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Hinweise für die Nutzung der Materialien und Medien

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 105-108)

M 12: Messung von Verkehrsgeräuschen

Der angebotene Erfassungsbogen soll bei der Messung von Geräuschpegeln an den ausgewählten Messpunkten verwendet werden.

Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Punkte notieren:

Namen der Mitglieder der Arbeitsgruppe Ort, Datum, Zeit, Messdauer

besondere Gegebenheiten am Messpunkt die Anzahl der Fahrzeuge im Messzeitraum

heraushörbare Geräuschereignisse im Messzeitraum und

die generelle Steuerung des Verkehrsflusses durch Ampelschaltungen, Temporegelungen, besondere Fahrbahngestaltungen oder Regelungen für den ruhenden Verkehr

Ausfüllen während der Messung:

Ein Mitglied der Gruppe stoppt die Messdauer mit und gibt den anderen jeweils ein Zeichen, wenn ein Messintervall abgelaufen ist.

Bei der Zählung der Fahrzeuge tauchen dann Probleme auf, wenn am Messpunkt sehr starker Verkehr herrscht. Für den Unterricht ist es unerheblich, ob 108 oder 112 Fahrzeuge den Messpunkt passiert haben. Nicht jedes Fahrzeug kann in jedem Falle erfasst werden. Wichtig ist es, die Tendenz zu erfassen: nur Pkw, viel Lkw, nur ab und zu ein Kraftfahrzeug usw. Die Gruppe geht arbeitsteilig vor: Ein oder zwei Schülerinnen und Schüler zählen jeweils eine Straßenseite, jeweils eine Kfz-Art usw. Das Notieren der Geräuschereignisse sollte ebenfalls von ein oder zwei Personen vorgenommen werden. Das Geräuschereignis wird erfasst und sofort wird ein dB (A)-Schätzwert dazunotiert. Auch natürliche Umgebungsge-räusche (Vogelgezwitscher, Bachgurgeln, ...) und weitere ungewöhnliche Geräu-sche (quietGeräu-schende Bremsen, Aufjaulen von Motoren, Feuerwehrsirenen, Werbe-durchsagen, laute Musik aus Wohnungen, ...) sollten unbedingt notiert werden.

Hinweis: Falls der Platz für die Beobachtungen nicht ausreicht, können auf gesonderten Blättern weiterführende Beobachtungen notiert werden.

B 2

Ausfüllen nach der Messung:

Die „Beobachtungen zum Straßenverkehr“ können zum Schluss festgehalten werden.

Besonders die Erfassung der Länge der Ampelphasen mit der Stoppuhr ist wich-tig für die spätere Auswertung der Messwerte, da in der Regel mit der Grün-phase für den Fahrzeugverkehr auch der Geräuschpegel deutlich erkennbar an-steigt.

Die Angaben über die Lenkung des Verkehrsflusses können später weitere Hin-weise für die Erklärung der gemessenen Werte geben (Faustformel: Je lang-samer der Verkehr fließt, desto niedriger sind auch die Geräuschpegel).

M 13: Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Lagebeschreibung

Materialangebot A besteht aus einer vereinfachten topografischen Karte, in der die Messpunkte in Berlin-Mitte eingetragen sind. Materialangebot B enthält drei Fotografien sowie drei Kurzbeschreibungen dieser drei Messpunkte.

Hinweise zur Auswertung:

Aus der Breite der Straßen und der Verkehrsführung lassen sich schon am Kar-tenbild Rückschlüsse über die Funktion dieser Straßen ziehen:

Die Händelallee (Messpunkt 1) ist eine einspurige Einbahnstraße mit Parkspu-ren an jedem Fahrbahnrand, was darauf hindeutet, dass es sich um eine reine Wohnstraße, Stichstraße oder Erschließungsstraße handelt.

Die Turmstraße (Messpunkt 3) und die Altonaer Straße (Messpunkt 2) sind jeweils zweispurig in jeder Richtung für den fließenden Verkehr ausgelegt, was ihren Charakter als Durchgangsstraßen verdeutlicht.

Aus der Anordnung der Häuser, dem Baumbestand, der Straßengestaltung und dem auf dem Foto sichtbaren Verkehr lassen sich weitere Rückschlüsse ziehen:

Das Bild im Hansaviertel (Messpunkt 1) zeigt lediglich ruhenden Verkehr. Die Wohnhäuser haben relativ großen Abstand von der Straße. Sie sind durch hohen Baumbestand vom Straßenrand abgetrennt.

Bei den Messpunkten 2 und 3 ist viel fließender Verkehr erkennbar. Die Schu-le (Messpunkt 2) wird vom Verkehr umflossen, was Rückschlüsse auf die Geräuschpegel in den Klassenräumen (z.B. bei Klassenarbeiten) erlaubt. Zwi-schen Schulgebäude (links) und Straßenrand sind keine größeren Bäume erkennbar. Die Häuser stehen in geringer Entfernung vom Fahrbahnrand.

Ebenso beim Messpunkt 3, dort sind in jedem Erdgeschoss Ladengeschäfte vorhanden, was den Charakter der Straße als Einkaufsstraße verdeutlicht.

Eine weitere Beschreibung der Messpunkte ergibt die aus dem protokollierten Verkehrsfluss und den protokollierten Geräuschen:

Während im Hansaviertel noch natürliche Geräusche wie Vogelgezwitscher heraushörbar sind, wird die Geräuschkulisse der anderen Straßen von den Geräuschen der lauten (und zugleich schweren) Kraftfahrzeuge beherrscht.

BA USTEINE

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BA USTEINE

M 14: Beispiele für Messpunkte von Verkehrsgeräuschen in Berlin-Mitte – Messergebnisse

Das Materialangebot besteht aus drei Pegeldiagrammen der Verkehrsgeräu-sche, die an den Messpunkten in Berlin-Mitte erstellt worden sind. Es wurde lediglich jeweils nur knapp 2 Minuten lange Messungen typischer Verkehrssitu-ationen vorgenommen. Dies diente der Erstellung des Videos: „Verkehrslärm-messung in Berlin-Mitte“, S. 71, das nicht zu lang sein sollte. Bei eigenen Mes-sungen unbedingt längere Zeiträume beobachten, s.o..

Hinweise zur Auswertung:

Messpunkt 1:

Die Messung in der Händelallee ergibt einen Grundgeräuschpegel von etwa 50 dB (A), der von durchschnittlichen Spitzenpegeln von 55dB (A) überschritten wird.

Absolute Pegelspitzen liegen bei 56 dB (A).

Der für eine ruhige Wohnstraße ohne ständigen Kfz-Verkehr hohe Pegel von 50 dB (A) ist in diesem speziellen Fall darauf zurückzuführen, dass die Händelallee zwischen zwei bedeutenden Hauptverkehrsachsen (Altonaer Straße und Straße des 17. Juni) liegt.

Messpunkt 2:

Das Pegeldiagramm für den Messpunkt 2 zeigt, dass im Bereich der Schule ein hoher Grundgeräuschpegel von 80 dB (A) während der Grünphase und 75 dB (A) während der Rotphase für die Altonaer Straße vorliegt. Die vereinzelten Spitzen bis 94 dB (A) rühren von vorbeifahrenden Lkws und Bussen her. Der Verkehr bei-der Richtungen ist etwa gleich laut. Die Dämpfung des Geräuschpegels um 10 bis 15 dB (A) während der Rotphase entsteht lediglich durch die Entfernung der Messzelle zum Gegenverkehr.

Messpunkt 3:

Der eben beschriebene Effekt wird noch deutlicher in der Turmstraße (Messpunkt 3).

Hier gibt es keinen Kreuzungsverkehr. Die Ampel ist zur Sicherung des Fußgänger-überwegs eingerichtet. Deutlich erkennbar ist der Grundgeräuschpegel von 75 dB (A), der durch die dicht vorbeifahrenden Kraftfahrzeuge erzeugt wird. Spitzenwerte, auch hier durch Lkws und Busse verursacht, reichen bis an 94 dB (A) heran. Relative Ruhe tritt nur während der Rotphasen ein. Da jetzt der Fahrzeugverkehr auf beiden Rich-tungsfahrbahnen nur kurzfristig zum Stehen kommt, sinkt der Grundgeräuschpegel für kurze Zeit lediglich auf 75 dB (A) ab. Der hohe Pegel rührt daher, dass auch nach Umschaltung auf „Rot“ immer noch Fahrzeuge an den Haltebereich heranfahren.

Zusammenfassung:

Die Pegelverteilungsdiagramme zeigen die hohe Grundbelastung in den verkehrs-reichen Straßen. Die häufigsten Pegel in der Altonaer Straße liegen bei 80 dB (A), in der Turmstraße bei 85 dB (A), die „ruhigen“ Werte um 74 dB (A), diese kommen jedoch prozentual nur selten vor.

Die Pegelverteilung in der „leisen“ Händelallee deutet darauf hin, dass hier mög-licherweise das starke Ansteigen der Pegel beim Vorbeifahren von Pkws subjek-tiv als viel störender empfunden werden kann, da die kurzfristig lauten Pegel von den Ruhe gewohnten Anwohnern stärker herausgehört werden.

Alternative:

Auf der DVD liegt unter M 2 ein Video, S. 71, vor, das die hier gezeigten Aufnah-men wiedergibt und ebenfalls als Unterrichtsmaterial eingesetzt werden kann.

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Messbogen zur Messung

Im Dokument Lärm und Gesundheit (Seite 105-108)