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Ergebnisse des ad-libitum-Angebotes von zwei verschiedenen

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

Die mittlere zusätzlich zum Laktationsfutter aufgenommene Futtermenge bestehend aus dem Rohfaserpellet/Laktationsfutter-Gemisch aus dem ad-libitum-Automaten und den per Hand zugegebenen Rohfaserpellets betrug für die mit dem Rohfaserpellet 1 gefütterten Tiere 2,13 ±1,15 kg TS und für die mit dem Rohfaserpellet 2 gefütterten Tiere 3,14

±0,68 kg TS und war statistisch signifikant unterschiedlich (Tabelle 22).

Tag

Kontrollgruppe 2 Rohfaser 2

Rfa NDF ADF Rfa NDF ADF

Ergebnisse

88

Tabelle 22: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der täglichen zusätzlichen Futteraufnahme in kg TS/Sau im peripartalen Zeitraum

Rohfaser 1

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

TS- Aufnahme

Bei Betrachtung der mittleren TS-Aufnahme im peripartalen Zeitraum (Tabelle 18 und Tabelle 20) zeigte sich fünf bis sechs Tage vor der Geburt in beiden Rohfasergruppen eine ähnlich hohe und somit statistisch nicht signifikant unterschiedliche Futteraufnahme.

Während die Tiere der Rohfasergruppe 2 am vierten Tag vor der Geburt mit einer Aufnahme von 6,49 ±1,76 kg TS die maximale Futteraufnahme ante partum erreichten, fiel die TS-Aufnahme der Tiere der Rohfasergruppe 1 von ursprünglich 5,58 ±1,68 kg TS (Tag -6) auf 4,80 ±1,00 kg TS (Tag -4) ab. Bis einen Tag vor der Geburt konnte in den folgenden Tagen eine stetige Reduktion der Futteraufnahme in beiden Gruppen beobachtet werden.

Jedoch wurde in den Tagen -4 bis -1 eine signifikant höhere TS-Aufnahme der Rohfasergruppe 2 um ca. 1 kg TS nachgewiesen. Am Tag der Geburt gab es in beiden Gruppen eine deutliche Reduktion der TS-Aufnahme auf 3,67 ±1,50 bzw. 3,73 ±1,42 kg TS, wobei mit einer Aufnahme von 3,73 ±1,42 kg TS der Rohfasergruppe 2 der Tiefpunkt der Futteraufnahme dieser Gruppe erreicht wurde. Die geringste Futteraufnahme der Rohfasergruppe 1 hingegen konnte am Tag 1 post partum festgestellt werden. An diesem Tag stieg die TS-Aufnahme der Rohfasergruppe 2 schon wieder an und war statistisch signifikant höher im Vergleich zur Rohfasergruppe 1. Am zweiten und somit letzten Tag des ad-libitum-Angebotes des Rohfaser/Laktationsfuttergemischs zeigte die TS-Aufnahme in beiden Gruppen steigende Tendenzen, war jedoch bei der Rohfasergruppe 2 statistisch signifikant höher als in der Rohfasergruppe 1.

Rohfaser-, NDF- und ADF-Aufnahme

Die TS-Aufnahme von Rohfaser und Gerüstsubstanzen der beiden Rohfasergruppen (Tabelle 19 und Tabelle 21) zeigte einen ähnlichen Verlauf wie der der mittleren Futteraufnahme. So war die mittlere Rohfaser-, NDF- und ADF-Aufnahme fünf und sechs Tage ante partum mit Werten von ca. 0,62 kg TS Rfa, ca. 1,63 kg TS NDF und 0,78 kg TS

Ergebnisse

ADF in beiden Gruppen ähnlich hoch. Die Tiere der Rohfasergruppe 2 steigerten die aufgenommenen Mengen dieser Parameter bis zum vierten Tag (0,75 ±0,25 kg TS Rfa, 2,02

±0,63 kg TS NDF, 0,95 ±0,32 kg TS ADF); anschließend erfolgte eine schrittweise Reduktion der aufgenommenen Rohfaser- und Gerüstsubstanzen bis zum Tag der Geburt.

Diese Reduktion der Rohfaser-, NDF- und ADF-Aufnahme bis zum Tag der Geburt der Rohfasergruppe 1 betrug ca. 30 % und begann bereits ohne vorherige Zunahme dieser Parameter ab Tag -4. Dies führte zu einer signifikant höheren TS-Aufnahme von Rohfaser und Gerüstsubstanzen der Rohfasergruppe 2 im Vergleich zur Rohfasergruppe 1 von Tag -4 bis Tag -1. Am Tag der Geburt kam es in beiden Gruppen zu einer deutlichen Verringerung der Rohfaser-, NDF- und ADF-Mengen, sodass zu diesem Zeitpunkt keine signifikanten Unterschiede auftraten. Am ersten Tag nach der Geburt reduzierten die Sauen der Rohfasergruppe 1 die Aufnahme dieser Parameter weiter und erreichten die minimale Aufnahme mit 0,16 kg ±0,04 kg TS, 0,57 ±0,15 kg TS NDF und 0,19 ±0,05 kg TS ADF pro Sau. Erst nach diesem Tag stiegen die Werte in dieser Gruppe wieder langsam an. Da die Sauen der Rohfasergruppe 2 die Aufnahme der Rohfaser und Gerüstsubstanzen ab dem ersten Tag nach der Geburt steigerten, hatte diese Gruppe in den beiden Tagen post partum signifikant höhere aufgenommene Mengen an Rohfaser, NDF und ADF.

Wasserverbrauch 4.2.5

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Wie in Tabelle 23 ersichtlich, zeigten die Tiere der Kontrollgruppe – trotz der manuellen zusätzlichen Wassergabe – einen geringeren Wasserverbrauch im Vergleich zu der Rohfasergruppe. Diese Unterschiede konnten bis auf Tag -6 statistisch nicht als signifikant abgesichert werden. In beiden Gruppen wurde am Tag vor der Geburt ein deutlicher Anstieg des Wasserverbrauchs, gefolgt von einer starken Abnahme am Tag der Geburt beobachtet. Ab Tag 2 der Laktation war in beiden Fütterungsgruppen ein Anstieg des Wasserkonsums im Vergleich zu den vorherigen Tagen erkennbar.

Ergebnisse

90

Tabelle 23: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der täglichen Wasseraufnahme/Sau (l) der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im peripartalen Zeitraum

Tag

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

Der mittlere Wasserverbrauch pro Sau im peripartalen Zeitraum war in der Rohfasergruppe 2 tendenziell höher als in der Kontrollgruppe, jedoch nicht statistisch signifikant unterschiedlich (Tabelle 24). Auch hier wurde in der Kontrollgruppe 2 ein deutlicher Anstieg des Wasserverbrauchs einen Tag ante partum beobachtet. Während der Wasserkonsum in den Tagen vor der Geburt in beiden Gruppen relativ konstant blieb, konnte in den Tagen post partum ein stufenweiser Anstieg des Wasserverbrauches beobachtet werden.

Tabelle 24: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der täglichen Wasseraufnahme/ Sau (l) der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im peripartalen Zeitraum

Tag

Kontrollgruppe 2 (n=4 DG, 13 Sauen)

Rohfaser 2

(n=4 DG,13 Sauen) p-Wert

xˉ s xˉ s

Ergebnisse

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

Der mittlere berechnete Wasserverbrauch pro Sau war bis einen Tag vor der Geburt in den drei Durchgängen der Rohfasergruppe 1 tendenziell höher als in den vier Durchgängen der Rohfasergruppe 2. Während die Wasseraufnahme der Rohfasergruppe 1 bis zwei Tage vor der Geburt relativ konstant zwischen 21,2 ±6,29 l und 23,4 ±5,51 l variierte, stieg der Wasserverbrauch pro Sau in der Rohfasergruppe 2 in diesen Tagen kontinuierlich um ca. 1 l täglich auf 20,8 ±5,73 l/Sau an. Am Tag der Geburt verringerten die Sauen beider Gruppen die Wasseraufnahme auf ein Minimum von 16,5 ±8,76 bzw. 19,7 ±10,7 l/Sau. In den folgenden beiden Tagen kam es zu einem Anstieg der Wasseraufnahme in beiden Gruppen, welcher bereits am Tag 2 p.p. die Werte ante partum überstieg. Insgesamt erbrachte ein Vergleich der mittleren täglichen Wasseraufnahmen zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede.

Körpertemperatur 4.2.6

Einige Sauen ferkelten bereits vor dem berechneten Geburtstermin. Aus diesem Grund ergab sich eine unterschiedlich große Anzahl an Sauen, deren Körpertemperatur in den Tagen vor der Geburt berücksichtigt werden konnte. Der Messzeitpunkt 4 Tage a.p.

orientierte sich an den errechneten Geburtsterminen. In einem Zeitraum von 24 h rund um diesen errechneten Geburtszeitpunkt ferkelten 86,4 % (Kontroll- und Rohfasergruppe 1) bzw. 72 % (Kontroll- und Rohfasergruppe 2) der Sauen.

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Die mittlere Körpertemperatur beider Gruppen im peripartalen Zeitraum ist in Tabelle 25 dargestellt. Bis zum Tag der Geburt variierte die Körpertemperatur beider Gruppen zwischen 37,9 und 38,1 °C. Einen Tag vor der Geburt konnte bereits ein leichter Anstieg der Körpertemperatur beobachtet werden, bevor beide Gruppen am ersten Tag der Geburt eine maximale Körpertemperatur von 39,0 ±0,32 °C und 39,1 ±0,58 °C erreichten. In den folgenden Tagen sanken die Werte wieder und pendelten sich etwas oberhalb der Ausgangstemperatur ante partum zwischen 38,6 und 38,7 °C ein. Ein Vergleich der Mittelwerte zeigte an keinem Tag statistisch signifikante Differenzen der Körpertemperatur zwischen den Gruppen.

Ergebnisse

92

Die mittlere Körpertemperatur korrelierte nicht statistisch signifikant mit der Futteraufnahme vom Vortag (p=0,6030).

Tabelle 25: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der mittleren täglichen Körpertemperatur in

°C der Rohfaser 1- und Kontrollgruppe im peripartalen Zeitraum

Tag Kontrollgruppe 1 Rohfaser 1

n xˉ s n xˉ s

Einstallung 10 38,0a ±0,22 11 37,9a ±0,30

-4* 10 37,9a ±0,20 11 37,9a ±0,46

-2 6 37,9a ±0,18 10 38,0a ±0,17

-1 8 38,1a ±0,44 11 38,1a ±0,25

0 10 38,7a ±0,80 12 38,8a ±0,73

1 10 39,0a ±0,32 12 39,1a ±0,58

2 10 38,9a ±0,51 12 38,7a ±0,65

3 10 38,5a ±0,48 12 38,6a ±0,43

4 7 38,7a ±0,29 10 38,6a ±0,41

*Tag -4: ±24h; 86,4% der Sauen

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

Bei Betrachtung der mittleren Körpertemperaturen der Rohfaser 2- und der jeweiligen Kontrollgruppe im peripartalen Zeitraum (Tabelle 26), fällt zur Einstallung der Tiere in den Abferkelstall eine signifikant niedrigere Körpertemperatur der Rohfasergruppe 2 auf. Vier Tage vor dem errechneten Abferkeldatum sowie zwei Tage vor der Geburt variierte die Temperatur in beiden Gruppen zwischen 37,6 und 37,9 °C, woraufhin diese in der Rohfasergruppe 2 bereits einen Tag vor der Geburt auf 38,3 ±0,25 °C anstieg und an diesem Tag signifikant höher als in der Kontrollgruppe war. Zur Geburt wurde die Körpertemperatur in beiden Gruppen höher und erreichte an Tag 1 und 2 mit einem Wert von 38,8 °C ein Maximum. In der Rohfaser- sowie Kontrollgruppe zeigte sich in den beiden darauffolgenden Tagen eine tendenzielle Abnahme der Körpertemperatur.

Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen der Körpertemperatur und der Futteraufnahme vom Vortag festgestellt werden (p=0,1798).

Ergebnisse

Tabelle 26: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der mittleren täglichen Körpertemperatur in

°C der Rohfaser 2- und Kontrollgruppe im peripartalen Zeitraum

Tag Kontrollgruppe 2 Rohfaser 2

n xˉ s n xˉ s

Einstallung 13 38,2a ±0,47 12 37,8b ±0,41

-4* 12 37,6a ±0,34 12 37,8a ±0,38

-2 13 37,9a ±0,30 10 37,9a ±0,40

-1 12 37,8a ±0,30 9 38,3b ±0,25

0 13 38,4a ±0,46 11 38,3a ±0,48

1 13 38,8a ±0,56 12 38,8a ±0,32

2 13 38,8a ±0,51 12 38,8a ±0,47

3 13 38,6a ±0,47 12 38,7a ±0,40

4 9 38,5a ±0,38 11 38,7a ±0,39

*Tag -4: ±24h; 72 % der Sauen

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

In beiden Rohfasergruppen konnte ein Anstieg der Körpertemperatur zur Geburt beobachtet werden (Tabelle 25 und Tabelle 26), wobei das Maximum von 39,1 ±0,58 °C am ersten Tag post partum der Rohfasergruppe 1 leicht über dem Maximalwert der Rohfasergruppe 2 lag (38,8 ±0,32 °C). In beiden Gruppen verringerte sich die Temperatur in den Tagen darauf tendenziell, erreichte aber nicht mehr das Ausgangsniveau. Zu keinem Zeitpunkt wurden signifikante Unterschiede zwischen den beiden Fasergruppen nachgewiesen.

Geburtsparameter 4.2.7

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Erhobene Parameter rund um den Geburtszeitpunkt

Am 115. und 116. Trächtigkeitstag ferkelten 77,8 % der Sauen der Kontrollgruppe sowie 91,7 % der Sauen der Rohfasergruppe 1. Die übrigen Sauen ferkelten vor dem 115.

Trächtigkeitstag. Die Anzahl der Sauen, bei denen die Geburt am 115. Trächtigkeitstag eingeleitet werden musste, war somit in der Kontrollgruppe geringer als in der Rohfasergruppe (Tabelle 27). Dieser Unterscheid war nicht signifikant. Auch die Anzahl der durchgeführten Geburtshilfen und der peripartal aufgetretenen MMA-Erkrankungen waren ohne signifikante Unterschiede.

Ergebnisse

94

Tabelle 27: Häufigkeit der geburtshilflichen Manipulationen und Auftreten peripartaler MMA-Erkrankungen der Rohfasergruppe 1 und Kontrolltiere

Parameter Kontrollgruppe 1

(n=9)

* Am Tag 115. der Trächtigkeit 75 μg (+)-Cloprostenol

Eine Übersicht über die im Versuch bestimmten Geburtsparameter beider Fütterungsgruppen ist in Tabelle 28 dargestellt. Da eine Sau aus der Kontrollgruppe kurz vor dem errechneten Geburtstermin abortierte, wurde diese von der Auswertung der Geburtsparameter ausgeschlossen. Zudem ferkelten 2 Sauen der Rohfasergruppe nachts während der unbeobachteten Zeit. Eine Sau dieser Gruppe gebar lediglich 4 Ferkel, welche aufgrund ihrer Größe nacheinander manuell aus der Sau geholt werden mussten, sodass die Geburtslänge und das Geburtsintervall zwischen zwei Ferkeln aus n=9 Sauen ermittelt werden mussten.

Tabelle 28: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der erhobenen Geburtsparameter der Rohfasergruppe 1 und Kontrollgruppe

Parameter Kontrollgruppe 1

(n=9)

Intervall zw. 2 Ferkeln

(min) (n Rfa =9) 12,4 ±5,49 12,9 ±6,30 0,66

1ohne mumifizierte Ferkel

2Geburtsmasse = Summe aller geb. Ferkel (inkl. Mumien)

3 lebend geborene Ferkel

Die Geburtslänge variierte in beiden Gruppen beträchtlich zwischen den Sauen. Während die Geburtsdauer der Kontrollgruppe zwischen 95 und 480 Minuten betrug, variierte diese in der Rohfasergruppe 1 zwischen 101 und 435 Minuten.

Ergebnisse

Die Anzahl totgeborener Ferkel und somit ermittelte Totgeburtenrate war bei den Sauen der Rohfasergruppe 1 tendenziell geringer; jedoch war auch das Geburtsgewicht der einzelnen Ferkel etwas niedriger als in der Kontrollgruppe. Insgesamt ergaben sich hinsichtlich dieser Geburtsparameter keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Ferkelverluste

Verendete Ferkel wurden der Sau zugeordnet, an der sie sich zum Zeitpunkt des Todes befanden. Ein vorheriges Versetzen der Ferkel konnte nicht berücksichtigt werden. Die Ferkelverluste bis zum Absetzen betrugen in der Kontrollgruppe 14,3 % und in der Rohfasergruppe 19,0 % der lebend geborenen Ferkel (Tabelle 29). Dabei trat die Mehrzahl der Verluste in den ersten beiden Lebenstagen auf; ca. 30 % der Ferkelverluste wurden jedoch in beiden Gruppen nach Tag 4 beobachtet.

Tabelle 29: Ferkelverluste bis zum Absetzen der Rohfasergruppe 1 und Kontrollgruppe, nach Lebenstagen sortiert

Gruppe Kontrollgruppe 1

(n=9)

Rohfaser 1 (n=12)

nF % nF %

1. LT 8 36,4 15 38,5

2. LT 8 36,4 9 23,1

3. LT 0 0,00 2 5,13

> 4. LT 6 27,3 13 33,3

Gesamt 22 39

% der leb. geb.

Ferkel 14,3a 19,0a

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05) nF: Anzahl der Ferkel

Die Ursache der höchsten Ferkelverluste war in beiden Gruppen ein Erdrücken der Ferkel durch die Sau, wobei diese Verluste in der Rohfasergruppe 1 ca. 10% höher waren als in der Kontrollgruppe (Tabelle 30). Jedoch mussten in der Kontrollgruppe ca. 17 % mehr Ferkel aufgrund von Lebensschwäche getötet werden.

Ergebnisse

96

Tabelle 30: Ursachen für Ferkelverluste bis zum Absetzen der Rohfasergruppe 1 und Kontrollgruppe

Gruppe Kontrollgruppe 1

(n=9)

1Sonstige Ursachen: z.B. Euthanasie aufgrund eines Kümmerhabitus, einer Arthritis etc.

nF: Anzahl der Ferkel

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

Erhobene Parameter rund um den Geburtszeitpunkt

Während in der Kontrollgruppe 84,6 % der Sauen am 115. und 116. Trächtigkeitstag abferkelten, – die restlichen Sauen der Gruppe hatten bereits zuvor abgeferkelt – waren dies in der Rohfasergruppe 2 lediglich 58,3 % der Tiere. Aus diesem Grund war der prozentuale Anteil der Tiere mit Geburtseinleitung in der Kontrollgruppe etwas höher als in der Rohfasergruppe (Tabelle 31). Geburtshilfe wurde in beiden Gruppen ähnlich oft geleistet, das Auftreten einer MMA-Erkrankung wurde in der Kontrollgruppe tendenziell häufiger beobachtet, war aber statistisch nicht signifikant höher.

Tabelle 31: Häufigkeit der geburtshilflichen Manipulationen und Auftreten peripartaler MMA-Erkrankungen der Rohfasergruppe 2 und Kontrolltiere

Parameter Kontrollgruppe 2

(n=13)

* Am Tag 115. der Trächtigkeit 75 μg (+)-Cloprostenol

Die erfassten Parameter rund um die Geburt werden in der Tabelle 32 wiedergegeben.

In dem Zeitraum, in welchem die Sauen unbeobachtet waren, ferkelten 2 Sauen der Rohfasergruppe sowie 3 Sauen der Kontrollgruppe, sodass die Geburtslänge und das

Ergebnisse

Geburtsintervall zwischen zwei Ferkeln in beiden Gruppen lediglich aus n=10 Sauen ermittelt werden konnten.

Tabelle 32: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) der erhobenen Geburtsparameter der Rohfasergruppe 2 und Kontrollgruppe

Parameter Kontrollgruppe 2

(n=13)

Intervall zw. 2 Ferkeln

(min; n=10) 16,3a ±6,74 11,0b ±3,49 0,04

1ohne mumifizierte Ferkel

2Geburtsmasse = Summe aller geb. Ferkel (inkl. Mumien)

3 lebend geborene Ferkel

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

Die Sauen der Kontrollgruppe befanden sich während der Versuchsphase durchschnittlich im vierten Wurf und waren somit tendenziell älter als die Sauen der Versuchsgruppe. Auch die Geburtslänge war insgesamt länger und variierte stärker zwischen den Sauen dieser Gruppe. Das Geburtsintervall zwischen zwei Ferkeln war bei diesen Sauen mit durchschnittlich 16,3 ±6,74 Minuten signifikant länger als in der Rohfasergruppe (11,0

±3,49 Minuten). Zwar gebaren die Sauen der Rohfasergruppe eine um durchschnittlich 2 Ferkel höhere Anzahl lebend geborener Ferkel pro Sau, diese Ferkel wiesen jedoch ein geringeres Geburtsgewicht auf als die lebend geborenen Ferkel der Kontrolltiere. Insgesamt ließen sich mit Ausnahme des Geburtsintervalls keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der untersuchten Geburtsparameter zwischen den Fütterungsgruppen nachweisen.

Ferkelverluste

Verendete Ferkel wurden der Sau zugeordnet, an der sie sich zum Zeitpunkt des Todes befanden, ein vorheriges Versetzen der Ferkel konnte nicht berücksichtigt werden.

Ergebnisse

98

Insgesamt verendeten in der Kontrollgruppe 14,7 % und in der Rohfasergruppe 2 16,3 % der lebend geborenen Ferkel (Tabelle 33). Dabei fanden über 50 % der Verluste in den ersten beiden Lebenstagen statt, weitere 40,6 % bzw. 31,4 % verendeten nach dem vierten Lebenstag.

Tabelle 33: Ferkelverluste bis zum Absetzen der Rohfasergruppe 2 und Kontrollgruppe, nach Lebenstagen sortiert

Gruppe Kontrollgruppe 2

(n=13)

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05) nF: Anzahl der Ferkel

In beiden Gruppen verendeten die meisten Ferkel aufgrund eines Erdrückens durch die Muttersau (Tabelle 34). In der Rohfasergruppe 2 konnte zudem eine höhere Anzahl lebensschwacher Ferkel nachgewiesen werden, sodass über 20 % der verendeten Ferkel wegen Lebensschwäche starben oder euthanasiert werden mussten.

Tabelle 34: Ursachen für Ferkelverluste bis zum Absetzen der Rohfasergruppe 2 und Kontrollgruppe

Gruppe Kontrollgruppe 2

(n=13)

1Sonstige Ursachen: z.B. Euthanasie aufgrund eines Kümmerhabitus, einer Arthritis etc.

nF: Anzahl der Ferkel

Ergebnisse

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

Ein Vergleich der beiden Rohfasergruppen untereinander ergab hinsichtlich der Geburtsparameter keine signifikanten Unterschiede.

Korrelation der Geburtslänge mit der Ferkelanzahl in allen Gruppen

Insgesamt bestand eine positive Korrelation zwischen der Anzahl an geborenen Ferkeln und der Geburtslänge. Der Korrelationskoeffizient nach Spearman betrug 0,35.

Eine positive Korrelation zwischen der Anzahl totgeborenen Ferkeln und der Geburtslänge konnte nicht nachgewiesen werden.

Kotscore 4.2.8

Zur Einstallung sowie rund um den Geburtszeitpunkt wurde die Konsistenz des frisch abgesetzten Sauenkots mithilfe eines Scoresystems näher charakterisiert. Weicher Kot wurde mit hohen Scorenoten (5=flüssiger Kot) und harter Kot mit niedrigen Scorenoten (0=kein Kotabsatz) bonitiert.

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Alle Sauen wiesen zum Zeitpunkt der Einstallung in den Abferkelstall (Tag -7) eine ähnliche Kotkonsistenz auf (Tabelle 35). Während der Kot der Sauen der Kontrollgruppe zum Geburtszeitpunkt hin zunehmend härter wurde, konnte bei den Sauen der Rohfasergruppe eine signifikant weichere Kotkonsistenz – mit Ausnahme des Tags 3 p.p – bis zum 5. Tag nach der Abferkelung festgestellt werden.

Ergebnisse

100

Tabelle 35: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Kotscores der Rohfasergruppe 1 und Kontrollgruppe

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 86,4% der Sauen (Kot wurde an festgelegten Tagen beurteilt; jedoch ferkelten nicht alle Sauen zu exakt demselben Zeitpunkt)

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

Auch der Kot der Tiere der Rohfasergruppe 2 ließ 4 Tage vor bis 5 Tage nach dem errechneten Geburtstermin signifikant höhere Scorewerte im Vergleich zur Kotkonsistenz der Kontrollgruppe erkennen.

Tabelle 36: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des Kotscores der Rohfasergruppe 2 und Kontrollgruppe

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 72,0% der Sauen (Kot wurde an festgelegten Tagen beurteilt; jedoch ferkelten nicht alle Sauen zu exakt demselben Zeitpunkt)

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

Bei Vergleich der mittleren Scorewerte des Kots beider Rohfasergruppe fiel zur Einstallung und 2 Tage vor der Geburt ein signifikant höherer Kotscore und somit weichere

Ergebnisse

Kotkonsistenz in der Rohfasergruppe 2 auf (Tabelle 35 und Tabelle 36). An allen übrigen Zeitpunkten unterschied sich die Kotkonsistenz beider Rohfasergruppen nicht voneinander.

Verschmutzungsgrad von Tier und Stand 4.2.9

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

Zur Einstallung waren alle Abferkelbuchten gereinigt und die Sauen gewaschen worden, somit waren weder die hinteren Standbereiche, noch die Sauen selber verschmutzt (Tabelle 37). Während die hinteren Standbereiche der Kontrollgruppe bis zur Geburt nahezu sauber waren, konnte in dieser Zeitspanne in der Rohfasergruppe 1 eine deutliche Verschmutzung beobachtet werden (Tabelle 37). So waren in dieser Gruppe 4 Tage a.p. 75 % der Stände verschmutzt. Am 2. Tag a.p. konnte eine signifikant höhere Verschmutzung der Standfläche festgestellt werden. Nach der Geburt wurden jedoch in den ersten beiden Tage in beiden Gruppen ausschließlich saubere Stände beobachtet.

Tabelle 37: Anzahl verschmutzter Stände der Sauen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im peripartalen Zeitraum

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 86,4 % der Sauen

Die Verschmutzung der Sauen spiegelte in etwa den Verschmutzungsgrad der Standflächen wider (Tabelle 38). So wurden die Sauen der Rohfasergruppe im peripartalen Zeitraum zu einem höheren prozentualen Anteil als „verschmutzt“ bewertet als die Sauen der Kontrollgruppe; dies galt insbesondere für die Zeit vor dem errechneten Geburtszeitpunkt.

Einen Tag vor der Geburt waren die Sauen der Rohfasergruppe signifikant verunreinigter als die der Kontrollgruppe.

Tag*

Ergebnisse

102

Tabelle 38: Anzahl verschmutzter Sauen der Kontroll- und Rohfasergruppe 1 im peripartalen Zeitraum Tag*

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 86,4 % der Sauen

Kontroll- und Rohfasergruppe 2

Im peripartalen Zeitraum ließen sich in der Kontrollgruppe nur sehr wenige verschmutze Standflächen hinter den Sauen erkennen; während die der Rohfaserguppe 2 in den letzten 4 Tagen vor dem errechneten Geburtszeitpunkt zu einem höheren Anteil verschmutzen (Tabelle 39). 4 bzw. 2 Tage vor der Geburt waren mit 50% verschmutzen Standflächen die Stände der Rohfasergruppe signifikant verunreinigter als die der Kontrolltiere. Zur Geburt wurden in beiden Gruppen saubere Stände beobachtet.

Tabelle 39: Anzahl verschmutzter Stände der Sauen der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im peripartalen Zeitraum

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 72,0 % der Sauen

Auch in der Rohfasergruppe 2 spiegelte sich die Verschmutzung der Stände in der Verunreinigung der Sauen wider. So waren die Sauen der Fasergruppe ante partum zu

Ergebnisse

einem höheren Anteil verdreckt als die Sauen der Kontrollgruppe (Tabelle 40). Diese Differenzen waren am 4. und 2. Tag vor dem errechneten Geburtszeitpunkt statistisch signifikant abzusichern. Zur Geburt und in den ersten Tagen danach wiesen beide Fütterungsgruppen einen ähnlich hohen Anteil an verschmutzten Sauen auf.

Tabelle 40: Anzahl verschmutzter Sauen der Kontroll- und Rohfasergruppe 2 im peripartalen Zeitraum Tag*

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 72,0 % der Sauen

Rohfasergruppe 1 und Rohfasergruppe 2

Ein Vergleich der prozentualen Anteile von verschmutzen Ständen und Sauen beider Rohfasergruppen zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede der Verschmutzung zwischen den beiden Gruppen.

Kotzusammensetzung 4.2.10

Zur Einstallung sowie rund um den erwarteten Geburtszeitpunkt alle 2 Tage wurden den Sauen rektal Kotproben entnommen und in diesen der TS-Gehalt und der pH-Wert bestimmt. Zudem wurde der Eisengehalt in einer 24-48 h post partum entnommenen Kotprobe bestimmt.

Kontroll- und Rohfasergruppe 1

TS-Gehalt

Der Trockensubstanzgehalt des Kotes stieg in beiden Gruppen zur Geburt hin deutlich an, wobei der trockenste Kot einen Tag nach der Geburt zu beobachten war (Tabelle 41).

Ergebnisse

104

Insgesamt war der Kot der mit Rohfaser supplementierten Tiere 4 Tage vor bis 5 Tage nach dem errechneten Geburtstermin signifikant weicher als der Kot der Kontrolltiere.

Tabelle 41: Mittelwerte (x̅) und Standardabweichungen (s) des TS-Gehaltes (%) im Kot der Rohfasergruppe 1 und Kontrollgruppe

Tag*

a,b ungleiche Buchstaben innerhalb einer Zeile kennzeichnen signifikant unterschiedliche Werte (p < 0,05)

* Tag ±24h, 86,4% der Sauen (Kot wurde an festgelegten Tagen beurteilt; jedoch ferkelten nicht alle Sauen

* Tag ±24h, 86,4% der Sauen (Kot wurde an festgelegten Tagen beurteilt; jedoch ferkelten nicht alle Sauen