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Museumslandschaft Baden-Württemberg

Sparten, Bereiche und Handlungsfelder

I. Museumslandschaft Baden-Württemberg

Baden-Württemberg verfügt mit mehr als 1.300 Museen und musealen Einrich-tungen über eine facettenreiche Museumslandschaft. Der Bogen reicht von den großen staatlichen Museen mit internationalem Rang über städtische Kunstsamm-lungen, Spezialmuseen und regionale bäuerliche Freilichtmuseen bis zu ehren-amtlich geführten kleineren Museen.

1. Staatliche Museen

Die staatlichen Museen bilden mit ihren Außenstellen und Zweigstellen die tra-gende Säule der baden-württembergischen Museumslandschaft. Die elf staat -lichen Einrichtungen und das Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Karls-ruhe können mehr als 2 Mio. Besucherinnen und Besucher pro Jahr verzeichnen.

Insgesamt investiert das Land jährlich rund 59 Mio. Euro in die Staatlichen Mu-seen.

Das Land unterhält folgende Museen:

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Konstanzmit der Präsen-tation vergangener Kulturen vom 6. Jahrtausend v. Chr. bis ins 19. Jh. n. Chr.

Besonders die große Ausstellung zur Archäologie des Mittelalters ist einzigar-tig im Land. Es betreut sechs Zweigmuseen (www.konstanz.alm-bw.de).

Badisches Landesmuseum Karlsruhe, das aus den fürstlichen Sammlungen und dem Kunstgewerbemuseum hervorging und die Kulturgeschichte insbesondere des Badischen Landesteils im europäischen Kontext präsentiert. Die berühmte

„Türkenbeute“, die sich der Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, der „Tür-kenlouis“, 1683 vor Wien gesichert hatte, kann im „Virtuellen Museum“ unter www.tuerkenbeute.debewundert werden (www.landesmuseum.de).

Landesmuseum Württemberg Stuttgart, in dem insbesondere die Geschichte des Württembergischen Landesteils von der Steinzeit bis heute dokumentiert wird. Zu den Glanzstücken zählen älteste Kunstwerke der Menschheit wie das 35.000 Jahre alte Löwenköpfchen aus Mammutelfenbein, die spektakulären Grabbeigaben des Keltenfürsten, einzigartige sakrale Kunstwerke, die Kunst-kammer der württembergischen Herzöge und württembergische der Kronschatz (www.landesmuseum-stuttgart.de).

Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart, das mittels zahlloser Ori-ginalobjekte, Photos, Filme, Töne zeigt, wie, spannend und unterhaltsam die Landesgeschichte (beginnend mit dem Ende des 18. Jahrhunderts.) sein kann (www.hdgbw.de).

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, die wegen des hohen Niveaus ihres Ausstel-lungsprogramms, das sich vor allem auf deutsche und internationale Gegen-wartskunst konzentriert, hohes Ansehen genießt. Eine besondere Form der Zu-sammenarbeit stellt die von der Landesregierung und dem Sammler Frieder Bur-da vereinbarte „public private partnership“zwischen der Kunsthalle Baden-Ba-den und dem privaten Museum Frieder Burda dar. Beide Einrichtungen sind bau-lich direkt durch eine gläserne Brücke miteinander verbunden, kooperieren bei der Konzeption von Sonderausstellungen und bieten kombinierte Eintritte in die jeweiligen Ausstellungen an. Die Kooperation ist ein äußerst gelungenes Beispiel einer Private-Public-Partnership (www.kunsthalle-baden-baden.de).

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe:Sie gehört zu den bedeutendsten und ältesten Gemäldegalerien Deutschlands mit Kunst aus sieben Jahrhunderten, vor allem Werke deutscher, französischer und niederländischer Meister (www.kunsthalle-karlsruhe.de).

Staatsgalerie Stuttgart, die durch den Stirling-Bau und die hochrangigen Sammlungen beeindruckt. Neben dem Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert enthält die Sammlung bedeutende Bestände an altdeutscher Malerei, italieni-sche Barockgemälden und französiitalieni-sche Malerei des 19. Jahrhunderts sowie die Kunst des schwäbischen Klassizismus. Seit 2009 ermöglicht der digitale Kata-log einen Online-Zugang zum Sammlungsbestand der Staatsgalerie Stuttgart.

Ein echter Gewinn sind die Ende 2008 wiedereröffneten Räume der Alten Staatsgalerie (www.staatsgalerie.de).

Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, das mit einheimischen und exotischen Tieren und Pflanzen, mit Gesteinen, Mineralien und Fossilien einen lebensnahen Eindruck über die Entstehung der Erde, die Vielfalt und Entwick-lung des Lebens vermittelt. Spektakulär sind beispielsweise die Begegnung mit einem Flugsaurier, einem fossilen Wal, dem Riesensalamander und dem Ur-pferd. Ein besonderer Anziehungspunkt ist außerdem das Vivarium mit seinen sorgfältig gestalteten Aquarien und Terrarien. (www.naturkundemuseum-bw.de).

Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, das mit seinen zwei Häusern Museum Am Löwentor und Museum Schloss Rosenstein eines der drei größten naturkundlichen Museen in Deutschland ist und u. a. die ältesten Dinosaurier-funde Europas auch als lebensechte Nachbildungen präsentiert. Weltweit ein-malig ist der 13 Meter lange Seiwal mitsamt seinem Innenleben und Walbaby.

Einzigartige Schätze sind z. B. die Bernsteinfunde und der über 250.000 Jahre alte Steinheimer Urmenschen-Schädel (www.naturkundemuseum-bw.de).

Linden-Museum Stuttgart – Staatliches Museum für Völkerkunde:Als eines der bedeutendsten völkerkundlichen Museen Europas verfügt das Linden-Museum über eine herausragende Sammlung und zeigt außereuropäische Völker und Kulturen mehrerer Kontinente in festen Dauerausstellungen und regelmäßigen großen Sonderausstellungen und Veranstaltungen (www.lindenmuseum.de).

Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, seit dem 1. Januar 2010

„Technoseum“, das den naturwissenschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Wandel in Südwestdeutschland vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart zeigt. In den Experimentierstationen „Elementa“ können die Besucher seit 2004 naturwissenschaftliche Versuche durchführen und ihre Technische An-wendbarkeit nachvollziehen (www.landesmuseum-mannheim.de).

Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM): Das ZKM ist eine weltweit einzigartige Kultureinrichtung, die sich umfassend mit der Ver-bindung der traditionellen Künste und der Medientechnologie auseinandersetzt.

Dazu vereinen sich Produktion und Forschung, Ausstellungen und Veranstal-tungen, Vermittlung und Dokumentation. Wegen seiner Verbindung aus Pro-duktion und Präsentation wird das ZKM auch als „Mekka der Medienkünste“

oder „Max-Planck-Institut der Künste“ bezeichnet (www.zkm.de).

Museum für Neue Kunst (MNK):Es wurde 1999 als Abteilung des ZKM eröff-net und kooperiert als Sammlermuseum mit den in Baden-Württemberg

ansäs-sigen international renommierten privaten Sammlungen FER (benannt nach dem Unternehmer Friedrich E. Rentschler), Grässlin und Siegfried Weishaupt.

Im Jahre 2004 erweiterte sich der Kreis um die Sammlung Boros. Seit 2005 gehören zu den mit dem MNK kooperierenden Sammlungen auch die VAF-Stiftung/MART, die Landesbank Baden-Württemberg sowie die Sammlung Francesca von Habsburgs, Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Wegwei-sende europäische und amerikanische Arbeiten geben Einblick in die künstleri-schen Entwicklungen von 1960 bis heute.

• Die Staatlichen Museen betreiben Zweigmuseen und Außenstellenin ganz Ba-den-Württemberg und betreuen oder beraten zudem eine Reihe von anderen nichtstaatlichen Museen in Form von Kooperationsverträgen. Damit wirken sie mit ihren Kompetenzen und Ressourcen auch in die Fläche und können so zahlreiche wichtige regionale und lokale Einrichtungen unterstützen.

Zweigmuseen und Außenstellen:

Archäologisches Landesmuseum: Römerhaus in Walheim, Römermuseum in Osterburken, Limesmuseum in Aalen, Dominikanermuseum in Rottweil, Rö-mischer Weinkeller in Oberriesingen, Federseemuseum in Bad Buchau

Badisches Landesmuseum: Museum beim Markt, Museum in der Majolika, Deutsches Musikautomatenmuseum im Schloss Bruchsal, Schloss Neuenbürg, Keramikmuseum in Staufen, Klostermuseum in Hirsau

Landesmuseum Württemberg: Schlossmuseum Aulendorf, Schloss in Bad Urach, Museum für Kutschen, Chaisen, Karren in Heidenheim, Deutsches Spielkartenmuseum in Leinfelden-Echterdingen, Modemuseum und Keramik-museum im Schloss Ludwigsburg, DominikanerKeramik-museum in Rottweil, Museum Kloster Schussenried

Haus der Geschichte: Stauffenberg-Erinnerungsstätte in Stuttgart, Erzberger-Erinnerungsstätte in Münsingen, Ausstellung in der ehemaligen Synagoge Hai-gerloch, Turenne-Museum in Sasbach, Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim

Staatsgalerie:Barockgalerie im Schloss Ludwigsburg

Naturkundemuseum Stuttgart: Brücken- und Urlurchmuseum in Braunsbach-Geislingen, Hohenloher Urweltmuseum in Waldenburg, Urmensch-Museum im Hans-Trautweinhaus in Steinheim an der Murr, Meteorkratermuseum in Steinheim am Albuch, Museum im Kräuterkasten in Albstadt, Federseemuse-um in Bad Buchau, HeimatmuseFederseemuse-um Auberlehaus in Trossingen

Lindenmuseum:Zweigmuseum für ostasiatische Kunst im Ettlinger Schloss Museen, an denen das Land beteiligt ist:

• Im Deutschordensmuseum Bad Mergentheim wird die Geschichte des Deut-schen Ordens von den Anfängen 1190 bis heute mit Texten, Bildern und Ob-jekten dargestellt.

• Auf rund 1.500 m2 bietet das Wehrgeschichtliche Museum Rastatt einen Überblick über die deutsche, insbesondere südwestdeutsche Militärgeschichte von 1500 bis 1918 und zeigt den Zusammenhang zwischen Militär und Gesell-schaft.

• Die Sammlung Domnick,ein 1967 erbautes, als landeseigene Stiftung geführtes Museum in Panoramalage oberhalb Nürtingens, vereint abstrakte Kunst, mo-derne Architektur und die umgebene Natur zu einem denkmalgeschützten En-semble.

2. Große Landesausstellungen

Die Tradition Großer Landesausstellungen geht auf das Jahr 1977 zurück, als an-lässlich des 25-jährigen Bestehens Baden-Württembergs die mit 671.000 Be -suchern außerordentlich erfolgreiche „Staufer-Ausstellung“ stattfand. Große Lan-desausstellungen sind umfangreiche und herausragende Ausstellungen, die ein

spezifisch auf den südwestdeutschen Raum bezogenes Thema behandeln oder den Sammlungs- oder Forschungsschwerpunkt der Landesmuseen widerspiegeln. Mit ihrer Ausrichtung auf das Land, seine Kultur und seine Geschichte sollen sie die Landesidentität fördern. Die Großen Landesausstellungen bilden einen Schwer-punkt der baden-württembergischen Kulturpolitik.

3. Nichtstaatliche Museen

Neben den großen staatlichen Museen von internationalem Rang gibt es in Ba-den-Württemberg mehr als 1.300 nichtstaatliche Museen. Meist sind es Volks-kunde- und Heimatmuseen oder thematisch angelegte Spezial-Museen von Ge-meinden, Vereinen, Kirchen, Firmen oder Privatleuten. Besondere Aufmerksam-keit und Anerkennung verdienen außerdem zahlreiche Firmenmuseen in Baden-Württemberg, darunter das Mercedes-Benz- und das Porsche-Museum in Stutt-gart, das Würth-Museum in Künzelsau, die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, das Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein, das Museum Ritter in Waldenbuch bei Stuttgart oder die Kunsthalle Weishaupt in Ulm.

Für die Beratung der Museen in fachlichen und organisatorischen Fragen und ihre finanzielle Förderung ist die Landesstelle für Museumsbetreuung in Stuttgart zu-ständig. Sie betreut auch den elektronischen Museumsführer, der über Ausstel-lungsangebote und Öffnungszeiten der Museen im Land informiert.

Eine vorbildliche Private Public Partnership sind die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden und die Sammlung Frieder Burda eingegangen.

4. Freilichtmuseen

Das Land Baden-Württemberg unterstützt sieben regionale ländliche Freilichtmuseen: Beuren, Gottersdorf, Gutach, Kürnbach, Neuhausen, Wackershofen und Wolf -egg.Sie präsentieren mehr als 170 Bauernhäuser, Scheunen, Werkstätten, Wirts-, Schul- und Rathäuser und andere Gebäude, die mit Unterstützung des Landes ori-ginalgetreu wieder aufgebaut wurden und Aufschluss geben über das landwirtschaft-lich geprägte dörflandwirtschaft-liche Leben der vergangenen Jahrhunderte. Das Angebot umfasst Vorführungen, Feste, Sonderausstellungen, Führungen und Kinderprogramme.

II. Entwicklungen in der Museumslandschaft Baden-Württembergs der