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3. Ergebnisse

3.6 Vergleich

3.6.2 Vergleich der Aus- und Weiterbildungssituation

Schon 2009 hatte es an allen Universitätskliniken Ausbildungsangebote für Studierende im Bereich der Abdomensonographie gegeben. 1999 war dies bei 86%

der Fakultäten der Fall. Die Ausbildung für die Studierenden hatte sich im Zeitraum 1999-2009 verbessert. Die Zahl der maximal pro Semester ausgebildeten Studierenden hatte sich von 55 auf ca. 100 erhöht. In der aktuellen Erhebung wurde diese Frage mit durchschnittlich 135 Studierende/ Universität und Semester beantwortet. Eingedenk der vielfältigen freiwilligen Angebote aus dem Bereich der Sonographie, wie zum Beispiel Peer-to-Peer Tutorate und Skills-Labs, ist jedoch davon auszugehen, dass eine weit größere Zahl von Studierenden mit Ultraschalllehre in Kontakt kommt. Im Studierendenfragebogen wurden Angaben erfasst bezüglich der Gestaltung der Lehre, welche teilweise diskrepant waren zu den Angaben der ärztlichen Leiter. Die folgende Abbildung leistet einen Überblick über die Gestaltung der Lehre im Bereich der Ultraschalldiagnostik. Sowohl Angaben aus dem ärztlichen als auch aus dem Studierendenfragebogen bilden die Grundlage dieser Einordnung.

Abbildung 13: Gestaltung der Ultraschalllehre an den deutschen Fakultäten. Angaben aus der ärztlichen und studentischen Umfrage 2019.

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Der Anteil der Kliniken, welche einen praktischen Kurs angeboten hatten, stieg von 72% (1999) auf 84% (2009). Aktuell bieten 96% der Kliniken einen Kurs mit praktischen Übungen an. Die Definition eines praktischen Kurses lässt Raum für Interpretation. Geht man davon aus, dass der Besuch eines Skills-Labs oder Studentische Tutorate, welche mitunter hochqualitative und umfassende Lehre leisten, unter diesem Begriff subsumiert werden, werden an allen deutschen Universitäten praktische Kurse angeboten.

Erfolgskontrollen wurden 2009 an 42% der Kliniken durchgeführt, 1999 lag dieser Wert noch bei 29%. Aktuell gaben 50% der Abteilungsleiter an, eine Erfolgskontrolle durchzuführen.

2009 wurden zudem erfragt, ob ein vorklinischer Ultraschallkurs für sinnvoll erachtet werde. 54% der Leiter bejahten dies. An einem Drittel der Klinika wurde 2009 ein solcher Kurs angeboten. Aktuell erachten 33% der Abteilungsleiter einen solchen Kurs als sinnvoll oder sehr sinnvoll. An 50% der Abteilungen wird ein solcher Kurs angeboten.

Ärztliche Weiterbildung

Der Vergleich von 1999 und 2009 zeigte, dass sich eine ganztätige und kontinuierliche Ausbildung der Ärzte etabliert hatte. 1999 wurde an 77%, 2009 an 94% der Kliniken ein solches Ausbildungsmodell umgesetzt. In der aktuellen Erhebung gaben 89% der Abteilungsleiter an, die Ultraschalllehre kontinuierlich und ganztägig durchzuführen. An 11% der Kliniken wird eine Ausbildung mit einer durchschnittlichen Frequenz (Tage/Woche) über einen definierten Zeitraum umgesetzt. Die ganztätige und kontinuierliche Ausbildung ist weiterhin als das Modell der Wahl anzusehen. Die aktuelle Abnahme um 5% im Vergleich zu 2009 ist aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl nicht aussagekräftig.

Die durchschnittliche Weiterbildungszeit hatte sich von 4,3 Monate (1999) auf 6,1 Monate (2009) verlängert. Aktuell werden die Ärzte durchschnittlich 5,7 Monate ausgebildet. Dies entspricht einem Anstieg um 39% im Vergleich zu 1999 und einer Abnahme um 7% im Vergleich zu 2009.

1999 wurden jährlich im Durchschnitt 5,6 Ärzte pro Abteilung ausgebildet. Bis 2009 ging dieser Wert auf 4,7 zurück. 2018 wurden durchschnittlich 7,1 Ärzte pro Abteilung und Jahr ausgebildet. Dies entspricht einer Zunahme um 27% im Vergleich zu 1999 und 51% im Vergleich zu 2009.

Ergebnisse

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Abbildung 14: Durchschnittliche Weiterbildungszeit (kontinuierliche Ausbildung) und Anzahl ausgebildeter Ärzte an den deutschen Universitätskliniken im Bereich der Abdomensonographie 1999, 2009 und 2018.

2009 wurde an 43% der Kliniken ein Ultraschallkurs angeboten, 1999 lag dieser Wert noch bei 19%. Inzwischen werden an 49% der Kliniken Ultraschallkurse angeboten. Die Teilnahme an externen Ultraschallkursen wird inzwischen an 65%

der Kliniken angeboten. 2009 lag dieser Wert noch bei 58%, 1999 bei 23%. Dass weder in- noch externe Ultraschallkurse Bestandteil der Ausbildung seien, gaben 1999 noch 69% an. 2009 sank dieser Wert bereits auf 26% und liegt aktuell bei 14%.

Abbildung 15: Rolle der Ultraschallkurse in der ärztlichen Weiterbildung 1999, 2009 und 2019.

Die steigende Bedeutung und Nachfrage nach Ultraschallkursen zeigt sich auch in den von der DEGUM zur Verfügung gestellten Zahlen der jährlichen Kursteilnehmer.

Zwischen 2014 und 2018 nahm die Teilnehmerzahl um 36% zu.

5,7 (n=24)

7,1 (n=24)

6,1 (n=29) 4,7 (n=30)

4,3 (n=27)

5,6 (n=36)

0 2 4 6 8

Durchschnittliche Weiterbildungszeit in Monaten

Durchschnittliche Anzahl ausgebildeter Ärzte pro Abteilung

1999 2009 2018

14% (n=4)

46% (n=13)

65% (n=17)

26% (n=8)

43% (n=13)

58% (n=18)

69% (n=25) 19% (n=7)

23% (n=8)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

sind kein Bestandteil der Ausbildung werden an der eigenen Klinik angeboten werden an externen Kliniken angeboten

Ultraschallkurse...

1999 2009 2019

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Abbildung 16: Anzahl der jährlichen Teilnehmer an den DEGUM Ausbildungskursen von 2014 - 2018. (DEGUM: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin)

Eine Prüfung am Ende der Ausbildungszeit erfolgt aktuell an 21% der Kliniken. 1999 fanden noch an 32% der Kliniken Prüfungen statt, 2009 sank dieser Wert bereits auf 23%.

Weiterbildungstage unter Supervision und bis Ausbildungsende abzuleistende Untersuchungszahlen

Durchschnittlich werden aktuell 114 Tage (n=23) unter Supervision mit einer Range von 10-500 Tage um einen Median von 60 Tagen von den auszubildenden Ärztinnen und Ärzten abgeleistet. 2009 betrug der entsprechende Mittelwert 63 Tage, die Range zwischen 1-300 um den Median von 40 Tagen.

Die Anzahl der bis Ausbildungsende abzuleistenden Untersuchungen betrug 2009 zwischen 300 und 9000 Untersuchungen um den Median von 800 Untersuchungen.

Der entsprechende Mittelwert betrug 2009 1423 Untersuchungen. Aktuell beträgt die Range 300 bis 3000 (n=18), ebenfalls um den Median von 800. Der Durchschnittswert beträgt aktuell 1228 Untersuchungen bis Ausbildungsende.

n=1806

n=2250 n=2407 n=2574 n=2458

0 500 1000 1500 2000 2500 3000

2014 2015 2016 2017 2018

Teilnehmerzahl

Ergebnisse

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Qualitätssichernde Maßnahmen in der ärztlichen Weiterbildung

1999 wurden an 86% der Kliniken Maßnahmen zur Qualitätssicherung umgesetzt, 2009 stieg dieser Wert auf 100% an. 2019 gab lediglich eine Klinik (4%) an, keine Qualitätssichernden Maßnahmen durchzuführen. Wie in den Voruntersuchungen wurden diese Maßnahmen am häufigsten in Form von Nachuntersuchungen und Fallbesprechungen durchgeführt. Die Ergebnisse von 2009 und 2019 können nicht direkt mit denjenigen von 1999 verglichen werden, da die Fragen 1999 noch offen, 2009 als Multiple-Choice Fragen formuliert wurden.

Abbildung 17: Qualitätssichernde Maßnahmen der abdomensonographischen Ausbildung 2009 und 2019. Nach [88].