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3.   Material und Methoden

3.2   Untersuchung der Bestände

3.2.3   Untersuchung der Ferkel

Die erste Untersuchung der Ferkel erfolgte innerhalb der ersten 36 Stunden nach der Geburt. Erfasst wurde dabei das Geschlecht, das Gewicht, der allgemeine

Gesundheitsstatus, gegebenenfalls Besonderheiten wie genetische Anomalien sowie das Saugverhalten. Bei der Beobachtung des Saugverhaltens wurde erfasst, ob Milch aufgenommen wurde und ggf. welche Zitze das einzelne Ferkel favorisierte.

Dazu wurde jeder Zitze eine Nummer zugeordnet. Die Nummerierung der Zitzen erfolgte bei jeder Sau nach demselben Schema (Abb. 1).

  1

14 10

11  12

13

8 6

2

4

cranial

Abb.1: Zitzennummerierung

Den Ferkeln wurde die Nummer der genutzten Zitze zugeordnet. Ferkel, die nicht beim Saugen beobachtet werden konnten oder denen keine Zitze zuzuordnen war, bekamen eine willkürliche, noch freie Nummer. Für die Markierung der Ferkel wurde Markierspray für Vieh in ein Gefäß gesprüht und mit einem Pinsel entsprechende Zahlen auf den Rücken aufgetragen (Abb. 2). Eine Beobachtung der Ferkel beim Saugen erfolgte innerhalb der ersten sieben bis zehn Lebenstage mit anschließendem Vermerk der verwendeten Zitze in einer Liste.

Abb.2: Nummerierte Ferkel beim Saugen

Um die Beobachtungen übersichtlicher zu gestalten und später eine statistische Auswertung zu ermöglichen, wurden die Daten nach dem folgenden Schema kodiert (Tab. 2).

Tab.2: Kodierungsschema Zitze

     

Code Bedingung Zitze (Nr.1 bis 16) wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal an

einer anderen Zitze gesaugt wurde

20 wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal nicht an Zitze 1-4 gesaugt wurde

21 wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal nicht an Zitze 5-9 gesaugt wurde

22

wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal nicht an Zitze 10 oder höher nummerierter Zitze gesaugt wurde

23 wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal nicht an Zitze 1-9 gesaugt wurde

24 wenn bei mindestens 5 Beobachtungen maximal zweimal nicht an Zitze 5 oder höher nummerierte Zitze gesaugt wurde

999 nicht beurteilbar

Am ersten bis dritten Lebenstag wurden den Ferkeln in beide Ohren jeweils unterschiedlich nummerierte Ohrmarken eingezogen und die entsprechenden Nummern in dem Formblatt „birth-notes“ (siehe Anhang) vermerkt.

Während der Säugezeit wurden alle zootechnischen Maßnahmen sowie routinemäßige Behandlungen in dem Formblatt „measures“ (siehe Anhang) notiert.

Nach Umsetzen eines Ferkels zu einer anderen Sau erfolgte ein Vermerk dieses Ereignisses inklusive Identifikation, Datum und Ohrmarkennummer der neuen Sau in dem Formblatt „cross-fostering“ (siehe Anhang). Wenn Ferkel einer fremden Sau zu einem Wurf umgesetzt wurden, der in die Studie integriert war, folgte der nachträgliche Ausschluss dieses Wurfes aus der Studie.

In jedem Abferkelabteil wurden um den Zeitpunkt der ersten Abferkelung sogenannte Datenlogger (Hygrolog-D, Rotronic AG CH-8040 Zürich oder 175-T1 Logger, Testo AG D-79853 Lenzkirch) aufgehängt. Diese Geräte messen die

Umgebungstemperatur in frei wählbaren, hier 10-minütigen Intervallen. Die Daten wurden zur Ermittlung der Durchschnittstemperatur sowie der minimalen und maximalen Temperatur während der Säugezeit herangezogen. Des Weiteren wurde einmal wöchentlich bei jedem Wurf eine Temperaturmessung im Ferkelnest durchgeführt (Voltcraft® IR 650-12D Infra Red Thermometer, Conrad Electronic SE, D-92240 Hirschau). Dafür wurden Mittelwerte aus drei Punktmessungen gebildet. Die Werte wurden in dem Formblatt „temperature“ (siehe Anhang) festgehalten. Die Außentemperaturen wurden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bezogen. Die Messungen des DWD fanden dabei ebenfalls in 10-Minuten-Intervallen statt. Die Daten wurden, in Analogie zu den Temperaturen in den Abferkelställen, zur Ermittlung der Durchschnittstemperatur sowie der minimalen und maximalen Außentemperatur während der Säugezeit herangezogen.

Am 13. bis 15. Lebenstag wurde zur Ermittlung der Konzentration maternaler Antikörper gegen M. hyopneumoniae bei den Ferkeln ca. 5 ml Blut aus der Vena cava cranialis entnommen. Dabei wurden 5 ml Serummonovetten (Kabevetten, KABE Labortechnik GmbH) verwendet. Die Röhrchen wurden mit der Ohrmarkennummer des Ferkels beschriftet und nach einer wenigsten 2-stündigen Gerinnungszeit im Labor bei 2000 g für 10 Minuten zentrifugiert (Centrifuge 5810 R, Fa. Eppendorf AG, D-22331 Hamburg). Das Serum wurde in fortlaufend beschriftete 1,5 ml-Reaktionsgefäße (Eppendorf AG) dekantiert und die Kennzeichnungen der Proben mit denen der Reaktionsgefäße verknüpft. Nach Dokumentation dieser Verknüpfung in einem Formblatt („samples“, siehe Anhang) wurden die Serumproben bis zur weiteren Untersuchung bei -20°C gelagert.

Zum Zeitpunkt des Absetzens erfolgte eine erneute Gewichtserfassung der Ferkel (AND FG 15OK AK, Fa. A&D Instruments LTD, D-22926 Ahrensburg). Die Gewichte wurden in dem Formular „Weight“ (siehe Anhang) notiert. Außerdem wurde zum selben Zeitpunkt und nach ca. fünfwöchiger Aufzucht im Flatdeckabteil je ein Nasentupfer mit synthetischem Trägermaterial (Abstrichbesteck mit Aluminiumstab und Dacron® -Tupfer, Fa. Nerbe Plus, 21423 Winsen/Luhe) entnommen. Zuvor erfolgte eine trockene Reinigung der Rüsselscheibe sowie des vorderen Bereiches der Nasenhöhle mit einem Einmalhandtuch (Vala® Clean, Fa. Hartmann, D-89522

Heidenheim). Bei der Probenentnahme wurden die gleichen Maßnahmen zur Verhinderung von Kontaminationen ergriffen wie bei den Probenentnahmen der Sauen (siehe 3.2.2). Die Tupfer wurden mit den entsprechenden Ohrmarken der Ferkel beschriftet. Die Tupferspitzen wurden am selben Tag in 1,5 ml steril gefiltertem TE-Puffer (Herstellung siehe Anhang) gegeben, der zuvor in 2 ml-Reaktionsgefäße (Eppendorf AG,) aliquotiert wurde. Die Kennzeichnungen der Proben wurden mit fortlaufenden Nummern verknüpft. Die Dokumentation dieser Verknüpfungen wurden in einem Formular („Samples“, siehe Anhang) festgehalten.

Die Extraktion der DNA erfolgte nach spätestens 24 Stunden (Lagerung bei 4°C) unter Verwendung des QIAamp® DNA Mini Kit (Qiagen GmbH).

Zum Zeitpunkt der Probenentnahme bei den Absetzferkeln erfolgte eine Zuordnung der Ferkel mittels Ohrmarken-Identifikation zu den entsprechenden Buchten. Des Weiteren wurde die Anzahl der Ferkel pro Bucht resp. pro Abteil erfasst.

Die Flatdeckbuchten und -abteile wurden zur Ermittlung der Tierdichte mittels Lasermessgerät ausgemessen (Stabila LE 100, Fa. Stabila Messgeräte, D-76855 Annweiler am Trifels).

Erkrankungen sowie gegebenenfalls deren Behandlung wurden bei allen Tieren (Sauen und Ferkel) im Formblatt „diseases“ (siehe Anhang) notiert. Verendete Ferkel oder Sauen wurden unter Angabe der Ohrmarkennummer sowie des Datums und - falls bekannt - der Todesursache in dem Formblatt „mortality“ notiert.