens M 11: „Wie laut sind Straßen-geräusche?“, S. 103, ein.

Anschließend verwenden sie arbeitsteilig Messwerte aus Tabelle 1 dieses Arbeits-bogens und bewerten sie im Hinblick auf gesundheitliche Schäden.

Die Bewertung wird vorbereitet durch Einfügen einer

gepunkteten roten Linie bei 45 dB („Grenzwerte für Lärmpegel in Wohnräu-men tagsüber“ laut Empfehlung des DAL und der TA Lärm),

gestrichelten roten Linie bei 65 dB („Grenzwert für Verkehrslärm in Kern- und Mischgebieten“ laut 16. BlmSchV),

durchgezogenen roten Linie bei 85 dB (zulässiger Höchstwert für laute Arbeitsplätze, Anlegen eines Gehörschutzes, notwendig laut Unfallverhü-tungsvorschrift der Berufsgenossenschaft).

Zusätzlich kann noch zwischen notwendigem und vermeidbarem Lärm, wie z.B.

Krankenwagensirenen oder nicht schallgedämpften Motorrädern, unterschieden werden.

Als Zusatzinformation können z.B. die Grenzwerte für Siedlungsgebiete oder die Immissionsgrenzwerte der TA Lärm in die Diskussion eingebracht werden (s. 2.7:

„Lärmschutzrecht“, S. 49).

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Bekämpfung von Verkehrslärm

Mithilfe der Audio-Dateien Nr. 22 und 23 der CD: „Verkehrslärm ohne und mit Schallschutzwand“, S. 68, können die begrenzten Möglichkeiten sekundären Schallschutzes demonstriert werden.

Abschließend sollen die Schüler überlegen, welche weiteren Möglichkeiten es gibt einen gesundheitsgefährdenden Geräuschpegel zu vermeiden. Das Ergebnis der Diskussion kann an der Tafel festgehalten werden:

Da der Straßenlärm überwiegend vom Kfz-Verkehr verursacht wird, ist er durch Maßnahmen wie Tempolimit, Fahrspurverengung, Verkehrsregelung und -be-schränkung sowie technische Verbesserungen an den Kraftfahrzeugen so zu beeinflussen, dass gesundheitsgefährdende Geräuschpegel vermieden werden.

Hinweise für die Nutzung

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 102-105)