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Stufeneinteilung für die professional care

4. Ergebnisse

4.2 Einteilung der Patienten in das Transtheoretische Modell

4.2.2 Stufeneinteilung für die professional care

Abbildung 24: Stufeneinteilung für die professional care

Insgesamt gehen 522 Fragebögen in die Untersuchung der Stufeneinteilung der professional care ein. Die Einteilung in die einzelnen Stufen ist in der Abbildung 24 prozentual dargestellt.

Mehr als die Hälfte der Befragten befinden sich auf den ersten beiden Stufen. Diese Patienten haben noch keine prophylaktischen Leistungen in Anspruch genommen. Auf der dritten Stufe (15,1%) befinden sich Patienten, die bereits Maßnahmen kennengelernt haben, diese aber nicht konsequent anwenden oder nur einzelne Leistungen regelmäßig anwenden. Auf den Stufen vier und fünf lassen rund ein Drittel der Befragten die Prophylaxe regelmäßig durchführen oder haben seit kurzer Zeit die feste Absicht dies regelmäßig fortzuführen.

Die Stufeneinteilung der professional care weicht von der oral self care-Einteilung ab. In der professional care-Einteilung befindet sich die Hälfte der Patienten auf den ersten beiden Stufen, hingegen nur 15,1% auf der dritten Stufe. Bei der oral self care-Einteilung sind nur 35% der Patienten auf den ersten beiden Stufen und 23% auf Stufe drei. Die fünfte Stufe, auf der sich 28,9 % der Patienten in der oral self care-Einteilung befinden, bildet in der professional care-Einteilung die kleinste Stufe mit 14,2%. Es besteht eine geringe Korrelation zwischen den beiden Stufeneinteilungen (r = .322, p < .001, Kendall-Tau-b).

Die folgenden Abbildungen geben die Antworten der Patienten der verschiedenen Stufen zu Fragen zum Mundgesundheitszustand und zur Mundpflege an (vgl. Kapitel 4.2.1).

Prozentuale Unterschiede im Antwortverhalten sind zu erkennen und werden statistisch mit der einfaktoriellen ANOVA und ggf. der Scheffé-Prozedur bestätigt.

n=522

1 2 3 4 5

Stufen des Modells

Haben Sie Zahnprobleme (Karies, Parodontitis, Plaque, Mundgeruch), die Sie durch besondere Zahnpflegetechniken verbessern könnten?

40,4% 41,3% 41,0%

ja, habe Probleme bei mir festgestellt

ja, vom Zahnarzt mitgeteilt vermute so etwas

noch nie darüber nachgedacht nein

Abbildung 25: Darstellung der Zahnprobleme für die Stufen der professional care

Mehr als die Hälfte der Patienten der fünften Stufe geben an, keine Zahnprobleme zu haben, die sie durch eine besondere Putztechnik verbessern könnten. Auf allen anderen Stufen geben diese Antwort nur 35% bis 41% der Patienten. Die Antwort „noch nie darüber nachgedacht“

geben 17% der ersten Stufe an. Diese Antwort nimmt bis zur fünften Stufe auf 6,7% ab.

Knapp die Hälfte (48,4%) der Patienten der vierten Stufe haben Probleme an ihren Zähnen selbst festgestellt oder vom Zahnarzt erfahren. Auf allen anderen Stufen geben diese Antworten nur ein Drittel der Befragten.

Die Auswertung der einfaktoriellen ANOVA (p = .029) ergibt signifikante Unterschiede zwischen den Stufen.

n=522

Gehen Sie nur zum Zahnarzt, wenn Sie Schmerzen haben oder auch zur

Abbildung 26: Grund für Zahnarztbesuche für die Stufen der professional care

Patienten der vierten und besonders der fünften Stufe, die ein optimales professional care-Verhalten aufweisen, gehen regelmäßiger zu Kontrollbesuchen als die Patienten der anderen Stufen. Auffallend viele Patienten (35,4 %) der dritten Stufe gehen manchmal zur Kontrolle.

Die Angabe „nur bei Schmerzen oder Beschwerden“ kommt am häufigsten bei Befragten der ersten und zweiten Stufe vor.

Die einfaktorielle ANOVA zeigt eine Inhomogenität zwischen den Stufen (p < .001). Die Scheffé-Prozedur liefert zwei Untergruppen. Die erste Gruppe bilden die Stufen fünf und vier. Die zweite Gruppe wird von den Stufen eins, zwei, drei und vier gebildet.

Das Antwortverhalten auf die Frage nach den Abständen für die Kontrollbesuche gibt keine

signifikanten Unterschiede zwischen den Stufen der professional care an (ANOVA, p = .159).

Das Antwortverhalten auf die Frage nach der Vorstellung, eine kariesprotektive Zahnputztechnik zu erlernen, gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Stufen der professional care an (ANOVA, p = .131).

n=522

Mittelwerte der Summenscore für die Antworten über die Einstellungen zur Zahnpflege und Zahngesundheit

21,86 21,19

20,58 20,20

19,75

18,50 19,00 19,50 20,00 20,50 21,00 21,50 22,00 22,50

1 2 3 4 5

Stufen professional care

Summe

Abbildung 27: Mittelwerte der Summenscore der Einstellungen zur Zahnpflege und Zahngesundheit1 für die Stufen der professional care

Die einfaktorielle ANOVA zeigt eine Inhomogenität zwischen den Stufen (p < .001). Die Scheffé-Prozedur liefert zwei Untergruppen. Die erste Gruppe bilden die Stufen eins, zwei, drei und vier. Die zweite Gruppe wird von den Stufen drei, vier und fünf gebildet.

Das Antwortverhalten für die Frage nach vorhandenem Zahnfleischbluten und dem daraus folgendem Putzverhalten gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Stufen der professional care an (ANOVA, p = .368 für vorhandenes Zahnfleischbluten, p = .407 für darausfolgendes Putzverhalten).

1

n=425

Anzahl der zusätzlich zur Zahnbürste verwendeten Zahnpflegemittel (Zahnseide, Superfloss, Interdentalbürstchen, Mundspülung, Fluorid Gel,

Zahnhölzer, Munddusche)

Abbildung 28: Darstellung der Anzahl zusätzlich zur Zahnbürste verwendeten Pflegeartikel für die Stufen der professional care

Ein deutlicher Zusammenhang besteht zwischen der Anzahl der zusätzlich zur Zahnbürste verwendeten Mundpflegeartikel und der Stufeneinteilung der professional care. Je höher die Stufe, auf der sich der Patient befindet, desto mehr Mundpflegeartikel verwendet er.

Die einfaktorielle ANOVA zeigt eine Inhomogenität zwischen den Stufen (p < .001). Die Scheffé-Prozedur klassifiziert drei Untergruppen. Die Stufen eins und zwei werden der ersten Untergruppe, die Stufen zwei und drei der zweiten und die Stufen vier und fünf der dritten Untergruppe zugeordnet.

Durch die Inanspruchnahme der Prophylaxe (Stufen drei bis fünf) wird der Patient wahrscheinlich motiviert, mehr Mundpflegeartikel zu verwenden. Patienten der niedrigen Stufen (eins und zwei), die keine Prophylaxe kennen oder nicht mehr teilnehmen möchten, werden nicht motiviert und benutzen deutlich weniger Artikel.

Mittelwert ,68 ,92 1,11 1,58 1,88

Stufe 1 2 3 4 5

Tabelle 7: Mittelwerte der zusätzlich zur Zahnbürste verwendeten Zahnpflegeartikel

Die Mittelwerte zeigen, dass ein Patient der ersten Stufe durchschnittlich nicht einmal ein zusätzliches Zahnpflegemittel verwendet, während ein Patient der fünften Stufe fast zwei zusätzliche Pflegemittel zur Zahnbürste benutzt.

n=522

Haben Sie Ihr Zahnpflegeverhalten schon einm al verbessert? ja, seit w eniger als einem halben Jahr

Abbildung 29: Verbesserung des Zahnpflegeverhaltens für die Stufen der professional care

Ein deutlicher Zusammenhang besteht zwischen einem bereits veränderten Mundhygiene- verhalten und der Stufenzugehörigkeit für die professional care. Je mehr und je länger ein Patient Prophylaxe-Leistungen in Anspruch nimmt, desto eher hat er sein eigenes Zahnpflegeverhalten verbessert.

Die einfaktorielle ANOVA zeigt eine Inhomogenität zwischen den Stufen (p < .001). Die Scheffé-Prozedur gliedert die Befragten in vier Untergruppen. Die erste Gruppe wird von den Stufen eins und zwei und die zweite von den Stufen zwei und drei gebildet. Die dritte Untergruppe besteht aus den Stufen drei und vier und die fünfte aus den Stufen vier und fünf.

n=522

4.3 Wo liegen mögliche Ursachen für die unterschiedlichen Stufeneinteilungen