• Keine Ergebnisse gefunden

Die Darstellung der in das Gehirn einwandernden Entzündungszellen erfolgte immunhistologisch unter Verwendung eines Pan-T-Zellmarker (Antikörper gegen CD3), sowie der Marker CD4, CD8 und CD25, welche zur näheren Charakterisierung der Sub-populationen, wie Th1-Helferzellen (CD4), zytotoxische T-Zellen (CD8) und regulatorische T-Zellen (CD25), eingesetzt wurden. Als Marker für B-Zellen wurde der Antikörper gegen CD45R angewandt. Mittels Mac-1 alpha-Antiserum waren neben den unter 4.5.1 beschriebenen stäbchenförmigen Zellen auch rund-ovoide Zellen der perivaskulären Entzündungszellinfiltrate darstellbar, bei denen es sich am wahrscheinlichsten um eingewanderte Makrophagen handelte. Die Untersuchungen wurden 42 Tage p.i. an je zwei Tieren pro Gruppe an Gehirnschnitten der Ebenen 1 (Abb. 7) und 2 (Abb. 7) durchgeführt.

Die Negativkontrollen zeigten keine spezifische Reaktion, während in der Positivkontrolle spezifische Reaktionen zu finden waren.

Typischerweise ergaben die CD-Marker als auch Mac-1 alpha eine zytoplasmatische Reaktion entlang der Zellmembran von mononukleären Zellen. Es wurden die perivaskulären Entzündungszellen ausgezählt und ihr jeweiliger Anteil am Gesamtinfiltrat errechnet. Zur Darstellung der Ergebnisse wurde der arithmetische Mittelwert der jeweiligen Gruppe berechnet. Eine Übersicht über alle Ergebnisse sowie über die Daten der statistischen Auswertung findet sich in Abschnitt 9.1.4 des Anhangs.

Eine Übersicht über die prozentualen Anteile der Entzündungszellen der einzelnen Mausgruppen an den perivaskulären Infiltraten nach BDV-Infektion gibt Abb. 39. Bei den ntg Tieren waren 42 Tage p.i. nur geringgradige Entzündungszellinfiltrate zu finden, während bei beiden tg Mausgruppen eine mittelgradige perivaskuläre Entzündungszellinfiltration vorhanden war (4.3.1). Bei den ntg BDV-infizierten Mäusen waren 26,5% der perivaskulären Entzündungszellen CD4+ T-Zellen, 4,4% CD8+ T-Zellen, 37,6% B-Zellen und 31,1% waren mittels Mac-1 alpha positiv markiert (Abb. 40, Abb. 89 und Abb. 90). Die Anteile der Entzündungszellpopulationen bei den BDV-infizierten tg+/- Tieren stellte sich folgendermaßen dar: 35,1% der perivaskulären Entzündungszellen waren CD4+ T-Zellen, 6,8% CD8+ T-Zellen, 23,8% B-Zellen und 34,8% Mac-1 alpha positiv (Abb. 41). Die Gruppe der BDV-infizierten tg+/+ Mäuse zeigte folgende Verteilung der perivaskulären

Entzündungszellpopulationen: 32,7% CD4+ T-Zellen, 4,4% CD8+ T-Zellen, 16,0% B-Zellen und 37,8% Mac-1 alpha positive rund-ovoide Zellen (Abb. 42).

Da die Summe der CD4+ und CD8+ T-Zellen größer war, als die mit Hilfe des CD3+ Antikörper nachweisbaren Zellen, wurde als Gesamtzahl der T-Zellen die Summe aus CD4+ und CD8+ T-Zellen zugrunde gelegt. Die nähere Charakterisierung der T-Zellsubpopulationen ergab bei allen drei BDV-infizierten Mausgruppen eine deutliche Dominanz der CD4+ T-Zellen gegenüber CD8+ T-Zellen (Abb. 89). Bei ntg Tieren waren 85,73% der T-Zellen CD4+, bei den tg+/- Mäusen war der Anteil der CD4+ Zellen an den T-Zellen 83,8% und in der Gruppe der tg+/+ Tieren gehörten 88,2% der T-Zellen zu der CD4+ Subpopulation (Abb. 43).

Die regulatorischen CD25+ T-Zellen stellen eine Subpopulation der CD4+ T-Zellen dar. Der Anteil der CD4+CD25+ T-Zellen an der Gesamtzahl der CD4+ T-Zellen betrug bei ntg Mäusen 31,8%, in der tg+/- Gruppe 19,3% und bei den tg+/+ Tieren 30,2% (Abb. 44 und Abb. 89).

Aufgrund der relativ großen Streuung der Werte und der geringen Tierzahlen waren trotz graphisch deutlich erkennbaren Unterschieden zwischen einzelnen Zellpopulationen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen ermittelbar.

Neben den perivaskulären Infitraten waren T-Zellen parenchymal in beiden untersuchten Ebenen des Gehirns von BDV-infizierten Mäusen zu finden. Bei ntg Tieren waren 1-2 Zellen pro Gesichtsfeld in der 400-fachen Gesamtvergrößerung (HPF) mittels CD3- und CD4-Marker darstellbar. Bei einem ntg Tier konnten auch einzelne CD8+ T-Zellen, sowie eine CD25+ T-Zelle im Neuropil nachgewiesen werden. Die tg+/- Tiere zeigten mehr parenchymal gelegene T-Zellen, es ließen sich ≥4 Zellen/HPF mittels CD3 und CD4-Marker markieren. In der Ebene 1 eines BDV-infizierten tg+/- Tieres waren parenchymal bis zu 20 CD3+ T-Zellen/HPF und 16 CD4+ T-Zellen/HPF zu finden. Bei den tg+/+ Mäusen fanden sich im Neuropil 4-8 CD4+ T-Zellen/HPF. Bei einem tg+/+ Tier konnten parenchymal 12 CD3+ T-Zellen/HPF gefunden werden.

B-Zellen waren in allen BDV-infizierten Mausgruppen parenchymal nicht zu finden, sie waren nur in den perivaskulären Entzündungszellinfitraten lokalisiert.

In Kontrolltieren und mock-infizierten Mäusen waren keine Entzündungszellinfiltrate zu finden. Bei einem mock-infizierten tg+/- Tier waren parenchymal zwei CD3+ T-Zellen im Schnitt der Ebene 1 zu finden. In einem nicht-infizierten tg+/+ Kontrolltier konnte eine B-Zellen im Schnitt der Ebene 1, sowie drei mittels Mac-1 alpha markierte B-Zellen im Parenchym der Ebene 1 gefunden werden. Bei einem weiteren nicht-infizierten tg+/- Kontrolltier fanden sich einzelne Mac-1 alpha positive Zellen in der Meninx.

0 10 20 30 40 50 60

CD3 CD4 CD8 CD25 CD45R Mac-1

%

ntg tg+/-tg+/+

Abb. 39: Anteil der mononukleären Entzündungszellen an den perivaskulären Infitrate bei BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

ntg: nicht-transgene Mäuse, tg+/-: heterozygot transgene Mäuse, tg+/+: homozygot transgene Mäuse, CD: clusters of differentiation, Oberflächenantigen, arithmetischer Mittelwert, Fehlerbalken: Standard-abweichung

37,6

4,4 31,1 26,5

CD4+ T-Zellen CD8+ T-Zellen B-Zellen Makrophagen

Abb. 40: Anteil der einzelnen Entzündungszellpopulation an perivaskulären Infitraten bei nicht-transgenen BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

35,1

6,8 23,8

34,7 CD4+ T-Zellen

CD8+ T-Zellen B-Zellen Makrophagen

Abb. 41: Anteil der einzelnen Entzündungszellpopulation an perivaskulären Infitraten bei heterozygot transgenen BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

37,8

32,7

4,4 16,0

CD4+ T-Zellen CD8+ T-Zellen B-Zellen Makrophagen

Abb. 42: Anteil der einzelnen Entzündungszellpopulation an perivaskulären Infitraten bei homozygot transgenen BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

0%

Abb. 43: Anteil der CD4+ und CD8+ T-Zellen an der T-Zellpopulation perivaskulärer Infitrate bei BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

ntg: nicht-transgene Mäuse, tg+/-: heterozygot transgene Mäuse, tg+/+: homozygot transgene Mäuse

0%

Abb. 44: Anteil der CD25+ Zellen an der CD4+ T-Zellpopulation perivaskulärer Infitrate bei BDV-infizierten Mäusen am 42. Tag p.i.

ntg: nicht-transgene Mäuse, tg+/-: heterozygot transgene Mäuse, tg+/+: homozygot transgene Mäuse,