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3. Soziale Netzwerke

3.2. Nutzung von Medien und soziale Netzwerken

teren Bevölkerungskreisen an Bedeutung. Dies lässt die Annahme zu, dass die Nutzungs-formen und damit die Auswirkungen auf bestehende Sozialbeziehungen in der breiten Be-völkerung zunehmend ausdifferenzierter werden.

Bei Facebook verfügt jedes Mitglied, ähnlich wie bei anderen Social Network Sites, über eine eigene Profilseite, auf der man Informationen über sich selbst, Foto- und Videomaterial, aber auch sprachliche Meldungen, wie zum Beispiel eine Statusmeldung mit der aktuellen Befind-lichkeit oder Aktivität, online stellen kann. Der Austausch zwischen den Mitgliedern wird dadurch begünstigt, dass bei allen Aktivitäten die Möglichkeit vorhanden ist, Kommentare dazu zu veröffentlichen oder mittels Klick auf den „Gefällt mir“-Button zu zeigen, dass man eine Aktivität positiv findet. Des Weiteren ist es den UserInnen auch möglich, per Chat und über die Nachrichten-Funktion untereinander zu interagieren. Ergänzt wird das Angebot durch verschiedene Facebook-Gruppen sowie Unterhaltungstools (kleine Spiele oder Tests) (vgl. Kneidinger 2010, S. 59f.).

Facebook ist das weltweit größte soziale Netzwerk mit über einer Milliarde Mitglieder. Durch-schnittlich gibt es 890 Millionen täglich aktive NutzerInnen, davon nutzen 745 Millionen Men-schen Facebook mobil (vgl. Facebook 2015, o. S.). Der/Die durchschnittliche Nutzer/in be-sitzt 130 FreundInnen im Netzwerk und versendet acht Freundschaftseinladungen im Monat.

Er/Sie verbringt ca. 55 Minuten pro Tag in Facebook, schreibt durchschnittlich 25 Kommen-tare im Monat bzw. klickt 9 Mal den „Gefällt mir“-Button. Pro Monat wird der/die durchschnitt-liche Nutzer/in zu 3 Veranstaltungen über Facebook eingeladen, und wird Fan von 2 Seiten.

Außerdem ist der/die durchschnittliche User/in Mitglied von 12 Gruppen (vgl. Kneidinger 2010, S. 61).

Nach der Einführung in die Thematik wird im nächsten Abschnitt auf die Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken Bezug genommen.

3.2. Nutzung von Medien und soziale Netzwerken

Digitale Technologien wie Smartphones und Tablets sowie Social Network Sites sind aus dem Alltag vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Diese sind nicht nur ein Mittel für die Unterhaltung, sondern bieten Jugendlichen die Möglichkeit, mit FreundInnen zu kommu-nizieren und in Kontakt zu bleiben. Der nachfolgende Einblick in das Nutzungsverhalten soll die Wichtigkeit dieser Medien verdeutlichen.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) untersucht seit 1998 mit der Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) die Mediennutzung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren. Für die JIM-Studie 2014 wurden im Zeitraum vom 13. Mai bis 27. Juli 2014 aus der Grundgesamtheit der ca. 6,5 Millionen Jugendlichen eine

repräsentati-33 ve Stichprobe von 1.200 Zielpersonen telefonisch befragt (vgl. Medienpädagogische For-schungsverbund Südwest 2014, S. 3f.).

Mediennutzung und –ausstattung

Computer und Internet zählen heutzutage genauso selbstverständlich zur technischen Grundausstattung wie ein Fernseher oder das Handy bzw. Smartphone und sind in mindes-tens 98 Prozent aller Haushalte zu finden. Drei Viertel (76 %) aller Jugendlichen haben einen eigenen Computer oder Laptop zur Verfügung. Insgesamt scheint es beim Besitz von Com-putern bzw. Laptop eine Sättigung zu geben. Das Bedürfnis von Jugendlichen, Computer und vor allem das Internet zu nutzen, wird zunehmend von anderen technischen Geräten wie beispielsweise dem Smartphone übernommen (vgl. ebd., S 23).

Medien sind aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Bei der täglichen Nutzung steht das Handy mit 87% an erster Stelle, dicht gefolgt vom Internet (81%). Fernse-hen spielt für knapp drei Fünftel der JugendlicFernse-hen im täglicFernse-hen Gebrauch eine Rolle. Gut die Hälfte hört täglich Radio, etwa jeder Fünfte liest jeden Tag in Büchern oder Tageszeitungen.

Bezogen auf die regelmäßige Nutzung (mindestens mehrmals pro Woche) stellen sich Inter-net (94 %) und Handy (93 %), gefolgt von Fernsehen (83 %), als diejenigen Medien mit be-sonders hoher Alltagsrelevanz heraus (vgl. ebd., S 11). Insgesamt nutzen 81 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen das Internet täglich, weitere 13 Prozent mehrmals pro Woche. Bei den täglichen NutzerInnen unterscheiden sich die Geschlechter kaum. Im Altersverlauf steigt der Anteil der intensiven NutzerInnen von 64 Prozent (12-13 Jahre) auf 90 Prozent (18-19 Jah-re). Nur drei Prozent der Jugendlichen geben an, das Internet nie (1%) oder seltener als einmal pro Monat (2%) zu nutzen. Zwölf- bis 19-Jährige sind durchschnittlich 192 Minuten online (pro Tag), wobei Jungen und Mädchen die exakt gleichen Werte aufweisen. Betrach-tet man die Nutzungswege des Internets, so stehen 2014 erstmals Handy bzw. Smartphone an der Spitze. 86 Prozent der Jugendlichen, die in den letzten 14 Tagen vor der Befragung das Internet genutzt haben, taten dies mit einem mobilen Telefon. Computer bzw. Laptop werden mit 82% auf den zweiten Rang verwiesen (vgl. ebd., S 23f.).

Online-Aktivitäten

Das beliebteste Internetangebot ist laut der JIM-Studie die Videoplattform YouTube (30%), gefolgt von Facebook (23%). Generell lassen sich die Aktivitäten im Internet in vier Katego-rien teilen, nämlich Kommunikation (z.B. E-Mail, Chat, Online-Communities), Unterhaltung (z.B. Musik, Videos), Information (z.B. Recherche im Internet) und Spiele.

34 Abb. 3: Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung 2008 -2014

(übernommen aus: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2014, S. 26).

Wie in Abbildung 3 ersichtlich ist, zeigt sich, dass mit 44% der größte Anteil der Online-Nutzung auf den Bereich Kommunikation entfällt. Ein Viertel entfällt auf den Bereich Unter-haltung, 18% werden für Spiele und 13% für Recherche und Information verwendet. Bei weiblichen NutzerInnen nehmen kommunikative Aktivitäten die Hälfte der Nutzungszeit in Anspruch. Bei männlichen NutzerInnen hingegen fällt vor allem die große Bedeutung der Spiele ins Auge (26%). Die Langzeitbetrachtung seit 2008 zeigt ein sehr stabiles Muster auf (vgl. ebd., S 25f.).

Online-Communities

Bei der Betrachtung der Nutzung von Online-Communities deutete sich erstmals 2013 ein Rückgang an. Während im Jahr 2012 noch 87% der zwölf- bis 19-jährigen Internet-NutzerInnen zumindest selten soziale Netzwerkebesuchten, ging dieser Anteil im Jahr 2013 auf 84% zurück und fiel im Jahr 2014 auf 73%. Vor allem die jüngeren Jugendlichen zieht es immer weniger zu Communities wie Facebook. Bei der Frage, welche Communities die Ju-gendlichen überhaupt nutzen, steht Facebook nach wie vor an der Spitze (69 %), gefolgt von Instagram (13%) und dem Messenger-Dienst WhatsApp (11%) (vgl. ebd., S. 35f.).

35 Abb. 4: Online-Communities: Nutzung verschiedener Funktionen 2014

(übernommen aus: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2014, S. 37).

Abbildung 4 zeigt deutlich, dass vor allem das Versenden von Nachrichten, das Chatten in-nerhalb der Community sowie das „Liken“ von Posts und Bildern zu den regelmäßigen An-wendungen in der Community gehören. Mit geringerer Häufigkeit werden das Stöbern in Pro-filen sowie das Suchen nach alten und/oder neuen Bekannten genannt. Deutlich weniger häufig werden regelmäßig Spiele gespielt, Links oder aktuelle Befindlichkeiten (Status) ge-postet, Fotos bzw. Videos eingestellt oder Nachrichten auf der Pinnwand hinterlassen. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass vor allem diejenigen kommunikativen Tätigkeiten deut-lich weniger ausgeübt werden, die auf eine schnelle Verbreitung und Reaktion hin zielen (Nachrichten, Chatten innerhalb der Community). Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Smartphone einen attraktiveren Kommunikationsweg etabliert hat, nämlich WhatsApp (vgl. ebd., S 36f.).

Anhand der durchschnittlichen Anzahl an Kontakten bzw. FreundInnen lassen sich Rückzug-stendenzen feststellen. Während die Jugendlichen in den letzten Jahren immer mehr Freun-dInnen sammelten (2013: 290), sind es aktuelle nur mehr 256. Die Jugendlichen häufen also nicht automatisch im Laufe der Zeit immer mehr Kontakte an. Die Anzahl der Kontakte in der Community und der FreundInnen, die die Jugendlichen regelmäßig treffen, steht im

Verhält-36 nis 3:1. Die Anzahl enger FreundInnen, denen man Geheimnisse anvertrauen kann, ist von 17 (2013) auf aktuell 13 zurückgegangen (vgl. ebd., S. 37f.).