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KDE-Konfiguration

Im Dokument RHEL und Ubuntu« (Seite 193-200)

Gnome, KDE, Unity & Co

5.10 KDE-Konfiguration

5.10 KDE-Konfiguration

Zahllose Konfigurationsmodule sind in den Systemeinstellungen zusammengefasst (Kommandosystemsettings, siehe Abbildung 5.21). Da es nicht immer ganz einfach ist, das richtige Modul zu finden, haben die KDE-Entwickler das Programm mit einer Suchfunktion ausgestattet, in der Sie nach Schlüsselwörtern (z. B. Fenster) suchen können. Von einem gerade aktiven Modul gelangen Sie mit dem ButtonÜbersicht zurück in die Modulübersicht.

Abbildung 5.21Das KDE-Kontrollzentrum

Einzelne Kontrollzentrumsmodule können auch in der Formkcmshell4modulname auf-gerufen werden. Eine Liste aller zur Auswahl stehenden Module ermitteln Sie mit kcmshell4 --list. Beachten Sie bei der Bedienung der Module, dass geänderte

Ein-stellungen erst wirksam werden, sobald sie durch den ButtonAnwendenbestätigt werden. In diesem Punkt unterscheidet sich KDE deutlich von Gnome, wo geänderte Einstellungen sofort aktiv sind.

KDE enthält auch Konfigurationsmodule, die nicht den Desktop betreffen, sondern Systemeinstellungen, also z. B. für die Netzwerkkonfiguration oder den Drucker.

Diese Module sind bei solchen Distributionen sehr hilfreich, die keine eigenen Konfigurationswerkzeuge anbieten. Soweit verfügbar, sollten Sie aber immer distri-butionsspezifische Konfigurationsprogramme vorziehen. Eventuell müssen Sie bei Konfigurationsmodulen, die Systemeinstellungen betreffen, zuerst unter Angabe des root-Passworts in einen Administratormodus wechseln.

Viele KDE-Programme sind konform zum XDG-Standard und verwenden die in

Konfigurations-verzeichnisse Abschnitt 5.3, »Gnome-Konfiguration und -Interna«, bereits aufgelisteten XDG-Verzeichnisse:

~/.cache/ (Cache)

~/.config/progname/ (Konfigurationseinstellungen)

~/.local/share/progname/ (Benutzerdaten)

Einige KDE-Programme speichern Ihre Einstellungen stattdessen in Dateien des Ver-zeichnisses.kde. Darin existieren unter anderem die folgenden Unterverzeichnisse:

~/.kde/Autostart/ (persönliche Autostart-Programme)

~/.kde/share/config/ (Konfigurationseinstellungen)

~/.kde/share/apps/ (sonstige programmspezifische Dateien)

Nach dem Start des Rechners müssen Sie sich einloggen, bevor Sie mit der Arbeit Auto-Login

beginnen. Wenn Sie der einzige Benutzer des Rechners sind und keine Gefahr besteht, dass andere Personen Zugang zum Rechner haben, können Sie den ersten Login beim Rechnerstart automatisieren. Die Auto-Login-Funktion steuern Sie im Syste-meinstellungsmodulAnmeldebildschirm. Hinter den Kulissen ist normalerweise der KDE-Display-Manager (kdm) für den Login verantwortlich. Davon abweichend ver-wendet Kubuntu den Display Manager LightDM. Interna zu diesen Programmen sind in Abschnitt 22.2, »X starten und beenden«, beschrieben.

Wenn auf Ihrem Rechner sowohl KDE als auch Gnome installiert ist, ist für den Login möglicherweise der Gnome-Display-Manager zuständig. Welcher Display Manager läuft, stellen Sie am einfachsten in einem Konsolenfenster mit dem folgenden Kom-mando fest:

user$ ps ax | egrep 'gdm|kdm|lightdm'

5.10 KDE-Konfiguration

Bei SUSE-Distributionen erfolgt die Konfiguration der Auto-Login-Funktion desktop-unabhängig in der Datei /etc/sysconfig/displaymanager. Versuchen Sie nicht, den Auto-Login mit KDE- oder Gnome-Werkzeugen zu verändern: Ihre Einstellungen wer-den bei nächster Gelegenheit von YaST überschrieben!

Bei jedem Logout werden alle laufenden Programme beendet. Beim nächsten Login Autostart bemüht sich KDE, die zuletzt laufenden Programme wieder zu starten, die letzte

Sit-zung also wiederherzustellen. Für KDE-Programme funktioniert das zumeist gut, für alle anderen Programme nur mit Einschränkungen oder gar nicht. Details zu diesem Verhalten stellen Sie im ModulStarten und Beenden • Sitzungsverwaltungder Systemeinstellungen ein. Der zuletzt gültige Zustand der Sitzung wird in Dateien des Verzeichnisses.kde/share/config/sessiongespeichert.

Unabhängig von der Sitzungsverwaltung können Sie im Verzeichnis.kde/Autostart Programme angeben, die nach jedem Login gestartet werden sollen. KDE erwartet in diesem Verzeichnis*.desktop-Dateien, die das zu startende Programm beschrei-ben. Am einfachsten erzeugen Sie derartige Dateien, indem Sie das Verzeichnis .kde/Autostart mit dem Dateimanager Dolphin öffnen und das gewünschte Pro-gramm aus dem KDE-Menü per Drag & Drop dorthin kopieren. Alternativ können Sie zur Konfiguration auch das SystemsteuerungsmodulStarten und Beenden einset-zen.

Wenn Sie beide Mechanismen, also die Sitzungsverwaltung und Autostart-Verzeich-nisse, parallel nutzen, kann es vorkommen, dass ein bereits laufendes Programm doppelt gestartet wird. Beachten Sie auch, dass KDEmehrereAutostart-Verzeichnisse berücksichtigt:

~/.kde/Autostart/ (persönliche Autostart-Programme) /usr/share/autostart/ (globale Autostart-Programme für KDE)

/etc/xdg/autostart/ (globale Autostart-Programme für Gnome und KDE)

Mit dem ModulAnzeige und Monitorstellen Sie ein, ob und wie mehrere Monitore Monitor-Konfiguration bzw. Signalausgänge genutzt werden sollen und in welcher Auflösung Sie

arbei-ten möcharbei-ten. Weitere Details zur Monitorkonfiguration finden Sie in Abschnitt 22.6,

»Dynamische Konfigurationsänderungen mit RandR«.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, auf das Aussehen (die Optik) des Desktops Einfluss Desktop-Aussehen zu nehmen. Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie Stunden damit verbringen,

den Desktop nach Ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Desktop-Hintergrund:Um den Hintergrund einzustellen, klicken Sie mit der rech-ten Maustaste auf den Desktop und führenEinstellungen für Arbeitsfläche aus. Anschließend können Sie ein Hintergrundbild oder eine Hintergrundfarbe einstellen.

Desktop-Design:Im ModulArbeitsbereich-Designkönnen Sie im Dialogblatt Arbeitsflächendesign • Designdas Thema für die Arbeitsfläche einstellen. Es bestimmt die Grundeinstellungen für das Aussehen des Panels, des KDE-Menüs, der Fensterdekoration etc. sowie die hierfür eingesetzten Farben. Mit Neues Design herunterladenkönnen Sie weitere Designs von der Website http://kde-look.orgherunterladen. Vergessen Sie nicht, das neue Design durchAnwenden auch zu aktivieren! Ansprechend ist meiner Ansicht nach das DesignCaledonia. Die Bildschirmabbildungen in diesem Kapitel nutzen das DesignBreeze.

Gestaltung der Steuerelemente: Im Systemeinstellungsmodul Anwendungs-Stilkönnen Sie zwischen mehreren Layoutvarianten für die optische Gestaltung von Buttons, Optionsfeldern, Bildlaufleisten etc. auswählen. Die meisten zur Aus-wahl stehenden Varianten sind allerdings uralt und sehen auch so aus.

Gestaltung der Fenster: Im gerade erwähnten Modul Anwendungs-Stil kön-nen Sie im DialogblattFensterdekorationzwischen mehreren Fensterlayouts wählen. Damit ändern Sie die Farbe und die Gestaltung des Fensterrahmens. Im unteren Bereich des Dialogs können Sie außerdem einstellen, wo in der Fenster-leiste welche Buttons platziert werden sollen.

Farben:Die Farben für die Fensterrahmen, das Menü, das Panel etc. sind durch das Arbeitsbereich-Design und die Fensterdekorationsvariante vorgegeben. Das ModulFarbe ermöglicht davon abweichende Einstellungen. Die vorgesehenen Dialogblätter sind leider unübersichtlich, und oft können Sie nur durch Auspro-bieren feststellen, wie sich spezifische Veränderungen tatsächlich auswirken.

Abbildung 5.22 zeigt ein Beispiel dafür, wie stark Sie das Aussehen des KDE-Desktops mit wenigen Optionen veränden können:

Das Panel wurde wie bei Ubuntu am linken Bildschirmrand angeordnet, und die Panel-Elemente wurden auf das Minimum reduziert.

Die Anzahl der Fensterbuttons wurde auf zwei reduziert. Durch die fette Schrift ist der Fenstertitel zudem besser lesbar.

Der Desktop wurde von allen Plasmoids befreit.

Die Einstellung des Tastaturlayouts nehmen Sie im Modul Eingabegeräte vor.

Tastatur und

Maus Im Dialogblatt Tastatur • Belegungenkönnen Sie mehrere Tastaturlayouts zum raschen Wechseln einrichten. Sie können dort auch unzählige Optionen einstellen, die z. B. steuern, welche Funktionen die Tasten(š),(Alt)und(Strg)haben.

Auch die Optionen zur Konfiguration des Maus- bzw. Touchpad-Verhaltens finden Sie im SystemeinstellungsmodulEingabegeräte. Dort können Sie nicht nur das Dop-pelklickverhalten einstellen, sondern auch die gewünschte Scrollrichtung angeben:

normal oder umgekehrt, d. h. wie auf Smartphones bzw. unter OS X.

5.10 KDE-Konfiguration

Abbildung 5.22Reduzierte, klare KDE-Konfiguration nach dem Geschmack des Autors

Das KDE-Kontrollzentrum kann mit dem ModulDruckeinrichtungauch zur Kon- Drucker-konfiguration figuration von Druckern verwendet werden. Den Assistenten zur

Druckerkonfigura-tion starten Sie mitNeuer Drucker. Im ersten Schritt geben Sie Ihren Druckertyp (z. B.Netzwerkdrucker) an, im zweiten Schritt den Hersteller und das Modell. Zum Abschluss der Konfiguration müssen Sie dem Drucker einen Namen geben.

Je nach Konfiguration des Anmeldebildschirms wird dort zu jedem Benutzer ein klei- Login-Icon nes Bildchen angezeigt. Dieses Bild können Sie im Systemeinstellungsmodul

Benut-zerkontendetailseinstellen bzw. ändern. In einem Konfigurationsdialog können Sie auch Ihr Passwort sowie diverse andere persönliche Einstellungen ändern. Das Login-Icon wird unter dem Namen.face.iconim PNG-Format gespeichert.

Wenn nach einem Doppelklick auf eine Ogg-Datei in Konqueror das Programm Ama- MIME rok erscheint, dann sind hierfür die MIME-Einstellungen von KDE verantwortlich.

MIME steht fürMultipurpose Internet Mail Extensionsund ist eine Datenbank, die eine Zuordnung zwischen Dateitypen und Programmen herstellt. Sie können die Liste der MIME-Dateitypen im SystemeinstellungsmodulDateizuordnungenverändern.

Einzelnen Dateitypen können mehrere Programme zugeordnet werden. Das in der Rangfolge am höchsten stehende Programm wird gestartet, wenn die Datei durch einen Mausklick geöffnet wird. Alle anderen Programme stehen zur Wahl, wenn Sie mit der rechten MaustasteÖffnen mitausführen.

Standardmäßig verwendet KDE zumeist Konqueror als Webbrowser, KMail bzw. Kon-

Standard-programme

einstellen tact als E-Mail-Programm undkonsoleals Konsolenprogramm. Wenn Sie möchten, dass KDE beim Anklicken entsprechender Links andere Programme startet, finden Sie Einstellmöglichkeiten im ModulStandard-Komponenten der Systemeinstel-lungen.

5.11 Pantheon (Elementary OS)

Hinter dem klingenden Namen Pantheon verbirgt sich das Desktop-System der Dis-tribution Elementary OS. Wie Gnome, Xfce und LXDE verwendet auch Pantheon die GTK-Bibliotheken zur Gestaltung der Benutzeroberfläche. Dennoch unterschei-det sich Pantheon optisch deutlich von anderen GTK-Desktops. Das liegt nicht nur an der einzigartigen Konfiguration, sondern auch daran, dass standardmäßig aus-schließlich Programme installiert sind, die GTK-Bibliotheken verwenden und ohne eine Menüleiste auskommen. Da Elementary OS die Paketquellen von Ubuntu ver-wendet, können Sie natürlich mühelos andere Programme nachinstallieren. Damit geht dann aber die einheitliche Optik aller Pantheon-Programme verloren.

Abbildung 5.23 Der Patheon-Desktop von Elementary OS

5.11 Pantheon (Elementary OS)

Der Desktop von Pantheon ist durch ein Panel am oberen und ein Dock am unte- Komponenten ren Bildschirmrand geprägt. Das Panel enthält ein Menü zum Start von Programmen.

Außerdem zeigt es Datum und Uhrzeit an und enthält am rechten Rand diverse Status-Icons und das von Gnome und Unity vertraute Systemmenü.

Das Dock enthält Start-Icons für ausgewählte Programme und dient gleichzeitig zum Wechsel zwischen gerade aktiven Programmen. Per Kontextmenüs können Sie Starter-Icons entfernen oder für ein laufendes Programm einen neuen Starter einfü-gen. Das Dock verschwindet, sobald ein Fenster maximiert ist.

In den Pantheon-Fenstern fehlt sowohl der Button zum Minimieren als auch ein ent- Fenster minimieren sprechendes Kontextmenükommando. Um ein Fenster zu minimieren, müssen Sie

das Icon des Programms im Dock anklicken.

Abbildung 5.24 Konfiguration des Pantheon-Docks

Die Systemeinstellungen übernimmt Pantheon größtenteils von Gnome. Zusätzlich Konfiguration kommen Eigenentwicklungen zum Einsatz, z. B. beim ModulSicherheit &

Daten-schutz, das bei einer einfachen Firewall-Konfiguration hilft.

Was Pantheon an sich betrifft, ist außer der Veränderung des Hintergrunds leider kei-ne Konfiguration vorgesehen. Pakei-nel und Dock könkei-nen weder in ihrer Größe noch in der Position verändert werden. Abhilfe schafft die Installation des Pakets elementary-tweaks:

user sudo add-apt-repository ppa:mpstark/elementary-tweaks-daily user sudo apt-get update

user sudo apt-get install elementary-tweaks

Damit werden die Systemeinstellungen um das ModulTweaksergänzt. Unter ande-rem können Sie damit die Größe der Icons im Dock sowie die Position des Docks einstellen (siehe Abbildung 5.24). Leider hat der Entwickler derElementary Tweaks mitgeteilt, dass er die Arbeit an dem Projekt Anfang 2015 eingestellt hat.

5.12 Xfce

Die Abkürzung Xfce stand ehemals fürXForms Common Environment. Mittlerweile basiert Xfce aber nicht mehr auf der XForms-Bibliothek, sondern nutzt wie Gnome GTK-Bibliotheken. Generell hat der Desktop große Ähnlichkeiten zu Gnome 2. Die ein-mal eingeführte Abkürzung Xfce hat man dennoch beibehalten, auch wenn sie jetzt keine Bedeutung mehr hat.

Xfce und das im nächsten Abschnitt vorgestellteLightweight X11 Desktop Environ-Warum Xfce oder

LXDE? ment LXDE standen lange Zeit im Schatten von Gnome und KDE. Als Zielgruppe galten nur Nutzer von Uralt-Rechnern. Die seit einigen Jahren rapide steigende Popu-larität von Xfce und LXDE hat nichts damit zu tun, dass Linux-Anwender plötzlich ihre bereits ausrangierten Rechner wieder aus dem Keller holen. Andere Gründe spielen eine wichtigere Rolle:

Xfce und LXDE können im Funktionsumfang und im Aussehen mittlerweile gut mit Gnome mithalten.

Beide Desktop-Systeme zeichnen sich durch eine sehr einfache Bedienung aus.

Weder Xfce noch LXDE setzen 3D-Grafikfunktionen voraus. Besonders praktisch ist das in Virtualisierungssystemen, wo Xfce und LXDE deutlich effizienter darge-stellt werden als Gnome oder Unity.

Auch der wesentlich geringere Ressourcenverbrauch spricht für Xfce und LXDE.

Wenn Sie bei einem Server-System oder in einer virtuellen Maschine nicht ganz auf den Komfort einer grafischen Benutzeroberfläche verzichten, den Ballast von KDE oder Gnome aber vermeiden möchten, sind Xfce oder LXDE perfekte Kandi-daten für das Desktop-System.

Die ideale Distribution, um Xfce kennenzulernen, ist Xubuntu. Xubuntu basiert auf

Xfce-Distributionen Ubuntu und teilt mit dieser Distribution riesige, gut gepflegte Paketquellen. Xubuntu verwendet aber anstelle von Unity Xfce als Desktop. Eine Alternative zu Xubuntu ist der Xfce-Spin von Fedora. Debian- bzw. openSUSE-Fans können einfach bei der Instal-lation als Desktop Xfce auswählen und erhalten so ihre jeweilige Lieblingsdistribution mit Xfce.

Im Dokument RHEL und Ubuntu« (Seite 193-200)