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Lebensdauer deutscher Lehnwörter

2.6 Aufgabenkomplexe der Lehnwortuntersuchung

2.6.4 Postintegrative Entwicklung der Lehnwörter

2.6.4.1 Lebensdauer deutscher Lehnwörter

Eine Teilproblematik der postintegrativen Entwicklung von deutschen Lehnwörtern im Tschechischen und Slowakischen bildet die Frage nach deren Lebensdauer. Manche

151 Vgl. dazu z. B. S. M. NEWERKLA (1999a) mit weiterführender Literatur. Zum Einfluss der Wiener Grammatiken auf die Grammatikographie der Völker der Monarchie vgl. I. NYOMÁRKAY (1999).

wörter verschwinden ja bekanntlich wieder aus dem Sprachschatz des Tschechischen und Slowakischen, kaum dass sie übernommen wurden, einige erst im Laufe der Zeit, und wieder andere werden überhaupt vollständig integriert. Vor dem Hintergrund ihrer möglichen Inte-gration oder aber ihrer Verdrängung bzw. ihrem nachfolgenden Ersatz erscheint es für eine nähere Erörterung dieses Umstands geboten, die deutschen Lehnwörter in Anlehnung an Günter BELLMANN (1971:28–31) grob in zwei Gruppen zu gliedern, und zwar in a) jene lexika-lischen Einheiten, die aus der Sicht des Tschechischen und Slowakischen eine grundlegen-de Kogrundlegen-de-Erweiterung begrundlegen-deuten (= Typ A), und b) jene, die unmittelbar nach grundlegen-der Übernahme als (annähernd) synonyme lexikalische Dubletten zu den bereits bestehenden tschechischen bzw. slowakischen Bezeichnungen Verwendung finden (= Typ B).

2.6.4.1.1 Lehnwörter des Typs A

Zum Lehnwörtertyp A gehören in erster Linie Entlehnungen, die ihre Übernahme einer unmittelbar notwendig gewordenen Anpassung an die kommunikativen Erfordernisse der außersprachlichen Realität im Rahmen des Kontakts mit dem deutschen Kulturraum verdan-ken, also z. B. Bezeichnungen für bis dahin im tschechischen und slowakischen Milieu unbe-kannte Gegenstände, Güter, Organisations- und Rechtsformen, Haltungen, Einstellungen, Erkenntnisse in Wissenschaft, Technik usw., z. B. č. cukr, slk. cukor ‘Zucker’; č. hist. fojt, slk.

fojt† ‘Vogt’; č. perkrecht†, äslk. peregrecht ‘Abgabe vom Ertrag der Weinberge’; č. hist. pur-krecht, äslk. purgrecht ‘Burg- bzw. Stadtrecht und Besitztum nach solchem’; č. slk. rám ‘Rah-men’; č. slk. rota ‘Rotte, Bande, Kompanie’; č. šalmaj, slk. šalmaj† ‘Schalmei’; č. šamlat†, äslk.

šamlát ‘Kamelott’; č. šarlat, slk. šarlát ‘Scharlach (Stoff)’; č. šlechta, slk. šľachta ‘Adel, Geblüt’.

Es geht also um neue Ausdrücke für neue Bezeichnungen. Pavel TROST (1977a:30) unter-scheidet weiter sachgebundene Kulturlehnwörter, die durch die Übernahme eines neuartigen Gegenstandes bedingt sind, von Verkehrslehnwörtern, die eine Anpassung an eine anders-sprachige Umwelt voraussetzen, und Modelehnwörtern, die mit dem Prestige einer Sprache zu tun haben. Die beiden letztgenannten Gruppen sind jedoch unter Lehnwörtern des Typs A vergleichsweise seltener anzutreffen als Kulturlehnwörter.

Entlehnungen des Typs A haben aufgrund ihres hohen Kommunikationswerts in der Re-gel die besten Ausgangschancen, um vollständig und auf Dauer im System des tschechi-schen bzw. slowakitschechi-schen Wortschatzes integriert zu bleiben. Im Laufe der historitschechi-schen Ent-wicklung hat sich jedoch gezeigt, dass selbst seit Jahrhunderten belegte und bereits voll-ständig an die heimischen Systemeigenschaften adaptierte Lehnwörter nicht davor gefeit waren, von Puristen und Sprachreinigern als Entlehnungen stigmatisiert und durch andere Ausdrücke verdrängt oder ganz ersetzt zu werden, z. B. č. slk. akštajn ‘Bernstein’ (heute č.

jantar, slk. jantár), č. slk. kšaft ‘letztwillige Verfügung, Testament’ (heute č. závěť, slk. závet); č.

slk. špitál ‘Krankenhaus’ (heute č. nemocnice, slk. nemocnica). Ähnliches wurde bereits von André de Vincenz für die Lebensdauer von deutschen Lehnwörtern im Polnischen festge-stellt. Gesondert weist er z. B. auf die Einführung von pl. rzeźnia ‘Schlachthaus’ (seit 1806) anstelle des älteren pl. szlachtuz ‘id.’ (seit 1642) hin (VINCENZ 1986:714, 723).

Für die Entstehung eines Ersatzwortes und die Verdrängung des Lehnwortes entschei-dend war dabei das Wissen um die ursprüngliche Herkunft eines Ausdrucks. Dabei genügte es schon, wenn die Etymologie eines Wortes jenen Sprachwissenschaftlern bekannt war, die damals entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Schriftsprache hatten. Untersu-chungen zum Tschechischunterricht in den böhmischen Ländern zwischen 1740 und 1918 haben gezeigt, dass die Tschechischlehrbücher für tschechische Schulen – im Gegensatz zu jenen für deutsche Schulen – die Lernenden vielfach mit historisierenden, aber auch neuarti-gen Redemitteln konfrontierten (NEWERKLA 1999a:165–166, 181; 2005c). Der tschechische Purismus dieser Epoche wirkte sich also zunächst in der Schriftsprache aus, doch ver-schwanden die lexikalischen Entlehnungen aus dem Deutschen nach und nach auch aus der Konversationssprache der Gebildeten, die sich immer mehr an der Schriftsprache orientierte

(TROST 1977a:30).152 Im Slowakischen war die Einstellung zu dieser Gruppe dt. Lehnwörter in der Geschichte der Schriftsprache aufgrund der unterschiedlichen politischen und kulturel-len Situation anders gelagert.153 Die im Vergleich zu den böhmischen Ländern unterschiedli-che soziale Schichtung bei gleichzeitiger Existenz mehrerer dt. Sprachinseln war sogar einer Übernahme deutschen Lehnguts in die slk. Konversationssprache zuträglich. Dort fürchtete man nämlich nicht so sehr aus dem Deutschen entlehnte, in den Sprachschatz integrierte Einheiten, sondern in erster Linie die „Entfärbung“ des Slowakischen, also den Verlust jener Eigentümlichkeiten, die Zeichen der strukturellen Selbstständigkeit des Slowakischen im Verhältnis zum Tschechischen sind (BLANÁR 1968:162–163; SKÁLA 1968b:141).154

2.6.4.1.2 Lehnwörter des Typs B

Der Lehnwörtertyp B trifft auf jene Gruppe von Entlehnungen aus dem Deutschen zu, für die zum Zeitpunkt der Übernahme bereits eigene Entsprechungen im Tschechischen und Slowakischen existieren. Vor einer weiteren Differenzierung kommt es also für gewisse Zeit zu einer annähernden Synonymie zwischen den bereits bestehenden und den neu transfe-rierten lexikalischen Einheiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei den vorhandenen Ausdrücken um tatsächlich indigene Erbwörter oder um bereits integrierte Lehnwörter han-delt, die ja von Normalsprechern nicht mehr von Erbwörtern zu trennen sind.155 Darin unter-scheidet sich unser Lehnwörtertyp B aber auch klar vom Interferenztyp II bei G. BELLMANN (1971:28–29), der in diesem Zusammenhang stets allein von einem Dublettismus zwischen transferierten L2-Lexikoneinheiten und indigenen L1-Äquivalenten spricht.

Wie wichtig unsere Erweiterung ist, zeigt sich etwa an den konkurrierenden Bezeichnun-gen für ‘Flasche’ im Tschechischen und Slowakischen: flaška (bereits bei Comestor in der zweiten Hälfte des 14. Jh. belegt) < mhd. vlasche < ahd. flasga ‘Flasche’ gegenüber láhev/lahev (erst bei Hus, als ač. lahvicě bereits im Wittenberger Psalter aus der 1. Hälfte des 14. Jh. belegt) < ursl. *lagy, Gen. *lagъve < ahd. lāga, lāge, lāgela < lat. lagēna, lagōna, lagūna < gr. λάγηνος, λάγυνος ‘Henkelgefäß mit weitem Bauch und engem Hals’. Beide Ausdrücke stammen also aus dem Deutschen, wenn auch bei letzterem Ausdruck die Ent-lehnung bereits in gemeinslawischer Zeit erfolgte. Das hat dazu geführt, dass von den tsche-chischen Sprachreinigern láhev/lahev als standardsprachliche Form forciert, flaška jedoch in den gemeinsprachlichen Substandard verdrängt wurde. Im Slowakischen setzte sich hinge-gen fľaš(k)a als unmarkierter Ausdruck der Standardsprache durch, während die äslk. For-men lagvica, lahvica nur noch in dialektal markierten Formen weiter bestehen, z. B. bei R.

RUDOLF (1991:82): lagvica, ľagvica, lahvica, lahev, lahva. Im Normalfall kommt es also in der weiteren sprachlichen Entwicklung zu einer Konkurrenzsituation zwischen althergebrachten und neu übernommenen Bezeichnungen, der auf verschiedene Weise ausgehen kann.

2.6.4.1.3 Substitution

Bei der Substitution tritt die ursprünglich verwendete lexikalische Einheit zugunsten der neu entlehnten, meist mit mehr Prestige und höherem Kommunikationswert versehenen

152 Zum Purismus in der Entwicklung des Tschechischen vgl. z. B. M. JELÍNEK (1971, 1999/2000, 2000 sowie unter dem Pseudonym O. ŠEVČÍK 1974/75) und G. THOMAS (1978, 1988, 1991, 1992, 1996a, 1996b).

153 Vgl. J. HORECKÝ (1975:207–210). Für Beschreibungen des Purismus in der Entwicklung des Slowakischen siehe z. B. M. JELÍNEK (1998) und G. THOMAS (1991, 1996a, 1996b, 1997a).

154 Vgl. auch T. BERGER (1997, 2000), J. BOSÁK (1988), V. BUDOVIČOVÁ (1974, 1986), K. BUZÁSSYOVÁ (1993, 1995, 2000), BUZÁSSYOVÁ/BOSÁK (1984), J. DOLNÍK (1992, 1998, 2007a), M. NÁBĚLKOVÁ (1999:75–93) mit weiterführender Literatur zur gegenwärtigen Kontaktsituation zwischen dem Slowakischen und Tschechi-schen sowie I. POSPÍŠIL (1998) und M. SOKOLOVÁ (1995).

155 Vgl. L. HJELMSLEV (1968:74): „Von den Lehnwörtern, die keine Fremdwörter sind, haben die Laien keine Ahnung über ihren Ursprung.“

zeichnung in den Hintergrund. Das sog. Altwort nimmt – sofern diese lineare Entwicklung nicht durch außersprachliche Bedingungen gestört wird – nacheinander Merkmale des Typs [+ veraltend], [+ veraltet] an und schwindet schließlich als Archaismus gänzlich aus der akti-ven Sprachverwendung, vgl. z. B. den Ersatz von ač. äslk. barchan ‘Barchent’ (č. seit 1367, slk. seit 1531 belegt) < mhd. barchan(t), barkān < mlat. barrac(h)ānus < arab. barrakān ‘grober Stoff’ durch č. slk. barchet (seit dem 18. Jh.) < frühnhd. mhd. barchet oder von ač. äslk. špinák

‘Spinat, Spinacia oleracea’ (č. seit 1410, slk. seit 1666 belegt) < lat. spinachium durch č. slk.

špenát < od. Spenat (seit 1640 belegt). Falls es sich bei den substituierten Lexemen um indi-gene Erbwörter handelt, können durch das Wirken von Puristen solche Archaismen zum Teil reaktiviert werden, was erneut einen Verdrängungswettbewerb auslöst.

2.6.4.1.4 Negative Integration

Zur negativen Integration kommt es dann, wenn dem deutschen Lehnwort keine stabile Aufnahme in den Sprachschatz des Tschechischen oder Slowakischen zuteil wird, z. B. č.

dynchovati, slk. dinkovať, dinchovať ‘tünchen’ (seit Anfang des 15. Jh. bis ins beginnende 19.

Jh.; heute č. bílit, slk. bieliť); č. hynšt, slk. hingst, hinšt ‘Hengst, Sattelpferd’ (belegt seit der 2.

Hälfte des 14. Jh. bis ins beginnende 19. Jh.; heute č. hřebec, slk. žrebec); č. orumpant, slk.

orumpart ‘Armband’ (vom 16. Jh. bis ins beginnende 18. Jh.; heute č. náramek, slk. náramok);

č. slk. reflink ‘Rebenschössling’ (seit dem Ende des 16. Jh. bis ins beginnende 19. Jh.; heute č.

révový výhonek, slk. révový výhonok), č. štráfovati, slk. štráfovať ‘tadeln, Verweise erteilen;

strafen; beschuldigen’ (belegt seit der 2. Hälfte des 14. Jh. bis ins 18. Jh.; heute verschiedene autochthone Verben) u. a. Hierher gehören aber auch lediglich vorübergehende Verbreitung findende Modelehnwörter, Zitatwörter, nicht über die Sprachverwendung einzelner Individuen hinausgehende Idiotismen und Hapaxlegomena, wie z. B. äslk. ašpruch ‘Anspruch’ (belegt 1610 in Boca/Botza/Bocabánya), ač. flátorna ‘Flöte’ (nur in der Olmützer Bibel von 1417), ač.

forštrit ‘Eröffnung des Kampfes’ (nur in der Übersetzung der deutschen Weltchronik von Jakob Twinger von Königshofen durch Beneš z Hořovic vom Ende des 14. Jh.), äslk. krankhaus

‘Krankenhaus’ (belegt 1764 in Prešov/Eperies/Eperjes), ač. lúzati ‘Vorwürfe machen; herab-setzen’ (lediglich im Psalter des Prager Domkapitels vom Ende des 14. Jh.), mč. pštolunk ‘Be-stallung, Amtseinsetzung’ (bei V. Březan um 1600) u. a.

2.6.4.1.5 Semantische Diversifikation

Im Falle der semantischen Diversifizierung bleiben sowohl das Altwort als auch die deut-sche Neuentlehnung erhalten, doch erfahren entweder a) die neu übernommene Bezeich-nung, b) das bestehende Altwort oder c) beide eine territoriale, soziale und/oder stilistische Anwendungsbeschränkung bzw. Spezialisierung auf der Inhaltsseite durch die Ausbildung zusätzlicher denotativer und konnotativer Merkmale. G. BELLMANN (1971:38) spricht in die-sem Fall von einer Peripherisierung, da von der Vorstellung eines lexikalisch-die-semantischen Feldes her eine semantische Modifikation vom Zentrum zur Peripherie hin stattfindet.

Ein Beispiel für diesen Vorgang ist etwa č. slk. šnek. So bedeutete ač. šnek ursprünglich

‘Gefäß in Schneckenform, Wendeltreppe’ (gebucht seit dem 14. Jh. u. a. bei Comestor). Als

‘Wendeltreppe’ ist auch äslk. šnek erstmals 1563 in Hlohovec (Freistadt, Galgóc) belegt.

Diese Formen gehen auf frühnhd. od. schneck(e) < mhd. snёcke m. ‘gewundenes, spiralför-miges Gebilde; Schnecke; Wendeltreppe’ zurück. Im Laufe der historischen Entwicklung kam es nun bei č. šnek einerseits zum Verlust der Bedeutung ‘Wendeltreppe’ und zu einer Be-schränkung auf die Bedeutung ‘Spirale, Schneckenwelle’ in der Fachterminologie der Ma-schinenbauer, andererseits wurde im 17. Jh. unter dt. Einfluss die Bedeutung ‘Schnecke mit Schneckenhaus, Weinbergschnecke’ aktiviert, die bis heute im alltagssprachlichen Stil des Standardtschechischen Verwendung findet. Dieses č. šnek steht seither in Konkurrenz zu

unmarkiertem, indigenem č. hlemýžď, das im Alttschechischen nicht nur eine ‘Schnecke mit Schneckenhaus’, sondern auch eine ‘Schildkröte’ bezeichnen konnte. Im Slowakischen war die Entwicklung ähnlich, doch wurde dort slk. šnek stärker an den Rand des Systems ge-drängt. Frühzeitig ging es der Bedeutung ‘Wendeltreppe’ verlustig. Auch die im 17.–18. Jh.

angenommene Bedeutung ‘Schnecke mit Schneckenhaus’ konnte sich nie gegen indigenes slk. slimák ‘id.’156 durchsetzen. So ist slk. šnek heute nur noch im Substandard als Ausdruck des technischen Fachjargons in der Bedeutung ‘Spirale, Schneckenwelle’ verankert.

Beim Prozess der semantischen Diversifikation geht es also vorrangig um die Präzisie-rung der einzelsprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. Diesbezüglich ist festzuhalten, dass ein solcher Semzuwachs auf Seiten der deutschen Entlehnungen im lexikalischen System des Tschechischen und Slowakischen natürlich unabhängig von der Entwicklung und der Stellung dieser lexikalischen Einheiten in der Ausgangssprache erfolgt (z. B. č. fárat, slk.

fárať ‘ins Bergwerk fahren, im Bergwerk arbeiten’, ats. auch ‘schnell gehen, eilen’; č. gs.

bichle, bichla ‘dickes Buch’).157 Eine Sonderform des Lehnworttyps B bilden neue Ausdrücke für bereits bekannte Begriffe, die bis zur Übernahme des neuen Wortes noch über keine ein-deutige, kompakte Bezeichnung verfügten. Als Beispiel ist č. slk. mundúr, ursprünglich ‘Uni-form samt Zubehör’ (seit dem 18. Jh. belegt) zu nennen, das bis dahin als č. vojenský oděv (s příslušenstvím) und slk. analog umschrieben wurde. Beide Lexeme wurden durch den Internationalismus uniforma verdrängt; č. slk. mundúr bezeichnet heute nur noch als veral-tender č. gs. bzw. slk. ats. Ausdruck eine ‘Uniform’ und expr. markiert einen ‘Anzug, Frack’.

Was bislang über die lexikalische Eingliederung und Lebensdauer von deutschen Lehn-wörtern im Tschechischen und Slowakischen gesagt wurde, trifft im Grunde auch auf den Integrationsprozess von indigen Neubildungen zu.158 Bestehen auch hier bereits andere Ausdrücke, kommt es ebenfalls zu einem Verdrängungswettbewerb, der in der lexikalischen Substitution des Altworts, der negativen Integration des Neologismus oder einer semanti-schen Diversifikation des alten und/oder neuen Ausdrucks seinen Abschluss findet.