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3. Ergebnisse

3.2 Organisation und Stellenwert der Abdomensonographie

3.3.1 Ausbildungssituation der Studierenden

An allen 28 Kliniken werden ultraschallbezogene Lehrveranstaltungen angeboten Form der studentischen Lehre

Die folgende Tabelle gibt die Antworten nach der Form der studentischen Lehre wieder (Mehrfachnennungen möglich). 26 Abteilungen machten diesbezüglich Angaben.

Tabelle 8: Form der studentischen Ultraschalllehre an den deutschen Universitäten 2019. (DEGUM: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin)

Verantwortliche Abteilungen

An 27 Kliniken wird die studentische Lehre von folgenden Abteilungen durchgeführt:

Gastroenterologie 58% (n=15), Radiologie 8% (n=2), Kooperation der Gastroenterologie und Radiologie 19% (n=5), interdisziplinäres Ultraschallzentrum 19% (n=5). Als weitere Abteilungen wurden jeweils einmalig genannt: Chirurgie, Nephrologie, HNO, Gynäkologie, Angiologie und Gefäßchirurgie.

Leistungsnachweise

26 Abteilungen machten Angaben zu Leistungsnachweisen. An 50% (n=13) der Kliniken wird ein Leistungsnachweis eingefordert, an 50% (n=13) wird kein Leistungsnachweis eingefordert. Die Folgende Tabelle gibt die Form der Leistungsnachweise wieder. Außerdem deren Gesamthäufigkeit und den Anteil der Abteilungen, die diese Form nutzen.

Tabelle 9: Leistungsnachweise der Ultraschalllehre an den deutschen Universitäten 2019. (OSCE: Objective structured clinical examination)

Leistungsnachweis Gesamtnennungen (n) Anteil der Abteilungen (N=26),

welche diese Form des Leistungsnachweises nutzen

Praktische Prüfung 7 27%

Klausur 5 19%

Mündliche Prüfung 4 15%

OSCE 4 15%

Quiz 2 8%

Form der studentischen Lehre Gesamtnennungen (n) Abteilungen in % (N=26)

Vorlesung 13 50%

Seminar 15 58%

Kurs mit praktischen Übungen 25 96%

Wahlfach 8 31%

DEGUM zertifizierter studentischer

Ultraschallkurs 5 19%

Ausbildung an einem

Ultraschallsimulator

4 15%

31

Anzahl der maximal pro Semester ausgebildeten Studierende

17 der Kliniken machten Angaben zu den maximal pro Semester ausgebildeten Studierenden. Insgesamt werden von diesen Abteilungen maximal 2301 Studierende/ Semester unterrichtet, das entspricht 135 Studierenden/ Abteilung und Semester. Die Range beträgt 15-450.

Meinungsbild

Durch eine endpunktbenannte 5-Punkte-Likert-Skala wurden Meinungen zu den folgenden Fragen eingeholt.

Tabelle 10: Meinungsbild der ärztlichen Leiter zur Ultraschallausbildung in der Vorklinik 2019.

Frage Antworten (n) Mittelwert Median Range

Für wie sinnvoll halten Sie es, die Ultraschallausbildung in die Vorklinik zu integrieren? (z.B.

ein Ultraschallkurs in Kooperation mit der Anatomie)

27 2,8 2,5 1-5

An 50% (n=13; N=26) der Abteilungen gibt es einen solchen vorklinischen Kurs.

Diejenigen Kliniken, welche einen vorklinischen Kurs anbieten, beantworten die Frage, für wie sinnvoll ein vorklinischer Kurs erachtet werde, durchschnittlich mit 3,2 (n=13).

In gleichem Format wurde erfragt, in welcher Art, Form und Umfang die Ausbildung der Medizinstudierenden in der Ultraschalldiagnostik für sinnvoll erachtet werde.

Tabelle 11: Meinungsbild der ärztlichen Leiter zur Art, Form und zum Umfang der studentischen Ultraschalllehre 2019.

(DEGUM: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin)

Antworten (n) Mittelwert Range

Form: Vorlesung 27 4 2-5

Form: Seminar 27 3,9 1-5

Form: Kurs mit praktischen Übungen

27 4,8 3-5

Form: DEGUM- zertifizierter studentischer

Ultraschallkurs

26 3,2 1-5

Art: Als Pflichtfach 27 3,3 1-5

Art: Als Wahlfach 27 4,1 1-5

Bezüglich der Frage, in welchem Umfang die Ultraschallausbildung als sinnvoll erachtet werde, konnte zwischen einem, zwei und mehr als zwei Semestern gewählt werden. 25 Abteilungen machten hierzu Angaben. Ein Semester wurde von 32%

(n=8) gewählt, zwei Semester ebenfalls von 32% (n=8) und eine Ausbildung >2 Semestern wurde in 36% (n=9) der Fälle als sinnvoll erachtet.

Ergebnisse

32

Nach Lernzielen befragt, machten alle Leiter (n=28) Angaben. Die folgende Tabelle gibt darüber Auskunft, welche Lernziele berücksichtigt werden sollten.

Tabelle 12: Meinungsbild der ärztlichen Leiter zur Frage, welche Lernziele bei der studentischen Ultraschallausbildung berücksichtigt werden sollten 2019.

Lernziele Anzahl der

Nennungen (n)

Anteil der Abteilungen

Grundlagen (Nomenklatur, Schnittführung, Anatomie) 28 100%

Stellenwert der Sonographie 26 93%

Vergleich mit anderen bildgebenden Verfahren (Vor- und Nachteile, Limitierungen, ökonomische Aspekte etc.)

26 93%

Technisch-/physikalische Grundlagen 25 89%

Grenzen der Methode 24 86%

Indikationen 24 86%

Pathologische Befunde mit differentialdiagnostischer Bewertung 21 75%

Als weitere Lernziele wurden genannt:

- Kontrastverstärkter Ultraschall, Elastographie und Intervention (n=1) - (e)FAST (n=2)

- Beinvenendoppler (n=1)

- Fallbeispiele und Diskussionen (n=1)

Im Freitext konnte zudem angegeben werden, welche Veränderungen sich die Leiter bezüglich der Studierendenausbildung im Bereich der Ultraschalldiagnostik wünschen. Die häufigsten Nennungen bezogen sich auf die Integration der Ultraschallausbildung in das Kerncurriculum, die Optimierung der apparativen und personellen Voraussetzungen sowie den Zugang zu Lehrveranstaltungen für eine größere Studierendenzahl. Zudem müsse studentische Tutorien finanziell besser vergütet und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Ultraschalllehre gefördert werden. Weiterhin wurde angemerkt, dass im praktischen Jahr eine verpflichtende Kursveranstaltung in Form eines DEGUM- Grundkurses stattfinden und Prüfungsinhalte der Staatsexamina vermittelt werden sollten. Ein Abteilungsleiter sah den Nutzen der studentischen Ausbildung aufgrund der zum Teil fehlenden Motivation und fortführenden Anwendung als fraglich.

33 3.3.2 Weiterbildungssituation der Ärzte Zeitliche Organisation

An 89% (n=24; N=27) der Kliniken erfolgt die Weiterbildung der Ärzte zusammenhängend ganztags über durchschnittlich 5,7 Monate. Der Median beträgt 6, die Range 1,5-12 Monate. Die Weiterbildungszeit liegt bei 5 (21%) Kliniken unter 6 Monaten, bei 17 (71%) Kliniken bei 6 Monaten und bei zwei Kliniken (8%) über 6 Monaten. An den 5 Kliniken, welche weniger als 6 Monate kontinuierlich ausbilden, beträgt die durchschnittliche Weiterbildungszeit 3,1 Monate.

An 11% (n=3; N=27) der Kliniken wird ärztliches Personal nicht kontinuierlich, sondern regelmäßig in einer durchschnittlichen Frequenz (Tage/Woche) über einen bestimmten monatlichen Zeitraum. Die drei Kliniken gestalten die Weiterbildung wie folgt: Zwei Tage/ Woche über 24 Monate, ein Tag/ Woche über die volle Weiterbildungszeit sowie drei Tage/Woche ebenfalls über die volle Weiterbildungszeit.

Untersuchungstage unter Supervision und Gesamtuntersuchungszahl bis Weiterbildungsende

23 Abteilungen machten Angaben bezüglich der unter Supervision abgeleisteten Untersuchungstage und bezüglich der Gesamtuntersuchungszahl bis Weiterbildungsende.

Durchschnittlich werden 114 (n=23) Tage unter Supervision mit einer Range von 10 bis 500 Tage abgeleistet. Der Median beträgt 60 Tage.

Bis zum Ende der Weiterbildung haben die Ärzte durchschnittlich 1228 (n=18) Ultraschalluntersuchungen durchzuführen, die Range erstreckt sich hier von 300 bis 3000 um den Median von 800.

Prüfung am Ende der Ausbildung

An 21% (n=6) der Kliniken erfolgt eine Prüfung am Ende der Ausbildungszeit. In 100% (n=6) der Fälle in praktischer, in 50% (n=3) in schriftlicher und in 33% (n=2) in mündlicher Form. An 22 Kliniken erfolgt keine Prüfung am Ende der Ausbildungszeit.

Anzahl ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte

Befragt wurden die Leiter zudem zur Anzahl ausgebildeter Ärzte in den Jahren 2014 – 2018. Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die entsprechenden Ausbildungszahlen.

Tabelle 13: Anzahl der in der Abdomensonographie ausgebildeten Ärzte der Jahre 2014-2018 an den deutschen Universitätskliniken.

Jahr Anzahl Auskunft

gebender Kliniken (n) Gesamtzahl

ausgebildeter Ärzte Mittelwert an ausgebildeten

Ärzten/ Abteilung Median Range

2014 21 145 6,9 7 1-17

2015 21 148 7,0 8 1-17

2016 21 145 7,1 8 1-17

2017 22 162 7,4 8 1-17

2018 23 164 7,1 7 1-17

Ergebnisse

34 Teilnahme an Ultraschallkursen

An 46% (n=13) der Kliniken fanden in den letzten 12 Monaten Ultraschallkurse nach dem DEGUM Kurssystem statt. Davon boten 85% (n=11) der Kliniken Grundkurse, 31% (n=4) Aufbaukurse und ebenfalls 31% (n=4) Abschlusskurse bzw.

Modulkombinationen an.

Die Finanzierung gestaltete sich dergestalt, dass in 31% (n=4) der Fälle die Klinik den vollen Betrag übernahm und in 15% (n=2) der Fälle einen Teilbetrag. Bei 54%

(n=7) der Kurse trugen die Ärzte die Kosten selbst.

65% (n=17; N=26) der Leiter gaben an, dass die Ärzte in Weiterbildung externe Kurse nach dem DEGUM Kurssystem in den letzten 12 Monaten besucht hätten.

Bei 19% (n=5; N=26) war dies nicht der Fall und 15% (n=4; N=26) der Leiter gaben an, dass ihnen dies nicht bekannt sei.

Ultraschallkurse anderer, kommerzieller Anbieter besuchten Ärzte von 38% (n=10;

N=26) der Kliniken. An 23% (n=6; N=26) der Kliniken war dies nicht der Fall und in 38% (n=10; N=26) der Fälle war dies dem Leiter nicht bekannt.

14% (n=4) der Leiter gaben an, dass weder in- noch externe Ultraschallkurse angeboten würden.

Qualitätssicherung

An 96% (n=27) der Kliniken erfolgen qualitätssichernde Maßnahmen in der Weiterbildung der Ärzte.

Die folgende Tabelle gibt Auskunft darüber, welche Maßnahmen am häufigsten zum Einsatz kommen (Mehrfachnennungen möglich).

Tabelle 14: Qualitätssichernde Maßnahmen in der abdomensonographischen ärztlichen Weiterbildung an den deutschen Universitätskliniken 2019. Nach [88].

Qualitätssichernde Maßnahmen Nennungen gesamt (n)

Nachuntersuchungen 20

Fallbesprechungen 19

Befundabgleich 15

Stichprobenartige Befunddurchsicht durch den Leiter 12

Videovorführung 8

Gezielte Fallkontrolle 7

Keine qualitätssichernden Maßnahmen 1

Ultraschallsimulator

14% (n=4) der Kliniken verfügen über einen Ultraschallsimulator, welcher bei der Weiterbildung der Ärzte zum Einsatz kommt. Eine derjenigen Kliniken ohne Ultraschallsimulator plant die Anschaffung eines solchen. 82% (n=23) der Abteilungen verfügen weder über einen Simulator noch ist eine Anschaffung geplant. Nach dem Potential der Ausbildungsmethode befragt, gaben die vier Leiter, welche über einen Ultraschallsimulator verfügen, im Mittelwert eine 3 an (endpunktbenannte 5-Punkte-Likert-Skala; sehr niedrig – sehr hoch). Diejenigen Leiter, welche über keinen Simulator verfügen, gaben im Durschnitt eine 2,3 (n=21;

Range: 1-5) an. Insgesamt lag der Durchschnittswert dieser Frage bei 2,4 (n=25).

35

Gewünschte Veränderungen und weitere Bemerkungen zur ärztlichen Weiterbildungssituation

Folgende Wünsche und Bemerkungen wurden im Freitext hinsichtlich der ärztlichen Weiterbildungssituation genannt:

- Verbesserung der Gerätesituation im Sinne einer höheren Gerätezahl und moderner Geräte, zudem die Anschaffung von mobilen Taschengeräten.

- Verbesserung personeller Ressourcen und Verlängerung der

Ausbildungszeit auf mind. 6 Monate in Vollzeit. Darüber hinaus solle die Ultraschallausbildung nach Abschluss der Sonographierotation fortgeführt werden. Des Weiteren mehr Assistenzpersonal.

- Der Ultraschallmethode müsse ein höherer Stellenwert beigemessen werden im Sinne einer leistungsgerechten Vergütung, mehr Zeit für die Ausbildung und weniger Routine. Ultraschallkurse sollten kostendecken vor Ort durchgeführt werden können. Ultraschall solle zudem mehr computertomographische Untersuchungen ersetzen.

- Eine geringere Arbeitsverdichtung, dementsprechend eine geringere Untersuchungszahl pro Untersucher und Zeit.

- Im Rahmen der Qualitätssicherung mehr Zeit für Befundbesprechungen.

- Verlängerung der Weiterbildungszeit auf 7 Jahre für Innere Medizin.

- Integration der Sonographie in das chirurgische Curriculum.

- Möglichkeit für Hospitationen an Referenzzentren für Interessierte.

3.4 Forschungssituation

Forschungsaktivität und Forschungsförderung

An 77% (n=20; N=26) der Kliniken werden zum Zeitpunkt der Umfrage insgesamt 84 Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Abdomensonographie bearbeitet, durchschnittlich 4,2 Projekte/ forschender Abteilung (Median: 3; Range: 1-10).

Über die Hälfte dieser Projekte (52%; n=44) werden von 30% (n=6) der Abteilungen bearbeitet. 55% der forschenden Abteilungen (n=11) bearbeiten derzeit 3 oder weniger Projekte.

Einschließlich der nicht forschenden Abteilungen (n=26) werden durchschnittlich 3,2 Projekte/ Abteilung bearbeitet.

25% (n=7; N=28) der Kliniken stehen zusätzlich zum Abteilungsetat Fördermittel zur Verfügung. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Quelle der Fördermittel (Mehrfachnennungen möglich).

Tabelle 15: Quelle der Fördermittel für abdomensonographische Forschungsprojekte an den deutschen Universitätskliniken 2019. (DEGUM: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin). Nach [87].

Quelle der Fördermittel Gesamtnennungen (n) Anteil der Kliniken (n=28)

Keine Förderung 21 75%

Förderung der eigenen Universität 4 14%

Förderung aus öffentlichen Quellen 6 21%

Förderung aus anderer Quelle (Industrie, Privatspende, DEGUM)

4 14%

Unterstützung der Forschungsprojekte

durch Ultraschallgerätehersteller 3 11%

Ergebnisse

36

11% (n=3; N=28) der Kliniken werden zudem durch Ultraschallgerätehersteller unterstützt. Diese Unterstützung gestaltet sich durch Überlassung von Geräten und Software (drei Nennungen) sowie durch finanzielle Unterstützung und Studienverträge (eine Nennung).

Publikationen

17 Kliniken machten Angaben zum Publikationsverhalten. Insgesamt wurden von diesen zwischen 2014 und 2019 394 Forschungsarbeiten publiziert. Die folgende Tabelle zeigt das Publikationsverhalten der Kliniken.

Tabelle 16: Anzahl der Publikationen aus dem Bereich der Abdomensonographie der Jahre 2014-2018 der deutschen Universitätskliniken. Nach [87].

Jahr Auskunft gebende Kliniken Gesamtzahl: Publikationen Mittelwert: Publikationen/ Abteilung

2014 n=17 53 3,1

2015 n=17 77 4,5

2016 n=17 74 4,4

2017 n=17 92 5,4

2018 n=17 98 5,8

Von 433 Publikationen wurde die Sprache angegeben. Von diesen wurden 3,2%

(n=14) nur in deutscher, 37% (n=159) nur in englischer und 60% (n=260) in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht.

15 Abteilungen machten zudem Angaben zur Fragestellung von insgesamt 315 Publikationen aus den Jahren 2014-2019. Die folgende Abbildung zeigt die jeweiligen Fragestellungen.

Abbildung 4: Fragestellung von 315 Publikationen aus dem Bereich der Abdomensonographie der Jahre 2014-2019 an den deutschen Universitätskliniken (N=15).

3% (n=9) 5% (n=16)

13% (n=42) 15% (n=46)

22% (n=70)

42% (n=132)

0% 10% 20% 30% 40% 50%

Weitere, oben nicht genannte Technische Fragestellungen und

Grundlagen

Übersichtsarbeiten Einsatz von Kontrastmitteln Elastographische Verfahren Klinische Fragestellungen

Anteil der Publikationen (n=315)

Fragestellung

37

Gewünschte Veränderungen und weitere Bemerkungen zur Forschungssituation der Abdomensonographie.

Folgende Veränderungswünsche bezüglich der Forschungssituation wurden von den Abteilungsleitern formuliert:

- Mehr Zeit für Forschungstätigkeiten und weniger Routine. Raum für Forschungstätigkeiten durch Entlastungen im klinischen Alltag. Freistellung für die Forschung für 6-12 Monate und Freiraum für Assistenten.

- Bessere räumliche und technische Ausstattung, Verbesserung der Gerätesituation.

- Eine Verbesserung der Forschungsförderung im Sinne einer besseren Finanzierung, insbesondere für neue Methoden. Veröffentlichungen müssten zudem honoriert werden.

- Leistungsgerechte Vergütung der Ultraschallmethode.

- Verbesserung der administrativen Zusammenarbeit von Fakultät, Forschung und Klinikum.

- Fokus auf die Erforschung folgender Schwerpunkte: 3D Auswertung, computerbasierte Bildprozessierung und Leberfettevaluation.

- Kritik, dass das generelle Interesse an Forschung absinke; davon sei auch die Ultraschallmethode betroffen.

Ergebnisse

38

3.5 Studierendenumfrage

Rücklauf

Insgesamt nahmen bis zum 08.07.2019 1183 Studierende von 34 der 36 medizinischen Fakultäten an der Online-Umfrage teil.

Abbildung 5: Die Verteilung der Teilnehmerzahlen der 1183 Studierenden auf die 36 deutschen medizinischen Fakultäten 2019.

Laut dem statistischen Bundesamt waren 2018 deutschlandweit 96.115 Studierende im Studienfach Medizin eingeschrieben [78]. Abzüglich der vier vorklinischen Semester (Ein Drittel der Studierenden) ergibt dies eine Annäherungszahl von 64.000 Studierenden im klinischen Studienabschnitt und praktischen Jahr. Die 1183 Teilnehmer entsprechen 1,85% dieser Zielgruppe. Da die Teilnehmerzahlen der einzelnen Universitäten darüber hinaus sehr unterschiedlich waren (Range: 0-165), sind die Ausbildungsmodelle unterschiedlich stark gewichtet. Unter Berücksichtigung dieser Methodenkritik ist das folgende Meinungsbild zu interpretieren. Wenn im Folgenden von Zustimmung berichtet wird, entspricht dies der prozentualen Summe der Angaben 4 (stimme zu) und 5 (stimme voll zu).

0 0 1 1 1 1 2 2 2 4 91419 20 20 20 21 2223 25 2629 3134384247 47 48

55606470 96

124 165

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

Homburg Oldenburg Frankfurt am Main ttingen Greifswald Rostock Dresden Hamburg Magdeburg Tübingen TU München beck Bochum Erlangen-Nürnberg Marburg LMU München Jena Aachen Kiel Bonn Hannover Freiburg Regensburg Heidelberg Gießen Halle-Wittenberg Köln Müster Würzburg Duisburg-Essem Düsseldorf Mainz Heidelberg Leipzig Berlin Ulm

Teilnehmerzahl (n=1183)

39 Rahmenbedingungen und Ausstattung

Tabelle 17: Meinungsbild zu: „Rahmenbedingungen der Ultraschalllehre an den deutschen medizinischen Fakultäten“

(Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Aussage 1 2 3 4 5 n MW MD

Die räumlichen Bedingungen (inkl. Ausstattung und Technik) sind gut geeignet.

2% 9% 21% 39% 30% 1175 3,9 4

Insofern ein Praktikum stattgefunden hat: Die Gruppengröße des Praktikums war gut geeignet.

7% 11% 13% 25% 44% 1093 3,9 4

Insofern ein Praktikum stattgefunden hat: Mit der Kompetenz der Lehrende sind sie zufrieden.

1% 5% 14% 36% 44% 1096 4,2 4

Zur freien Verfügung stehende Räumlichkeiten und Ultraschallgeräte sind ohne größeren Aufwand zugänglich.

8% 14% 21% 29% 29% 880 3,6 4

Die praktische Ausbildung in Kleingruppen ist nicht flächendeckend etabliert.

Lediglich 36% (n=404) der Studierenden werden in Kleingruppen ≤4 Personen, 52%

(n=588) in Gruppen von ≤5 Personen ausgebildet. Dennoch stimmten 69% (n=754) der Befragten der Aussage zu, dass die Gruppengröße des Praktikums gut geeignet gewesen sei.

Abbildung 6: Antworten auf die Frage: „Insofern ein praktischer Kurs stattgefunden hat: Wie viele Studierende bildeten eine Gruppe?“ (Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Studierende selbst spielen als Lehrverantwortliche eine große Rolle. 72% (n=846) der Studierenden gaben an, dass sie in den Praktika von Kommilitoninnen und Kommilitonen betreut wurden, gefolgt von ärztlichem Personal (47%; n=556) und externen Dozenten (6%; n=66). Mit der Kompetenz der Lehrenden waren 80%

(n=877) der Studierenden zufrieden. Eigeninitiative der Studierenden wird von den Fakultäten gefördert. 67% (n=785) der Studierenden stehen für Übungszwecke Räumlichkeiten und mindestens ein Ultraschallgerät zur freien Verfügung. Der Aussage, dass diese Räumlichkeiten und Ultraschallgeräte ohne größeren Aufwand zugänglich seien, stimmten 57% (n=503) der Befragten zu.

0% (n=1) 1% (n=15)

Ergebnisse

40

Organisation, Struktur, Lernziele und Lerninhalte

Tabelle 18: Meinungsbild zu: „Organisation, Gesamtstruktur, Lernziele und Lerninhalte der Lehrveranstaltung“

(Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Aussage 1 2 3 4 5 n MW MD

Die Lehrveranstaltung ist gut organisiert 5% 10% 23% 34% 28% 1159 3,7 4 Die Lehrveranstaltung hat eine gute

Gesamtstruktur („roter Faden“)

8% 13% 21% 29% 29% 1065 3,6 4

Die Relevanz der Lerninhalte ist deutlich. 3% 5% 10% 28% 54% 1136 4,3 5 Die Lernziele der Lehrveranstaltung werden zu

Beginn klar definiert.

6% 9% 19% 30% 36% 1135 3,8 5

Lediglich 62% (n=719) der Studierenden stimmten der Aussage zu, dass die Lehrveranstaltung gut organisiert sei. 58% (n=618) der Befragten attestierten der Lehrveranstaltung zudem eine gute Gesamtstruktur. Der Aussage, dass die Lernziele zu Beginn der Lehrveranstaltung klar definiert würden, stimmten ebenfalls nur 66% (n=749) der Befragten zu. Positiv erscheint hingegen, dass die Relevanz der Lerninhalte deutlich gemacht würde. Dies gaben 82% (n=932) der Befragten an.

Bedeutung der Sonographie und deren Bedeutung im Studium

Tabelle 19: Meinungsbild zu: „Bedeutung der Sonographie und deren Rolle im Studium“ (Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Aussage 1 2 3 4 5 n MW MD

Sie schätzen die klinische Relevanz des Ultraschalles als hoch ein.

1% 0% 1% 7% 92% 1174 4,9 5 Der Ultraschall spielte entsprechend seiner klinischen

Relevanz eine Rolle in Ihrer vorklinischen Ausbildung.

35% 29% 17% 8% 12% 1175 2,3 2 Der Ultraschall spielt entsprechend seiner klinischen

Relevanz eine Rolle in Ihrer klinischen Ausbildung.

8% 15% 20% 20% 38% 1174 3,7 4 Sie würden von einem Ultraschall-Curriculum profitieren,

welches Sie während Ihres gesamten Studiums begleitet. 1% 2% 4% 21% 72% 1176 4,6 5 Ultraschall sollte eine größere Rolle im Medizinstudium

einnehmen.

1% 1% 5% 20% 74% 1173 4,7 5 Der Ultraschall sollte ein fester Bestandteil der vorklinischen

Lehre sein (Beispielsweise begleitend zum Präparierkurs).

12% 23% 23% 17% 26% 1177 3,2 3

Unter Studierenden ist die Sonographie hochangesehen. 99% (n=1155) der Befragten schätzten die klinische Relevanz der Ultraschallmethode als hoch ein.

Zudem gaben 93% (n=1093) der Studierenden an, von einem Ultraschallcurriculum zu profitieren, welches sie während des gesamten Studiums begleiten würde. Laut 94% (n=1100) der Befragten sollte Ultraschall eine größere Rolle im Studium einnehmen. Konträr zu diesen Aussagen gaben lediglich 20% (n=233) der Studierenden an, dass der Ultraschall entsprechend seiner klinischen Relevanz eine Rolle in der vorklinischen Ausbildung gespielt hätte. Bezüglich der klinischen Ausbildung liegt dieser Wert bei 58% (n=678).

41

Selbsteinschätzung, eigene Tätigkeit und Ausblick

Tabelle 20: Meinungsbild zu: „Selbsteinschätzung, eigene Tätigkeit und Ausblick“ (Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Aussage 1 2 3 4 5 n MW MD

Sie fühlen sich bei der klinischen Anwendung von Ultraschall

sicher. 17% 25% 33% 21% 4% 1177 2,7 3

Sie fühlen sich bei der Indikationsstellung zur Ultraschalluntersuchung sicher.

5% 12% 24% 43% 15% 1177 3,5 4 Sie können die Limitierungen der Ultraschalldiagnostik

einschätzen, d.h. Fragestellungen erkennen, in denen andere Bildgebungen vorzuziehen sind.

4% 11% 29% 43% 13% 1177 3,5 4

Sie hätten Interesse, als Tutor selbst Wissen und Fähigkeiten im Bereich der Ultraschalldiagnostik zu vermitteln.

14% 18% 20% 24% 24% 1174 3,2 3

Sie können sich vorstellen, in einer ambulanten Famulatur ausschließlich das Sonographieren zu erlernen.

7% 13% 16% 29% 36% 1177 3,7 4

In Ihren bisherigen Famulaturen spielte Ultraschall

eine große Rolle in Ihrer Ausbildung. 15% 25% 30% 22% 8% 1169 2,8 3 Sie würden sich wünschen, dass der Ultraschall

eine größere Rolle in Ihrer klinisch/praktischen Ausbildung einnimmt (Famulaturen, Blockpraktika etc.).

0% 2% 9% 34% 55% 1175 4,4 5

Sie können sich vorstellen, nach Ihrem Studium im Bereich Ultraschall zu forschen.

46% 30% 16% 5% 3% 1177 1,9 2 Sie können sich vorstellen, nach Ihrem Studium

im Bereich Ultraschall zu arbeiten.

7% 15% 27% 31% 20% 1105 3,4 4 Für ihre spätere Tätigkeit erachten sie theoretische und

praktische Fähigkeiten im Umgang mit Ultraschall als wichtig.

1% 3% 5% 17% 74% 1176 4,6 5

Eher im theoretischen Bereich sehen Studierende ihre Kompetenzen im Umgang mit der Ultraschallmethode. Bei der Indikationsstellung fühlten sich 58% (n=685) der Studierenden sicher, 56% (n=658) gaben zudem an, die Limitierungen der Ultraschalldiagnostik einschätzen zu können. Bei der klinisch-praktischen Anwendung von Ultraschall fühlen sich hingegen nur 25% (n=290) der Studierenden sicher. Die Bereitschaft, in einer Famulatur ausschließlich das Sonographieren zu erlernen, ist bei 65% (n=765) der Befragten vorhanden. In den bisherigen Famulaturen spielte Ultraschall hingegen nur bei 30% (n=347) der Studierenden eine große Rolle. In diesem Rahmen würden sich 89% (n=1043) der Befragten wünschen, dass der Ultraschall eine größere Rolle in ihrer klinisch/praktischen Ausbildung einnähme. Etwa die Hälfte (51%, n=560) der Befragten könnte sich vorstellen, nach dem Studium in der Ultraschalldiagnostik zu arbeiten wohingegen lediglich 8% (n=96) der Studierenden sich eine Forschungstätigkeit in diesem Bereich vorstellen könnten. 91% (n=1073) der Befragten gaben an, für ihre spätere Tätigkeit theoretische und praktische Fähigkeiten im Umgang mit Ultraschall als wichtig zu erachten.

Ergebnisse

42 Abschließende Beurteilung

Tabelle 21: Meinungsbild zu: „Abschließende Beurteilung“ (Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

Aussage 1 2 3 4 5 n MW MD

Die ultraschallbezogene Lehre Ihrer Universität hat Ihr Verständnis von klinischer Anatomie vergrößert.

9% 17% 23% 31% 21% 1173 3,4 4

Sie haben in der Lehrveranstaltung viel gelernt. 6% 12% 20% 31% 31% 1169 3,7 4 Ihre Erfahrung mit der ultraschallbezogenen Lehre

Ihrer Universität war positiv.

9% 13% 18% 39% 32% 1172 3,6 4

Die abschließende Beurteilung der Ultraschalllehre gestaltete sich positiv. 71%

(n=713) der Studierenden gaben an, dass die Erfahrung mit der ultraschallbezogenen Lehre Ihrer Universität positiv gewesen sei. 62% (n=724) der Studierenden sind zudem der Meinung, in der Lehrveranstaltung viel gelernt zu haben. Abschließend wurden die Befragten gebeten, ihre Ultraschalllehre mit einer Note von 1-6 zu bewerten. Lediglich 52% der Studierenden bewertete die Lehre als gut oder sehr gut.

Abbildung 7: Antworten auf die Frage: „Mit welcher Schulnote würden Sie die Lehre im Bereich des Ultraschalles an Ihrer Universität zusammenfassend bewerten?“ (Studierendenumfrage 2019). Nach [88].

19% (n=229)

33% (n=397)

24% (n=288)

12% (n=137)

8% (n=93)

3% (n=39) 0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Note 6

Anteil der Studierenden (n=1183)

43

3.6 Vergleich

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Fragebogenstudien von 1999, 2009 und 2019 bezüglich der Organisation und des Stellenwertes sowie der Ausbildungs- und Forschungssituation der Abdomensonographie verglichen.

3.6.1 Vergleich der Organisation und des Stellenwertes der Abdomensonographie

Rücklauf und beteiligte Kliniken

Bei der aktuellen Studie betrug der Rücklauf 79%. Dies entspricht einer Abnahme um 7% im Vergleich zu 2009 (86%) und 21% im Vergleich zu 1999 (100%).

An 54% der Abteilungen wird der abdominelle Ultraschall ausschließlich durch die gastroenterologische Abteilung durchgeführt. 1999 betrug dieser Wert 42%, 2009 68%. Eine Kooperation von Gastroenterologie und Radiologie gaben 2019 18% der Kliniken an, 2009 13% und 1999 36%. Zusätzlich zu Gastroenterologie und Radiologie waren 1999 an 22%, 2009 an 16% der Kliniken weitere Abteilungen beteiligt. Aktuell verfügen 29% der Kliniken über ein Interdisziplinäres Ultraschallzentrum.

Beim Vergleich dieser Zahlen muss einschränkend darauf hingewiesen werden, dass bei der aktuellen Studie auch nach der Etablierung von Interdisziplinären Ultraschallzentren gefragt wurde. Sowohl 1999 als auch 2009 war dies nicht der Fall. An allen IUZ sind gastroenterologische Abteilungen beteiligt, an 7 der 8 Zentren außerdem die radiologischen Abteilungen.

Mitgliedschaft in Fachgesellschaften

Die Mitgliedschaft in Fachgesellschaften hat weiter an Bedeutung hinzugewonnen.

1999 gaben noch 36% der Leiter an, keine Mitgliedschaft innezuhaben, 2009 sank dieser Wert bereits auf 16%. Eine weitere Dekade später gibt kein Abteilungsleiter mehr an, über keine Mitgliedschaft in einer Fachgesellschaft zu verfügen.

Dieser Trend setzt sich weiter zugunsten der DEGUM fort. Lag der Anteil an Abteilungsleitern mit einer DEGUM- Mitgliedschaft 1999 noch bei 50% und 2009 noch bei 81%, liegt dieser Wert inzwischen bei 96%. Der Anteil der Leiter, welche eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe Sonographie der DGVS innehaben, sank auf 21%. 1999 lag dieser Wert noch bei 44%, 2009 bereits bei 26%.

Ergebnisse

44

Abbildung 8: Mitgliedschaft in Fachgesellschaften der ärztliche Leiter 2019. (DEGUM: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin; AG: Arbeitsgemeinschaft; DGVS: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten)

Qualifikationsprofil aller ärztlicher Leiter

Im Laufe der vergangenen 20 Jahre haben sich die Qualifikationsprofile der DEGUM geändert. Vergleichend mit dem aktuellen Dreistufenkonzept werden im Folgenden die Entsprechungen (Seminarleiter, Ausbilder und Tutor) von 1999 und 2009 aufgeführt.

Eine Zertifizierung im Rahmen des Dreistufenkonzeptes haben aktuell 89% aller Abteilungsleiter inne. Dieser Wert lag 1999 noch bei 31%, 2009 bereits bei 61%.

Eine Zertifizierung im Rahmen des Dreistufenkonzeptes haben aktuell 89% aller Abteilungsleiter inne. Dieser Wert lag 1999 noch bei 31%, 2009 bereits bei 61%.