• Keine Ergebnisse gefunden

Vorschlag für die Unterrichtsgestaltung:

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 94-97)

Definition von Lärm

Ziel des ersten Unterrichtsabschnittes ist es sich dem Phänomen Lärm durch All-tagserlebnisse zu nähern und im Anschluss daran den Begriff Lärm zu definieren.

Welcher Einstieg gewählt wird, hängt von der Klassenstufe und dem Raumnut-zungsmuster im Umfeld der Schule ab. Im Folgenden werden verschiedene Mög-lichkeiten aufgezählt:

1. Sind im Nahfeld verschiedene Straßentypen vorhanden, so ist es sinnvoll den Schülerinnen und Schülern eigene Erfahrungen zu ermöglichen. So kann man als vorbereitende Hausaufgabe den Auftrag geben auf dem Schulweg bzw. bei anderen Aktivitäten auf verschiedene Geräusche und Lautstärken im Stra-ßenverkehr zu achten und diese notieren zu lassen. Hierdurch wird das Diffe-renzierungsvermögen von Ohr und Auge geschult.

Als Einstieg können die beobachteten und gehörten Phänomene dann gesammelt und gegebenenfalls auch schon verschiedenen Straßentypen zugeordnet werden. Zusätzlich lässt sich die situationsabhängige, individuelle Lärmempfindlichkeit als Kernproblem des Verkehrslärms verdeutlichen.

2. Als Einstieg erfolgt die Aufforderung zu den Begriffen Wohnstraße, Einkaufs-straße, Fernstraße und Autobahn Geräusche assoziativ zu beschreiben.

3. Zu akustischen Lärmbildern sollen assoziativ die dazugehörenden Straßen-typen mithilfe der Audio-Dateien Nr. 22 und 23: „Verkehrslärm ohne und mit Schallschutzwand“, S. 68, beschrieben werden.

BA USTEINE

B 1

BA USTEINE

4. Zur Projektion von Fotos von Straßenszenen verschiedener Straßentypen sol-len unter Verwendung des Arbeitsbogens M 13: „Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte“, S. 111, dazu passende Geräusche bzw.

der Geräuschpegel beschrieben werden (s. Baustein 2: „Geräuschpegel-messung im Straßenraum“, S. 104).

5. Liegen aktuelle Anlässe vor (z.B. größere Sanierungs- oder Neubauvorhaben im Stadtraum, momentane Verkehrsumleitungen im Wohngebiet o.Ä.), kön-nen Zeitungsartikel mit Berichten oder Interviews von Lärmbetroffekön-nen ein-bezogen werden.

Definition „Lärm“ und „Geräuschpegel“

Die im Einstieg angesprochenen Sachverhalte sollen vertieft und begrifflich gefasst werden.

Die Lerngruppe widmet sich dann in Still-Arbeit den M 10.1: „Was ist Lärm – wie wird er gemessen?“, um den Begriff „Lärm“ sowie den Begriff „Geräuschpegel“

zu definieren und um seine Messung sowie die Schädlichkeit hoher Geräusch-pegel kennenzulernen.

Fakultativ kann auch noch der Text M 10.2: „Fallbeispiele“ bearbeitet werden um verschiedene Lärmbelastungen von Verkehrsteilnehmern aufzuzeigen und „not-wendige“ und „vermeidbare“ Lärmquellen herauszuarbeiten.

Das Zwischenergebnis von M 10 wird an der Tafel gesichert:

„Lärm besteht aus Geräuschen, die als störend empfunden werden. Neben objektiven Werten gibt es ein individuelles Empfinden für Lärm.“

Fakultativ wird auch das Zwischenergebnis von M 10.2 an der Tafel gesichert:

Auflistung von gefährdeten Personen sowie „notwendigen“ und „vermeidbaren“

Lärmquellen.

Messung verschiedener Geräuschpegel

Ziel des zweiten Unterrichtsabschnittes ist es Lärm durch die Messung verschie-dener Geräuschpegel auch objektiv sichtbar zu machen sowie unbedenkliche und gesundheitsgefährdende Schallintensitäten zuzuordnen.

Geräuschpegelmessung im Klassenraum:

Danach wird eine Skalierung der gemessenen Schallintensitäten vorgenommen.

B 1

Die Schülerinnen und Schüler führen nun Versuch 1: „Geräuschpegelmessung im Klassen-raum“ bei verschiedenen Aktivitäten durch. Es wird bei geschlossenen und (wenn tech-nisch möglich) auch bei geöffneten Fenstern gemessen. Sie werden aufgefordert Geräu-schereignisse, wie „Klasse ohne Sprechgeräusche“, „Klasse mit Sprechgeräuschen“, „Stühle rücken“ etc., gemäß den Hinweisen auf S. 62 zu messen und die in dB (A)-Werten ange-zeigten Schallpegel in ihrem Heft zu notieren.

Alternativ oder als Übung kann das Interaktive Bildschirmexperiment „Schallpe-gelmessung“, S. 81, eingesetzt werden, das einen guten Einblick in die Methodik gibt und Schallpegelmessungen in typischen Alltagssituationen zeigt.

Bewertung der gemessenen Geräuschpegel

Aus den vielfältigen Messergebnissen wird ein Mittelwert als Messergebnis fest-gelegt. Die so ermittelten Geräuschpegel werden in die mittlere Spalte der Tab.

1 des Arbeitsbogens M 11: „Von der Hörschwelle zur Schmerzgrenze“ eingetra-gen. Einem ruhigen Geräuschpegel im Klassenzimmer wird der Begriff „Zimmer-lautstärke“ zugeordnet und die Zeile mit dem in der Klasse gemessenen dB (A)-Wert eingetragen. In der gleichen Zeile wird die Bewertung „leise“ vermerkt.

Alternativen:

Sollten keine Geräte mit Datenspeicherung zur Verfügung stehen, können möglicherweise einfache Schallpegelmessgeräte aus der Physiksammlung der Schule verwendet werden (s. S. 62).

Steht kein Messinstrument zur Verfügung, kann für den folgenden Unterricht zum Teil auf die Ergebnisse von M 13: „Beispiele für Messpunkte von Ver-kehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Lagebeschreibung“, S. 111, und M 14: „Bei-spiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Messergeb-nisse“, S. 113, zurückgegriffen werden, das Video „Verkehrslärmmessung in Berlin-Mitte“ (S. 71) zeigt die Aufnahmesituationen.

Danach fordert die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler auf Vermutungen über die Höhe der Geräuschpegel des Verkehrs zu äußern: Mofa ca. 50 dB (A), Motorrad ca. 75 dB (A), Pkw ca. 65 dB (A), Straßenbahn/Zug ca. 80 dB (A), Last-wagen ca. 80 dB (A), RettungsLast-wagen ca. 90 dB (A). Die Pegelwerte werden mit einer anderen Farbe als Vergleich ebenfalls in die Tab. 1 von M 10 eingetragen.

Eine Ergänzung kann durch Messungen in Fahrgastzellen der öffentlichen Ver-kehrsmittel stattfinden.

Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler vermuten, wie hoch der Lärm-pegel in verschiedenen Straßentypen ist und die Werte in Tab. 2 von M 10:

„Geschätzte und gemessene Messwerte an verschiedenen Straßentypen“ in die rechte Spalte eintragen.

Diskussion über die Vermeidbarkeit von Lärm

Danach wird mit den Schülerinnen und Schülern erörtert, ob Lärm vermeidbar oder zwangsläufig mit Verkehr verbunden sein muss, Vermutungen: „Lärm ist un-/vermeidbar, wenn ..., Lärm darf/darf nicht entstehen, wenn ...“.

BA USTEINE

B 1

BA USTEINE

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 94-97)