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Psychische Auswirkungen

Im Dokument CrossFit im Schulsport (Seite 79-83)

6. Ergebnisse

6.6 Auswirkungen von CrossFit in der Schule

6.6.2 Psychische Auswirkungen

6.6.2.1 Körpergefühl und Selbstbewusstsein

L3, L4, L5, P3, M1 und L1 sind der Meinung, dass sich CrossFit im Schulsport positiv auf das Körpergefühl und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen auswirken kann.

Also ich glaube, dass sie sich in ihrem Körper wohler fühlen, wenn sie CrossFit oder einen Sport machen der ein bisschen anstrengender ist (L4, 120 & 121).

L3 glaubt, dass

[...] gerade Kinder in der 3. und 4. Klasse haben ja große Selbstzweifel, gerade körperlich, besonders die Mädchen. Die zweifeln sehr an sich, das merkt man einfach, auch wenn sie es nicht sagen. Ich bin ja auch Biologielehrer und da kommt dann ja auch Sexualkunde ins Spiel und das ist dann natürlich ein mega Thema. Die fühlen sich unwohl in ihrem Körper, gerade mit Instagram und Tik Tok. Und ich glaube schon, dass wenn sie sich wohlfühlen in ihrem Körper, wenn sie ein Körpergefühl haben, und das bekommt man einfach mit Sport, nicht zwingend nur mit CrossFit, aber bei so einem intensiven Sport ist es glaube ich umso mehr, dass man ein besseres Körpergefühl bekommt (L3, 156-166).

P3 hebt hervor:

Vor allem beim Techniktraining beim Gewichtheben, das kann auch mit einer PVC Stange sein, lernt man den eigenen Körper besser wahrzunehmen und zu spüren.

Man bekommt ein Gefühl dafür wo man im Raum ist und wohin sich die Hantel oder PVC Stange bewegt (P3, 35-38).

L1 glaubt, dass

[...] die Körperwahrnehmung sich dahingehend ändert, dass sich die Kinder kräftiger und stabiler in ihrem Körper fühlen [...] (L1, 56-58).

Neben L1 gehen auch L5, L6 und L4 davon aus, dass Kinder und Jugendliche durch einen Sport wie CrossFit ein besseres Selbstbewusstsein entwickeln können. L5 erzählt, dass die Kinder in seiner Schule große Selbstzweifel hegen und Aussagen wie, „[n]aja ich bin zu blöd, ich kann das nicht.“ (L5, 193) an der Tagesordnung stehen. Diese Lehrperson glaubt, dass die Kinder durch CrossFit nicht nur ein besseres Selbstbewusstsein entwickeln können, sondern auch lernen „langfristig und perspektivisch“ (L5, 191) zu denken und sich selbst Ziele zu setzen.

Was natürlich ganz, ganz wichtig ist, finde ich ist, dass die Kinder sehen, dass wenn ich langfristig, konsequent an etwas arbeite, dann wird es zu einem Ergebnis kommen und es wird irgendwas herauskommen was sinnvoll ist (L5, 188-190).

Gerade für Kinder, die im Regelsportunterricht nicht so gut abschneiden, kann CrossFit einen enormen Zuwachs im Selbstbewusstsein bewirken.

[...] [w]eil die etwas dickeren Kinder, sind ja im Grunde meistens stärker als die anderen. Das heißt, die haben dann da ein Erfolgserlebnis, was sicher nicht schlecht ist. Man muss aber sicher darauf achten, dass nicht einer in allem der Schlechteste ist (L5, 216-219).

Auch L6 erzählt:

Was auch witzig war, war, dass beim CrossFit oft andere besser waren als normalerweise. Das war auch spannend. Da sind dann oft Kinder [die, die normalerweise immer die Besten sind] hingegangen und haben gefragt, warum die das so gut können. Und für diejenigen die normalerweise nicht so gut sind, ist das natürlich besonders lässig (239-242).

L2 hat bisher noch nicht beobachten können, ob sich das Selbstbewusstsein der Schüler durch CrossFit verbessert, da diese Lehrperson CrossFit nicht so regelmäßig einbaut. Sie erzählt aber von zwei Jugendlichen aus ihrer eigenen Box:

Das Mädchen hat mit 15 bei uns begonnen und der Bub mit 13 und sie war ein ganz schüchternes Mädchen und sehr in sich gekehrt. Beide sind beim CrossFit so aufgeblüht und offen geworden und reden mit jedem in der Box. Auch ihre Körperhaltung hat sich extrem verändert. Die sind, ich meine die sind quasi bei uns aufgewachsen [und] wahnsinnig selbstbewusst geworden. Gerade beim Mädel hat man einen großen Unterschied feststellen können. Aber die kommen halt auch fünfmal in der Woche zu uns zum Trainieren (L2, 227-237).

M1 glaubt, dass CrossFit dieselben Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein hat wie andere Sportarten auch. Laut L4 geht mit einem besseren Körpergefühl auch eine bessere Selbsteinschätzung einher (L4).

Ich glaube auch, dass sie sich dadurch selber besser einschätzen lernen. Nicht unbedingt die Unterstufe, aber die Oberstufenschüler. Wenn man dann wirklich einmal den Vergleich sieht wie viel die anderen geschafft haben (L4,130-132).

6.6.2.2 Konzentration

Zwei Interviewpartner (L1 und P1) erwähnen eine bessere Konzentration als Auswirkung von CrossFit im Schulsport. Sie beschreiben, dass es wichtig sei, dass Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben. Dies könne besonders gut bei einer CrossFit Einheit gemacht werden.

L1 glaubt,

[...] dass in Turnstunden in denen CrossFit gemacht wird, Kinder richtig Gas geben können, danach ausgelasteter sind und sich in den anderen Fächern besser konzentrieren können (30-33).

Auch P1 gibt an:

Mangelnde Konzentration deutet oft darauf hin, dass sie körperlich unterfordert sind.

CrossFit kann dem super entgegenwirken. Durch das Auspowern in den CrossFit Turnstunden können sie sich wieder viel besser in den anderen Fächern konzentrieren (P1, 114-117).

6.6.2.3 Mentale Stärke

Eine Lehrperson (L4) beschreibt, dass viele Kinder heutzutage nicht wissen, was Anstrengung im Sport überhaupt bedeutet. Durch CrossFit in der Schule haben sie laut L4 die Möglichkeit sich auch einmal an einen sehr anstrengenden Sport heranzutasten, bei dem sie zusätzlich noch lernen an ihre eigenen Grenzen zu gehen, was L4 als „[...] eine gute Erfahrung“ (123 &

124) empfindet. Laut P3 wird auch das Durchhaltevermögen der Kinder durch CrossFit in der Schule verbessert.

[...] [auch] die mentale Stärke und das Durchhaltevermögen [kann] durch die Workouts enorm gestärkt werden. Die Kinder wissen was die Anforderung ist und was sie absolvieren müssen und freuen sich dann umso mehr, wenn sie das auch geschafft haben (P3, 77-80).

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