• Keine Ergebnisse gefunden

Vergleich des Kombinierten Basis- und Strategietrainings nach Lauth und

LS 15 Sitzungen

5.5.2 Vergleich des Kombinierten Basis- und Strategietrainings nach Lauth und

Zunächst werden wieder die beiden Trainingsgruppen einander gegenübergestellt (Tabelle A-6).

5.5.2.1 Vortestunterschiede und Störfaktoren LS 15 Sitzungen vs. THOP

Beim Vergleich der Prätestwerte der Gesamtgruppe, welche mit dem Training nach Lauth und Schlottke behandelt wurde, und dem THOP als Gruppentraining gibt es bei einigen Variablen signifikante Gruppenunterschiede. Unterschiede in den Prätestwerten gibt es bzgl.

der Medikation. Deutlich mehr Kinder der THOP-Gruppe wurden medikamentös behandelt als jene der Lauth- und Schlottke-Gruppe [tMedikation(57.49) = 2.41, p = .02]. In der TAP unterscheiden sich die Prätestwerte bei drei Variablen, den Fehlern beim Subtest Inkompatibilität, der Standardabweichung bei den kritischen Reizen des Visuellen Scannings

und den Fehlern beim Visuellen Scanning (nicht-kritische Reize): [(tStandardabweichung krit. Reize VS(45) = 3.40, p < .01); (tStandardabweichung nicht-krit. Reize VS (57) = -2.43, p = 0.02); (tFehler nicht-krit.

Reize VS(37.42) = 3.74, p < .01); (tFehler Inkompatibilität(59) = 2.02, p = .04)].

Bei den Fremdbeurteilungsbögen gibt es Unterschiede in der Beurteilung der Hyperaktivität und Impulsivität in der Eltern- und Lehrereinschätzung (FBB-HKS) sowie im Elternfragebogen CBCL für den Bereich der Externalisierenden Störungen und der Gesamtskala: [(tFBB-HKS Rohwert Hyperaktivität Eltern(60) = 2.22, p = .03); (tFBB-HKS Kennwert Hyperaktivität Eltern(60) = 2.21, p = .03); (tFBB-HKS Rohwert Impulsivität Eltern(60) = 3.07, p < .01); (tFBB-HKS Kennwert Impulsivität Eltern(60) = 3.23, p < .01); (tFBB-HKS Rohwert Impulsivität Lehrer(54) = 2.86, p < .01); (tFBB-HKS Kennwert Impulsivität Lehrer(54) = 3.28, p < .01); (tCBCL Externalisierende Störungen(62) = 3.23, p < .01);

(tCBCL Gesamtskala(55) = 2.49, p = .01)].

In allen genannten Variablen schneiden die THOP-Kinder schlechter in den Prätestwerten ab als die Kinder der Lauth- und Schlottke-Gruppe, d.h. für die THOP-Kinder bestanden zu Beginn des Trainings schlechtere Grundvoraussetzungen bzw. waren sie durch die HKS-Symptomatik stärker beeinträchtigt.

5.5.2.2 Veränderungen zwischen den Versuchsgruppen LS 15 Sitzungen vs. THOP

Die Signifikanzprüfung zwischen den Gruppen erfolgte auch hier über eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung. Für drei Variablen ließ sich ein signifikanter Interaktionseffekt nachweisen, in zwei Variablen wird das Signifikanzkriterium knapp verfehlt. Nur in einer Variablen fällt der Interaktionseffekt zugunsten der Kinder aus, welche das kombinierte Training nach Lauth und Schlottke (LS15) erhalten haben.

Die THOP-Kinder machten weniger Auslassungsfehler im Subtest Go/Nogo der TAP, gleichzeitig verschlechterten sich die LS15-Kinder von der Vor- zur Nachtestung [F(1,60) = 9.32; p < .01; MQF = 8.30]. Dieser Effekt bleibt auch nach der Kontrolle von Störvariablen stabil.

Im Subtest Visuelles Scanning machten die THOP-Kinder weniger Fehler bei nicht-kritischen Reizen beim Visuellen Scanning der TAP [FFehler nicht-krit Reize VS(52) = 4.17, p = .04;

MQF = 8.87]. Werden die Werte der Einschätzungen der Eltern und Lehrer im FBB-HKS und TRF als Kovariate eingegeben, wird die Signifikanz verfehlt.

Die THOP-Kinder verbesserten im Konzentrationstest d2 ihren Konzentrationsleistungswert signifikant stärker [F(1,34) = 14.16; p < .01; MQF = 52.04] als die LS15-Kinder und machten tendenziell weniger Fehler [F(1,34) = 3.74; p = .06; MQF = 250.13]. Dieser Effekt bleibt auch nach Kontrolle der AVn als Kovariaten signifikant.

In den Fremdbeurteilungsbögen der Eltern werden die THOP-Kinder tendenziell als weniger impulsiv beurteilt: [(FFBB-HKS Rohwert Impulsivität Eltern(56) = 3.34, p = .06; MQF = 0.91].

Den einzigen hypothesenkonformen Interaktionseffekt zugunsten der LS15-Gruppe gab es in der Nachsprechleistung bei vier-, fünf- und sechssilbigen Wörtern beim Mottier-Test [FMottier 4-, 5- und 6silbige Wörter(35) = 4.90, p = .04; MQF = 3.16]. Bei Kontrolle der Kovariate Impulsivität der Lehrereinschätzung wird die Signifikanz verfehlt [FMottier vier-, fünf- und sechssilbige Wörter (Impulsivität FBB-HKS Lehrer(1,47) = 3.11, p = .08; MQF = 3.49].

5.5.2.3 Effektgrößen der Interaktionseffekte

Insgesamt sechs Variablen werden signifikant oder verfehlen die Signifikanz nur knapp. Es tritt ein großer Effekt zugunsten der THOP-Gruppe auf bei den Auslassungsfehlern im Go/Nogo. Drei mittelgroße Effekte traten zugunsten des THOP auf (Konzentrationsleistungswert und Fehler im d2 sowie Fehler bei nicht-kritischen Reizen im Visuellen Scannings der TAP). Auch die kleinen Effekte fallen überwiegend zugunsten des THOP aus. Hier sind es vor allem die Elterneinschätzungen zu Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.

Zugunsten der Lauth- und Schlottke-Gruppe fallen die Ergebnisse des Mottiertests aus. Die Effekte sind klein, bei den vier- bis sechssilbigen Wörtern wird der Test signifikant.

Überdies werden die LS-Kinder von den Lehrern als etwas weniger unaufmerksam eingeschätzt (kleiner Effekt).

Zusammengefasst lässt sich hier anhand der Effektgrößen eine Überlegenheit des THOP gegenüber dem kombinierten Basis- und Strategietraining nach Lauth und Schlottke feststellen.

5.5.3 Vergleich des Kombinierten Basis- und Strategietrainings nach Lauth und

Schlottke 15 Sitzungen mit dem Marburger Konzentrationstraining für die AVn TAP und d2

Die Kennwerte der beiden Therapiegruppen werden in Tabelle A-7 dargestellt.

5.5.3.1 Vortestunterschiede und Störfaktoren LS 15 Sitzungen vs. MK

In der mit dem Marburger Konzentrationstraining trainierten Gruppe wurden signifikant mehr Kinder mit Methylphenidat behandelt [χ2(1, N=49)Medikation = 7.35, p < .01]. Außerdem sind relativ mehr weibliche Kinder in der Marburger Konzentrationstrainingsgruppe [χ2(1, N=49)Geschlecht = 4.04, p = .04].

Die Kinder des Marburger Konzentrationstrainings schneiden im Intelligenztest signifikant besser ab [tIQ (47) = 2,69, p = 0.01]. Hier ist aber zu berücksichtigen, dass die Kinder des Marburger Konzentrationstrainings mit dem CFT 20 untersucht wurden, die LS15-Kinder mit der Kaufman ABC oder dem HAWIK-III. Erfahrungsgemäß werden die LS15-Kinder durch den CFT 20 in der Intelligenzleistung häufig um bis zu 10 Punkte überschätzt. Weitere Unterschiede in den Vortestwerten gibt es in der Schwankung der Antworten beim Visuellen Scanning (nicht kritische Reize) [tStandardabweichung nicht-krit. Reize VS(40) = -2.38, p = 0.02] (die MK-Kinder antworten regelmäßiger) und in der Einschätzung der Hyperaktivität und Impulsivität durch die Eltern [(tFBB-HKS Kennwert Hyperaktivität Eltern(41) = 2.59, p = .01); (tFBB-HKS Kennwert Impulsivität Eltern(15.00) = 2.43, p = .02)]. Die MK-Kinder werden als hyperaktiver und impulsiver beurteilt.

5.5.3.2 Veränderungen zwischen den Versuchsgruppen LS15 vs. MK

Die Kinder des Marburger Konzentrationstrainings verbesserten im Konzentrationstest d2 ihren Konzentrationsleistungswert signifikant stärker [F(1,34) = 8.01; p < .01; MQF = 66.91] als die LS15-Kinder und machten signifikant weniger Fehler [F(1,34) = 5.13; p = .03;

MQF = 33.72]. In den Subtests der TAP unterscheiden sich die Ergebnisse der Gruppen nicht voneinander. Die Kontrolle der Intelligenz als Kovariate führte dazu, dass der Interaktionseffekt bei den Fehlern des d2 nicht mehr signifikant wurde [F(1,34) = 3.43; p = .07; MQF = 34.55]

5.5.3.3 Effektgrößen der Interaktionseffekte LS15 vs. MK

Beim Vergleich der Effektgrößen gibt es einen großen Effekt zugunsten des Marburger Konzentrationstrainings (Auslassungsfehler Go/Nogo TAP). Im Test d2 gibt es signifikante Unterschiede zugunsten des Marburger Konzentrationstrainings. Die Effekte sind klein (Konzentrationsleistungswert) und mittelgroß (Fehler). Der Wert Fehler im Subtest Go/Nogo verfehlt die Signifikanz nur kanpp. Er fällt als mittelgroßer Effekt zugunsten der LS-Gruppe aus. Insgesamt sind die mittleren und kleinen Effekte in etwa zu gleichen Teilen zugunsten beider Trainings verteilt. Aufgrund des zu geringen Rücklaufs der Fragebögen der

Kinder des Marburger Konzentrationstrainings können die Fremdurteile nicht miteinander verglichen werden.

5.5.4 Vergleich der THOP-Gruppen mit dem Marburger Konzentrationstraining für die