• Keine Ergebnisse gefunden

Maßnahmen zur Entwicklung von Stillgewässer-Lebensräumen

5 Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen

5.3 Entwicklungsmaßnahmen

5.3.4 Maßnahmen zur Entwicklung von Stillgewässer-Lebensräumen

d3: Freistellen von Stillgewässern durch Auslichten bzw. Entfernen von Gehölzen

Maßnahmenkürzel in Karte d3

Maßnahmenflächen-Nr. 1-066, 1-069

Flächengröße 3,88 ha

Durchführungszeitraum / Turnus Winterhalbjahr/ bei Bedarf

Lebensraumtyp / Art Gelbbauchunke [1193], Kammmolch [1166]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 20. Vollständige Beseitigung von Gehölzbe-ständen/Verbuschung

Über die unbedingt notwendigen Erhaltungsmaßnahmen für die Gelbbauchunke hinaus ist die Entwicklung einer möglichst großen Anzahl von Laichgewässern im Bereich ihrer Le-bensstätten sinnvoll, um den Erhaltungszustand der Gelbbauchunke im FFH-Gebiet bzw. in einzelnen Lebensstätten zu verbessern. Parallel zur Anlage neuer Gelbbauchunken-Gewässer müssen diese entsprechend von Gehölzen freigestellt werden, um die mikroklima-tischen Ansprüche der Art zu erfüllen. Die Gelbbauchunke benötigt als Laichgewässer, be-sonnte, weitgehend vegetationsfreie Kleingewässer (im Gebiet hauptsächlich Wagenspuren oder grabenartige Strukturen). Das Auslichten bzw. die Beseitigung der Gehölze auf der Süd- Südwestseite muss so erfolgen, dass entsprechend der Höhe des umgebenden Wal-des eine hinreichende Besonnung der Gewässer erzielt wird. Für die Gelbbauchunke bezieht sich die Maßnahme auf bestehende und neu anzulegende Tümpel im Etzlinsweiler Wald und auf dem „Holzhausenplateau“.

Der Fischteich im Binsenholz (Etzlinsweiler Wald) südlich der großen Waldwiese ist von Er-len umgeben und zu stark beschattet. Zur Wiederherstellung optimaler Besonnungsverhält-nisse, die mit einem verstärkten Makrophytenwachstum einhergehen, ist die Freistellung des Teiches auf der Südseite erforderlich.

d4: Reduzierung des Fischbesatzes in Kammmolch-Gewässern bzw. Aufgabe fische-reilicher Nutzung

Maßnahmenkürzel in Karte d4

Maßnahmenflächen-Nr. 1-069, 1-070

Flächengröße 0,23 ha

Durchführungszeitraum / Turnus Herbst / einmalig

Lebensraumtyp / Art Kammmolch [1166]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 25.1 Beseitigung/Reduzierung bestimmter Fischarten

Der südlich der großen Waldwiese befindliche Fischteich im Binsenholz (Etzlinsweiler Wald) ist mit Karpfen besetzt. Für die Entwicklung zu einem Kammmolchgewässer (bisher kein Nachweis) sollte der Fischbesatz reduziert werden. Hierzu wird der Teich am besten im Herbst abgelassen und die Fische entnommen. Nach Wiederaufstauung des Teiches sollte dieser fischfrei bleiben, d.h. es sollte kein neuer Fischbesatz erfolgen. Insbesondere

boden-wühlende Fischarten sollten aus dem Teich entfernt werden, so dass ein hinreichendes Makrophytenwachstum ermöglicht wird.

Ebenso wird die Umnutzung des Teiches im Brühl auf dem „Holzhausenplateau“ vorgeschla-gen. Hier sollte die fischereiliche Nutzung aufgegeben werden, bzw. eine extensive Bewirt-schaftung wie oben beschrieben eingeführt werden.

d6: Anlage von Laichgewässern für die Gelbbauchunke

Maßnahmenkürzel in Karte d6

Maßnahmenflächen-Nr. 1-072

Flächengröße 1,34 ha

Durchführungszeitraum / Turnus Winterhalbjahr/ mind. alle 5 Jahre Lebensraumtyp / Art Gelbbauchunke [1193]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 24.2 Anlage von Tümpeln

Über die unbedingt notwendigen Erhaltungsmaßnahmen für die Gelbbauchunke hinaus ist die Entwicklung einer möglichst großen Anzahl von Laichgewässern im Bereich ihrer Le-bensstätten sinnvoll, um den Erhaltungszustand der Gelbbauchunke im FFH-Gebiet bzw. in einzelnen Lebensstätten zu verbessern. Daher wird als Entwicklungsmaßnahme die Anlage von Gewässern vorgeschlagen, dazu sind in der Maßnahmenkarte eine Reihe von potenziell geeigneten Bereichen im Etzlinsweiler Wald und auf dem „Holzhausenplateau“ vorgeschla-gen. Je nach den Erfordernissen und Möglichkeiten des forstlichen Betriebsablaufs und den Vor-Ort-Erfahrungen der forstlichen Mitarbeiter ist die Anlage von Gelbbauchunken-Tümpeln auch an anderen Stellen sinnvoll oder möglicherweise sogar günstiger.

d7: Anlage von Kammmolch-Teichen

Maßnahmenkürzel in Karte d7

Maßnahmenflächen-Nr. 1-073

Flächengröße 0,16 ha

Durchführungszeitraum / Turnus Herbst / einmalig

Lebensraumtyp / Art Kammmolch [1166]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 24.2 Anlage eines Tümpels

Am westlichen Rand des Etzlinsweiler Waldes wurde ein Nachweis des Kammmolches in dem stark austrocknungsgefährdeten Flachwasserbereich eines Grabens erbracht. Zur Auf-rechterhaltung und Stabilisierung des dortigen Kammmolchvorkommens ist die Anlage eines Kammmolch-Teiches erforderlich. Die Anlage kann in unmittelbarer Nähe zum Graben im Waldrandbereich erfolgen. Die Besonnung ist über die freie Waldrandlage sichergestellt.

Der Kammmolch ist eine typische Auenart und kam früher vermutlich in den Stillgewässern entlang der Kocheraue vor. Aufgrund der Armut an Laichgewässern ist er aus der Kocheraue höchst wahrscheinlich verschwunden. Um eine Wiederbesiedlung zu ermöglichen, sollten entlang des Kochers mehrere fischfreie Gewässer neu angelegt werden. Hierfür werden im Folgenden konkrete Flächen vorgeschlagen (die Verfügbarkeit der vorgeschlagenen Flächen konnte dabei nicht geprüft werden): westlich des Kochers in der Aue zwischen Döttingen und Braunsbach sollen innerhalb des Gebietes zwei neue fischfreie Kammmolchgewässer

ange-• Der erste Tümpel soll am Hangfuß im Bereich einer Versumpfungsfläche in der südlichen Gleithangbucht des Kochers angelegt werden. Größe ca. 40 m x 16 m, max. Tiefe: 1,2 m.

• Der zweite Tümpel sollte am Hangfuß des Hagenbergs in einer Sukzessionsfläche am Waldrand angelegt werden. Größe 50 m x 25 m, Tiefe: 1,2 m.

Ziel der Maßnahme ist die Entwicklung von durch den Kammmolch besiedelbaren Stillge-wässern.

d8: Vergrößerung eines Auengewässers mit Anlage von Flachwasserzonen

Maßnahmenkürzel in Karte d8

Maßnahmenflächen-Nr. 1-074

Flächengröße 0,06 ha

Durchführungszeitraum / Turnus September – Oktober o. Winterhalbjahr / einmalig

Lebensraumtyp / Art Kammmolch [1166]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 24. Neuanlage/Umgestaltung von Gewäs-sern

Zwischen dem teilweise verlandeten Mühlgraben und dem Kocher südlich von Steinkirchen befindet sich ein Auentümpel. Dieser ist klein, von Schilf umgeben und hat sehr steile Ufer.

Zur Optimierung des Gewässers sollte der Tümpel vergrößert und mit Flachwasserzonen ausgestattet werden. Anzustrebende Größe 20 x 30 m, maximale Tiefe 1 m. Flache Ufer auf der Ostseite des Tümpels. Der Tümpel sollte nicht an das Grabensystem angeschlossen sein.

d9: Ansiedlung des Kammmolches in Entwicklungsgewässern

Maßnahmenkürzel in Karte d9

Maßnahmenflächen-Nr. 1-069, 1-070, 1-073, 1-074

Flächengröße 0,45 ha

Durchführungszeitraum / Turnus Frühjahr - Sommer / einmalig

Lebensraumtyp / Art Kammmolch [1166]

Zahlenkürzel der Maßnahmenschlüsselliste 32. Spezielle Artenschutzmaßnahme In den 3 für eine Neuanlage vorgeschlagenen Kammmolch-Gewässern (Maßnahme d7), dem neu zu gestaltenden Auengewässer (Maßnahme d8) sowie in den für Entwicklungs-maßnahmen vorgesehenen Teichen im Etzlinsweiler Wald und im Brühl auf dem „Holzhau-senplateau“ (Maßnahme d4) sollte der Kammmolch aktiv wiederangesiedelt werden. Beglei-tend sollte eine Erfolgskontrolle der Wiederansiedlungsmaßnahme durchgeführt werden.

5.3.5 Maßnahmen zur Entwicklung von Lebensräumen der Spanischen