• Keine Ergebnisse gefunden

Projektteam: Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis

Im Dokument Blue Globe Foresight (Seite 28-32)

Das Projektteam im Pilotprojekt gegen Energiearmut setzte sich aus folgenden 3 wissen-schaftlichen und 3 sozialen Institutionen zusammen:

Österreichisches Institut für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN; Projektleitung)

Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Wirtschaftsuni-versität Wien

Österreichische Energieagentur

Caritas Österreich

Caritas Wien

Caritas Vorarlberg

Abbildung 1: Projektteam des Pilotprojekts gegen Energiearmut

Das Pilotprojekt gegen Energiearmut wurde von der Geschäftsführerin des Österreichi-schen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN), Dr. Anja Christanell, geleitet. Sylvia Mandl, MSc und Mag. Michaela Leitner waren als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Projekt tätig. Energiearmut und eine sozial verträgliche Gestaltung des Energiesystems sind

23

seit mehreren Jahren ein zentraler Schwerpunkt der Forschungsarbeit des ÖIN. Das ÖIN ist ein gemeinnütziger Wissenschaftsverein, dessen Projekte und Aktivitäten darauf ausgerich-tet sind die Umsetzung des Konzeptes einer Nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen.

Energiearmut und ein nachhaltiges Energiesystem sind seit mehreren Jahren ein zentraler Schwerpunkt der Forschungsarbeit am Institut. Für seine professionelle Projektkoordination, seine fundierte empirische Grundlagenarbeit und das wissenschaftliche Begleiten von Sta-keholderprozessen und lokalen Initiativen gegen Energiearmut wird das ÖIN auf nationaler und internationaler Ebene hoch geschätzt. Das für die Leitung und Durchführung hauptver-antwortliche ÖIN-Projektteam setzte seine Expertise in der Anwendung sozialwissenschaftli-cher Erhebungsinstrumente und in der Auswertung quantitativer und qualitativer Daten im vorliegenden Projekt ein.

Die Hauptaufgaben des ÖIN waren das Projektmanagement und die Koordination zwischen den ProjektpartnerInnen, der Aufbau einer Datenbank für die Erhebungsdaten, die Erstellung des Erhebungsbogens für die Erst- und Zweiterhebung und von Leitfäden für Workshops und Interviews, die Gesamtevaluierung der Interventionsmaßnahmen (Auswertung der nicht energieverbrauchsbezogenen Daten der Erst- und Zweiterhebung sowie von qualitativen Daten der Evaluationsworkshops), die Organisation und die Auswertung von Stakeholderdia-logen und Stakeholder- bzw. Evaluationsworkshops sowie die Dissemination der Projekter-gebnisse. Des Weiteren hat das ÖIN den Austausch und die Vernetzung der Beratungspro-jekte (Standardisierung) begleitet und beteiligte sich aktiv an der Entwicklung von Maßnah-men gegen Energiearmut.

Gemeinsam mit dem Projektpartner ao.Univ.Prof. Dr. Karl-Michael Brunner vom Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Wirtschaftsuniversität Wien fand das ÖIN-Team bereits mit dem österreichweiten, im Rahmen des KLI.EN geförderten, Pionierprojekt NELA im Forschungsbereich Energiearmut nationale und internationale Aner-kennung. Prof. Brunner brachte in das Pilotprojekt gegen Energiearmut neben seiner fachli-chen Expertise im Bereich Energiearmut seine langjährigen Forschungserfahrungen aus der umweltsoziologischen Forschung ein.

Prof. Brunner leitete die Entwicklung von Maßnahmen bzw. eines Programms gegen Ener-giearmut, war vielfach federführend in der Erstellung von Publikationen, beteiligte sich aktiv an der weiteren wissenschaftlichen Verbreitung der Projektergebnisse und unterstützte fach-lich und methodisch die im Projekt durchgeführten Erhebungen und Auswertungen sowie die Gesamtevaluierung der Interventionsmaßnahmen. Darüber hinaus betreute er mehrere Mas-ter-Arbeiten, die an der Wirtschaftsuniversität Wien während der Projektlaufzeit zum Thema Energiearmut verfasst wurden.

Unterstützt wurde das Team bei der wissenschaftlichen Evaluation der Beratungsprojekte durch Mag. Andrea Jamek von der Österreichischen Energieagentur (AEA). Als Mitarbei-terin der AEA, dem nationalen Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und Erneuerbare Energieträger, brachte sie ihre energiewirtschaftlichen Kompetenzen und Erfahrungen in der

24

Formulierung, Evaluierung und im Monitoring von Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz ein.

Die Österreichische Energieagentur war im Projekt hauptverantwortlich für die energie-verbrauchsbezogene Evaluierung der Interventionsmaßnahmen in den Haushalten, beteiligte sich aktiv an der Diskussion zu den Maßnahmen gegen Energiearmut, unterstützte die Durchführung des Stakeholder-Workshops (Kontaktaufnahme mit VertreterInnen der Ener-giewirtschaft) und beteiligte sich an der Dissemination der Projektergebnisse.

PartnerInnen im Projektteam waren des Weiteren die Caritas Österreich, die Caritas Wien und die Caritas Vorarlberg, auf deren Erfahrungen das Pilotprojekt gegen Energiearmut aufbauen konnte und welche die im Rahmen des Pilotprojekts evaluierten Beratungsprojekte durchführten. Die Caritas verfügt über ein landesweites Netzwerk an Beratungsstellen und KooperationspartnerInnen, die den Zugang zu der im Pilotprojekt gegen Energiearmut anvi-sierten Zielgruppe ermöglichen.

Zu den Hauptaufgaben der drei Caritas-PartnerInnen zählten die Koordination und Unter-stützung bei der Datenerhebung und bei der Evaluierung der Interventionsmaßnahmen, der Austausch und die Vernetzung mit den jeweiligen anderen Caritas-PartnerInnen, die Umset-zung der Evaluationserkenntnisse sowie die Dissemination der Projektergebnisse. Darüber hinaus beteiligten sich die Caritas-PartnerInnen aktiv an der Diskussion bzw. Interpretation der Projektergebnisse und an der Entwicklung der Maßnahmen gegen Energiearmut. Ge-meinsam mit allen weiteren oben genannten PartnerInnen des Projektteams leiteten sie Gruppendiskussionen im Stakeholder-Workshop und teilweise auch in den Evaluierungs-workshops des Pilotprojekts gegen Energiearmut.

Die Tätigkeiten der Österreichischen Caritaszentrale (im vorliegenden Bericht kurz Caritas Österreich genannt) umfassen die Unterstützung und die Koordination der Diözesanorgani-sationen, die Vertretung der Caritas-Anliegen auf Bundesebene, aktive Informationspolitik, Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit, die Durchführung von Projekten, insbesondere in der Katastrophenhilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Flüchtlingshilfe sowie die internationale Vernetzung zu anderen Verbänden, NGOs und Institutionen im In- und Ausland. Zudem ist die Caritas Österreich in zahlreiche nationale und internationale sozialpolitische Gremien eingebunden.

Mag. Mariella Müller von der Caritas Österreich war bis Ende 2012 Leiterin des VERBUND- Stromhilfefonds der Caritas; ab Anfang 2013 übernahm Mag. Caroline Nwafor die Leitung und war somit fortan Partnerin im Forschungsprojekt. Neben den oben beschriebenen Auf-gaben der Caritas-PartnerInnen übernahm Mag. Nwafor auch die Koordination der Vernet-zungsaktivitäten zwischen den Beratungsprojekten innerhalb des Pilotprojekts gegen Ener-giearmut. So ermöglichten beispielsweise die institutionellen Verbindungen zur Caritas Ös-terreich eine Erweiterung des Gerätetauschs, der bisher nur im Rahmen des Projekts

VER-25

BUND-Stromhilfefonds der Caritas möglich war, auf die Projekte Stromspar-Check und Grät-zeleltern.

Die Caritas Wien brachte mit ihren MitarbeiterInnen DI Dr. Katharina Kirsch-Soriano da Silva und DI Rainer Zeitlinger ihre jahrelange Erfahrung in der Gemeinwesenarbeit in das das Pilotprojekt gegen Energiearmut ein und bereicherte es mit ihrem innovativen Bera-tungsprojekt Grätzeleltern. Das im Rahmen des Pilotprojekts gegen Energiearmut finanzierte und evaluierte Projekt Grätzeleltern wurde von der Stadtteilarbeit der Caritas Wien und der als lokale Kooperationspartnerin vor Ort fungierenden Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 6., 14. und 15. Bezirk durchgeführt. Es steht zudem in enger Vernetzung zu diversen Orga-nisationen, Institutionen und Verwaltungsabteilungen der Stadt Wien, die als inhaltliche Schnittstellen fungieren und als ExpertInnen zur Verfügung stehen.

Die Caritas Wien übernahm neben den oben genannten Aufgaben im Rahmen des Pilotpro-jekts gegen Energiearmut somit auch die Koordination, Organisation, Durchführung und Re-flexion des Projekts Grätzeleltern.

Die Caritas Vorarlberg ist im Pilotprojekt gegen Energiearmut durch die Mitarbeiter Ger-hard Schmid und Dr. Claudio Tedeschi, die das im Rahmen des Pilotprojekts gegen Ener-giearmut evaluierte Beratungsprojekt Stromspar-Check leiten und durchführen, vertreten.

Das von der Caritas Vorarlberg durchgeführte Projekt Stromspar-Check baut auf der jahre-langen Erfahrung der Caritas Vorarlberg in der Erwachsenenbildung sowie in der Zusam-menarbeit mit dem wissenschaftlichen Netzwerk des deutschen Großprojektes Stromspar-Check auf. Zur Umsetzung des Projektes standen fachlich geschulte Personen (Ausbildung Erziehungswissenschaften, Sozialarbeit) sowie EnergieberaterInnen des Energieinstitutes Vorarlberg zur Verfügung. Hinzu kommt das dichte Netzwerk an PartnerInnen in den Ge-meinden, die in verschiedener Form als MultiplikatorInnen dienen. Der Zugang zu Erfah-rungswissen und der Austausch mit ähnlichen Projekten in Deutschland und der Schweiz optimierte die Entwicklung geeigneter Umsetzungsformen.

Zusammenarbeit im Projektteam

Im Laufe des Projekts waren die ProjektpartnerInnen für die Erfüllung ihrer Aufgaben eigen-verantwortlich. Was die Zusammenarbeit im Projektteam jedoch im Besonderen auszeichne-te, war der kontinuierliche Austausch zwischen allen PartnerInnen. Eine transparente und rasche Kommunikation, verlässliche und konstruktive Rückmeldungen sowie eine offene und wertschätzende Haltung kennzeichneten die Zusammenarbeit des Projektteams. Klar defi-nierte Projektmeilensteine, monatliche Projekttreffen und Integrativworkshops trugen zu einer erfolgreichen Kooperation bei.

Zusätzlich fand ein reger Austausch zwischen den drei Beratungsprojekten der Caritas über Erfahrungen in der Praxis sowie ein fachlicher Austausch aller PartnerInnen untereinander statt.

26

Das Projektteam wurde im Laufe des Pilotprojekts gegen Energiearmut zu einer wichtigen Ansprechpartnerin für die wissenschaftliche Bearbeitung und fachliche Begleitung im Bereich Energiearmut. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gelang es dem Team sich im Diskurs zu Energiearmut und Energieeffizienz zu positionieren und neue Ein-sichten und Perspektiven zu den Synergien beider Themen zu liefern.

Im Dokument Blue Globe Foresight (Seite 28-32)