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Linux Mint

Im Dokument RHEL und Ubuntu« (Seite 108-132)

Was ist Linux?

3.4 Linux Mint

Linux Mint (http://linuxmint.com/) ist eine sehr populäre Variante zu Ubuntu Linux.

Linux Mint basiert auf denselben Paketquellen wie Ubuntu, wobei generell nur LTS-Versionen von Ubuntu verwendet werden. Anstelle des Unity-Desktops verwendet Mint aber je nach Ausprägung die Desktop-Systeme MATE oder Cinnamon (sie-he Abschnitt 5.6 und Abschnitt 5.7). Linux Mint weicht in weiteren Punkten von Ubuntu ab:

Diverse Audio- und Video-Codecs werden sofort installiert. Damit entfällt die manuelle Installation vonubuntu-restricted-extras.

Mint verwendet einen eigenen Dateimanager, eigene Systemeinstellungsmodule sowie diverse kleinere Zusatzprogramme und differenziert sich so auch funktio-nell von Ubuntu. Im Mittelpunkt aller Eigenentwicklungen steht eine einfachere Bedienung.

Zusätzlich zu den Ubuntu-Paketquellen verwendet Mint eigene Paketquellen.

3.4 Linux Mint

sondern sie ermöglichen es Mint auch, einzelne Ubuntu-Pakete durch neuere Ver-sionen zu ersetzen.

Die Benutzeroberfläche von Mint lässt sich viel weitergehend als die von Ubuntu gestalten. Auf dem Desktop können außer Icons auch Miniprogramme (»Des-klets«) platziert werden.

Linux Mint zählt im Gegensatz zu Kubuntu, Lubuntu etc. nicht zu den »offiziellen«

Ubuntu-Derivaten.

Abbildung 3.9 Der Cinnamon Desktop von Linux Mint mit dem charakteristischen Startmenü (links) und einem Taschenrechner-Desklet (rechts unten)

Linux Mint steht in verschiedenen Ausprägungen zur Verfügung, die sich einerseits Varianten durch das verwendete Desktop-System unterscheiden (die Eigenentwicklung

Cinna-mon, MATE, KDE oder Xfce) und andererseits durch die Code-Basis (Ubuntu oder Debian). Ich gehe in diesem Abschnitt nur auf die populärste Variante ein, auf Linux Mint mit Cinnamon Desktop und Ubuntu-Basis.

ISO-Medien für Linux Mint stehen aufhttp://www.linuxmint.com/download.phpzum Installation Download zur Verfügung. Die Installation erfolgt genau wie bei Ubuntu (siehe

Abschnitt 3.6), auch wenn die Dialoge des Installationsprogramms optisch ein wenig anders gestaltet sind.

Auf EFI-Rechnern verwendet Mint wie Ubuntu das Verzeichnis/boot/efi/EFI/ubuntu EFI und legt dort seine Boot-Dateien ab. Das führt bei einer Parallelinstallation von Ubun-tu und Linux Mint dazu, dass die eine Distribution die Boot-Dateien der anderen

Distribution überschreibt. Das ist insofern kein großes Problem, als das GRUB-Menü beide Distributionen enthält. Sie können also weiterhin beide Distributionen starten.

Im Gegensatz zu Ubuntu ist Mint allerdings nicht kompatibel zu UEFI Secure Boot.

Deswegen müssen Sie Secure Boot im EFI-Menü deaktivieren, bevor Sie Mint instal-lieren.

Der Cinnamon-Desktop basiert grundsätzlich auf Gnome 3 und dessen Bibliotheken.

Cinnamon

Anstelle dergnome-shell läuft unter Mint der selbst entwickelte Window Manager Muffinund anstelle des Dateimanagers Nautilus dessen ForkNemo. Rein optisch hat Cinnamon stärkere Ähnlichkeiten zu Gnome 2 als zu Gnome 3 – und das ist durchaus so gewollt. Eine kurze Beschreibung des Desktops finden Sie in Abschnitt 5.7, »Cinna-mon«.

Die Paketverwaltung funktioniert wie bei Ubuntu (siehe auch Abschnitt 20.7, »APT«).

Paketverwaltung

Die Datei/etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list enthält aber außer der Ubuntu-LTS-Paketquelle eine weitere Mint-spezifische Paketquelle. Auf Kommandoebene können Sie mitapt-getsowohl das ganze System aktualisieren als auch einzelne Pakete installieren.

Sehr eigenwillig sind aber die Einstellungen der grafischen Benutzeroberfläche min-tupdatezur Durchführung von Updates. Mint teilt die Pakete in fünf unterschiedliche Gruppen ein. Die Gruppen 1 bis 3 gelten für Updates, die die Mint-Administratoren als sicher erachten.mintupdateberücksichtigt nur solche Updates (siehe Abbildung 3.10).

Abbildung 3.10 Die Defaulteinstellungen der Aktualisierungsverwaltung von Linux Mint Da stellt sich natürlich sofort die Frage, welche von Ubuntu vorgesehenen Updates Mint als unsicher betrachtet. Die Antwort erhalten Sie, wenn Sie im das

3.5 openSUSE

KommandoBearbeiten • Einstellungen • Ebenen ausführen und auch die Grup-pen 4 und 5 aktivieren. Plötzlich zeigtmintupdateauch Updates für den Linux-Kernel, für Systemd sowie für das Grafiksystem an.

Aktivieren Sie auch Updates für die Gruppen 4 und 5

Sofern Sie Updates nicht ohnedies mitapt-getdurchführen, sollten Sie unbedingt auch die Gruppen 4 und 5 in den Update-Einstellungen aktivieren!mintupdate ver-schweigt Ihnen sonst Updates, die durchaus wichtig sein können.

Nebenmintupdategibt es eine Reihe weiterer Mint-spezifischer Programme. Deren Mint-spezifische Programme Namen spüren Sie am einfachsten auf, wenn Sie in einem Terminalfenstermint

ein-geben und dann(ÿ)drücken. Die folgende Liste nennt die wichtigsten Vertreter:

mintbackupist ein simples Backup-Werkzeug.

mintdrivers unterstützt Sie ähnlich wie unter Ubuntu bei der Installation von Hardware-Treibern.

mintinstallhilft bei der Installation von Programmen.

mintnannyist ein äußerst minimalistisches Programm zum Sperren ausgewählter Webseiten. Für jeden im Programm angegebenen Hostnamen (z. B.youtube.com) fügt das Programm die Zeile127.0.0.1 hostnamein die Datei/etc/hostsein. Jeder Versuch, eine entsprechende Seite aufzurufen, wird nun auflocalhostumgeleitet.

mintstickhilft dabei, eine ISO-Datei auf einen USB-Stick zu schreiben.

3.5 openSUSE

openSUSE zählt zu den im deutschen Sprachraum am weitesten verbreiteten Linux-Distributionen. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der diversen SUSE-Distri-butionen gegenüber der Konkurrenz ist das allumfassende Konfigurations- und Administrationswerkzeug YaST (Yet another Setup Tool). openSUSE gilt zudem als eine der besten KDE-Distributionen. openSUSE steht damit im Gegensatz zu den meisten anderen Distributoren, die sich primär auf Gnome konzentrieren.

Die Abkürzung SUSE stand ursprünglich für »Gesellschaft für Software und System- Der Name SUSE entwicklung«. SUSE (damals noch in der Schreibweise SuSE) war also ursprünglich

eine deutsche Firma. 2003 hat Novell SUSE gekauft, 2010 übernahm Attachmate Novell. 2014 wechselte SUSE nochmals den Besitzer und gehört seither zum Software-Unternehmen Micro Focus.

openSUSE ist eine kostenlose Variante zu den kommerziellen SUSE-Distributionen.

openSUSE

Die Entwicklung wird zwar stark von SUSE-Mitarbeitern getragen, es gibt aber öffent-liche Beta-Versionen, Mailinglisten, eine Bug-Datenbank und eine aktive Community, die an der Entwicklung teilnimmt und diese unterstützt. Damit spielt openSUSE für SUSE eine ähnliche Rolle wie Fedora für Red Hat.

Trotz mehrerer optisch ansprechender openSUSE-Versionen in den vergangenen Jah-openSUSE Leap

ren, die in der Fachpresse durchaus Lob erhielten, schlitterte das openSUSE-Projekt zuletzt in eine Sinnfindungskrise. Wegen des Support-Zeitraums von nur 18 Monaten war die Distribution für den Langzeiteinsatz ungeeignet. Gleichzeitig konnte open-SUSE bei der Entwicklung neuer Features bzw. bei der Aktualität nicht mit Fedora mithalten. Es gab also für Linux-Enthusiasten und -Programmierer wenig plausible Gründe, gerade openSUSE einzusetzen.

Abbildung 3.11 Der KDE-Desktop von openSUSE Leap mit je einem Firefox- und YaST-Fenster

Diese Probleme haben auch die openSUSE-Entwickler erkannt und im Herbst 2015 das neu konzipierte »openSUSE Leap« mit der willkürlichen Versionsnummer 42.1 vor-gestellt. Der Plan geht dahin, als Unterbau für openSUSE künftig die kommerzielle SUSE-Distribution zu verwenden. Das verspricht Stabilität und spart dem vergleichs-weise kleinen openSUSE-Entwicklerteam Zeit und Mühe. Dieses kann sich darauf konzentrieren, openSUSE mit einem aktuellen Kernel sowie aktuellen Desktop-Komponenten zu garnieren.

3.5 openSUSE

openSUSE Leap soll über mindestens 36 Monate mit Updates versorgt werden. Die Versionsnum-mern und Update-Zyklen Versionsnummer 42.1 bezieht sich auf den Unterbau durch SUSE Enterprise 12.1. Es

ist geplant, dass es circa einmal jährlich neue Leap-Minor-Versionen gibt. Die nächste Leap-Major-Version soll 43 sein – auf der Basis von SUSE Enterprise 13.

Dieser Abschnitt bezieht sich auf den Release Candidate von openSUSE Leap 42.1. Die endgültige Version kam für dieses Buch gerade um zwei Wochen zu spät.

Wenn in diesem Buch einfach von SUSEdie Rede ist, dann beziehe ich mich auf openSUSE Leap 42.1, die ich in meinen Tests verwendet habe. Der Großteil der zusam-mengestellten Informationen gilt aber auch für die letzte herkömmliche openSUSE-Version 13.2 sowie für die SUSE-Enterprise-Distributionen der openSUSE-Version 12.

Eine interessante Alternative zu openSUSE Leap ist Tumbleweed: Dabei handelt Tumbleweed es sich um eine openSUSE-Variante, die als »Rolling Release« konzipiert ist:

Ein-mal installiert, erhält diese Distribution im Rahmen des Update-Systems ständig aktuellere Software-Versionen, sodass (zumindest in der Theorie) nie wieder eine Neu-installation bzw. ein Distributions-Update erforderlich ist.

Das Tumbleweed-Projekt basiert aufFactory, also dem Entwicklungszweig von open-SUSE. Die Tumbleweed-Entwickler bemühen sich zwar, neue Software-Versionen erst dann freizugeben, wenn die Programme einigermaßen stabil laufen. Dennoch sind beim Einsatz von Tumbleweed natürlich gelegentlich Probleme zu erwarten, wenn eine neue Software-Version doch noch Fehler enthält oder Inkompatibilitäten mit anderen Komponenten verursacht.

Meine Erfahrungen mit Tumbleweed waren durchaus positiv. Tumbleweed vermit-telt einen fließenden Übergang von einer openSUSE-Version zur nächsten. Es gibt aber auch Einschränkungen: So bestand die größte Neuerung von openSUSE 13.2 im Umstieg auf das btrfs-Dateisystem. Dateisystemwechsel sind im Rahmen von Paket-Updates aber unmöglich. Hin und wieder erfordert also auch Tumbleweed eine Neuinstallation, wenn Sie alle aktuellen Features der Distribution verwenden möch-ten.

Die Tumbleweed-Projektseite warnt eindringlich vor dem Einsatz von Tumbleweed, wenn Sie proprietäre Treiber benötigen (NVIDIA, AMD/ATI) oder nicht offizielle Paket-quellen aktiviert haben:

https://en.opensuse.org/Portal:Tumbleweed

Ausführliche Informationen zu openSUSE und SUSE sowie Handbücher im HTML- Links und PDF-Format finden Sie auf den folgenden Webseiten:

https://www.opensuse.org

https://en.opensuse.org/SDB:Official_documentation

openSUSE installieren

Auf der Website https://software.opensuse.org steht ein ca. 4,7 GByte großes ISO-Image zum Download zur Verfügung. Das ISO-Image können Sie auf eine DVD brennen oder auf einen USB-Stick übertragen. Es eignet sich zur Installation aller gängigen Desktop-Systeme: KDE, Gnome, Xfce oder LXDE.

Auf BIOS-Rechnern können Sie auf der Begrüßungsseite des Installationsprogramms mit(F2)die gewünschte Sprache einstellen und, falls notwendig, mit(F3)die Auflö-sung des Grafiksystems ändern. Falls das Grafiksystem Probleme bereitet, wählen Sie hierTextmodus. Auf EFI-Rechnern fehlen diese Konfigurationsmöglichkeiten. Dort stellen Sie die Sprache direkt im Installationsprogramm ein.

Im Startmenü des Installationsprogramms können Sie zudem zwischen einer Neu-installation, dem Update einer vorhandenen SUSE-Version oder dem Start eines Rettungssystems wählen. Ich gehe hier nur auf die Neuinstallation ein.

Im ersten Dialog des Installationsprogramms stellen Sie die Sprache und Tastaturbe-Installation

starten legung ein. Auf der nächsten Seite können Sie per Option zusätzliche Paketquellen hinzufügen. Dazu gibt es aber keinen Grund: Einfacher ist es, zuerst die Basisinstalla-tion durchzuführen und weitere Paketquellen bei Bedarf später einzurichten.

Das Installationsprogramm macht nun einen Vorschlag für die Partitionierung Partitionierung

der Festplatte (siehe Abbildung 3.12): Standardmäßig richtet das Programm eine Swap-Partition mit circa der eineinhalbfachen RAM-Größe ein, außerdem eine Root-Partition und bei ausreichend großen Datenträgern eine eigene/home-Partition. Das Installationsprogramm schlägt als Dateisystem für die Systempartitionbtrfsund für die Datenpartitionxfsvor.

Wenn Sie mit dem Vorschlag einverstanden sind, klicken Sie einfach aufWeiter. Sehr praktisch ist der ButtonÄndern der Vorschlagseinstellungen: Wenn Sie ihn anklicken, gelangen Sie in einen Dialog, wo Sie Eckparameter der automatischen Par-titionierung verändern können. Hier gibt es die folgenden Optionen:

LVM-basierten Vorschlag erstellen:Das Installationsprogramm soll automa-tisch LVM einrichten, wahlweise mit oder ohne Verschlüsselung.

Dateisystem für die Root-Partition:Hier können Sie auswählen, ob SUSEbtrfs, ext4oderxfsfür die Root-Partition verwenden soll.

Separate Home-Partition:Das Installationsprogramm soll eine von der System-partition getrennte Home-Partition einrichten. Auch für diese Partition können Sie das Dateisystem frei wählen.

3.5 openSUSE

Abbildung 3.12Partitionierungsvorschlag des Installationsprogramms

Swap für Suspend erweitern:Das Installationsprogramm soll die Swap-Parti-tion großzügig dimensionieren, damit Sie die Suspend-FunkSwap-Parti-tion nutzen können.

In diesem Ruhezustandsmodus wird der gesamte Inhalt das RAMs in der Swap-Partition gespeichert. Anschließend wird das Notebook vollständig ausgeschaltet und verbraucht dann keinen Strom mehr.

Verwenden Sie ext4 für die Root-Partition!

Wenn Sie (noch) kein Linux-Experte sind, rate ich Ihnen dringend, für die Systempar-tition nicht das Dateisystembtrfszu verwenden! Wählen Sie im Dialog Vorschla-geinstellungenals Dateisystemext4.

SUSE nutzt standardmäßig btrfs in Kombination mit der Snapper-Bibliothek so, dass administrative Arbeiten später rückgängig gemacht werden können. Das ist an sich eine feine Sache, es bringt aber eine große Komplexität mit sich, die selbst Linux-Profis zum Schwitzen bringt. Die Details können Sie in Abschnitt 23.11, »Das btrfs-Dateisystem«, nachlesen. Einsteiger sind mit dem soliden ext4-Dateisystem definitiv besser beraten.

Auch auf einem Rechner mit mehreren Festplatten/SSDs oder mit mehreren schon Automatische

Partitionierung in

Sonderfällen installierten Betriebssystemen müssen Sie auf die automatische Partitionierung nicht verzichten. In diesem Fall führt der ButtonPartitionsaufbau erstellenzu besseren Ergebnissen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, vorweg auszuwählen, auf welchen Datenträgern neue Partitionen eingerichtet werden sollen und welche Par-titionen vorweg gelöscht werden sollen.

Der ButtonExpertenmodus Festplatte partitionierenermöglicht es Ihnen, die Manuelle

Partitionierung Partitionierung selbst durchzuführen. Sie gelangen damit in den Partitionseditor (siehe Abbildung 3.13). Der Vorschlag der automatischen Partitionierung wird dabei übernommen. Sie haben nun die Möglichkeit, die vorgegebenen Einstellungen zu verändern oder ein vollkommen neues Setup einzurichten. Dazu legen Sie im freien Bereich der Festplatten oder SSDs neue Partitionen ein. Bei vorhandenen Partitio-nen gelangen Sie mit einem Doppelklick in den Bearbeitungsmodus. Dort könPartitio-nen Sie deren Größe ändern. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie eine vorhandene Windows-Partition verkleinern wollen.

Abbildung 3.13 Partitionseditor

Sie können auch Partitionen löschen oder bereits vorhandene Partitionen nut-zen. Dazu führen Sie das KontextmenükommandoBearbeitenaus und geben den

3.5 openSUSE

matieren. Dabei gehen alle darin enthaltenen Daten verloren. YaST unterstützt die Linux-Dateisystemeext2,ext3,ext4,btrfs,reiserfsundxfs.

Für Linux-Profis bietet der Partitionseditor einige Besonderheiten: So ist es mög-lich, eine bereits vorhandene/etc/fstab-Datei zu nutzen oder ein LVM- bzw. ein System einzurichten. Diese Spezialfunktionen erfordern zwar LVM- bzw. RAID-Basiswissen, die Bedienung des Partitionseditors ist aber ungleich eleganter als bei CentOS/Fedora/RHEL.

Nach der Partitionierung stellen Sie die Zeitzone ein. Im nächsten Dialogblatt haben Grund-einstellungen Sie die Wahl zwischen vier verschiedenen Desktop-Systemen: KDE (voreingestellt),

Gnome, Xfce und LXDE. Alternativ können Sie sich auch für ein Minimalsystem wahl-weise mit dem oder ohne das X-Window-Grafiksystem entscheiden.

Nun folgen die Account-Einstellungen: Hier geben Sie Ihren vollständigen Namen, den gewünschten Login-Namen sowie zweimal das Passwort an. Etwas bedenklich ist der Umstand, dass das Benutzerpasswort standardmäßig auch fürrootgilt. Nur wenn Sie die diesbezügliche Option deaktivieren, haben Sie die Möglichkeit, im nächs-ten Dialog ein eigenesroot-Passwort anzugeben. Die SUSE-Entwickler begründen ihre Vorgehensweise damit, dass ohnedies mehr als 75 Prozent aller Benutzer fürroot das-selbe Passwort verwenden wie für den ersten Benutzer-Account. Das mag sein, aber vom Sicherheitsstandpunkt aus betrachtet ist das natürlich nicht ganz optimal ...

Das Installationsprogramm zeigt nun eine Zusammenfassung aller Einstellungen an Zusammen-fassung (siehe Abbildung 3.14). Wenn Sie damit einverstanden sind, klicken Sie einfach auf

Installieren, und los geht’s. Sie sollten sich aber die Mühe machen, den Installati-onsvorschlag vorher in Ruhe durchzulesen! Oft ist es sinnvoll bzw. notwendig, Details zu verändern. Zur Änderung wählen Sie einfach den entsprechenden Punkt in der Zusammenfassung mit der Maus bzw. mit(ÿ)aus.

Die Details des Systemstarts hängen davon ab, ob openSUSE im BIOS- oder im Systemstart bei BIOS-Rechnern EFI-Modus installiert wurde. Im Gegensatz zu den meisten anderen Distributionen

installiert SUSE bei BIOS-Rechnern GRUB normalerweisenichtin den Master Boot Record der ersten Festplatte. Wenn es eine erweiterte Partition gibt, schlägt YaST vor, GRUB in deren Boot-Sektor zu installieren, andernfalls in den Boot-Sektor der System-oder Boot-Partition. Die GRUB-Entwickler raten allerdings explizit von der Installati-on in einzelne PartitiInstallati-onen ab und empfehlen die InstallatiInstallati-on in den Boot-Sektor der Festplatte.

YaST markiert außerdem die Partition, in deren Boot-Sektor GRUB installiert wird, alsaktivePartition – also als die Partition, von der gebootet werden soll. Schließlich überschreibt YaST den MBR mit einem Code, um den Bootloader der aktiven Partition zu laden. Diese relativ komplizierte Vorgehensweise soll ein möglichst konfliktfreies Zusammenspiel mit Windows garantieren.

Abbildung 3.14 Zusammenfassung der Installationseinstellungen

Beachten Sie, dass openSUSE in der Standardkonfiguration eine bereits vorhande-ne GRUB-Installation eivorhande-ner anderen Linux-Distribution überschreibt. Wenn Sie das nicht möchten, klicken Sie im Zusammenfassungsdialog auf den PunktSystemstart. Damit gelangen Sie in das DialogblattBootloader-Installation. Dort deaktivieren Sie die OptionGenerischen Bootcode in MBR schreiben(siehe Abbildung 3.15).

Wenn Sie GRUB – wie von den GRUB-Entwicklern vorgesehen – in den Startsektor der Festplatte bzw. SSD installieren möchten, aktivieren Sie im Dialog Bootloader-Einstellungendie OptionAus Master-Boot-Record startenund deaktivieren alle anderen Optionen (siehe nochmals Abbildung 3.15).

Vorsicht bei der Bootloader-Konfiguration!

Ich kenne keine andere Distribution, bei der die Bootloader-Konfiguration so kompli-ziert und unübersichtlich ist wie bei openSUSE! Nur wenn auf Ihrem Rechner keine anderen Betriebssysteme installiert sind, können Sie die zahllosen Optionen beden-kenlos so lassen, wie sie sind. Ansonsten sollten Sie unbedingt einen genauen Blick auf sämtliche Bootloader-Optionen werfen.

3.5 openSUSE

Abbildung 3.15 Bei der Installation auf BIOS-Rechnern gibt es unzählige Bootloader-Optionen.

Bei Rechnern mit EFI wird GRUB in das Verzeichnis/boot/efi/EFI/opensuseinstalliert. Systemstart im EFI-Modus In diesem Fall sind keine Änderungen an der Konfiguration sinnvoll.

Mit einem Klick auf den EintragSoftwarein der Zusammenfassung der Installati- Software-Auswahl onseinstellungen können Sie ganze Software-Gruppen oder auch nur einzelne Pakete

hinzufügen: Server-Komponenten, Entwicklerwerkzeuge etc. YaST zeigt dabei an, wie viel Platz die Installation auf Ihrer Festplatte ungefähr beanspruchen wird. Wenn Sie ein bestimmtes Programm nicht finden, klicken Sie aufDetailsund verwenden dann die Suchfunktion (Filter Suche).

Standardmäßig aktiviert das Installationsprogramm eine Firewall. Ein SSH-Server Firewall und SSH wird zwar installiert, aber er wird zum einen durch die Firewall blockiert und zum

anderen nicht gestartet. Wenn Sie den SSH-Server nutzen möchten, müssen Sie den SSH-Port öffnen und den SSH-Dienst aktivieren. Dazu klicken Sie die entsprechenden Links am unteren Ende der Zusammenfassung an (siehe Abbildung 3.16).

Abbildung 3.16Standardmäßig wird der SSH-Dienst durch die Firewall blockiert und

Sobald Sie mit allen Einstellungen einverstanden sind, klicken Sie den Button Instal-Installation

durchführen lierenan. Die Installation dauert einige Minuten. Sie können sich während dieser Wartezeit eine Diashow ansehen oder die Release-Notes lesen. Anschließend wird der Rechner neu gestartet.

Erste Schritte

openSUSE fährt bei der Netzwerkkonfiguration zweigleisig: Auf Notebooks kommt

Netzwerkkonfigu-ration und

Hostname der NetworkManager zum Einsatz, während auf Desktop-PCs und Servern standard-mäßig die SUSE-Eigenentwicklungwickedläuft. Dieser Dämon ist speziell für Server und virtuelle Maschinen optimiert. Um zwischen diesen beiden Konfigurationsvari-anten umzuschalten, öffnen Sie im Konfigurationsprogramm YaST das Modul Sys-tem • Netzwerkeinstellungen. Das Konfigurationsverfahren wird im Dialogblatt Globale Optioneneingestellt.

Während der Installation besteht keine Möglichkeit, den Hostnamen einzustellen.

openSUSE verwendet stattdessen eine Zufallszeichenkette wielinux-q2uf. Abhilfe:

Wechseln Sie im gerade erwähnten YaST-Modul zur Netzwerkeinstellung in das Dia-logblattHostname/DNS, und geben Sie dort den gewünschten Hostnamen an. Damit alle KDE- und Gnome-Programme diese Änderung nachvollziehen, müssen Sie sich

Wechseln Sie im gerade erwähnten YaST-Modul zur Netzwerkeinstellung in das Dia-logblattHostname/DNS, und geben Sie dort den gewünschten Hostnamen an. Damit alle KDE- und Gnome-Programme diese Änderung nachvollziehen, müssen Sie sich

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