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3.   Material und Methoden

3.3   Elektronische Datenverarbeitung

3.3.2   Statistische Auswertung

Im Anschluss wurden die Daten zur Durchführung der statistischen Auswertung in das Programm NCSS, Version 07.1.4 (NCSS, LLC. Kaysville, Utah, USA, www.NCSS.com) übertragen. Im ersten Schritt erfolgte eine Berechnung der Häufigkeit von Ausprägungen nicht-metrischer Parameter mit der Prozedur „FREQ“.

Mithilfe der entsprechenden Häufigkeitstabellen wurde der Datensatz noch einmal auf fehlende oder nicht plausible Werte überprüft. Des Weiteren wurden Kategorien mit geringer Häufigkeit auf die Möglichkeit einer sinnvollen Zusammenlegung mit anderen Kategorien untersucht. Anschließend folgten eine Umkodierung der entsprechenden Kategorien sowie die Erstellung einer neuen Häufigkeitstabelle. Eine erste statistische Auswertung metrischer Daten erfolgte durch die Berechnung von arithmetrischen Mittelwerten, Medianen, Standardabweichungen und Konfidenzintervallen (PROC MEANS).

Die statistische Einheit wurde von dem einzelnen Ferkel gebildet. Im Anschluss an die Häufigkeitsberechnung nicht-metrischer Daten sowie die Berechnungen metrischer Daten mit der Prozedur „PROC MEANS“ folgte die Untersuchung der Parameter auf eine Assoziation mit der sogenannten Outcome-variable, also dem M. hyopneumoniae-Status zum Zeitpunkt des Absetzens. Die Untersuchung erfolgte mittels Poisson-Regression. Alle Variablen wurden darauf überprüft, inwiefern eine univariable Auswertung sinnvoll ist. Variablen, bei denen ein Einfluss durch die Herde sowie die entsprechende Muttersau bzw. den Wurf zu erwarten war, wurden über eine multivariable Auswertung mit der sogenannten Outcome-variable in Beziehung gesetzt. Die Resultate (incidence rate ratio IRR, P-Werte) ermöglichen eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit mit der eine bestimmte Ausprägung einer Variable mit dem M. hyopneumoniae- Status zum Zeitpunkt des Absetzens assoziiert ist.

Die univariablen und multivariablen Auswertungen unterscheiden sich hinsichtlich der zu berechnenden Variablen. Bei der univariablen Auswertung erfolgte dazu bei allen kategorischen Variablen ein Vergleich der einzelnen Kategorien mit der sogenannten baseline. Diese entsprach der jeweils ersten Kategorie. Soweit möglich beinhaltete diese Kategorie das Merkmal, dem das geringste Potential zur Erhöhung des Infektionsrisikos mit M. hyopneumoniae zugesprochen wurde. Die sogenannten Intervall-Variablen lagen nicht kategorisiert vor und bildeten metrische Daten mit stetigem Verlauf. Demzufolge war in der univariablen Auswertung dieser Daten lediglich mit einer Datenreihe (IRR, p-Wert und Konfidenzintervall) zu rechnen. Bei der Interpretation der Ergebnisse wurde die Veränderung je Einheit betrachtet.

Bei der multivariablen Auswertung wurde die entsprechende Muttersau als sogenannter random Effekt sowie der Bestand, aus dem das Ferkel stammte, als sogenannter fixed Effekt berücksichtigt. Für alle Intervall-Variablen wurde eine Kategorisierung notwendig. Dabei wurde die Anzahl der Observationen gleichmäßig in vier Gruppen (Quartile) unterteilt. Ausnahmen bildeten dabei Intervall-Variablen, bei denen sich die Beobachtungen an einem Punkt der Skala häuften. In diesen Fällen wurden zwei bzw. drei Quartile zusammengefasst, so dass dementsprechend nur drei oder zwei Kategorien in die Auswertung eingingen. Die multivariable Auswertung beinhaltet außerdem den Vergleich der Variablen auf Bestandsebene.

Hierbei wurden die Ferkel aus Bestand 1 mit Bestand 2 resp. Bestand 3 verglichen.

Die ausgewählten Parameter wurden außerdem mittels Berechnung des Korrelationskoeffizienten nach Spearman auf Korrelation untereinander geprüft (siehe Anhang). Korrelationskoeffizienten mit Werten >0,5 oder < -0,5 zeigen dabei eine Korrelation zwischen den Parametern an. Eine starke Korrelation zweier Parameter führt dabei zum Ausschluss einer der beiden Parameter aus dem Modell.

4. Ergebnisse

4.1 Ergebnis des Vorversuchs zur Festlegung der Extraktionsmethode

Während mittels Lysepuffer-Extraktion (DUBOSSON 2004) lediglich in 5 % der Tupfer ein M. hyopneumoniae-Nachweis erzielt werden konnte, konnte der Erreger bei der Extraktion mittels QIAamp® DNA Mini Kit in 35 % der Proben nachgewiesen werden.

4.2 Nachweis der M. hyopneumoniae-Infektion mittels multiplex realtime PCR bei Saugferkeln und den zugehörigen Sauen

Zum Zeitpunkt des Absetzens wurden Nasentupfer entnommen und mittels multiplex realtime PCR auf M. hyopneumoniae untersucht (Abb. 3). Von den 1136 Ferkeln, die in dieser Studie untersucht wurden, wurde von neun Ferkeln versehentlich kein Nasentupfer entnommen oder der Tupfer nicht beschriftet und konnte somit keinem Ferkel zugeordnet werden. Daraus ergibt sich eine Gesamtzahl von 1127 Tupfern, an denen eine Untersuchung zum direkten Erregernachweis durchgeführt wurde.

96,4%

3,6%

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv

Ferkel %

Abb.3: Prozentuale Verteilung M. hyopneumoniae-negativer und -positiver Ferkel zum Zeitpunkt des Absetzens (Alter etwa 3 Wochen; n=1127)

Nach einer fünfwöchigen Aufzuchtphase im Flatdeck wurden die Ferkel in gleicher Weise erneut auf M. hyopneumoniae untersucht (Abb. 4). Aufgrund von Verenden, Verkäufen oder Ohrmarkenverlusten, die eine Identifizierung der Ferkel unmöglich machte, konnte bei einem Teil der Ferkel (9,1 %) diese zweite Probe nicht entnommen werden. Der prozentuale Anteil der Ferkel, die im Flatdeck ein weiteres Mal untersucht werden konnten, lag somit bei 90,9 %.

98,8%

1,2%

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv

Ferkel %

Abb.4: Prozentuale Verteilung M. hyopneumoniae-negativer und -positiver Ferkel am Ende der Aufzucht im Flatdeck (Alter etwa 9 Wochen; n=1033)

Von den ursprünglich 135 anvisierten Würfen konnten lediglich 112 in die Auswertung eingehen, während 23 Würfe, denen unplanmäßig nicht zur Versuchsgruppe gehörende Ferkel zugesetzt worden waren, ausgeschlossen wurden. Einige Ferkel wurden zu anderen Sauen dieser Studie gesetzt bevor der ursprünglichen Mutter fremde Ferkel zugesetzt wurden. Da die zuvor versetzten Ferkel keinen Kontakt zu den fremden Ferkeln hatten, wurden die Untersuchungsergebnisse der Sau, die vor dem Versetzen der eigenen Ferkel zu einer anderen Sau dieser Studie erhoben wurden in die Auswertung miteinbezogen.

Daraus ergibt sich eine Anzahl von 123 Sauen, deren Parameter ausgewertet wurden.

Insgesamt wurden also von 123 Muttersauen 1 bis 3 Tage nach Geburt (Abb. 5) sowie bei 112 dieser Sauen ein zweites Mal zum Zeitpunkt des Absetzens (Abb. 6) Nasentupfer entnommen und auf M. hyopneumoniae untersucht. Auffällig ist hierbei der deutlich höhere Anteil positiver Sauen zum Zeitpunkt des Absetzens (22,3 %) im Vergleich zum Zeitpunkt der Geburt (6,5 %). Der Anteil der Sauen, bei denen zu beiden Zeitpunkten ein Erregernachweis möglich war, lag bei 4,5 % (5 von 112).

93,5%

6,5%

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv

Sauen %

Abb.5: Prozentuale Verteilung M. hyopneumoniae-negativer und -positiver Sauen um den Geburtszeitpunkt (n=123)

Abb.6: Prozentuale Verteilung M. hyopneumoniae-negativer und -positiver Sauen zum Zeitpunkt des Absetzens (n=112)

77,7%

22,3%

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

negativ positiv

Sauen %

4.3 Deskriptive Auswertung der Daten