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Definition von Fitness

Im Dokument CrossFit im Schulsport (Seite 19-24)

2. Grundlagen CrossFit

2.3 Definition von Fitness

Es gibt viele verschiedene Definitionen von Fitness in der wissenschaftlichen Literatur.

Martschukat (2019) beschreibt Fitness zum Beispiel als das Streben nach einem fitten Körper, welcher für Alltag und Beruf leistungsfähig, produktiv, potent, schlank und schön ist. Für Brandes (2012) ist körperliche Fitness das Ausführen von körperlicher Aktivität in einer gewissen Intensität über einen bestimmten Zeitraum. Er betont, dass diese Fitness abhängig

von der Leistungsfähigkeit des Herzkreislaufsystems eines Menschen ist. Eine weitere Definition von Fitness, beschreibt diese als Fähigkeit ein glückliches und ausgeglichenes Leben zu führen und die Bereiche Körper, Intellekt und soziales, sowie spirituelles Leben miteinander zu vereinen. Anders wiederum lässt sich der Begriff Fitness im Sinne der CrossFit Philosophie beschreiben. Gründer Greg Glassman beschreibt in 100 Worten was für ihn Weltklasse Fitness ausmacht:

Eat meat and vegetables, nuts and seeds, some fruit, little starch and no sugar. Keep intake to levels that will support exercise but not body fat.

Practice and train major lifts: Deadlift, clean, squat, presses, C&J, and snatch. Similarly, master the basics of gymnastics: pull-ups, dips, rope climb, push-ups, sit-ups, presses to handstand, pirouettes, flips, splits, and holds.

Bike, run, swim, row, etc, hard and fast. Five or six days per week mix these elements in as many combinations and patterns as creativity will allow.

Routine is the enemy. Keep workouts short and intense. Regularly learn and play new sports. (Glassman, 2002b, S.1)

CrossFit bedient sich dreierlei Modelle, um Fitness zu bewerten. Jedes der Konzepte trägt zu einer möglichst umfassenden Fitness bei. Dabei handelt es sich um die zehn allgemeinen körperlichen Fähigkeiten, den Hopper und die Stoffwechselwege (Glassman, 2002b).

1. Die zehn allgemeinen körperlichen Fähigkeiten (Glassman, 2002b)

Diese zehn allgemeinen körperlichen Fähigkeiten werden von Glassman (2002b) in seinem Artikel „What is Fitness?“ wie folgt beschrieben:

1. Kardiovaskuläre Ausdauer: “The ability of body systems to gather, process, and deliver oxygen” (S. 4).

2. Durchhaltevermögen: “The ability of body systems to process, deliver, store, and utilize energy” (S. 4).

3. Kraft: “The ability of a muscular unit, or combination of muscular units, to apply force”

(S. 4).

4. Beweglichkeit: “the ability to maximize the range of motion at a given joint” (S. 4).

5. Leistung “The ability of a muscular unit, or combination of muscular units, to apply maximum force in minimum time” (S. 4).

6. Schnelligkeit: “The ability to minimize the time cycle of a repeated movement.” (S. 4)

7. Balance: “The ability to control the placement of the bodies center of gravity in relation to its support base” (S. 4).

8. Geschicklichkeit: “The ability to minimize transition time from one movement pattern to another” (S. 4).

9. Koordination: “The ability to com- bine several distinct movement patterns into a singular distinct movement” (S. 4).

10. Bewegungsgenauigkeit: “The ability to control movement in a given direction or at a given intensity” (S. 4).

Dieses Modell beschreibt, dass ein Athlet so fit ist, wie gut die einzelnen dieser Fähigkeiten bei ihm ausgebildet sind. Dabei gilt es zu unterscheiden, dass gewisse Fähigkeiten durch Training und gewisse Fähigkeiten durch Üben ausgebildet, beziehungsweise verbessert werden. Durch Training können Kraftausdauer, kardiovaskuläre Ausdauer, Kraft und Flexibilität verbessert werden. Die anderen Fähigkeiten können nur durch Übung optimiert werden. Der Unterschied zwischen Training und Übung liegt darin, dass beim Training die

Leistung durch organische Veränderungen gesteigert wird, bei der Übung jedoch die Steigerung durch Veränderungen im Nervensystem stattfindet (Glassman, 2002b).

2. Der Hopper (Die Trommel)

Die Idee hinter dem zweiten Fitnessmodell ist, dass man durch eine umfassende Fitness bei jeder erdenklichen körperlichen Übung gut abschneiden kann. Es wird das Szenario beschrieben, dass unzählige verschiedene Aufgaben in eine Trommel geworfen werden.

Wenn aus dieser Trommel nun irgendeine beliebige Aufgabe gezogen wird, sollte die Person mit der besten Fitness diese Aufgabe im Vergleich zu allen anderen Personen gut bewältigen können. Dazu zählen auch Aufgaben, die die Person vorher noch nie in ihrem Leben bewältigt hat (Glassman, 2002b).

3. Die Stoffwechselwege

Das dritte Modell beschreibt die im Körper ablaufenden Stoffwechselwege, die vonnöten sind, um Energie für körperliche Arbeit bereitzustellen (siehe Abbildung 3). Dies kann auf verschiedene Weisen ablaufen und hängt stark von der Belastungsart ab. Es gibt 3 Wege wie Energie bereitgestellt werden kann. Den phosphoganen Weg, den glykolytischen Weg und

Abbildung 3: Die Stoffwechselwege (Glassman, 2002b, S. 2)

den oxidativen Weg (siehe Abbildung 3). Der erste ist vor allem bei Belastungen die weniger als zehn Sekunden dauern von Bedeutung. Der zweite Weg dominiert Aktivitäten die bis zu mehreren Minuten dauern und der dritte läuft ab, wenn eine Aktivität länger als mehrere Minuten dauert und mit niedriger Intensität ausgeführt wird. Um als fit im Sinne der CrossFit Philosophie zu gelten, müssen alle drei Wege der Energiebereitstellung möglichst gut ausgebildet und möglichst ausgeglichen sein (Glassman, 2002b). Laut Glassman (2002b) ist einer der häufigsten Fehler im Fitnesstraining generell, dass man sich nur auf einen Weg der Energiebereitstellung fokussiert.

Alle drei Modelle verfolgen das Ziel einer möglichst umfassenden Fitness und Gesundheit. In seinem „System of Sickness, Wellness and Fitness“, welches in Abbildung 4 zu sehen ist, beschreibt Glassman (2002b) den Zusammenhang zwischen Krankheit, Wohlbefinden und Fitness. Werte wie Blutdruck, Körperfett, Knochendichte oder Muskelmasse können in dieses System eingeordnet werden. Je näher die Werte bei Fitness eingeordnet werden können, desto gesünder und fitter ist eine Person. CrossFit kann diese Werte laut Glassman positiv beeinflussen (2002b).

Abbildung 4: „Sickness-Wellness-Fitness Continuum“ (Glassman, 2002b, S. 3)

Laut Glassman (2002a) haben Personen, die regelmäßig CrossFit betreiben und in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Flexibilität trainiert sind, eine höhere

Knochendichte, ein stärkeres Immunsystem, ein geringeres Risiko an Krebs zu erkranken, weniger koronare Herzkrankheiten, weniger Schlaganfälle und weniger Depressionen als Personen, die keinen Sport machen, der diese Bereiche trainiert.

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