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2 LITERATUR

2.8 COMPUTERTOMOGRAPHISCHE UNTERSUCHUNG

2.8.4 Grundlagen der Computertomographie (CT)

Die Computertomographie wurde entwickelt, um aussagekräftigere Informationen als beim Röntgen zu erhalten. Außerdem erreicht dieses Diagnostikverfahren eine Minimierung von Überlagerungsphänomene, die eine Interpretation der Aufnahmen erschweren würde (BAKER u. EASLEY, 1999).

Das Aufnahmesystem, bestehend aus Röntgenröhre und Detektorleiste, umfährt mit kontinuierlicher Geschwindigkeit auf einer Kreisbahn den zu untersuchenden Körper quer zu seiner Längsachse (MAYRHOFER u. HENNINGER, 1995). Die ausgesandten Röntgenstrahlen werden von den verschiedenen Geweben des Körpers unterschiedlich stark absorbiert.

Die Detektoren sind Hochdruckkammern, deren Material durch die einfallende Röntgenstrahlung ionisiert wird. Die Ionenwanderung zu den Elektroden erzeugt elektrische Signale in Form von Lichtblitzen, die ein optisches Datenübertragungssystem weiterleitet (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999). So kann ermittelt werden, wie stark die Röntgenstahlung beim Durchtritt durch das Gewebe an Intensität verloren hat.

Um eine möglichst hohe Ortsauflösung zu erhalten, sind die Detektoren auf der Leiste sehr eng angeordnet.

Der Rechner erfasst die Messdaten und weist jedem ausgemessenem Volumen einen Röntgenschwächungskoeffizienten zu. Diese Koeffizienten tragen die Maßeinheit HE (Hounsfield-Einheit). Die Summe der Volumina ergibt ein zweidimensionales Bild in Form von Bildpunkten (Pixel). Jedem dieser Bildpunkte ist ein bestimmter Grauwert zugeordnet,

der die Röntgendichte des Elementes optisch repräsentiert (SCHWICKERT u. THELEN, 1994). Die Skala der CT-Dichtewerte reicht üblicherweise von –1000 HE bis +3000 HE, wobei stark schwächenden Objektbereichen hohe und gering schwächenden Objektbereichen niedrige Zahlenwerte zugeordnet werden. Die Darstellung dieser vielen Graustufen würde dazu führen, dass die Strukturen im CT-Bild verschwimmen, da das menschliche Auge je nach Betrachtungsbedingungen nur zwischen 40 und 100 Graustufen unterscheiden kann (GALANSKI u. PROKOP, 1998). Nur ein bestimmter Dichtewertbereich kann für den Betrachter optimal aufgelöst werden. Daher wird lediglich ein begrenzter Ausschnitt der CT-Skala, ein sog. „Fenster“, dem verfügbaren Grauwertebereich zugeordnet. Die Fenstereinstellung ist dem mittleren Dichtewert des interessierenden Gewebes anzupassen.

Jenseits der durch die Fensterweite begrenzten Grauwerteskala erscheinen die Bildpunkte nur als schwarz oder weiß (SCHWICKERT u. THELEN, 1994).

Auch Bildauswertung und Archivierung gehören zu den Aufgaben des Rechners.

2.8.5 Ablauf der computertomographischen Untersuchung

Während der Aufnahmesequenzen muß eine Patienten- und Narkoseüberwachung ermöglicht werden, ohne das Personal der Röntgenstrahlung auszusetzen ist. Dies kann durch eine Strahlenschutzwand mit eingelassenem Bleiglasfenster realisiert werden (MAYRHOFER u.

HENNINGER, 1995).

Der CT reagiert sehr sensibel auf elektrische Schwankungen, so dass ein konstanter 220 Volt-Stromkreis vorhanden sein muss (BARBEE et al., 1987).

Das zu untersuchende Pferd wird unter Allgemeinanästhesie in Rückenlage auf den speziell angefertigten, gepolsterten Tisch verbracht. Der Kopf wird, auf der Facies externa der Ossa frontalia liegend, in gerader, gestreckter Haltung fixiert. Nach Untersuchungen von ZECHMEISTER (1998) ist bei lebenden Patienten nur die seitliche Lagerung möglich. Die Abmessungen des Tisches erlauben in seiner Studie die CT nur bei Tieren bis zu einem Körpergewicht von maximal 180 kg.

DIK (1994 b) lagert alle Pferde in rechter Seitenlage.

Nach Eingabe der allgemeinen Patientendaten in den Rechner wird als erster Schritt ein Längsbild (Topogramm) des gewünschten Kopfabschnittes erstellt, das einer Röntgenübersichtsaufnahme entspricht. Anhand des Topogramms vergewissert man sich über

die symmetrische Lagerung des Kopfes und bekommt eine Vorstellung des zu untersuchenden Gewebes (ZECHMEISTER, 1998). Anschließend ist der Bereich der Einzelschnittuntersuchungen auszuwählen. Die Schnittdicke kann je nach Indikation zwischen 1 und 10 mm frei gewählt werden (GARDELLE et al., 1999).

2.8.6 Vorteile der Computertomographie (CT)

Die CT liefert kontinuierliche und lückenlose Aufnahmesequenzen mit höchster Auflösung.

Die Bearbeitung und Auswertung der Daten verläuft parallel zu den Aufnahmesequenzen, so dass die Bilder innerhalb kürzester Zeit auf dem Monitor zur Verfügung stehen. Die Länge der Aufnahmeserien ist nur durch die Belastungsfähigkeit der Röntgenröhre limitiert (LAUBENBERGER u. LAUBENBERGER, 1999).

Die CT hat im Vergleich zum Röntgen eine hohe Kontrastauflösung im Bereich der Weichteile, jedoch eine geringere Struktur- und Formauflösung (KALENDER, 1993).

Demzufolge ist die CT vor allem für die Darstellung von knöchernen Höhlen und sie umgebendes Gewebe sinnvoll.

Untersuchungen von DIK (1994 a) zufolge ist die Bewertung von Lokalisation, Ausmaß, Ursprung und Charakter einer Erkrankung mittels CT präziser möglich als durch eine Röntgenuntersuchung.

Nach BARBEE und ALLEN (1990) und BAKER und EASLEY (1999) liefert die CT hochqualitative, zweidimensionale Schnittbilder in unterschiedlichen Ebenen ohne störende Überlagerungen. Die entsprechende Rekonstruktionssoftware ermöglicht durch die Summierung der Bilddaten die dreidimensionale Darstellung von Strukturen (MAYRHOFER u. HENNINGER, 1995).

Da die CT ein Bild aus vielen Einzelbildpunkten, sogenannten "Pixel", zusammensetzt, und für jeden dieser Punkte dessen Röntgenschwächungskoeffizient in Hounsfield-Einheiten (HE) errechnet, ist eine objektive Dichtemessung des Gewebes in jedem beliebigen Bereich des Messfeldes zu erreichen (HOUNSFIELD, 1973). Nach Untersuchungen von TIETJE (1996) ermöglicht dies die Identifikation von Organen und die Analyse von pathologischen Befunden.

2.8.7 Nachteile der Computertomographie (CT)

Der Einsatz der CT ist mit einem hohen maschinellen sowie zeitlichen Aufwand verbunden und macht den Einsatz intensiv geschulten Personals erforderlich (HÜBENER, 1985).

In der Pferdeheilkunde stellt der Durchmesser der Gantryöffnung einen limitierenden Faktor für viele Untersuchungen dar, so dass die Anwendung der CT beim Großpferd vorerst auf Kopf, Hals und Gliedmaßen beschränkt bleibt (BARBEE u. ALLEN, 1990).

Den eigentlichen klinischen Nachteil bildet die erforderliche, mit Risiken behaftete Allgemeinanästhesie der Pferde (BAKER u. EASLEY, 1999). Diese verhindert jedoch die Bewegungsartefakte, die beim Röntgen am stehenden Pferd ein häufiges Problem darstellen.

Durch kurze Mess- und Untersuchungszeiten ist es möglich, computertomographische Untersuchung und Operation in einer Narkose durchzuführen (BARBEE u. ALLEN, 1990;

TIETJE et al., 1996).

Die hochentwickelten, humanmedizinischen Ganzkörpertomographen sind in der Anschaffung teuer und erfordern jährlich hohe Wartungs- und Instandhaltungskosten, die nach BARBEE (1996) 5-10% der Anschaffungskosten betragen.

In der Humanmedizin werden durch die Anwendung der CT und dem daraus resultierenden Rückgang von Untersuchungen anderer Diagnostikmethoden (z.B. Radiographie, Angiographie, Pneumoenzephalographie und Nuklearmedizin) Kosteneinsparungen von 40-50% verzeichnet. Die Wirtschaftlichkeit der CT beruht auf der hohen Auslastung der Geräte, täglich etwa 15 Personen, und dem zusätzlich verkürzte n Klinikaufenthalt der Patienten im Bereich der Neurochirurgie. Die Anschaffungskosten eines CT-Gerätes amortisieren sich so in einem angemessenen Zeitraum (ALEXANDER et al., 1985).

2.9 Mikrobiologie von Mund- bzw. Maulhöhle

2.9.1 Mikrobiologie der Mundhö hle des Menschen 2.9.1.1 Normalflora der Mundhöhle des Menschen

Nach HENTGES (1989) bietet die Mundhöhle für Mikroorganismen eine Vielzahl von Strukturen, in denen sie leben und sich vermehren können. Die Besiedlung beginnt zum Zeitpunkt der Geburt oder kurz danach mit Keimen, die vorwiegend von den Eltern übertragen werden.

Auf den oropharyngealen Schleimhäuten des Menschen wurden bisher > 300 verschiedene Arten von Mikroorganismen nachgewiesen. Davon werden 30 Arten regelmäßig kultiviert, wie z.B. Mikrokokken, Streptokokken, Corynebakterien, Laktobazillen, Aktinomyzeten, Neisserien und Veillonellen (NOLDEN, 1994).

In einem Milliliter Speichel befinden sich zwischen 10 und 200 Millionen Keime und in normalen Zahnfleischspalten bis zu 1011 Keime.

Das Verhältnis von Anaerobiern zu Aerobiern beträgt 30:1 (WERNER, 1985), wobei nach MULLIGAN (1989) zehnmal mehr obligate Anaerobier vorhanden sind, als fakultative.

Auf der Zahnoberfläche des Menschen sind hauptsächlich Streptokokken zu finden (MULLIGAN, 1989), die anaeroben Keime dagegen vor allem in den Krypten von Tonsillen und Zunge, in den Spalten zwischen Zahn und Zahnfleisch und im Plaque. Dort sind sie der geringsten Sauerstoffeinwirkung ausgesetzt, und das Oxidations-Reduktions-Potential ist ebenfalls sehr niedrig (HENTGES, 1989).

Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den Keimen und der "ökologischen Nische"

Mundhöhle ein, das durch die Immunabwehr des Körpers, die lokale Situation (z.B.

Zahndurchbruch, Zahnlosigkeit und Zahnerkrankung) und Ernährungsgewohnheiten des Menschen beeinflusst wird.

2.9.1.2 Keimflora der Mundhöhle des Menschen bei dentalen Erkrankungen

Bei den zahlreich vorhandenen Organismen in der Mundhöhle fällt es schwer, pathogene Keime herauszufinden. Infektionen entwickeln sich jedoch meist aus der eigenen oralen

Flora, doch nur ein geringer Teil der normalen Flora ist im manifesten Infektionsprozess wiederzufinden (KRASEMANN, 1984).

Als wichtigste pathogene, gramnegative Keime werden nach MULLIGAN (1989) Bacteroides und Fusobakterien angesehen. Bei den grampositiven Mikroorganismen sind es vor allem Streptokokken, Peptostreptokokken und Peptokokken.

Der entscheidende Faktor für die Entstehung von entzündlichen Parodontalerkrankungen und Karies ist mikrobieller Plaque. Dieser weiche, nicht mineralisierte, gelblich-graue, festhaftende Zahnbelag ist histologisch strukturiert und wird auch durch die selbstreinigend wirkenden Wangen- und Zungenbewegungen nicht entfernt (KRASEMANN, 1984). Die Plaquebildung ist nur unter Mitwirkung der mundhöhlenbesiedelnden Mikroorganismen möglich und besteht im ausgereiften Stadium zu 60 -70 % aus dicht gepackten Bakterien. Ein Milligramm Plaque enthält demnach ca. 108 Bakterien.

Breitet sich der Belag auf der Zahnoberfläche bis unter das Zahnfleisch aus, begünstigt dies die Vermehrung anaerober gramnegativer Keime, wie z.B. Bacteroides, Fusobakterien und Veilonellen (HENTGES, 1989).

Außerdem verändert sich das Verhältnis von beweglichen zu unbeweglichen Keimen, das im gesunden Zustand 1:49 beträgt und im erkrankten Fall auf 3:1 ansteigt. Die filamentösen Anaerobier profitieren von anderen Keimen, die ihnen Nährstoffe zur Verfügung stellen (HENTGES, 1989).

WIGGS und LOBPRISE (1997) betonen, dass nicht die Bakterien die Entzündung des Zahnfleisches verursachen, sondern ihre Abbauprodukte, sowie Toxine und Enzyme. Fehlt eine entsprechende Immunantwort des Wirts, vermehren sich die fakultativ pathogenen Keime der Normalflora.

HELLWIG et al. (1995) haben nachgewiesen, daß grampositive Keime, wie Streptococcus mutans, Laktobazillen, Eubakterien und Aktinomyceten eine herausragende Rolle bei der Kariesentstehung spielen. Diese Organismen sind Bestandteil der normalen Mundflora des Menschen, wirken somit aktivierend auf den Krankheitsprozess ein, sind aber nicht spezifisch und alleinverantwortlich für die Infektion (LEVETT, 1991).

Auch die bakteriologischen Ergebnisse von Patienten mit orofazialen Weichteilinfektionen weisen darauf hin, dass die Infektionen in überwiegendem Maße nicht exogen ausgelöst wurden, sondern fakultativ pathogene Schleimhautsaprophyten als Erreger angesehen werden

müssen (PAPE et al., 1984). Der Patient bildet somit die Quelle für die Erreger (KRASEMANN, 1984).

Bei odontogene Weichteilentzündungen dominieren mit fast 60% apikale Parodontiden. In der Regel handelt es sich hierbei um bakterielle Mischinfektionen mit 2-6 Erregern, die nur durch ihr synergistisches Zusammenwirken über eine ausreichende Virulenz verfügen (LEVETT, 1991; PAPE et al., 1984).

2.9.1.3 Rolle der Anaerobier bei dentalen Erkrankungen des Menschen

Seit 30 Jahren wird den anaeroben Keimen vermehrt die Beteiligung an pyogenen und septischen, endogenen Infektionen, wie z.B. orofazialen, dentogenen Erkrankungen, nachgesagt (KRASEMANN, 1984). Das klinische Bild dieser polymikrobiellen Erkrankungen ist uneinheitlich und die ätiologische Diagnose wird über den Erregernachweis gestellt.

Da anaerobe Keime durch das Unterlassen einer speziellen Anaerobierdiagnostik häufig nicht nachgewiesen werden, ist ihre Dunkelziffer bei eitrigen und septischen Infektionen hoch (WERNER, 1985 ; NEWMAN u. GOODMANN, 1989).

Fakultative und obligate Anaerobier vermehren sich im periodontalen Gewebe und verursachen nach NEWMAN und GOODMANN (1989) Periodontiden, ulzerative Gingivitiden und Abszesse.

SUNDQUIST (1993) weist nach, dass etwa 90% aller in infizierten Wurzelkanälen gefundenen Bakterien obligat anaerob sind. Je länger der Wurzelkanal infiziert ist, desto mehr dominieren die Anaerobier, wie z.B. Fusobacterium spp., Bacteroides spp., Prevotella spp., Porphyromonas spp. und Actinomyces spp..

An Abszessen sind bis zu 100% anaerobe Keime beteiligt (HELLWIG et al., 1995).

Aus den Zahnfleischtaschen von Parodontitispatienten werden ebenfalls vermehrt Bacteroides-Keime, besonders Bacteroides gingivalis, Fusobakterien, aber auch aerobe Keime isoliert. Betroffene Personen weisen im Blutserum einen erhöhten Antikörpertiter gegen diese Spezies auf (WERNER, 1985).

Als Folge von Anaerobierinfektionen im Mundbereich können Sinusitiden, Hirnabszesse und Meningitiden, aber auch Bakteriämien, Septikämien und Endokarditiden entstehen (KRASEMANN, 1984; WERNER, 1985).

2.9.2 Mikrobiologie der Maulhöhle von Hund und Katze 2.9.2.1 Normalflora der Maulhöhle von Hund und Katze

In der gesunden Maulhöhle von Hund und Katze werden weder Plaque, noch Gingivitis beobachtet. Die subgingivale Keimflora besteht zu 82-95% aus einer dünnen Schicht unbeweglicher, grampositiver, aerober Kokken und Stäbchen und nur zu 4-15% aus fusiformen und filamentären Keimen (WIGGS u. LOBPRISE, 1997; HENNET u. HARVEY, 1991 a).

28% der Keime sind nach DAHLEN et al. (1982) obligate Anaerobier, 37% Aerobier und 34% fakultativ anaerobe Bakterien.

In Untersuchungen von LORET (1990) an Hunden mit gesundem Zahnfleisch waren 49% der isolierten Bakterien Anaerobier, von denen die Hälfte schwarzpigmentierte Bakteroides-Keime, ein Drittel nichtpigmentierte Bakteroides-Bakteroides-Keime, 12% Fusobakterien und 5 % Peptostreptokokken waren.

Bei der Katze besteht die Normalflora der Maulhöhle vor allem aus Pasteurellen, Staphylokokken, Streptokokken und Neisserien, deren Rolle bei der Entstehung von Periodontiden nicht geklärt ist (FROST u. WILLIAMS, 1986).

2.9.2.2 Mikrobielle Flora von Hund und Katze bei dentalen Erkrankungen

Periodontale Erkrankungen werden bei Hund und Katze, ebenso wie beim Menschen, primär durch Plaqueansammlungen auf der Zahnoberfläche ausgelöst, die die Wanderung der neutrophilen Granulozyten zum Zahnfleischrand verhindern und eine lokale Immunantwort des Abwehrsystems am Zahnfleischrand induzieren (HENNET u. HARVEY, 1991 b;

COLMERY u. FROST, 1986). Ein Auslöser für die Plaquebildung kann die jahrelange Gabe von klebrigem Weichfutter sein. Bei den so gefütterten Tieren haben HENNET und HARVEY (1991 b) in periodontalen Zahnfleischtaschen 75% fusiforme Anaerobier gefunden.

Bei Hunden, die mit hartem Trockenfutter ernährt wurden, waren es nur 16%.

Im Anfangsstadium besteht die Plaque aus einem Gemisch von grampositiven, beweglichen, aeroben Kokken und Anaerobiern (HIRSH et al., 1979). Im Gegensatz zum Menschen spielen Streptokokken bei der Plaqueentstehung auf Hundezähnen nur eine untergeordnete Rolle (HENNET u. HARVEY, 1991 b).

Je weiter der Prozess fortschreitet und das Zahnfleisch mit einbezogen wird, desto mehr bewegliche, gramnegative, stäbchenförmige Anaerobier, wie z.B. Bacteroides melaninogenicus und Fusobacterium nucleatum, werden nachgewiesen (COLMERY u.

FROST, 1986). Eine Periodontitis wird zu 95% von Anaerobiern unterhalten, wobei die Anzahl der Aerobier gleich bleibt, die Anzahl der anaeroben Keime dagegen extrem ansteigt (WIGGS u. LOBPRISE, 1997).

Die Bedeutung der aeroben Keime sinkt mit steigender Pathogenität der Anaerobier. Für die anfängliche Entwicklung der Krankheit sind sie jedoch essentiell, da sie durch den Verbrauch von Sauerstoff und die damit einhergehende Senkung des Redoxpotentials die physikalischen und chemischen Bedingungen für das Anaerobierwachstum schaffen (HENNET u. HARVEY, 1991 a).

Nach HENNET und HARVEY (1991 b) setzt sich der Bakteriengehalt in Untersuchungsproben einer Gingivitis zu 10% aus Aerobiern, zu 18% aus fakultativen Anaerobiern und zu 73% aus obligaten Anaerobiern zusammen. Bei einer Periodontitis sind es nur noch 2% Aerobier.

Die subgingivalen Plaque eines Hundes beinhaltet mehr als 700 repräsentative Anaerobier, wobei pigmentierte Keime, wie Prevotellen und Porphyromonaden, dominieren (WIGGS u.

LOBPRISE, 1997).

2.9.3 Mikrobiologie der Maulhöhle des Pferdes 2.9.3.1 Normalflora der Maulhöhle des Pferdes

Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es wenige Informationen über die bakterielle Keimflora der gesunden Maulhöhle des Pferdes (BAILEY u. LOVE, 1991; MACKINTOSH u. COLLES, 1987).

Anaerobe Keime gehören nach MACKINTOSH und COLLES (1987) zur Normalflora von Maulhöhle und Respirationstrakt.

Bei Untersuchungen der Pharynxschleimhaut von 12 gesunden Pferden haben BAILEY und LOVE (1991) 270 verschiedene Keimarten isoliert, von denen 98 obligate Anaerobier waren.

Die Anaerobier gehörten vor allem zu den Gattungen Bacteroides, Eubacterium, Fusobacterium, Veillonella, Peptostreptococcus und Clostridium.

2.9.3.2 Keimf lora der Maulhöhle des Pferdes bei dentalen Erkrankungen

Nach Untersuchungen von BAILEY und LOVE (1991) werden in der erkrankten Maulhöhle des Pferdes die gleichen Bakteriengattungen gefunden, wie in der Mundhöhle des Menschen.

Aus 23 Proben von Pferden mit Infektionen der oberen Atemwege und paraoralen bakteriellen Infektionen haben BAILEY und LOVE (1991) 320 Keimarten isoliert. Es wurden fast ausschließlich obligate Anaerobier, wie Bacteroides spp. und Fusobacterium spp., und fakultative Anaerobier, wie Streptokokken, Pasteurellen, Escherichia coli und Actinomyces spp., gefunden. Obligate Anaerobier überwuchern im Verlauf der Erkrankung die fakultativ anaerobe Keimflora.

Ebenso wie beim Menschen sind diese Keime auch bei den Equiden Bestandteil der Normalflora der Maulhöhle und können als Ursache für die endogene Infektion angesehen werden.

MACKINTOSH und COLLES (1987) haben unter aseptischen Bedingungen Eiter aus 2 dentalen Abszessen bei Esel und Pferd gewonnen um Anaerobier zu isolieren. Beide Proben enthielten grampositive Kokken und gramnegative Stäbe, aber keine aeroben Bakterien. In der erste Probe aus dem Sinus eines Esels wurden außerdem Keime der Gattungen Bacteroides, Fusobacterium und Peptostreptococcus nachgewiesen. Die zweite Probe aus dem Unterkieferabszess eines Pferdes enthielt, außer Fusobakterien, die gleichen Keimgruppen.

Es handelt sich immer um Mischinfektionen endogener Natur, wobei die Nachweisfrequenz von obligaten Anaerobiern stark zugenommen hat (HIRSH et al., 1979; MACKINTOSH u.

COLLES, 1987; EVEN et al., 1998). Noch 1974 hat MASON im Nasenausfluß von Pferden mit einem Empyem der Nasennebenhöhlen nur Aerobier nachgewiesen.

JANG und HIRSH (1994) haben ihre Forschungen vor allem auf die Gattung Fusobacterium konzentriert. Diese Keime werden aus Abszessen, Körperhöhlen und dem Respirationstrakt von erkrankten Tieren am häufigsten isoliert. Beim Pferd machen sie gemeinsam mit den Bacteroides-Keimen 80% der gramnegativen Bakterien aus (EVEN et al., 1998). In den meisten Proben wurde nur eine Keimart der Gattung Fusobacterium (F.) gefunden, am häufigsten F. necrophorum. Andere nachgewiesene Anaerobier sind Bacteroides spp., Porphyromonas spp., Prevotella spp. und Peptostreptococcus spp. (JANG u. HIRSH, 1994).

2.9.4 Allgemeines zu Anaerobiern

Anaerobier sind Bakterien, die auf festen Medien unter Luftzutritt oder in einem Luft-10%

CO2 -Gemisch keine Koloniebildung zeigen (KRASEMANN, 1984).

Viele für den Gesamtzusammenhang der Natur wichtigen Anaerobier existieren ausschließlich in der Außenwelt und sind für Mensch und Tier apathogen.

Die artenreiche Gruppe der gramnegativen und grampositiven Anaerobier lebt zwar auf der Haut und den Schleimhäuten von Mensch und Tier, ist jedoch in der Außenwelt und im Gewebe häufig nicht ansiedlungs- und vermehrungsfähig.

Die hohe Keimzahl auf den oropharyngealen Schleimhäuten bietet nach WERNER (1985) die Gelegenheit für endogene Infektionen in den anliegenden Körperhöhlen.

2.9.5 Nachweis von Anaerobiern

Der Nachweis von Anaerobiern ist sehr kosten- und arbeitsintensiv, und die Isolierung und Identifikation bereiten häufig Schwierigkeiten (PRESCOTT, 1993). Schon bei der Probenentnahme muß das Vorhandensein von anaeroben Keimen bedacht werden (EVEN et al., 1998).

Als klinisch-bakteriologisches Untersuchungsmaterial bei Zahnerkrankungen eignet sich am besten Zahneiter, der als Punktat oder Abstrich gewonnen und sofort in ein geeignetes Transportmedium verbracht werden muss, um nur wenige Sekunden dem atmosphärischen Sauerstoff ausgesetzt zu sein (NEWMAN u. GOODMAN, 1989; LEVETT, 1991). Speichel, Schleimhautbestandteile und Sputum sind für die Untersuchung ungeeignet, da sie die körpereigene, keimreiche Anaerobierflora enthalten (KRASEMANN, 1984).

In den Untersuchungslaboratorien wird die Probe parallel auf aerobe und anaerobe Keime kontrolliert (GOODMAN, 1977).

Routinelaboratorien haben meist nicht die Möglichkeit, alle im klinischen Material vorkommenden Anaerobier nachzuweisen. Sie fertigen eine Gramfärbung an und streichen die Proben auf Blutagarplatten und Selektivnährböden, z.B. Schaedler-Agar, der gut für den Nachweis gramnegativer Anaerobiern geeignet ist, aus. Die Platten werden im Anaerobiertopf bei 37°C bebrütet und nach 2-3 Tagen kontrolliert (LEVETT, 1991). Zusätzlich sind anaerobe Anreicherungsmedien anzusetzen, und es ist eine routinemäßige Resistenzbestimmung für alle pathogenen Arten mit nachgewiesener Resistenzentwicklung durchzuführen

(KRASEMANN, 1984). Die Resistenzprüfung erfolgt mit dem E-Test oder einem kommerziellen Microdilutionssystem (EVEN, 1997).

2.9.5.1 Nachweisfrequenz von Anaerobiern

Die Nachweisfrequenz von Anaerobiern ist abhängig von der Sauerstoffexposition nach der Probengewinnung, der initalen Anaerobierkeimzahl und der Überwucherung durch aerobe Begleitkeime bei polyfaktoriellen Krankheiten. Die Nachwirkung von Faktoren der körpereigenen Abwehr, wie z.B. Lysozym und Komplement, können die Nachweisfrequenz ebenfalls negativ beeinträchtigen.

Bei orofazialen Eiterungen beträgt die Nachweisfrequenz von Anaerobiern mindestens 50%

(WERNER, 1985).

2.9.6 Therapie von Anaerobierinfektionen

Obligate Anaerobier gelten als wesentlicher Bestandteil bei Mischinfektionen, so dass ihre medikamentöse Bekämpfung als effektivste Therapie angesehen wird (LEVETT, 1991).

In der Humanmedizin wird zur medikamentellen Therapie von Anaerobierinfektionen in den meisten Fällen eine Kombination aus dem ausschließlich anaerobieraktiven Metronidazol und Penicillin G gewählt, da es sich bei den Erkrankungen fast ausschließlich um Mischinfektionen handelt.

Der Wirkstoff Metronidazol steht jedoch in Anhang IV der Arzneimittelverordnung, so dass er in der Veterinärmedizin bei lebensmittelliefernden Tieren nicht angewendet werden darf.

EVEN et al. (1998) haben bei der Resistenzprüfung von 100 gramnegativen anaeroben Stämmen 18% Resistenzen gegenüber Penicillin festgestellt, die auf das Vorhandensein von ß-Lactamase-bildenden Bacteroides fragilis zurückzuführen sind. 20% der Stämme waren tetrazyklinresistent, 8% clindamycinresistent und 3% chloramphenicolresistent. Resistenz gegenüber Amoxcillin plus Clavulansäure betraf nur einen Stamm. Gegenüber Metronidazol wurden keine Resistenzen verzeichnet.

NEWMAN und GOODMAN (1989) weisen darauf hin, dass die wichtigste therapeutische Maßnahme die chirurgische Versorgung ist und eine antibiotische Behandlung vor allem zur Verhinderung von Komplikationen, wie z.B. Septikämien, induziert ist.

3 Material und Methode

3.1 Versuchsplanung

In Vorversuchen sollten 18 klinisch unauffällige Pferdeköpfe ohne Vorbericht und Altersangabe röntgenologisch und computertomographisch untersucht werden.

Die Vorversuche waren zur Vertiefung technischer Kenntnisse von CT- und Röntgenanlage vorgesehen. Außerdem sollte damit die Darstellbarkeit wichtiger anatomischer Strukturen im Röntgenbild und im computertomographischen Schnittbild bei Pferden unterschiedlicher Altersstufen ermittelt werden.

Für den Hauptteil der Studie waren klinische, röntgenologische, endoskopische und computertomographische Untersuchungen an Schädeln von 22 lebenden Pferden mit

Für den Hauptteil der Studie waren klinische, röntgenologische, endoskopische und computertomographische Untersuchungen an Schädeln von 22 lebenden Pferden mit