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2 LITERATUR

2.6 ENDOSKOPIE DER NASENGÄNGE

2.6.2 Nachteile der endoskopischen Untersuchung

Es ist möglich, dass raumfordernde Prozesse, die z.B. durch Probleme beim Zahnwechsel entsehen können, den Nasengang soweit verlegen, dass die endoskopische Untersuchung schwierig oder sogar unmöglich ist (BAKER u. EASLEY, 1999). Außerdem kann die Kommunikation von den Kieferhöhlen zur Nasenhöhle durch Schleimhautschwellungen unterbrochen sein, so dass keine Sekretspur sichtbar ist (GERBER, 1997).

2.7 Radiologische Untersuchung der Backenzähne des Pferdes

2.7.1 Einsatz der Radiologie in der Pferdemedizin

In der Pferdeheilkunde, besonders im Bereich der distalen Gliedmaßen, ist die röntgenologische Untersuchung unentbehrlich geworden. Bei dieser photographischen Aufzeichnung wird das dreidimensionale Objekt zweidimensional dargestellt, wobei sogenannte Superpositionsbilder entstehen (NEUBERTH, 1993).

Am Schädel des Pferdes entstehen durch den Übergang von luftgefüllten Räumen zu mineralisiertem Knochen exzellente röntgenologische Kontraste, so dass kleine pathologische Veränderungen deutlich sichtbar sind (BAKER u. EASLEY, 1999).

Die radiologische Untersuchung liefert Informationen, die die klinische und endoskopische Untersuchung ergänzen oder vervollständigen, da Teile des Schädels, wie z.B. die Nasennebenhöhlen, für die direkte visuelle und manuelle Untersuchung nicht erreichbar sind (GIBBS u. HART, 1992).

In vielen Fällen liefert das Röntgen prognostische Hinweise bezüglich Art, Schweregrad und Ausdehnung der Erkrankung. Damit ermöglicht sie wesentliche Entscheidungen über das weitere therapeutische Vorgehen (PARK, 1993). Nach einer Untersuchung von BOULTON (1985) hat die Radiologie bei Erkrankungen der Nasengänge und Nasennebenhöhlen in 92%

GIBBS u. LANE (1987) warnen jedoch davor eine Diagnose nur nach der Auswertung der Röntgenbilder zu stellen, unabhängig von den klinischen Symptomen und Ergebnissen weiterer Untersuchungen. Untersuchungen von DIK u. GUNSSER (1997) haben ergeben, dass es in fast der Hälfte aller Fälle einer Sinusitis als Folge einer Alveolitis nicht gelingt, den betroffenen Zahn röntgenologisch zu identifizieren.

Eine wichtige Aufgabe in der Radiologie ist die Anfertigung von Kontrollaufnahmen nach Operationen. Sie dienen der Feststellung, ob der Eingriff erfolgreich war, und so ein wiederholtes Ablegen des Pferdes vermieden werden kann (BAKER, 1971).

Die Interpretation der Röntgenaufnahmen wird durch die Komplexität der radiologischen Strukturen und die bilaterale Symmetrie des Kopfes erschwert. Sie verlangt daher geschultes Personal. Wichtig sind nach WYN-JONES (1985 b) und DIXON und COPELAND (1993) Kenntnisse der möglichen, normal-anatomischen Variationen und der radiologischen Anzeichen einer Erkrankung, sowie ein Basiswissen über den Verlauf einer Krankheit im Bereich des Kopfes.

2.7.2 Grundsätze zur Durchführung einer Röntgenuntersuchung am Kopf

Kenntnisse über die für die einzelnen Regionen des Kopfes erforderlichen, unterschiedlichen Aufnahmetechniken sind wichtig.

Nach PARK (1993) und BAKER und EASLEY (1999) ist es heutzutage auch mit transportablen, mobilen Röntgengeräten in der Praxis möglich, qualitativ hochwertige Aufnahmen vom Pferdekopf anzufertigen, da Nasennebenhöhlen und Weichteile eine geringe röntgenologische Dichte aufweisen und die Geräte einen hohen technischen Standard erreicht haben. Eine Allgemeinanästhesie des Pferdes, wie sie von BAKER (1971) für alle röntgenologischen Zahnaufnahmen gefordert wurde, ist heute nicht mehr nötig. Für besondere Aufnahmetechniken wird sie auch weiterhin empfohlen, da sie das Strahlungsrisiko für das Personal minimiert und Bewegungsunschärfen vermeidet (WYN-JONES, 1985 a).

Durch die unterschiedlichen, radiologischen Dichten und daraus resultierend verschiedenartige Aufnahmetechniken und Bestrahlungswerte, ist es nicht möglich vom gesamten Kopf des Pferdes nur eine Übersichtsaufnahme zu machen.

GIBBS (1974) hat den Kopf daher in 4 Regionen eingeteilt:

1 – Premaxilla und rostrale Mandibel

2 – Angesicht mit Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen und oberer Backenzahnreihe 3 – Mandibel und untere Backenzahnreihe

4 – kraniales Gewölbe mit Temporomandibulargelenk und vertikalem Mandibularast

Während der Untersuchung trägt das Pferd ein Strickhalfter, da Lederriemen und Metallschnallen röntgenologisch sichtbar sind und zu verwirrenden Artefakten führen. Aus gleichem Grund sind Schlamm, Salben oder ähnliches zu beseitigen (BAKER u. EASLEY, 1999).

Bei nervösen Tieren solle man sich die Erstellung der Röntgenbilder durch die Benutzung einer Nasenbremse oder durch eine Sedation erleichtern. Die Pferde werden dadurch gelassener, tolerieren die Manipulationen und Senken den Kopf. Eine Sedation minimiert außerdem das Problem der Bildunschärfe, die sonst durch Bewegungen des Pferdes nicht ausbleiben (GIBBS u. HART, 1992).

2.7.3 Nomenklatur der radiologischen Projektionen

Das American Committee of Veterinary Radiologists and Anatomists hat 1985 eine standardisierte Nomenklatur für radiologische Projektionen in der Veterinärmedizin erarbeitet. Entstanden ist eine anatomi sch korrekte, einfach verständliche und leicht übertragbare Kennzeichnung der Röntgenbilder (SMALLWOOD et al., 1985).

Die für die Projektionen verwendeten Begriffe entstammen der Nomenklatur der Nomina Anatomica Veterinaria (NAV).

Werden Abkürzungen benutzt, müssen sie ebenfalls diesen Bezeichnungen entsprechen:

Left (Le) – Right (Rt) Dorsal (D) – Ventral (V) Rostral (R) – Caudal (Cd) Oblique (O)

Bei der Beschreibung der Projektionsrichtung wird das Prinzip eingehalten, die Ein- und Austrittspunkte des Primärstrahls am Kopf zu benennen. Die ersten Buchstaben beschreiben

den Punkt, wo die Röntgenstrahlen in den Körper eintreten. Durch einen Bindestrich werden sie von den Buchstaben getrennt, die den Austrittspunkt bezeichnen (LAVIN, 1999).

Verläuft der Zentralstrahl zu keiner der drei Hauptachsen parallel, sondern schräg durch den Körper, so wird der Begriff oblique (=schräg) und die Gradzahl des Eintrittwinkels hinzugefügt.

2.7.4 Verschiedene Röntgenprojektionen am Pferdekopf

Für die verschiedenen anatomischen Regionen des Kopfes sind unterschiedliche Projektionswinkel notwendig. Durch die schrägen Aufnahmen erreicht man je nach Winkel die selektive Darstellung bestimmter Bereiche.

Um die Anzahl der Aufnahmen möglichst gering zu halten, werden je nach klinischen und endoskopischen Befunden entsprechende Übersichtsaufnahmen der erkrankten Bereiche angefertigt. Zudem können, wenn nötig, weitere Bilder mit anderen Winkeln gemacht werden (LANE et al., 1987).

Die Oberkieferbackenzähne werden laterolateral und rechts bzw. links 60° dorsal – links bzw.

rechts ventral oblique (Rt bzw. Le60D-Le bzw. RtVO) und die Unterkieferbackenzähne laterolateral und rechts bzw. links 45° ventral – dorsal oblique (Rt bzw. Le45V-Le bzw.

RtDO) aufgenommen.

Im Falle einer Fistel im Unterkieferbereich ist es möglich, mit Hilfe einer dünnen Metallsonde den Verlauf und die Tiefe des Kanals im Röntgenbild darzustellen.

Zur Darstellung der Nasennebenhöhlen werden grundsätzlich die gleichen Aufnahmen wie für die Oberkieferbackenzähne gemacht. Zusätzlich ist eine ventrodorsale Aufnahme nötig. Dies ist nach WYN-JONES (1985 a) nur unter Allgemeinanästhesie möglich. MENDENHALL und CANTWELL (1988) halten eine Sedation des Pferdes für ausreichend. Die Röntgenkassette wird an der Unterseite des Kopfes an die ventralen Ränder der Mandibeläste und senkrecht zum Röntgenstrahl gehalten.

Für die seitlichen Aufnahmen wird der Zentralstrahl etwa 2,5 cm dorsal der Crista facialis und im rechten Winkel zur Kassette und zur Mittellinie des Kopfes ausgerichtet (BUTLER et al., 1996).

2.7.4.1 Darstellbarkeit normalanatomischer und pathologischer Strukturen durch die verschiedenen Röntgenprojektionen

Die lateralen Röntgenbilder lassen Ausrichtung und Verdrängung von Zahnwurzeln und Kronen und Veränderung im Bereich der Nasennebenhöhlen erkennen. Flüssigkeitsspiegel in den Sinus paranasales lassen sich nur in der seitlichen Aufnahme am stehenden Pferd darstellen. Zur einfacheren Diagnostik sollte die Kassette dazu mit einem strahlendichten Lot aus Blei versehen werden (HENSCHEL, 1978).

Ein Nachteil der lateralen Röntgenbilder ist die Überlagerung von Strukturen, die das Erkennen von geringfügigen Veränderungen unmöglich macht. Außerdem verursacht die zum Teil sehr stark ausgeprägte Kaumuskulatur unterschiedlich starke Opazitäten im rostralen und kaudalen Kopfbereich.

Schräge Aufnahmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Überlagerungen der Strukturen mit der kontralateralen Seite aufweisen. Die Darstellung der einzelnen Zahnreihen und der Nasennebenhöhlen ist sehr viel besser als bei den seitlichen Aufnahmen, und Veränderungen können genauer differenziert und lokalisiert werden. Die Kassette wird senkrecht zum Röntgenstrahl direkt an den Schädel gehalten (MENDENHALL u. CANTWELL, 1988;

PÖRSCHMANN, 1966). Der Grad des Einfallswinkels wird je nach altersbedingter Ausdehnung der Nasennebenhöhlen variiert. BAKER und EASLEY (1999) raten zur Anfertigung der schrägen Aufnahmen unter Allgemeinanästhesie.

Dorsoventrale Aufnahmen ermöglichen die Beurteilung des Nasenseptums, der Nasengänge und der lateralen Bereiche des Sinus maxillaris. Längsfrakturen im Bereich der Backenzähne werden sichtbar. Der Vergleich der Symmetrie von rechter und linker Schädelhälfte ist ohne Überlagerungen möglich.

Bei der Anfertigung der dorsoventralen Aufnahme ist darauf zu achten, daß der Kopf absolut gerade gehalten wird und nicht verkantet. Der Zentralstrahl wird auf die Mittellinie zwischen den beiden horizontalen Oberkieferästen etwa auf Höhe des M1 zentriert (BUTLER et al., 1996).

2.7.5 Beurteilung von Röntgenbildern

Die Beurteilung der Röntgenbilder erfordert, wie oben erwähnt, einen geübten Betrachter, um physiologisch-anatomische und pathologische Strukturen zu erkennen.

Die Form des Zahns und das ihn umgebende Periodontium mit Lamina dura sind zu beurteilen. Geachtet wird vor allem auf Unregelmäßigkeiten und Verdickungen im Wurzelbereich. Die homogene interalveoläre Knochensubstanz wird auf lytische Zonen und Abszesse kontrolliert (KÜNZEL, 1984).

Bei jungen Pferden befindet sich im Unterkiefer um den Zahnwurzelbereich das ausgedehnte Zahnsäckchen, das zu einer Verdrängung der ventralen Mandibularkortex führt. Dieser Zustand darf nicht als pathologisch angesehen werden (WISSDORF et al., 1990).

Bei der Beurteilung der Nasennebenhöhlen ist auf ihre Ausdehnung, Verdichtungen und Flüssigkeitsspiegel zu achten. Die keineswegs konstante Lage des knöchernen Septums zwischen rostraler und kaudaler Kieferhöhle ist zu bestimmen (KÜNZEL, 1984).

Anatomisch wichtige Strukturen sind der Canalis infraorbitalis und der Ductus nasolacrimalis, die in enger Beziehung zu den Sinus maxillares stehen (KÜNZEL, 1984).

2.8 Computertomographische Untersuchung

2.8.1 Entwicklung der Computertomographie (CT) in der Humanmedizin Die erste Darstellung von überlagerungsfreien Schnittbildern in der Humanmedizin erfolgte im Jahr 1972 (SCHMIDT, 1999). Die Scan- und Rekonstruktionszeiten betrugen zu diesem Zeitpunkt ca. acht Minuten für jeden einzelnen Schnitt (ALEXANDER et al., 1985).

Anfangs galt die von Hounsfield entwickelte CT als Spezialverfahren in der Neuroradiologie und wurde nur im Schädelbereich eingesetzt (ALEXANDER et al., 1985). Bald darauf wurden auch erste Weichteilaufnahmen angefertigt.

Pathologische Veränderungen, wie Hämatome, Infarkte und Tumoren konnten nun ohne Kontrastmittel dargestellt werden, so dass die, mit einem hohen Risiko für den Patienten behaftete, Kontrastradiographie entfiel (PAXTON u. AMBROSE, 1974).

Die Begeisterung über diese neuen, diagnostischen Möglichkeiten und der allgemeine Fortschritt in der Computertechnik erklären die rasante Weiterentwicklung der CT. 1974 wurden die ersten Ganzkörpercomputertomographen mit einem Öffnungsdurchmesser von mehr als 50 cm vorgestellt. Die Aufnahmedauer ließ sich in der folgenden Zeit bis auf eine Sekunde verkürzen (SCHMIDT, 1999).

Aktuelle Einsatzbereiche der CT in der Humanmedizin sind die computertomographische Angiographie, die CT des schlagenden Herzens mit EKG-Triggerung, die Perfusions-CT bei Hirninfarkten, die Operationsplanung auf der Basis von 3D-Rekonstruktionen und CT- gesteuerte interventionsradiologische Eingriffe (SCHWIERZ u. KIRCHGEORG, 1995).

2.8.2 Entwicklung der Computertomographie (CT) in der Veterinärmedizin

In der Veterinärmedizin war die Anwendung der CT anfangs auf Kleintiere und Primaten beschränkt. Es wurden Referenzaufnahmen des Hundegehirns erstellt und Tumoren diagnostiziert. 1984 die Washington State University die CT in die Pferdeheilkunde ein (BARBEE u. ALLEN, 1986). Bis zum heutigen Tag hat sie sich laut BARBEE (1996) als allgemein anerkanntes, routinetaugliches und zuverlässiges Diagnostikverfahren mit hohem Aussagewert etabliert.

Durch Abtastzeiten im Sekundenbereich, die Verringerung der Schichtdicken auf einen Millimeter und die verbesserte Auflösung durch eine größere Anzahl an Bildpunkten entstehen Bilder von hervorragender Qualität (BARBEE et al., 1987). Nach O´BRIEN und BILLER (1998) wird die CT in der Pferdemedizin vor allem zur Diagnostik von Zahn- und Sinuserkrankungen eingesetzt und ist nach TIETJE (1996) indiziert, wenn andere diagnostische Verfahren keine befriedigende Darstellung der Veränderungen ermöglichen.

2.8.3 Die Untersuchungseinheiten des Computertomographen

Der Computertomograph besteht aus drei Funktionseinheiten: einer Gantr y, einem Patientenlagerungstisch und einem Bedienpult mit Rechner, Tastatur und Monitor (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999).

Die Gantry hat in der Mitte eine Öffnung und ist in ihrer Horizontalachse kippbar. Sie bildet den Träger für Röntgenröhre und Detektorleiste, die einander gegenüber liegen. Diese Einheit ist in einem Winkel von 360° um den zu untersuchenden Körper drehbar.

Die Röhre besteht aus permanent rotierenden Anoden und ermöglicht eine starke Wärmeabführung. Die Detektorleiste stellt das Messelement für die Röntgenstrahlung dar und besteht entweder aus 700-1000 aufgereihten Xenon-Ionisationsdetektoren oder aus Kristalldetektoren (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999).

Die in der Humanmedizin verwendeten Patientenlagerungstische sind bezüglich ihrer Maßstäbe für die Anwendung beim Pferd ungeeignet. Um das beträchtliche Gewicht eines ausgewachsenen Pferdes tragen zu können, wird der Tisch modifiziert (O´BRIEN u. BILLER, 1998).

Am Bedienpult werden die Patientendaten, Funktionseinstellungen und Steuerungsbefehle eingegeben. Die Bildbearbeitung wird durchgeführt und auf dem Monitor erscheinen die rekonstruierten Bilder. Der Rechner steuert jegliche Bedienvorgänge und Funktionsabläufe,

wie die Erfassung der Messdaten, Speicherung der Rohdaten, Bildrekonstruktion, -verarbeitung und -darstellung (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999).

2.8.4 Grundlagen der Computertomographie (CT)

Die Computertomographie wurde entwickelt, um aussagekräftigere Informationen als beim Röntgen zu erhalten. Außerdem erreicht dieses Diagnostikverfahren eine Minimierung von Überlagerungsphänomene, die eine Interpretation der Aufnahmen erschweren würde (BAKER u. EASLEY, 1999).

Das Aufnahmesystem, bestehend aus Röntgenröhre und Detektorleiste, umfährt mit kontinuierlicher Geschwindigkeit auf einer Kreisbahn den zu untersuchenden Körper quer zu seiner Längsachse (MAYRHOFER u. HENNINGER, 1995). Die ausgesandten Röntgenstrahlen werden von den verschiedenen Geweben des Körpers unterschiedlich stark absorbiert.

Die Detektoren sind Hochdruckkammern, deren Material durch die einfallende Röntgenstrahlung ionisiert wird. Die Ionenwanderung zu den Elektroden erzeugt elektrische Signale in Form von Lichtblitzen, die ein optisches Datenübertragungssystem weiterleitet (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999). So kann ermittelt werden, wie stark die Röntgenstahlung beim Durchtritt durch das Gewebe an Intensität verloren hat.

Um eine möglichst hohe Ortsauflösung zu erhalten, sind die Detektoren auf der Leiste sehr eng angeordnet.

Der Rechner erfasst die Messdaten und weist jedem ausgemessenem Volumen einen Röntgenschwächungskoeffizienten zu. Diese Koeffizienten tragen die Maßeinheit HE (Hounsfield-Einheit). Die Summe der Volumina ergibt ein zweidimensionales Bild in Form von Bildpunkten (Pixel). Jedem dieser Bildpunkte ist ein bestimmter Grauwert zugeordnet,

der die Röntgendichte des Elementes optisch repräsentiert (SCHWICKERT u. THELEN, 1994). Die Skala der CT-Dichtewerte reicht üblicherweise von –1000 HE bis +3000 HE, wobei stark schwächenden Objektbereichen hohe und gering schwächenden Objektbereichen niedrige Zahlenwerte zugeordnet werden. Die Darstellung dieser vielen Graustufen würde dazu führen, dass die Strukturen im CT-Bild verschwimmen, da das menschliche Auge je nach Betrachtungsbedingungen nur zwischen 40 und 100 Graustufen unterscheiden kann (GALANSKI u. PROKOP, 1998). Nur ein bestimmter Dichtewertbereich kann für den Betrachter optimal aufgelöst werden. Daher wird lediglich ein begrenzter Ausschnitt der CT-Skala, ein sog. „Fenster“, dem verfügbaren Grauwertebereich zugeordnet. Die Fenstereinstellung ist dem mittleren Dichtewert des interessierenden Gewebes anzupassen.

Jenseits der durch die Fensterweite begrenzten Grauwerteskala erscheinen die Bildpunkte nur als schwarz oder weiß (SCHWICKERT u. THELEN, 1994).

Auch Bildauswertung und Archivierung gehören zu den Aufgaben des Rechners.

2.8.5 Ablauf der computertomographischen Untersuchung

Während der Aufnahmesequenzen muß eine Patienten- und Narkoseüberwachung ermöglicht werden, ohne das Personal der Röntgenstrahlung auszusetzen ist. Dies kann durch eine Strahlenschutzwand mit eingelassenem Bleiglasfenster realisiert werden (MAYRHOFER u.

HENNINGER, 1995).

Der CT reagiert sehr sensibel auf elektrische Schwankungen, so dass ein konstanter 220 Volt-Stromkreis vorhanden sein muss (BARBEE et al., 1987).

Das zu untersuchende Pferd wird unter Allgemeinanästhesie in Rückenlage auf den speziell angefertigten, gepolsterten Tisch verbracht. Der Kopf wird, auf der Facies externa der Ossa frontalia liegend, in gerader, gestreckter Haltung fixiert. Nach Untersuchungen von ZECHMEISTER (1998) ist bei lebenden Patienten nur die seitliche Lagerung möglich. Die Abmessungen des Tisches erlauben in seiner Studie die CT nur bei Tieren bis zu einem Körpergewicht von maximal 180 kg.

DIK (1994 b) lagert alle Pferde in rechter Seitenlage.

Nach Eingabe der allgemeinen Patientendaten in den Rechner wird als erster Schritt ein Längsbild (Topogramm) des gewünschten Kopfabschnittes erstellt, das einer Röntgenübersichtsaufnahme entspricht. Anhand des Topogramms vergewissert man sich über

die symmetrische Lagerung des Kopfes und bekommt eine Vorstellung des zu untersuchenden Gewebes (ZECHMEISTER, 1998). Anschließend ist der Bereich der Einzelschnittuntersuchungen auszuwählen. Die Schnittdicke kann je nach Indikation zwischen 1 und 10 mm frei gewählt werden (GARDELLE et al., 1999).

2.8.6 Vorteile der Computertomographie (CT)

Die CT liefert kontinuierliche und lückenlose Aufnahmesequenzen mit höchster Auflösung.

Die Bearbeitung und Auswertung der Daten verläuft parallel zu den Aufnahmesequenzen, so dass die Bilder innerhalb kürzester Zeit auf dem Monitor zur Verfügung stehen. Die Länge der Aufnahmeserien ist nur durch die Belastungsfähigkeit der Röntgenröhre limitiert (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999).

Die CT hat im Vergleich zum Röntgen eine hohe Kontrastauflösung im Bereich der Weichteile, jedoch eine geringere Struktur- und Formauflösung (KALENDER, 1993).

Demzufolge ist die CT vor allem für die Darstellung von knöchernen Höhlen und sie umgebendes Gewebe sinnvoll.

Untersuchungen von DIK (1994 a) zufolge ist die Bewertung von Lokalisation, Ausmaß, Ursprung und Charakter einer Erkrankung mittels CT präziser möglich als durch eine Röntgenuntersuchung.

Nach BARBEE und ALLEN (1990) und BAKER und EASLEY (1999) liefert die CT hochqualitative, zweidimensionale Schnittbilder in unterschiedlichen Ebenen ohne störende Überlagerungen. Die entsprechende Rekonstruktionssoftware ermöglicht durch die Summierung der Bilddaten die dreidimensionale Darstellung von Strukturen (MAYRHOFER u. HENNINGER, 1995).

Da die CT ein Bild aus vielen Einzelbildpunkten, sogenannten "Pixel", zusammensetzt, und für jeden dieser Punkte dessen Röntgenschwächungskoeffizient in Hounsfield-Einheiten (HE) errechnet, ist eine objektive Dichtemessung des Gewebes in jedem beliebigen Bereich des Messfeldes zu erreichen (HOUNSFIELD, 1973). Nach Untersuchungen von TIETJE (1996) ermöglicht dies die Identifikation von Organen und die Analyse von pathologischen Befunden.

2.8.7 Nachteile der Computertomographie (CT)

Der Einsatz der CT ist mit einem hohen maschinellen sowie zeitlichen Aufwand verbunden und macht den Einsatz intensiv geschulten Personals erforderlich (HÜBENER, 1985).

In der Pferdeheilkunde stellt der Durchmesser der Gantryöffnung einen limitierenden Faktor für viele Untersuchungen dar, so dass die Anwendung der CT beim Großpferd vorerst auf Kopf, Hals und Gliedmaßen beschränkt bleibt (BARBEE u. ALLEN, 1990).

Den eigentlichen klinischen Nachteil bildet die erforderliche, mit Risiken behaftete Allgemeinanästhesie der Pferde (BAKER u. EASLEY, 1999). Diese verhindert jedoch die Bewegungsartefakte, die beim Röntgen am stehenden Pferd ein häufiges Problem darstellen.

Durch kurze Mess- und Untersuchungszeiten ist es möglich, computertomographische Untersuchung und Operation in einer Narkose durchzuführen (BARBEE u. ALLEN, 1990;

TIETJE et al., 1996).

Die hochentwickelten, humanmedizinischen Ganzkörpertomographen sind in der Anschaffung teuer und erfordern jährlich hohe Wartungs- und Instandhaltungskosten, die nach BARBEE (1996) 5-10% der Anschaffungskosten betragen.

In der Humanmedizin werden durch die Anwendung der CT und dem daraus resultierenden Rückgang von Untersuchungen anderer Diagnostikmethoden (z.B. Radiographie, Angiographie, Pneumoenzephalographie und Nuklearmedizin) Kosteneinsparungen von 40-50% verzeichnet. Die Wirtschaftlichkeit der CT beruht auf der hohen Auslastung der Geräte, täglich etwa 15 Personen, und dem zusätzlich verkürzte n Klinikaufenthalt der Patienten im Bereich der Neurochirurgie. Die Anschaffungskosten eines CT-Gerätes amortisieren sich so in einem angemessenen Zeitraum (ALEXANDER et al., 1985).

2.9 Mikrobiologie von Mund- bzw. Maulhöhle

2.9.1 Mikrobiologie der Mundhö hle des Menschen 2.9.1.1 Normalflora der Mundhöhle des Menschen

Nach HENTGES (1989) bietet die Mundhöhle für Mikroorganismen eine Vielzahl von Strukturen, in denen sie leben und sich vermehren können. Die Besiedlung beginnt zum Zeitpunkt der Geburt oder kurz danach mit Keimen, die vorwiegend von den Eltern übertragen werden.

Auf den oropharyngealen Schleimhäuten des Menschen wurden bisher > 300 verschiedene Arten von Mikroorganismen nachgewiesen. Davon werden 30 Arten regelmäßig kultiviert, wie z.B. Mikrokokken, Streptokokken, Corynebakterien, Laktobazillen, Aktinomyzeten, Neisserien und Veillonellen (NOLDEN, 1994).

In einem Milliliter Speichel befinden sich zwischen 10 und 200 Millionen Keime und in normalen Zahnfleischspalten bis zu 1011 Keime.

Das Verhältnis von Anaerobiern zu Aerobiern beträgt 30:1 (WERNER, 1985), wobei nach MULLIGAN (1989) zehnmal mehr obligate Anaerobier vorhanden sind, als fakultative.

Auf der Zahnoberfläche des Menschen sind hauptsächlich Streptokokken zu finden (MULLIGAN, 1989), die anaeroben Keime dagegen vor allem in den Krypten von Tonsillen und Zunge, in den Spalten zwischen Zahn und Zahnfleisch und im Plaque. Dort sind sie der geringsten Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt, und das Oxidations-Reduktions-Potential ist ebenfalls sehr niedrig (HENTGES, 1989).

Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den Keimen und der "ökologischen Nische"

Mundhöhle ein, das durch die Immunabwehr des Körpers, die lokale Situation (z.B.

Zahndurchbruch, Zahnlosigkeit und Zahnerkrankung) und Ernährungsgewohnheiten des Menschen beeinflusst wird.

2.9.1.2 Keimflora der Mundhöhle des Menschen bei dentalen Erkrankungen

Bei den zahlreich vorhandenen Organismen in der Mundhöhle fällt es schwer, pathogene Keime herauszufinden. Infektionen entwickeln sich jedoch meist aus der eigenen oralen

Flora, doch nur ein geringer Teil der normalen Flora ist im manifesten Infektionsprozess wiederzufinden (KRASEMANN, 1984).

Als wichtigste pathogene, gramnegative Keime werden nach MULLIGAN (1989) Bacteroides und Fusobakterien angesehen. Bei den grampositiven Mikroorganismen sind es vor allem Streptokokken, Peptostreptokokken und Peptokokken.

Der entscheidende Faktor für die Entstehung von entzündlichen Parodontalerkrankungen und Karies ist mikrobieller Plaque. Dieser weiche, nicht mineralisierte, gelblich-graue, festhaftende Zahnbelag ist histologisch strukturiert und wird auch durch die selbstreinigend

Der entscheidende Faktor für die Entstehung von entzündlichen Parodontalerkrankungen und Karies ist mikrobieller Plaque. Dieser weiche, nicht mineralisierte, gelblich-graue, festhaftende Zahnbelag ist histologisch strukturiert und wird auch durch die selbstreinigend