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Image der Tourismusbranche stärken

C 1.2. Erläuterungen zur Einordnung und Bewertung der Vorschläge

Handlungsempfehlung 4: Image der Tourismusbranche stärken

4.1. „Bestehende und zukünftige Imagekampagnen der Branche auf nationaler Ebene fördern und vernetzen“:

Zur Steigerung der Zielgruppenrelevanz, Erhöhung der Sichtbarkeit sowie für einen effizienten Einsatz der Ressourcen sollten die vielen Imagekampagnen der Tourismus-branche und ihrer Teilbereiche durch die Branchenverbände und Sozialpartner auf na-tionaler Ebene miteinander abgestimmt, vernetzt und gestärkt werden. Um bestehende Einzelinitiativen und das Engagement der Akteure aus Unternehmen, Verbänden, Po-litik und Verwaltung zu würdigen, sollte die Bundesregierung entsprechende Kampag-nen und Einzelinitiativen bei Integration in ein gemeinsames Konzept auf nationaler Ebene fördern. Die Grundlagen zu gemeinsamen Imagezielen für Beschäftigung und Arbeit in der Tourismusbranche und ein abgestimmtes Vorgehen der Branchenakteure auf nationaler Ebene sollten im Masterplan für Fachkräfte- und Arbeitskräftesicherung im Tourismus gelegt werden21.

21 Siehe Vorschlag 1.1. „Gemeinsame Leitlinien zur Fach- und Arbeitskräftesicherung im Tourismus entwickeln und umsetzen“ in Handlungsempfehlung 1 dieses Handlungsfeldes.

C 2.5.2. Zeiträume, Verantwortlichkeiten & Bewertung22

Vorschläge zum Aktionsplan Zeiträume Verantwort-lichkeit

Wirkung &

Relevanz

Kosten-Nutzen-Relation Handlungsempfehlung 1: Fach- und Arbeitskräftesicherung im Tourismus unterstützen 1.1. „Gemeinsame Leitlinien zur

Fach- und Arbeitskräftesicherung im Tourismus entwickeln und umsetzen“

Mittelfristig Verbände,

Bund Hoch Gut

Handlungsempfehlung 2: Rechtliche Rahmenbedingung für mehr Beschäftigung im Tourismus be-darfsgerecht weiterentwickeln

2.1. „Bestimmungen des Arbeitszeit-gesetzes überprüfen und bedarfsge-recht weiterentwickeln“

Mittelfristig Bund Hoch Gut

2.2. „Beschäftigung wenig beachteter Arbeitnehmerzielgruppen vereinfa-chen und stärken“

Mittelfristig Bund Hoch Gut

2.3. „Mangelberufe im Tourismus prü-fen und anerkennen und gesetzliche Rahmenbedingungen verbessern“

Mittelfristig Bund Hoch Gut

Handlungsempfehlung 3: Aus- und Weiterbildung im Tourismus attraktiver gestalten 3.1. „Duale touristische

Berufsausbil-dungen und WeiterbilBerufsausbil-dungen optimie-ren und weiteoptimie-rentwickeln“

Mittelfristig Bund, Länder Mittel Gut

3.2. „Akademische Forschung und Lehre im Tourismus stärken und aus-bauen“

Mittelfristig Bund, Länder Mittel Mittel

Handlungsempfehlung 4: Image der Tourismusbranche stärken 4.1. „Bestehende und zukünftige

Imagekampagnen der Branche auf nationaler Ebene fördern und vernet-zen“

Kurzfristig Bund Mittel Mittel

22 Die Erläuterung zur Bewertung der Vorschläge zum Aktionsplan sind in Kapitel C 1.2. auf Seite 79 zu finden.

C 2.6. Handlungsfeld 6: Ländliche Räume stärken

Tourismus leistet in vielen Regionen Deutschlands schon heute einen relevanten Beitrag zur Lebensqualität der Menschen vor Ort und bietet Einkommens- und Beschäftigungsperspekti-ven. Die grundlegende Strukturfunktion des Tourismus wird dabei zuerst in ländlichen Räumen erkennbar. Aber auch urbane Räume unterliegen tiefgreifenden strukturellen Veränderungen.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie der Strukturwandel im Ruhr-gebiet oder disruptive Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie tragen dazu bei, dass aus In-dustriestädten strukturschwache Orte werden können. Gleichzeitig sorgt eine starke touristi-sche Nachfrage dafür, dass aus strukturschwachen ländlichen Gebieten gefragte Orte zum Urlauben, Wohnen und Leben werden. Die Liste positiver Beispiele reicht von der Nord- und Ostseeküste bis ins Alpenland. Die touristische Nachfrage hilft außerdem dabei, kulturelle Ein-richtungen und Versorgungsstrukturen (unter anderem im Einzelhandel, in der Gastronomie, in der medizinischen Versorgung oder im öffentlichen Personennahverkehr) zu erhalten und barrierefrei zugänglich zu machen. Dies nützt auch der einheimischen Bevölkerung.

Die Bundesregierung hat, wie im Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode vorgesehen, die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ eingesetzt. Auftrag der Kommission war es, eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten für alle in Deutschland lebenden Menschen zu untersuchen und Vorschläge zur Stärkung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu machen. Hierbei wurden Aspekte der Daseinsvorsorge sowie gezielte Strukturverstärkungen in den Ländern und Kommunen in den Blick genommen. Damit sollte auch ein Beitrag geleistet werden, um die Abwanderung aus vielen Regionen und den Druck auf die Ballungsräume abzumildern (BMI, 2019). Auf Grundlage des Abschlussberichts der Kommission vom Mai 2019 hat die Bundesregierung einen Zwölf-Punkte-Plan zu dessen Umsetzung erarbeitet. Die-ser umfasst folgende Punkte:

1. Mit einem neuen gesamtdeutschen Fördersystem strukturschwache Regionen gezielt fördern,

2. Arbeitsplätze in strukturschwache Regionen bringen, 3. Breitband und Mobilfunk flächendeckend ausbauen,

4. Mobilität und Verkehrsinfrastruktur in der Fläche verbessern, 5. Dörfer und ländliche Räume stärken ,

6. Städtebauförderung und sozialen Wohnungsbau voranbringen, 7. Eine faire Lösung für kommunale Altschulden finden,

8. Engagement und Ehrenamt stärken,

9. Qualität und Teilhabe in der Kindertagesbetreuung sichern, 10. Barrierefreiheit in der Fläche verwirklichen,

11. Miteinander der Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen fördern, 12. Gleichwertige Lebensverhältnisse als Richtschnur setzen.

Der Zwölf-Punkte-Plan stärkt gleichzeitig auch die Tourismusentwicklung und betont dessen strukturbildende Funktion. Er greift Voraussetzungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Tourismusentwicklung auf und sollte auch deshalb konsequent umgesetzt werden.

Der Bericht der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ kommt zu dem Schluss, dass insbesondere in vielen ländlichen Räumen noch intensive Anstrengungen zur Erreichung gleichwertiger Verhältnisse und damit einer flächendeckend hohen Lebensqualität zu unter-nehmen sind. Doch eine Reduzierung allein auf ländliche Räume greift zu kurz. Durch den

vielerorts gravierenden Strukturwandel sowie die Folgen der COVID-19-Pandemie stehen auch viele Städte wachsenden Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung bisheriger Struk-turen und Angebote gegenüber. Auch für diese müssen entsprechende Konzepte und Strate-gien entwickelt und umgesetzt werden. Förderung und Investitionen in die touristische Qualität der Städte und Regionen sind deshalb gleichzeitig immer auch Investitionen in die Lebens- und Standortqualität dieser Räume und wirken positiv für Gäste ebenso wie für Anwohnerin-nen und Anwohner, Unternehmen und regionale Strukturen.

Attraktive touristische Infrastrukturen sind ein Schlüssel für touristische Entwicklung Eine wesentliche Säule der touristischen Entwicklung und des touristischen Erfolgs ländlicher und urbaner Räume ist eine attraktive und bedarfsgerechte Tourismus- und Freizeitinfrastruk-tur sowie ein attraktives Angebot für den KulFreizeitinfrastruk-turtourismus. Der touristischen Freizeitwegeinfra-struktur wie den Wander- und Radwegen sowie den freizeittouristischen Wasserwegen, aber auch den kulturtouristischen Angeboten kommt in Zukunft eine wachsende Bedeutung zu.

Denn der Trend zu Aktivitäten in der Natur in Urlaub und Freizeit hat sich in den vergangenen Jahren und infolge der COVID-19-Pandemie verstärkt.Touristische Infrastrukturen beeinflus-sen Gäste in ihrer Wahrnehmung des Ortes und der Region. Diese Wahrnehmung fließt in die mündliche und digitale Bewertungen ein, die in vielen Fällen reise- und besuchsauslösend ist.

Die Tourismuswirtschaft ist daher auf eine funktionierende, zeitgemäße und den Gästebedürf-nissen entsprechende touristische Infrastruktur und Mobilität23 angewiesen. Hier ist der Ver-gleich mit anderen Tourismusregionen und -orten entscheidend. Qualität, Anspruch und Mo-dernität von Infrastrukturen, deren Zielgruppenorientierung sowie Charakter und Atmosphäre von Ortsbildern prägen das Gesamtbild einer Destination. Deshalb müssen auch Freizeitin-frastrukturen, Wegenetze, Mobilitätsinfrastrukturen und weitere Einrichtungen wie gastge-werbliche Betriebe regelmäßig innovativ und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Eine di-gitale Buchbarkeit der Angebote und die Verfügbarkeit von schnellem, mobilem Internet sowie eine flächendeckende Mobilfunkversorgung sind gerade für den ländlichen Raum wichtige Faktoren, die über Zukunftschancen entscheiden können.24

C 2.6.1. Handlungsempfehlungen

Mit den nachfolgenden Handlungsempfehlungen soll der touristische Beitrag zur Lebensqua-lität in ländlichen Räumen weiter ausgebaut werden.

Handlungsempfehlung 1: Strukturfunktion des Tourismus stärken, um die Angleichung