• Keine Ergebnisse gefunden

November wurde das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz eingeweiht. Als Präsident

Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 67-70)

Solidarität ist noch immer gefragt

Am 1. November wurde das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz eingeweiht. Als Präsident

des Förderkreises engagieren Sie sich seit Jahren intensiv für diese Einrichtung. Was waren die Impulse, die Sie nach Ihrer politischen Tätig-keit für das Kinderhospiz tätig werde ließen?

Willibald Böck:

Ich kannte die Begründer des Projektes aus Nordhausen. Sie hatten mir davon erzählt, dass es in Deutschland für todkranke Kinder kaum Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung gäbe. Auch das Sozialgesetzbuch 5 trifft dazu kaum Aussagen. Ich war von der Idee begeistert, ein eigenes Kinderhospiz zu errichten und wollte das Projekt mit meinen Möglichkeiten unterstützen. Wir wollten in zwei Richtungen arbeiten. Zum ersten sollte die Politik es ermög-lichen, todkranken Kindern und deren Eltern Mehrfachaufenthalte in einem solchen Hospiz zu gewähren. Wir wollten Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene für dieses Problem sensibilisieren und konnten Franz Müntefering, Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière als Multiplikatoren für unser Anliegen gewinnen.

Nun werden auch Mehrfachaufenthalte von den Kassen finanziert. Als zweite Aufgabe wollten wir in Mitteldeutschland eine sehr konkrete Anlaufstelle für Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten und ihre Familien schaffen. Am 1.

November 2011 konnten wir das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz endlich eröffnen.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Sie sind als erster Innenminister des Freistaats nach wie vor sehr eng mit der Thüringer Landes-politik verdrahtet. Inwiefern können Sie diese guten Kontakte für das Kinderhospiz nutzen?

Böck:

Wenn man für ein derart ambitioniertes Projekt das Wohlwollen der Politiker nicht hat, ist es von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Wir

wollten deshalb auch aktive Politiker für einen Freundeskreis gewinnen. Als dessen Präsident habe ich versucht, ein Netzwerk in die Landes-politik zu knüpfen. Um die Idee eines Kinder-hospizes offensiv kommunizieren zu können, sollten möglichst viele Amts- und Mandatsträger eingebunden werden. Irgendjemand aus der politischen Klasse hat deshalb immer gewusst,

worum es sich bei unserem Projekt handelt. So ist die intensive Unterstützung aus der Thüringer Polizei auch auf unsere guten Kontakte zum Thüringer Innenministerium zurückzuführen.

Um in der breiten Öffentlichkeit für Unter-stützung und vor allem Spenden zu werben, haben wir daneben viele Stars aus Sport, Rund-funk, Kunst und Kultur als Botschafter für das Kinderhospiz gewinnen können. Darunter sind etwa Peter Sodann, Chris Norman, Jaecki Schwarz, Roland Kaiser, Christian Rach, Norbert Blüm, Wolfgang Hoppe oder Inka Bause.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Sie stammen aus dem Eichsfeld, des ein-zigen mehrheitlich katholisch bevölkerten Landstrichs in der ehemaligen DDR. War es auch das religiöse Bekenntnis, das Anlass gab zur intensiven Unterstützung des Kinderhospiz-Projektes?

Kommunales Engagement

FEIERLICHE ERöFFNUNG DES KINDER- UND JUGENDHOSPIZES MITTELDEUTSCHLAND IN TAMBACH-DIETHARZ

Ein Ort zum Leben

Willibald Böck, erster Thüringer Innenminister und heute Präsident des Freundeskreises Kinderhospiz e.V., im Gespräch mit UNTERNEHMERIN KOMMUNE

I

n Tambach-Dietharz ist das erste Kinderhospiz Mitteldeutschlands entstanden. Der Bau geht zurück auf eine Initiative engagierter Bürger. Er ist damit auch Zeichen einer funktionierenden Zivilgesellschaft, in der sich die Starken um die Schwachen kümmern.

Willibald Böck, nach der Wende der erste Innenminister des Freistaates Thüringen, ist Präsident des Freundeskreises. Er hat Spenden akquiriert, prominente Botschafter gewonnen und nicht zuletzt konnte er seine Kontakte in die Politik nutzen, um die betreffenden Institutionen für eine Unterstützung zu gewinnen. Anlässlich der Eröffnung des Kinderhospizes am 1. November sprach UNTERNEHMERIN KOMMUNE mit einem in vielerlei Hinsicht bewegten Willibald Böck.

Willibald Böck, erster Thüringer Innenminister und Präsident des Freundeskreises Kinderhospiz bei seinem Grußwort an die zur Einweihung erschienenen Gäste aus Politik, Sport, Wirtschaft, TV und Kultur

Man kann sich nicht darüber beschweren, dass Deutschland

überreguliert sei, um bei den ersten Defiziten sofort wieder

nach dem Staat zu rufen.

„ ______________________

Willibald Böck

Böck:

Christliche Religion lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Oder auch: Was Du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast Du mir getan. Das ist eine gute Grundlage für ethisches Handeln allgemein, umso mehr, wenn es um die schwächsten Glieder der Gesellschaft geht – um Kinder mit unheilbaren Krankheiten und deren Familien. Eine sehr persönliche Erfahrung kommt hinzu. Der Sohn meiner Schwester hatte ein Loch in der Herzscheidewand und ist mit zwölf Jahren verstorben. Damals gab es keinerlei institutionelle Hilfe, allein Privatleute, die von Zeit zu Zeit unter-stützten. Die Ohnmacht, die ich damals spürte, war sicher auch ein Impuls für mein Engagement.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Kinderbetreuung und Gesundheitsvorsorge sind elementare Bestandteile der Daseinsvor-sorge – versinnbildlicht ihr Projekt auch den Idealtypus einer Kommune, in der sich die Starken um die Schwachen kümmern?

Böck:

Gesundheitsvorsorge ist auch Daseinsvorsorge.

Doch auch oder gerade in einer modernen Zivil-gesellschaft gibt es etliche Anknüpfungspunkte für bürgerschaftliches Engagement. Man kann sich nicht darüber beschweren, dass Deutschland überreguliert sei, um bei den ersten Defiziten sofort wieder nach dem Staat zu rufen. Mir geht’s gut, vielen meiner Freunde auch. Und jetzt helfen wir Menschen, die nicht so viel Glück hatten. Wenn wir dieses große Projekt mit einem Volumen von über fünf Millionen Euro aus eigener Kraft stemmen, dann zeigen wir damit auch, dass mit gemeinsamer Anstrengung und Kraft Vieles möglich wird.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Mit der Integration aller mitteldeutschen Länder für das Kinderhospiz gehen Sie einen Weg, der in den betreffenden Ländern auch politisch von großem Interesse ist. Wie gelingt es Ihnen, eine solch große und vielfältige Region in einem Projekt zusammenzuführen?

Böck:

Das Projekt umfasst neben den mitteldeutschen Ländern auch Teile von Niedersachsen und Hessen. Wenn man sich klar auf ein gemeinsames Ziel orientiert, spielen staatlich gesetzte Grenzen nur noch eine untergeordnete Rolle. Wir haben das Glück, jemanden zu haben, der sich ausschließlich mit der projektorientierten Zusammenführung von Strukturen befasst. Und vielleicht können wir mit unserer länderübergreifenden Initiative sogar einen klitzekleinen Beitrag leisten, das mittel-deutsche Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Sie haben mit Erfolg an einem engmaschigen Netzwerk für das Kinderhospiz Mitteldeutsch-land geknüpft. Dafür steht nicht zuletzt die große Bandbreite prominenter Förderer.

Inwiefern ist es auch gelungen, öffentliche Unternehmen – insbesondere aus der Gesund-heitswirtschaft – als Unterstützer zu gewinnen und in ihr Netzwerk einzubinden?

Böck:

Innerhalb unseres Netzwerkes sind wir auch mit der öffentlichen Wirtschaft eng verbunden. Die Ver-antwortlichen dort waren immer zur Hilfe bereit.

Die Aufenthalte in unserem Kinderhospiz werden genauso finanziert, wie bei Kureinrichtungen oder Krankenhäusern. Auch wir müssen mit den Sozial- und Pflegekassen über Pflegesätze verhandeln. Da viele Familien an der Krankheit eines ihrer Kinder zu zerbrechen drohen, wollen wir auch den Eltern und Geschwistern unsere Unterstützung anbieten.

So entstehen sicherlich auch Kontakte zwischen betroffenen Eltern, die ihre Erfahrungen aus-tauschen und sich gegenseitig stützen können.

Viele Eltern, deren Kind gestorben ist, bleiben uns weiter verbunden und begleiten ehrenamt-lich Familien, deren Kind bei uns im Hospiz betreut wird.

UNTERNEHMERIN KOMMUNE:

Sie sind auch Initiator des Forums Kommunal-wirtschaft Thüringen, welches sich am 8.

Dezember 2011 konstituierte. Welche Rolle wird das Thema Daseinsvorsorge auch unter gesellschaftspolitischen Aspekten und mit Blick auf die sich weiter verschlechternde Finanzausstattung der Kommunen in der Zukunft spielen und sind solche Diskussions-foren auch geeignet, im Bereich der Daseins-vorsorge ähnlich ambitionierte Projekte, wie das des Kinderhospizes, zu befördern?

Kommunales Engagement

KINDER- UND JUGENDHOSPIZ MITTELDEUTSCHLAND

Am 1. November 2011 wurde das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland im thüringischen Tambach-Dietharz offiziell eingeweiht. In dreijähriger Bauzeit entstand das erst zehnte Kinder-hospiz Deutschlands und das erste in Mitteldeutschland. Der im Jahre 2005 gegründete Träger-verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den mehr als 22.000 Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in Deutschland von einer lebensverkürzenden Krankheit betroffen sind. Um dieses Ziel erreichen zu können, ist man im Höchstmaß auf Spenden angewiesen. Insgesamt konnten mehr als 4,6 Mio. Euro an Finanzierungsmitteln akquiriert werden. Für die Abdeckung der reinen Be-triebskosten werden in den kommenden Jahren zusätzlich 700.000 Euro benötigt.

Neben dem stationären Kinderhospiz in Tambach-Dietharz ist es gelungen, ein Netzwerk ambulanter Kinderhospizdienste in der Mitte Deutschlands aufzubauen. Mehr als 30 ausgebildete, ehrenamtliche Familienbegleiter kümmern sich hier um Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern. Das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz bietet bis zu zwölf schwer erkrankten Kindern mit ihren Familien mehrmals im Jahr die Möglichkeit einer Betreuung und damit Entlastung von der sehr aufwendigen Lebens- und Pflegesituation. Im Rahmen einer psychosozialen, ganzheitlichen Betreuung finden die Familien nachhaltige Stärkung, Hilfe und professionelle Pflege. Auch Eltern, Partner und Geschwister haben die Möglichkeit, sich auf ihrem schweren Weg begleiten zu lassen.

Auch Thüringens Ministerpräsidentin, Christine Lieberknecht, ließ es sich nicht nehmen, dem neuen Kinderhospiz in Tambach-Dietharz ihre besten Wünsche auszurichten – hier mit der Moderatorin des Abends: Sina Peschke von der Landeswelle Thüringen

FORUM NEUE LÄNDER

Böck:

Ein Projekt oder eine Aufgabe wird vorankommen, wenn sich Netzwerke zwischen Gleichgesinnten bilden. In der Kommunalwirtschaft gibt es solche Netzwerke schon seit 150 Jahren. Mittlerweile sind hier starke Unternehmen entstanden. Privat vor Staat hat als politisches Mantra ausgedient.

Kommunales Engagement

UNSER GESPRÄCHSPARTNER Willibald Böck wurde am 30 Dezember 1946 in Bernterode im Eichsfeld geboren. Sein Studium an der Pädagogischen Hochschule Erfurt schloss er 1967 als Lehrer für Deutsch und Kunsterziehung ab und war in diesem Beruf bis 1984 tätig. Bis 1990 war er Bürger-meister von Bernterode und wurde im selben Jahr Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer. Von 1990 bis 2004 saß er für die CDU im Thüringer Landtag und war lange Jahre Vorsitzender des Innenausschusses.

Von 1990 bis 1992 war Böck Thüringer Innen-minister und von 1990 bis 1993 Landesvor-sitzender der CDU Thüringen. 1990 gründete er die Kommunalpolitische Vereinigung der CDU im Freistaat Thüringen, deren Vorsitzender er von 1996 bis 2008 war. Beim Landestag 2008 kandidierte er nicht mehr für diese Funktion. Die Delegierten wählten ihn zum Ehrenvorsitzenden.

Von 1996 bis 2009 war Böck Mitglied des Bundesvorstandes der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU. Aktuell widmet sich er sich der Malerei, entwirft eigene Bilder und betreibt eine Galerie in der Erfurter Innenstadt.

Böck ist verheiratet, hat fünf Kinder und fünf Enkelkinder.

Das Kinderhospiz Mitteldeutschland zeigt beispielhaft, was bürgerschaftliches Engagement bewegen kann. Dabei ist die Kommune jene Ebene, auf der Initiativen entstehen und wo sich Menschen mit gleichen Zielen zusammen-finden. Und die Effekte sind dort auch direkt abzulesen. In den kommenden Jahren werden wir noch mehr solcher

Beispiele benötigen. Vor allem in den sich entleerenden Regionen werden Staat oder Kommune nicht mehr jedes Defizit beheben können. Hier sind dann engagierte Menschen gefragt, die sich noch oder wieder für ihre Gemeinschaft interessieren und dem allseits kolportierten Klischee von der Entsolidarisierung und Individualisierung der Gesellschaft durch ihre Taten widersprechen.

Das Kinderhospiz Mitteldeutschland ist aber auch ein Lehrstück, wie man es schafft, Öffentlichkeit zu erzeugen und damit Unterstützung zu generieren. Dabei hat Willibald Böck dem Projekt mit seiner Erfahrung und seinen Kontakten auf die Beine geholfen. Er war und ist immer beteiligt, er meint ernst, was er sagt, und es geht ihm stets ums große Ganze – das Gemeinwohl. Ein Typus Mensch, an dem sich auch die neue Politikergeneration orientieren sollte. Falk Schäfer Wir brauchen funktionierende Unternehmen, die ihre Aufgaben erfüllen, auch solche, bei denen die Kosten nicht vollständig ausgeglichen werden können. Die Gewinne aus der einen Branche können dabei helfen, die Defizite einer anderen Aufgabe aufzufangen. Und durch starke Partner kann an Kraft gewonnen werden. Diese

Am 1. November wurde das Kinderhospiz Tambach-Dietharz offiziell engeweiht.

Zusammenhänge lassen sich genauso auf soziale Projekte, wie unser Kinderhospiz anwenden.

Öffentliche Unternehmen sind schon ihrem Wesen nach dem Gemeinwohl verpflichtet. Hier wird eine intensive Verantwortung für die Region wahrgenommen, weil die Unternehmen dort auch verwurzelt sind. Und natürlich lassen sich solche Diskussionsforen auch dafür nutzen, Projekte wie das Kinderhospiz voranzubringen. n

Das Interview führte Falk Schäfer www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de

Silbermanns sächsische Orgelherrlichkeit

Gottfried Silbermann begründete zusammen mit seinem Bruder Andreas Silbermann und dessen Sohn Johann Andreas Silbermann die wohl bedeutendste Dynastie von Orgelbauern in der Geschichte dieses Instruments. 50 verschiedene Orgelbauten lassen sich direkt Gottfried Silber-mann zuordnen. Die meisten davon stehen in Sachsen und hier vor allem im Raum Freiberg.

Kaum ein anderer hat eine Orgellandschaft jemals so intensiv geprägt, wie Gottfried Silbermann seine sächsische Heimat. Allen Orgeln gemeinsam war oder ist der besondere „Klang“. Silber-manns handwerkliches Geschick, die hohen Qualitätsstandards und seine Intonationskunst hätten Maßstäbe gesetzt und dienten zudem als Inspirationsquelle für zahlreiche Nachbauten, schildert Christian Schmidt-Doll. Der 47jährige ist Geschäftsführer der Silbermann-Gesell-schaft, die sich um das Erbe des berühmten Instrumentenbauers bemüht. Die Silbermann-Tage wurden schon vor dem Mauerfall vom Rat des  Kreises  Freiberg mit Unterstützung des Bezirkes Karl-Marx-Stadt ins Leben gerufen.

Nach der Wende hat sich mit der Gründung der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.

das Engagement deutlich verstärkt. Ein Schwerpunkt sind die turnusmäßig alle zwei Jahre stattfindenden Silbermanntage, die im September 2011 ihre 19. Auflage und den X.

Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgel-wettbewerb erlebten. Mittlerweile sind sie zum bedeutendsten Orgelfestival Mitteldeutsch-lands avanciert. Sie verdienen auch deshalb besondere Aufmerksamkeit, weil es deutsch-landweit das einzige Festival ist, welches einen Instrumentenbauer in den Mittelpunkt stellt.

In diesem Jahr wurden die Konzerte etwas komprimiert. Das geänderte Konzept sei voll auf-gegangen, so Schmidt-Doll. Denn mit mehr als

5.500 Besuchern hätte man in den zwei Wochen zwischen dem 7. und dem 18. September eine sehr große Resonanz erreicht. Die Bandbreite umfasste nicht nur Kirchenmusik, sondern auch eine Tango-Messe, ein Jazz-Konzert gemeinsam mit Kurrendesängern, Exkursionen, eine Sonder-ausstellung oder ein Familienfest.

Kernelement der Silbermann-Tage war auch in diesem Jahr ein internationaler Wettbewerb unter der Nachwuchselite. Insgesamt traten 32 junge Musiker aus 15 Ländern gegeneinander an.

Pieter van Dijk, Vorsitzender der Jury, lobte das durchgängig hohe Niveau der Teilnehmer. Der Sieger Louis-Noël Bestion de Camboulas setzte sich im Finale im Freiberger Dom gegen seine Konkurrenten durch. Neben dem Preisgeld erhält der 21jährige Franzose die Möglichkeit, Konzerte an den bedeutendsten historischen Orgeln Mitteldeutschlands zu geben. „So möchten wir dem Sieger den Weg zu einer internationalen Musikerkarriere ebnen“, so van Dijk.

Gerade dieser Aspekt einer intensiven Förderung des musikalischen Nachwuchses passte ins Konzept der regionalen Sparkassen, die die Silbermann-Tage kontinuierlich fördern. Keine anderen Finanzhäuser in Deutschland sind so dezentral aufgestellt, wie die Sparkassen. Sie sind es, die auch kleineren Orten eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienst-leistungen garantieren wollen. Nachvollziehbar also, dass auch die Sparkassenstiftung ihre Kultur-förderung nicht auf die städtischen Zentren beschränkt wissen will. Silbermann-Orgeln stehen nicht nur in den großen Städten Freiberg, Dresden und Annaberg-Buchholz, sondern auch in Rein-hardtsgrimma, Lichtenwalde oder Großhartmanns-dorf. All diese kleinen Orte waren im Rahmen der Silbermann-Tage Gastgeber für Orgelkonzerte auf höchstem, internationalem Niveau. Angesichts dieses ähnlich dezentralen Ansatzes war es nur folgerichtig, dass sich die Ostdeutsche Sparkassen-stiftung seit dem Jahr 1999 intensiv bei den Silber-mann-Tagen engagiert. Der erste Kontakt wurde Sparkassen

SPARKASSEN SIND DIE HAUPTFöRDERER BEI DEN WICHTIGSTEN OSTDEUTSCHEN KLASSIK-FESTIVALS

Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 67-70)