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KDE-Dateimanager

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Gnome, KDE, Unity & Co

5.9 KDE-Dateimanager

Das ProgrammDolphinist der Dateimanager von KDE (siehe Abbildung 5.19). Die Ansichten

Grundfunktionen des Programms sind rasch erklärt: Im Zentrum des Fensters wer-den die Dateien angezeigt, wobei es drei Darstellungsmodi gibt:Symbole,Details undKompakt, die Sie mit(Strg)+(1)bis(Strg)+(3)aktivieren.

Abbildung 5.19 In der Detailansicht von Dolphin können Verzeichnisse baumartig ausgeklappt werden.

Sehr praktisch ist die Gruppierungsfunktion:Einstellungen • Elemente gruppie-ren fasst Dateien mit demselben Typ bzw. nach Anfangsbuchstaben zu Gruppen

5.9 KDE-Dateimanager

Mit dem ButtonVorschauaktivieren Sie unabhängig vom Darstellungsmodus bei Bildern und Dokumenten eine Vorschau. Die Größe der Vorschaubilder im Symbolm-odus können Sie mit einem Schieberegler einstellen. Standardmäßig erstellt Dolphin keine Vorschau, wenn sich die Datei in einem Netzwerkverzeichnis befindet. Das Vorschauverhalten können Sie mitEinstellungen • Dolphin einrichtenim Dialog-blattAllgemein • Vorschauensteuern.

Für Verschiebe- und Kopieroperationen kann der Innenbereich mitAnsicht teilen horizontal oder vertikal geteilt werden, um zwei Verzeichnisse im selben Fenster dar-zustellen.

Das aktuelle Verzeichnis wird in einer Navigationsleiste unterhalb des Menüs ange- Verzeichnispfad zeigt.(Strg)+(L)schaltet zwischen zwei Ansichtsformen dieser Leiste um: Entweder

werden die einzelnen Verzeichnisse als Buttons dargestellt, was einen raschen Ver-zeichniswechsel erlaubt, oder das Verzeichnis wird in Textform angezeigt, was eine schnelle Eingabe eines anderen Verzeichnisses ermöglicht. Unabhängig von der gera-de aktiven Ansichtsform können Sie mit (F6) ein neues Verzeichnis per Tastatur angeben.

Links, rechts und unterhalb des eigentlichen Fensterinhalts können Sie mitEinstel- Seitenleisten lungen • Seitenleistenbzw. mit den Tasten(F4),(F7),(F9)und(F11) ein Terminal,

die Verzeichnishierarchie, eine Liste häufig benötigter Orte sowie zusätzliche Infor-mationen anzeigen. Zur Liste der Orte können Sie per Drag & Drop Lesezeichen für Verzeichnisse hinzufügen.

Je nach Konfiguration wird Dolphin ohne Menü angezeigt. Die scheinbar fehlenden Menü Kommandos sind über den ButtonEinstellungenweiterhin verfügbar. Wenn Ihnen das herkömmliche Menü lieber ist, können Sie dieses mit(Strg)+(M)ein- und ausschal-ten.

Eine Besonderheit betrifft die Markierung von Dateien: In der KDE-Grundeinstellung Dateien markieren ist dazu ein einfacher Mausklick nicht geeignet, weil damit die Datei angezeigt oder

ausgeführt wird. Sie müssen deswegen gleichzeitig(Strg)(für Mehrfachmarkierun-gen) oder(ª)(für Bereichsmarkierungen) drücken.

Noch eleganter ist ein weiterer Markierungsmodus: Wenn Sie den Mauszeiger einen Moment über einer Datei oder einem Verzeichnis ruhen lassen (hover), wird ein Plus-Zeichen eingeblendet. Ein Mausklick auf dieses Symbol markiert die Datei. Bei bereits markierten Zeichen erscheint ein rotes Verbotszeichen, mit dem Sie die Markierung wieder auflösen können.

Wenn Sie Dateien und Verzeichnisse löschen, landen diese vorerst im Papierkorb. Dateien löschen Um den Inhalt des Papierkorbs anzusehen, klicken Sie in der SeitenleisteOrte((F9))

den entsprechenden Eintrag an. Erst wenn Sie dort alle Objekte markieren und(Entf)

drücken, werden die Dateien endgültig gelöscht. Um Dateien sofort unwiderruflich zu löschen, drücken Sie(ª)+(Entf).

In den Dolphin-Einstellungen können Sie den maximalen Speicherbedarf für den Papierkorb limitieren oder veranlassen, dass dort befindliche Dateien nach einer bestimmten Zeit endgültig gelöscht werden.

Unter Linux gelten alle Dateien und Verzeichnisse, deren Namen mit einem Punkt Verborgene

Dateien beginnen, als verborgen. Dolphin zeigt diese Dateien normalerweise nicht an, es sei denn, Sie führen im WerkzeugmenüVersteckte Dateien anzeigenaus. Noch schneller können Sie die Anzeige verborgener Dateien mit(Alt)+(.)ein- und wieder ausschalten.

Damit nicht jeder Benutzer alle Dateien und Verzeichnisse lesen bzw. verändern Zugriffsrechte

kann, speichert Linux zu jeder Datei und zu jedem Verzeichnis den Besitzer sowie Zugriffsrechte. Das zugrunde liegende Konzept wird in Abschnitt 13.6, »Zugriffsrech-te, Benutzer und Gruppenzugehörigkeit«, ausführlich beschrieben. Um den Besitzer oder die Zugriffsrechte zu ändern, klicken Sie die Datei mit der rechten Maustaste an und führenEigenschaften • Berechtigungenaus.

Dolphin kann zwar mehrere Dateien umbenennen, bietet dabei aber wenig Flexibi-Dateien

umbenennen lität. Abhilfe bietet das ProgrammKRename(siehe Abbildung 5.20): Damit können Sie Dateien effizient umbenennen, mit einer fortlaufenden Nummer ausstatten, das Datum in den Dateinamen einbauen etc. Zum Umbenennen sind sogar reguläre Ausdrücke erlaubt. Bevor die Dateien tatsächlich verändert werden, zeigt eine Vor-schau die alten und neuen Dateinamen. KRename ist ein unentbehrliches Werkzeug, wenn Sie eine umfangreiche Sammlung von Audio- oder Bilddateien neu organisie-ren möchten! Bei vielen Distributionen müssen Sie das Programm vor der ersten Nutzung installieren (Paketnamekrename).

Externe Datenträger und Netzwerkverzeichnisse

Die SeitenleisteOrte((F9)) enthält unter anderem eine Liste aller Festplattenparti-Zugriff auf

Datenträger tionen, die per Mausklick in das Dateisystem eingebunden werden können. Wenn Sie ein USB- oder Firewire-Laufwerk anschließen, erscheint im Panel ein entsprechen-der Hinweis. Ein Mausklick öffnet dann den Dateimanager und zeigt den Inhalt des Datenträgers an. Bevor Sie das Kabel vom Laufwerk lösen, müssen Sie entweder im KDE-Menü das KontextmenükommandoAuswerfenoder in Dolphin in der Seiten-leisteOrtedas KontextmenükommandoEinbindung lösenausführen. Nur so ist sichergestellt, dass alle noch offenen Dateien geschlossen werden und keine Datei-fehler auftreten.

5.9 KDE-Dateimanager

Abbildung 5.20Dateien umbenennen mit Krename

Über die Seitenleiste Orte bzw. durch die Adressangabe smb:// können Sie auf Zugriff auf Netzwerkver-zeichnisse das lokale Netzwerk zugreifen. Um direkt auf ein bestimmtes Verzeichnis auf

einem Samba- oder Windows-Server zuzugreifen, verwenden Sie die Schreibweise smb://servername/sharename. Diese Schreibweise ist auch dann notwendig, wenn Dol-phin im Netzwerk keine Windows-Server erkennt, was je nach Firewall- und Netzwerk-konfiguration häufig vorkommt.

Hinweis

Wenn Dolphin Windows- oder Samba-Server im lokalen Netzwerk nicht findet, ist möglicherweise die Firewall Ihrer Distribution schuld. Sowohl bei Fedora als auch bei SUSE verhindern die Standardeinstellungen der Firewall die Nutzung von Windows-Netzwerkverzeichnissen. Abhilfe schafft die richtige Konfiguration der Firewall.

Dolphin fragt jetzt nach dem Benutzernamen und dem Passwort für den Verbin- Passwort-verwaltung dungsaufbau zum Windows-Rechner oder Samba-Server. Diese Daten werden von

KDE Walletgespeichert, einem Programm zur Schlüsselverwaltung. Beim erstmali-gen Start dieses Programms müssen Sie hierfür ein Zentralpasswort definieren. Das lohnt sich, weil KDE Wallet auch Web- und Mail-Passwörter verwaltet.

Wenn die Adresse (URL) mitftp://beginnt, wechselt Dolphin automatisch in den FTP

FTP-Modus. Die Oberfläche und Bedienung entsprechen dann beinahe der Verwen-dung des Programms als Dateimanager. Wenn Sie sich beim FTP-Server mit einem bestimmten Namen einloggen möchten (kein Anonymous-FTP), lautet die Schreib-weiseftp://name@adresse. Sobald die Verbindung zum FTP-Server hergestellt worden ist, erscheint eine Login-Box zur Eingabe des Passworts.

Mit Dolphin können Sie auch über das sichere Protokoll SSH mit einem ande-SSH

ren Rechner kommunizieren und Dateien kopieren. Dazu geben Sie als Adresse fish://username@rechnername/ ein. Nach dem Login zeigt Dolphin alle Dateien des externen Rechners an.

CDs/DVDs brennen

Zum Brennen von CDs/DVDs sieht KDE das Programm K3b vor. Es ist das vielseitigste Brennprogramm, das momentan unter Linux verfügbar ist. Der Funktionsreichtum des Programms begeistert selbst eingefleischte Gnome-Anhänger. Ein wenig abschre-ckend sind nur die bisweilen unübersichtlichen Menüs und Einstellungsdialoge. Aber keine Angst! Für Standardaufgaben, also beispielsweise für das Erstellen einer Backup-CD, sind diese Optionen nicht wichtig und können getrost ignoriert werden. K3b entscheidet sich praktisch immer für vernünftige Defaulteinstellungen.

Wenn Sie eine CD oder DVD brennen möchten, führen Sie nach dem StartDatei • Daten-CDs und

-DVDs brennen Neues Projekt • Neues Datenprojekt aus. Anschließend verschieben Sie die zu sichernden Verzeichnisse und Dateien aus dem Verzeichnisbaum (oben) in den CD/DVD-Bereich (unten). Der Statusbalken am unteren Fensterrand zeigt gleich an, wie viel Platz die ausgewählten Dateien beanspruchen.

Um eine CD oder DVD zu kopieren, egal ob es sich um eine Daten- oder Audio-CD han-CDs/DVDs

kopieren delt, führen SieExtras • Medium kopierenaus. Bei CDs unterscheidet K3b zwischen zwei Kopiermodi:Normale KopieundKlon-Kopie. Intern werden dabei unterschied-liche Programme eingesetzt. Im Regelfall liefertNormale Kopiegute Ergebnisse. Nur in Sonderfällen sollten Sie aufKlon-Kopiezurückgreifen.

Um ein ISO-Image zu brennen, führen Sie Extras • ISO-Abbild brennenaus. Im ISO-Image

brennen Brenndialog wählen Sie die zu brennende Datei aus, die normalerweise die Datei-endung *.iso hat. K3b errechnet nun automatisch eine MD5-Prüfsumme für die Datei. Die Prüfsumme wird normalerweise auch auf den Websites angegeben, die ISO-Images zum Download anbieten. Sie können damit überprüfen, ob Ihre herun-tergeladene Datei wirklich exakt mit dem Original übereinstimmt.

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