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Ergebnisse des ad-libitum-Angebotes von zwei verschiedenen

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2 TS-Gehalt

4.2.14.1 Toxintypen von Clostridium perfringens im Kot post partum

4.2.14.1 Toxintypen von Clostridium perfringens im Kot post partum

Insgesamt wurden 20 für C. perfringens typische Kolonien, welche aus dem Kot von jeweils 20 unterschiedlichen Sauen isoliert worden waren, mittels PCR hinsichtlich der enthaltenden Toxingene untersucht. In allen untersuchten Kolonien konnte ausschließlich das α-Toxin produzierende Genfragment cpa nachgewiesen werden. Somit handelte es sich bei den untersuchten Kolonien um Bakterien der Spezies Clostridium perfringens Typ A.

Ergebnisse

124 4.2.14.2 Mikrobiom

Alle Bakterienordnungen, welche in dem post partal entnommenen Kot einen mittleren prozentualen Anteil von > 1% aufwiesen, wurden in die nähere Auswertung des fäkalen Mikrobioms mit einbezogen. Alle weiteren Bakterienordnungen sind in den Darstellungen des Mikrobioms auf Ebene der Bakterienordnung unter der Bezeichnung „others“

abgebildet. Zudem wurden die wesentlichen Familien der Bakterienordnung Clostridiales sowie der Familie der Lactobacillaceae (gehört zu der Ordnung Lactobacillales) näher beschrieben und ausgewertet.

In insgesamt 10 Kotproben konnte die Sequenzierung der rRNA aufgrund einer zu geringen Anzahl an detektierbaren Sequenzen nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden. Dies erklärt die zum Teil unterschiedlichen n-Werte.

Zudem wurden deutliche individuelle Variationen innerhalb der einzelnen Fütterungsgruppen – trotz derselben Aufstallung, Fütterung und Behandlung – beobachtet, was zu teilweise hohen Standardabweichungen führte.

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Die Ergebnisse der Mikrobiomuntersuchung in den entnommenen Kotproben zu den Zeitpunkten Einstallung (Tag -7), 24 – 48 h post partum sowie in der dritten Laktationswoche beider Fütterungsgruppen sind in den folgenden Abbildungen dargestellt.

Legende zu den Abbildungen 13, 14, 15:

1 Bacterioidales A Christensenellaceae 2 Enterobacteriales B Clostridiaceae 3 Lactobacillales C Lachnospiraceae

4 RF 39 D Ruminococcaceae

5 Spirochaetales E Others

6 Verrucomicrobiales 7 Others

8 Clostridiales

Ergebnisse

Abbildung 14: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=9) und in der Rohfasergruppe 1 (n=10) im Kot zur Einstallung

Abbildung 15: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=9) und in der Rohfasergruppe 1 (n=10) im Kot 24-48 h p.p

Ergebnisse

126

Abbildung 16: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=9) und in der Rohfasergruppe 1 (n=10) im Kot Anfang der dritten Laktationswoche

Zur Einstallung:

Zum Zeitpunkt des Einstallens in den Abferkelbereich (ca. Tag 7 a.p.) konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den im Kot enthaltenden Bakterienordnungen nachgewiesen werden (Tabelle 65). Zwar war der prozentuale Anteil an Clostridiales in der Versuchsgruppe tendenziell höher (40,0 ±4,76 % vs. 43,8 ±15,3 %), insgesamt umfasste diese Ordnung jedoch in beiden Gruppen den größten Anteil der Bakterienordnungen.

Tabelle 65: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot zur Einstallung

Innerhalb der Ordnung Clostridiales waren in beiden Fütterungsgruppen die Ruminococcaceae prozentual am häufigsten vertreten (Tabelle 66). Ähnliche prozentuale Anteile hatte die Familie der Lactobacillaceae (gehört zu der Ordnung der Lactobacillales);

jedoch waren diese Bakterien in der Versuchsgruppe tendenziell niedriger (17,9 ±8,34 % vs. 14,8 ±13,0 %). Insgesamt wurden bei einem Vergleich der prozentualen Verteilung der

Ordnung

Kontrollgruppe 1 (n=9)

Rohfaser 1

(n=10) p-Wert

x̅ s x̅ s

Bacteroidales 24,9 ±6,87 25,4 ±9,95 0,90

Clostridiales 40,0 ±4,76 43,8 ±15,3 0,47

Enterobacteriales 0,03 ±0,08 0,01 ±0,03 0,75

Lactobacillales 18,1 ±8,30 15,4 ±12,6 0,59

Ergebnisse

häufigsten Bakterienfamilien keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zur Einstallung festgestellt.

Tabelle 66: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot zur Einstallung

Familie

Die mittleren prozentualen Anteile der im Kot enthaltenden Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 zum Zeitpunkt 24-48 h p.p. sind in Tabelle 67 dargestellt.

Während im Vergleich zur Einstallung im Kot p.p. ein prozentual niedrigerer Anteil an Bacteroidales in der Kontrollgruppe beobachtet wurde, kam es in der Versuchsgruppe zu einen Anstieg dieser Bakterienordnung. Obwohl diese Veränderungen in keiner Fütterungsgruppe signifikant waren, führte dies dazu, dass der prozentuale Anteil an Bacterioidales zum Zeitpunkt nach der Geburt in der Rohfasergruppe 1 im Kot p.p.

signifikant höher war als in der Kontrollgruppe (20,9 ±4,22 % vs. 28,6 ±3,72 %).

Zur Abferkelung kam es in der Kontrollgruppe zu einem signifikanten Anstieg der Bakterienordnung Clostridiales auf insgesamt 53,1 ±6,75 %; in der Rohfasergruppe blieb der Gehalt hingegen nahezu identisch. Somit ergab sich in dem Kot der Kontrolltiere ein um ca. 10 % statistisch signifikant höherer Anteil an Clostridiales.

In beiden Fütterungsgruppen stieg der prozentuale Anteil der Bakterienordnung Enterobacteriales zur Geburt statistisch signifikant an. Ein Unterschied zwischen den Gruppen war jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht signifikant.

Der prozentuale Anteil an Lactobacillales fiel in beiden Gruppen zur Geburt hin ab, dieser Abfall war in der Kontrollgruppe statistisch signifikant abzusichern. Der Anteil der Lactobacillales war somit nach der Abferkelung in der Versuchsgruppe tendenziell, jedoch nicht statistisch signifikant höher (8,07 ±8,57 % vs 10,6 ±3,28 %).

Ergebnisse

128

In der prozentualen Verteilung der übrigen Bakterienordnungen gab es im Vergleich zur Einstallung in der Kontrollgruppe nur marginale Veränderungen; in der Versuchsgruppe wurde ein signifikanter Abfall der Ordnung RF 39 und ein signifikanter Anstieg der Verrucomicrobiales ermittelt, sodass für diese beiden Ordnungen ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen beobachtet werden konnte.

Tabelle 67: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot 24-48 h p.p.

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Die Darstellung der mittleren prozentualen Anteile ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot zum Zeitpunkt 24-48 h p.p. erfolgt in der Tabelle 68.

Innerhalb der Ordnung Clostridiales kam es bei den Tieren der Kontrollgruppe in der Familie der Christensenellaceae zu einem signifikanten Anstieg dieser Familie, während dieser Anteil in der Versuchsgruppe im Vergleich zur Einstallung marginal weniger wurde.

Diese Veränderungen führten dazu, dass der prozentuale Anteil der Christensenellaceae in der Rohfasergruppe 1 nach der Geburt signifikant niedriger war als in der entsprechenden Kontrollgruppe (6,30 ±3,27 % vs. 2,73 ±3,26 %).

In beiden Gruppen sank der prozentuale Anteil der Clostridiaceae zur Geburt hin deutlich ab, sodass sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen ergaben.

Innerhalb der Familie der Lachnospiraceae konnte in beiden Gruppen ein Anstieg im Vergleich zur Einstallung festgestellt werden; welcher in der Fasergruppe signifikant war.

Somit waren zum Zeitpunkt nach der Geburt prozentual gesehen signifikant mehr Lachnospiraceae im Kot der Fasergruppe (8,27 ±2,74 % vs. 13,9 ±2,88 %).

Während der prozentuale Anteil der Ruminococcaceae im Vergleich zur Einstallung in der Kontrollgruppe signifikant anstieg, fiel dieser Anteil in der Rohfasergruppe leicht ab, was Ordnung

Ergebnisse

eine signifikant höheren Anteil dieser Bakterienfamilie im Kot der Kontrolltiere bewirkte (23,3 ±7,48 % vs. 13,4 ±3,42 %).

Außerhalb der Ordnung der Clostridiales konnte in der Familie der Lactobacillaceae in beiden Gruppen ein deutlicher Abfall zur Geburt hin beobachtet werden. Dieser betrug in der Fasergruppe ca. 4 %, in der Kontrollgruppe hingegen ca. 11 %, sodass der Anteil der Lactobacillaceae in der Versuchsgruppe zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu den Kontrolltieren signifikant höher war (7,10 ±8,30 % vs. 10,23 ±3,15 %).

Tabelle 68: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot 24-48 h p.p.

Familie

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Anfang der dritten Laktationswoche:

Zu Beginn der dritten Laktationswoche wurden in der prozentualen Verteilung der Bakterienordnungen keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsgruppen nachgewiesen (Tabelle 69).

In beiden Gruppen fiel der Anteil Bacteroidales im Vergleich zur Kotprobe p.p. deutlich ab. Obwohl dieser Abfall in der Fasergruppe statistisch signifikant war, blieb der Anteil dieser Bakterienordnung im Vergleich zu den Kontrolltieren auf einem tendenziell höheren Niveau.

Während der prozentuale Anteil Clostridiales in beiden Gruppen leicht anstieg, konnte in der Ordnung der Enterobacteriales eine signifikante Reduktion im Vergleich zu dem Kot p.p. beobachtet werden.

Der Anteil der Lactobacillales stieg in der Kontrollgruppe im Vergleich zum Zeitpunkt nach der Geburt leicht an, hingegen konnte in der Fasergruppe ein geringer Abfall dieser Ordnung beobachtet werden. Ungeachtet dieser Veränderungen in den jeweiligen Gruppen,

Ergebnisse

130

kamen die Lactobacillales im Kot der Fasergruppe tendenziell häufiger vor (8,94 ±4,22 % vs. 9,84 ±11,9 %).

In den Bakterieonordnungen RF 39 und Spirochaetales kam es in beiden Gruppen zu einer Zunahme und in der Ordnung Verromicrobiales zu einer Abnahme der prozentualen bakteriellen Anteile im Vergleich zum Kot post partum. Zwar waren diese Veränderungen in der Fasergruppe signifikant, jedoch bewegten sich die Anteile dieser Ordnungen auf einem insgesamt niedrigen Niveau.

Im Vergleich zu der prozentualen Verteilung der Bakterienordnungen zur Einstallung konnten innerhalb der Fasergruppe keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden.

In der Kontrollgruppe zeigte sich zu Beginn der dritten Laktationswoche ein im Vergleich zur Einstallung signifikant höherer Anteil an Clostridiales und signifikant niedrigere Anteile von Lactobacillales und Bacteroidales.

Tabelle 69: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot zu Beginn der dritten Laktationswoche

Der prozentuale Anteil der wesentlichen Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 zu Beginn der dritten Laktationswoche ist in der Tabelle 70 dargestellt.

Innerhalb der Ordnung der Clostridiales fiel der prozentuale Anteil der Christensenellaceae in der Kontrollgruppe leicht ab und stieg in der Versuchsgruppe marginal an, sodass der prozentuale Anteil dieser Familie in beiden Gruppen nahezu identisch war (3,52 ±2,21 % vs. 3,60 ±2,67 %).

In beiden Fütterungsgruppen konnte ein signifikanter Anstieg der Clostridiaceae im Vergleich zu den Werten nach der Abferkelung beobachtet werden. Insgesamt war der Anteil der Clostridiaceae in der Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt signifikant größer als in der Versuchsgruppe, jedoch war innerhalb der Versuchsgruppe eine große Schwankungsbreite zu erkennen (21,5 ±9,08 % vs. 15,2 ±17,7 %).

Ergebnisse

In der Familie der Lachnospiraceae fiel der prozentuale Anteil dieser Bakterienpopulation in beiden Gruppen auf einen vergleichbaren Wert wie zur Einstallung. Diese Abnahme war in der Versuchsgruppe signifikant (5,29 ±2,63 % vs. 5,86 ±2,32 %).

Durch einen Abfall der prozentualen Anteile der Ruminococcaceae in der Kontroll- und einen Anstieg dieser Familie in der Versuchsgruppe, wurden auch hier Werte vergleichbar mit der Ausgangssituation erreicht.

Dies war auch innerhalb der Familie der Lactobacillaceae der Fall, indem dieser Anteil in der Kontrollgruppe marginal anstieg und in der Versuchsgruppe abfiel.

Insgesamt konnten somit bis auf die Familie der Clostridiaceae zu Beginn der dritten Laktationswoche keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen festgestellt werden.

Bei Vergleich der prozentualen Anteile der verschiedenen Bakterienfamilien zwischen dem Zeitpunkt des Einstallens und der dritten Laktationswoche wurden in der Versuchsgruppe keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen. Die Kontrollgruppe zeigte im Vergleich zur Einstallung signifikant niedrigere Anteile an Lactobacillaceae und höhere Anteile an Clostridiaceae.

Tabelle 70: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im Kot zu Beginn der dritten Laktationswoche Familie

Kontrollgruppe 1 (n=9)

Rohfaser 1

(n=11) p-Wert

x̅ s x̅ s

Christensenellaceae 3,52 ±2,21 3,60 ±2,67 0,94

Clostridiaceae 21,5a ±9,08 15,2b ±17,7 0,03

Lachnospiraceae 5,29 ±2,63 5,86 ±2,32 0,54

Ruminococcaceae 18,9 ±6,05 17,0 ±5,05 0,45

Lactobacillaceae 8,94 ±4,21 9,77 ±11,9 0,25

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

In den folgenden drei Abbildungen sind die Ergebnisse der Mikrobiombestimmung zu den drei Zeitpunkten Einstallung, 24-48h post partum und zu Beginn der dritten Laktationswoche für beide Fütterungsgruppen dargestellt.

Ergebnisse

132 Legende zu den Abbildungen 16, 17, 18:

1 Bacterioidales A Christensenellaceae 2 Enterobacteriales B Clostridiaceae 3 Lactobacillales C Lachnospiraceae

4 RF 39 D Ruminococcaceae

5 Spirochaetales E Others

6 Verrucomicrobiales 7 Others

8 Clostridiales

Abbildung 17: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=12) und der Rohfasergruppe 2 (n=11) im Kot zur Einstallung

Abbildung 18: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=12) und der Rohfasergruppe 2 (n=12) im Kot 24-48 h post partum

Ergebnisse

Abbildung 19: Mittlerer prozentualer Anteil der im Kot enthaltenden Bakterienpopulation auf Ebene der Bakterienordnung (1-8) sowie der wesentlichen Familien der Ordnung Clostridiales (A-E) in der Kontrollgruppe (n=13) und der Rohfasergruppe 2 (n=10) im Kot zu Beginn der dritten Laktationswoche

Zur Einstallung (d-7):

Zur Einstallung war der prozentuale Anteil der Clostridiales die dominierende Bakterienordnung und betrug zu diesem Zeitpunkt in beiden Gruppen ca. 50% der Gesamtbakterienordnungen (Tabelle 71).

Der prozentuale Anteil der Lactobacillales war in der Kontrollgruppe im Vergleich zur Versuchsgruppe tendenziell höher (20,0 ±12,2 % vs. 16,1 ±9,32 %). Insgesamt konnten jedoch bis auf die Ordnung der Spirochaetales keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsgruppen nachgewiesen werden.

Tabelle 71: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot zur Einstallung

Ordnung

Kontrollgruppe 2 (n=12)

Rohfaser 2

(n=11) p-Wert

x̅ s x̅ s

Bacteroidales 15,8 ±6,68 17,7 ±8,95 0,69

Clostridiales 50,5 ±10,5 49,7 ±9,66 0,84

Enterobacteriales 0,03 ±0,05 0,00 ±0,01 0,28

Lactobacillales 20,0 ±12,2 16,1 ±9,32 0,41

Innerhalb der Ordnung der Clostridiales dominierten in beiden Gruppen die prozentualen Anteile der Ruminococcaceae und Clostridiaceae (Tabelle 72). In der Ordnung der Lactobacillales war die Familie der Lactobacillaceae ebenfalls in dieser Größenordnung vertreten (18,2 ±12,5 % vs. 15,4 ±9,49 %). Mit Ausnahme der Christensenellaceae, welche

Ergebnisse

134

innerhalb der Clostridiales einen sehr kleinen Anteil darstellte, waren zum Zeitpunkt des Einstallens keine signifikanten Unterschiede in den Bakterienfamilien zwischen den Gruppen festzustellen.

Tabelle 72: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot zur Einstallung

Familie

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

24-48 h post partum:

In Tabelle 73 sind die mittleren prozentualen Anteile der wesentlichen Bakterienordnungen im Kot der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 dargestellt.

In beiden Fütterungsgruppen wurden im Vergleich zur Einstallung höhere Anteile der Bakterienordnung Bacteroidales festgestellt. Da dieser Anstieg in der Kontrollgruppe ca.

3%, in der Rohfasergruppe 2 jedoch ca. 6% betrug, war der prozentuale Anteil an Bacteroidales in der Fasergruppe post partum signifikant größer (18,6 ±3,27 % vs. 23,2

±6,70 %).

Während der Anteil der Clostridiales in der Kontrollgruppe leicht anstieg, wurde dieser in der Rohfasergruppe 2 niedriger, sodass in der Fasergruppe signifikant niedrigere prozentuale Anteile an Clostridiales nachgewiesen wurden (55,8 ±7,46 % vs. 44,1

±10,3 %).

Die Veränderung innerhalb der Ordnung Lactobacillales zwischen den beiden Zeitpunkten war der Entwicklung der Clostridiales entgegengesetzt: Im Vergleich zur Einstallung kam es in der Kontrollgruppe zu einem signifikanten Abfall dieser Bakterienordnung; in der Fasergruppe hingegen zu einem leichten Anstieg, sodass der prozentuale Anteil der Lactobacillales in der Rohfasergruppe 24-48 h post partum signifikant höher war (8,23

±5,60 % vs. 19,6 ±8,71 %).

Ergebnisse

Sowohl die Ordnung der Enterobacteriales als auch der Verromicrobiales zeigte in beiden Gruppen signifikant höhere prozentuale Anteile im Kot nach der Abferkelung.

In der Ordnung der Spirochaetales konnte in der Kontrollgruppe im Vergleich zur Einstallung ein signifikanter Anstieg und in der Fasergruppe ein signifikanter Abfall beobachtet werden. Somit waren die prozentualen Anteile der Spirochaetales in der Rohfasergruppe 2 zum Zeitpunkt nach der Abferkelung signifikant niedriger (6,50 ±4,81 % vs. 2,48 ±1,29 %).

Tabelle 73: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot 24-48 h p.p.

Ordnung

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

In der Ordnung der Clostridiales konnte auf Ebene der Bakterienfamilien (Tabelle 74) in beiden Fütterungsgruppen im Vergleich zur Einstallung ein deutlicher Anstieg der Christensenellaceae beobachtet werden, welcher in der Kontrollgruppe signifikant war.

Waren zum Zeitpunkt des Einstallens noch prozentual gesehen signifikant höhere Anteile dieser Bakterienfamilie in der Rohfasergruppe, so wurden zum Zeitpunkt nach der Geburt signifikant weniger im Kot dieser Tiere festgestellt (7,17 ±3,68 % vs. 2,97 ±3,27 %).

Zudem zeigten beiden Gruppen im Kot nach der Abferkelung signifikant weniger Clostridiaceae als noch zum Zeitpunkt des Einstallens.

Der Anteil der Lachnospiraceae stieg in beiden Gruppen zur Abferkelung hin an. Diese Zunahme betrug in der Kontrollgruppe ca. 1,5 % und in der Fasergruppe sogar knapp 7 %, sodass diese Bakterienfamilie in der Fasergruppe signifikant häufiger nachgewiesen wurde (8,11 ±2,45 % vs. 12,8 ±3,99 %).

Während im Kot der Kontrolltiere der prozentuale Anteil der Ruminococcaceae nach der Abferkelung im Vergleich zur Einstallung signifikant zunahm, sank dieser Anteil in der Versuchsgruppe, weshalb in dieser die prozentualen Anteile der Ruminococcaceae zu diesem Zeitpunkt post partum signifikant niedriger waren (26,2 ±5,80 % vs. 14,6 ±3,83 %).

Ergebnisse

136

In der Familie der Lactobacillaceae waren die Veränderungen zwischen den beiden Zeitpunkten der Entwicklung der Ruminococcaceae entgegengesetzt. Dies führte zu einem signifikant höheren Anteil an Lactobacillaceae nach der Geburt in der Fasergruppe (7,74

±5,61 % vs. 19,3 ±8,78 %).

Tabelle 74: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot 24-48 h p.p.

Familie

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Zu Beginn der dritten Laktationswoche:

Zu Beginn der dritten Laktationswoche konnten bis auf die Ordnung RF39 keine signifikanten Unterschiede innerhalb des Mikrobioms zwischen den beiden Fütterungsgruppen nachgewiesen werden (Tabelle 75).

In beiden Gruppen kam es zu einer Reduktion des prozentualen Anteils der Bacteroidales und einem Anstieg des Anteils der Clostridiales im Vergleich zur Abferkelung. Diese Veränderungen waren innerhalb der Rohfasergruppe signifikant.

Während der prozentuale Anteil der Lactobacillales in der Kontrollgruppe im Vergleich zur Abferkelung leicht anstieg, konnte in der Versuchsgruppe eine signifikante Abnahme dieser Bakterienordnung beobachtet werden, sodass dieser Anteil in beiden Gruppen zu Beginn der dritten Laktationswoche knapp 9 % betrug.

Der prozentuale Anteil der Enterobacteriaceae fiel im Vergleich zum Kot post partum in beiden Gruppen signifikant ab.

In der Ordnung der Spirochaetales konnte in der Kontrollgruppe im Vergleich zur Abferkelung ein niedrigerer und in der Fasergruppe ein größerer prozentualer Anteil festgestellt werden.

Bei Vergleich der prozentualen Verteilung der Bakterienordnung mit der zur Einstallung waren innerhalb der Rohfasergruppe 2 keine signifikanten Unterschiede ersichtlich. Die

Ergebnisse

Tiere der Kontrollgruppe zeigten jedoch in der dritten Laktationswoche im Vergleich zur Einstallung signifikant höhere Anteile an Clostridiales und signifikant niedrigere Anteile an Lactobacillales.

Tabelle 75: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienordnungen der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot zu Beginn der dritten Laktationswoche

Zu Beginn der dritten Laktationswoche konnte weder in den Familien der Ordnung Clostridiales noch in der Familie der Lactobacillaceae signifikante Unterschiede zwischen den beiden Fütterungsgruppen nachgewiesen werden (Tabelle 76).

In der Familie der Christensenellaceae wurde in der Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zur Abferkelung eine signifikante und in der Versuchsgruppe eine leichte Abnahme dieser Familie beobachtet.

Der prozentuale Anteil der Clostridiaceae stieg in beiden Gruppen signifikant auf 24,9

±11,8 % in der Kontroll- und 30,3 ±20,5 % in der Fasergruppe an.

Bei den Lachnospiraceae kam es hingegen in beiden Gruppen zu einem signifikanten Abfall der prozentualen Anteile.

Verglichen mit den Werten zur Abferkelung sank der prozentuale Anteil der Ruminococcaceae in der Kontrollgruppe signifikant; gleichzeitig stieg dieser in der Versuchsgruppe leicht an, sodass die Werte in der Laktation in beiden Gruppen nahezu identisch waren (17,2 ±5,29 % vs. 16,3 ±7,56 %).

Bei den Lactobacillaceae konnte hingegen eine kleine Zunahme in der Kontroll- und eine signifikante Abnahme in der Versuchsgruppe festgestellt werden, weshalb es auch in dieser Familie in der Laktation zu ähnlichen Werten kam (8,92 ±10,7 % vs. 8,53 ±7,81 %).

Während in der Rohfasergruppe 2 keine signifikanten Unterschiede in der prozentualen Verteilung der Bakterienfamilien im Vergleich zum Einstallen auftraten, wurden in der Kontrollgruppe signifikant größere Anteile an Christensenellaceae und Clostridiaceae und

Ergebnisse

138

signifikant niedrigere Anteile an Lachnospiraceae und Lactobacillaceae zu Beginn der dritten Laktationswoche nachgewiesen.

Tabelle 76: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Anteils ausgewählter Bakterienfamilien der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im Kot zu Beginn der dritten Laktationswoche Familie

Kontrollgruppe 2 (n=13)

Rohfaser 2

(n=10) p-Wert

x̅ s x̅ s

Christensenellaceae 2,56 ±2,25 2,38 ±1,41 0,98

Clostridiaceae 24,9 ±11,8 30,3 ±20,5 0,44

Lachnospiraceae 4,29 ±1,82 5,28 ±2,19 0,25

Ruminococcaceae 17,2 ±5,29 16,3 ±7,56 0,73

Lactobacillaceae 8,92 ±10,7 8,53 ±7,81 1,00

Rohfaserguppe 1 und Rohfasergruppe 2