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2. Literaturübersicht

3.2. E RGEBNISSE

3.2.2. M INERALSTOFFHAUSHALT

Um Aussagen über den Mineralstoffwechsel treffen zu können, wurden von den 59 Tieren der CP-Gruppe und von 57 Tieren der Kontrollgruppe eine Woche a.p. (-1), direkt nach der Abkalbung innerhalb von 8 h (0), 2 d p.p. und 1 Woche p.p.

Blutproben gewonnen und in Bezug auf die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Phosphor analysiert.

3.2.2.1. Kalzium

Der Verlauf der mittleren Konzentration von Kalzium in den beiden Versuchsgruppen wird in Abbildung 7 dargestellt. Die Mittelwerte der Ca-Konzentrationen unterschieden sich zwischen den beiden Versuchsgruppen zu keinem Zeitpunkt signifikant.

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50

-1 0 2 d 1

Wochen bzw Tage in Bezug zur Abkalbung Kalzium mmol/l

Kalziumpropionat n=59 Kontrolle n=57

Abbildung 7: Verlauf der mittleren Serumkonzentration (±SD) von Kalzium 1 Woche a.p. bis 1 Woche p.p..

Eine Übersicht über die Mittelwerte der Kalziumkonzentration zu den einzelnen Messzeitpunkten und den Vergleich einzelner Messzeitpunkte innerhalb der Versuchsgruppen für die Kalziumpropionat- und Kontrollgruppe gibt Tabelle 20.

Tabelle 20: Mittelwerte (±SD) der Kalziumkonzentration in mmol/l im Blut 1 Woche a.p. bis 1 Woche p.p..

Zeitpunkt (Wochen, Tage)

CP n=59

K n=57

-1 2,32b d ±0,26 2,30a ±0,26

0 2,02a ±0,34 1,95b ±0,46

2 d 2,22d ±0,28 2,18c ±0,29

1 2,40b ±0,18 2,35a ±0,27

CP= Kalziumpropionatgruppe, K= Kontrollgruppe

Innerhalb der CP-Gruppe: a, b, c, d: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

Innerhalb der Kontrollgruppe: a, b, c: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

In beiden Gruppen war ein signifikanter Abfall der mittleren Ca-Konzentration unmittelbar nach der Kalbung zu verzeichnen. Minimale mittlere Ca-Konzentrationen wurden sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der CP-Gruppe zum Zeitpunkt 0 gemessen. Im weiteren Verlauf der Laktation nahmen die mittleren Ca-Konzentrationen in beiden Gruppen in ähnlicher Weise zu. Die Kontrollgruppe lag 2 d p.p. noch signifikant unterhalb des Wertes 1 Woche a.p..

In Anlehnung an GOFF et al. (1996) wurde untersucht, wie viele Tiere insgesamt und in den beiden Versuchsgruppen zu mindestens einem Zeitpunkt unterhalb des Referenzwertes für Kalzium von 1,75 mmol/l lagen. Nach GOFF et al. (1996) ist das der Grenzwert für eine subklinische Hypokalzämie. Die Ergebnisse sind in Tabelle 21 aufgeführt.

Tabelle 21: Anzahl und Prozent der Versuchstiere, die mindestens einmal unter dem Grenzwert für die Kalziumkonzentration im Blutserum von 1,75 mmol/l lagen.

Alle Versuchstiere

CP= Kalziumpropionat, K= Kontrolle a vs. b : P < 0,05

In der Kontrollgruppe lagen signifikant (P < 0,05) mehr Tiere unter dem angegebenen Grenzwert von 1,75 mmol/l. In Tabelle 22 ist dargestellt, wie viele Tiere jeweils zu den einzelnen Messzeitpunkten unter dem Grenzwert lagen. Aus der Tabelle 22 wird ersichtlich, daß in der Kontrollgruppe lediglich zu dem Zeitpunkt 0, also direkt nach der Abkalbung, signifikant mehr Tiere eine subklinische Hypokalzämie aufwiesen. 2 d p.p. war der Unterschied zwischen den Kalziumpropionattieren und Kontrolltieren nicht mehr signifikant (P > 0,05).

Tabelle 22: Prozent der Versuchstiere unterhalb einer Kalziumkonzentration von 1,75 mmol/l zu den Zeitpunkten 1 Woche a.p. bis 1 Woche p.p..

Zeitpunkt (Wochen, Tage)

CP-Gruppe n=59 K-Gruppe n=57

-1 n= 1

a, b: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

Als nächstes wurde untersucht, ob Versuchstiere, die an mindestens einem Zeitpunkt eine subklinische Hypokalzämie aufwiesen, signifikant häufiger an Nachgeburtsverhaltung, klinischer Gebärparese, Mastitis, Labmagenverlagerung, Endometritis und Ketose erkrankten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 23 aufgeführt.

Tabelle 23: Anzahl und Prozent der Tiere mit einer Kalziumkonzentration von < 1,75 bzw. > 1,75 mmol/l und einer der genannten Erkrankungen.

Erkrankung Anzahl Tiere mit subklinischer Hypokalzämie

Anzahl Tiere ohne subklinische Hypokalzämie

% Tiere mit subklinischer Hypokalzämie

n = 27

% Tiere ohne subklinischer Hypokalzämie

n = 89

Ketose 3 6 11,11 6,74

Ret. sec. 5 11 18,52 9,48

LMV 1 4 3,70 4,49

Mastitis 5 19 18,52 21,35

Gebärparese 3 5 11,11 5,62

Endometritis 5 6 18,52 6,75

Ret. Sec.: Nachgeburtsverhaltung, LMV: linksseitige Labmagenverlagerung

Die Tiere mit einer subklinischen Hypokalzämie waren nicht signifikant häufiger an Nachgeburtsverhaltung, Endometritis, Labmagenverlagerung, Gebärparese, Mastitis oder Ketose erkrankt als Versuchstiere ohne subklinische Hypokalzämie.

Um den Einfluß einer subklinischen Hypokalzämie auf die Stoffwechselgesundheit zu untersuchen, wurden die mittleren NEFA-Konzentrationen der subklinisch erkrankten Versuchstiere mit denen der nicht an subklinischer Hypokalzämie leidenden Versuchstieren verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 24 dargestellt.

Tabelle 24: Mittelwerte ±SD der nicht veresterten Fettsäuren (NEFA) in µmol/l 1 Woche a.p. bis 7 Wochen p.p. im Vergleich hypokalzämischer Versuchtiere gegenüber Versuchtieren mit normalem Blutkalziumspiegel.

Zeitpunkte (Wochen, Tage)

Versuchstiere Kalzium Konzentration < 1,75 mmol/l

n=27

Versuchstiere Kalzium Konzentration > 1,75 mmol/l

n=89

-1 232,1 ±191,3 309,9 ±376,0

0 942,9 ±549,0 808,8 ±557,1

2 d 735,2 ±487,8a 553,5 ±443,6b

1 514,7 ±346,7 463,0 ±340,2

3 292,7 ±180,9 275,4 ±211,1

5 204,4 ±135,7 202,8 ±150,5

7 181,1 ±97,3 166,0 ±101,3

a vs b : P < 0,1

Die mittleren Serumkonzentrationen der nicht veresterten Fettsäuren unterscheiden sich zu den Zeitpunkten 1 Woche a.p. bis 7 Wochen p.p. in der Gruppe der hypokalzämischen Versuchtieren gegenüber den Versuchtieren ohne Hypokalzämie nicht signifikant. Lediglich eine Tendenz zu höheren NEFA-Konzentrationen zum Zeitpunkt 2 d p.p. war in der Gruppe der hypokalzämischen Tiere zu beobachten.

3.2.2.2. Magnesium

Der Verlauf der mittleren Konzentration von Magnesium (Mg) in den beiden Versuchsgruppen wird in Abbildung 8 dargestellt.

0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40 1,60

-1 0 2 d 1

Wochen bzw. Tage in Bezug zur Abkalbung Magnesium

mmol/l

Kalziumpropionat n=59 Kontrolle n=57

Abbildung 8: Verlauf der mittleren Serumkonzentration von Magnesium 1 Woche a.p. bis 1 Woche p.p..

Die mittleren Magnesiumkonzentrationen unterschieden sich zwischen der Kalziumpropionatgruppe und Kontrollgruppe zu keinem Zeitpunkt signifikant. Eine Übersicht über die mittleren Serumkonzentrationen von Magnesium 1 Woche a.p.

(-1), innerhalb von 8 h p.p. (0), 2 d p.p. und 1 Woche p.p. gibt Tabelle 25. Außerdem werden in Tabelle 25 die Mittelwerte der 4 Zeitpunkte innerhalb der Versuchsgruppen miteinander verglichen.

Tabelle 25: Mittelwerte ±SD der Magnesiumkonzentration im Blut in mmol/l 1 Woche a.p. bis zur 1. Wochen p.p..

Zeitpunkt (Wochen, Tage)

CP n=59

K n=57

-1 0,90a ±0,12 0,93a ±0,11

0 1,05b ±0,26 1,05b ±0,21

2 d 0,89a ±0,17 0,88c ±0,22

1 0,87a ±0,12 0,86a ±0,13

CP= Kalziumpropionatgruppe, K= Kontrollgruppe

Innerhalb der CP-Gruppe: a, b: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

Innerhalb der Kontrollgruppe: a, b, c: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

In beiden Gruppen war ein signifikanter Anstieg der mittleren Magnesium-Konzentration zum Zeitpunkt der Abkalbung zu verzeichnen. Zum Zeitpunkt 0 wurden in der Kontroll- und in der CP-Gruppe maximale mittlere Mg-Konzentrationen erreicht. Im weiteren Verlauf der Laktation nahmen die mittleren Mg-Konzentrationen in beiden Gruppen in ähnlicher Weise ab.

3.2.2.3. Phosphor

In Abbildung 9 ist der zeitliche Verlauf der mittleren Phosphorkonzentration im Serum in den beiden Versuchsgruppen dargestellt

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00

-1 0 2 d 1

Wochen bzw. Tage in Bezug zur Abkalbung Phosphor mmol/l

Kalziumpropionat n=59 Kontrolle n=57

Abbildung 9: Verlauf der mittleren Serumkonzentration von Phosphor 1 Woche a.p.

bis 1 Woche p.p..

Die mittleren Phosphorkonzentrationen unterschieden sich zwischen der Kalziumpropionatgruppe und Kontrollgruppe zu keinem Zeitpunkt signifikant. Eine Übersicht über die mittleren Serumkonzentrationen von Phosphor 1 Woche a.p. (-1),

< 8 h p.p. (0), 2 d p.p. und 1 Woche p.p. gibt Tabelle 26. Außerdem werden in Tabelle 26 die Mittelwerte der 4 Zeitpunkte innerhalb der Versuchsgruppen miteinander verglichen.

Tabelle 26: Mittelwerte ±SD der Phosphorkonzentration im Blut 1 in mmol/l Wochen a.p. bis zur 1. Wochen p.p..

Zeitpunkt (Wochen, Tage)

CP n=59

K n=57

-1 1,75a ±0,35 1,87a b ±0,31

0 1,39b ±0,49 1,43c ±0,51

48 1,69a ±0,45 1,77b ±0,41

1 1,71a ±0,39 1,62a ±0,31

CP= Kalziumpropionatgruppe, K= Kontrollgruppe

Innerhalb der CP-Gruppe: a, b: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

Innerhalb der Kontrollgruppe: a, b, c: Werte mit unterschiedlichen Indizes sind statistisch signifikant unterschiedlich: P < 0,05

In beiden Gruppen war ein signifikanter Abfall der mittleren Phosphorkonzentration zum Zeitpunkt der Abkalbung zu verzeichnen. Zum Zeitpunkt 0 wurden in der Kontrollgruppe als auch in der CP-Gruppe minimale mittlere Phosphorkonzentrationen erreicht. Im weiteren Verlauf der Laktation nahmen die mittleren Phosphorkonzentrationen in beiden Gruppen in ähnlicher Weise wieder zu.

3.2.3. Zusammenhänge zwischen Stoffwechsel- und Mineralstoffparametern